Ich würde das eher in Fragen umwandeln und dabei braucht es keine zehn Fragen:
1. Wie viel Geld bin ich bereit für meine zukünftige Gitarre auszugeben?
Das sollte die erste Frage sein, denn nichts ist bitterer, wenn man nicht aufs Preisschild kuckt und die Gitarre ist ein Traum. Nun ja und für 500,- Euro bekommt man heute ein solides Instrument, aber auch nicht mehr, da muss man schon zwei Lilane über den Tisch ziehen und selbst dann ist es noch nicht gewährleistet ein sehr gutes Instrument zu bekommen.
2. Soll es eine Gitarre ersetzen, ein Backup sein oder einen anderen Sound reflektieren?
Nichts ist blöder, wenn man sich zwei mal das Gleiche holt und am Ende braucht man einen ganz anderen Sound. Hollow, Semi, Solid, Singlecoil, Humbucker, P90... gibt so einige Unterschiede, auch Mensurlänge, Brückenkostruktion, Headstockwinkel sind auch nicht zu unterschätzende Klangmerkmale. Holzarten im übrigen spielen bei E-Gitarre eine eher untergeordnete Rolle und man sollte eher auf das Ganze Konstruktionsgerüst achten als auf ein, zwei Punkte sich zu versteifen, gerade Holz wird (im elektrischen Bereich) überbewertet und man versteift sich zu sehr auf die Klangeigenschaften einer Holzart. Die wiederum komplett anders sein kann, selbst wenn sie die gleiche wäre, da noch andere Faktoren wie Alter, Wetter und Boden eine Rolle spielen. Holz ist organisch und heterogen.
3. Für die Bühne, fürs Studio, für den Urlaub, für Zuhause (oder für den Glassarg)?
Man sollte sich im Klaren sein, welche Anforderungen die Gitarre entsprechen muss, denn wenn man ein Arbeitstier sucht und ein Blingblinginstrument kauft, ist das teilweise rausgeschmissenes Geld, sowie man für die Bühne auch etwas solideres holen sollte und eine supertolle Porno-Akustik-Klampfe fürs Lagerfeuer im Urlaub doch etwas mehr Strapazen abbekommen könnte als vielleicht einem lieb ist. Ein One-Trick-Pony fürs Studio ohne weitere Gitarren könnte auch etwas fehl am Platz sein, wenn man sehr unterschiedliche Sounds sucht.
4. Gefällt mir die Gitarre?
Ist eine Kernfrage, die man sich zurückstellen sollte, da wie Punkt eins man sich nicht alles leisten kann und erst den Preisrahmen festhalten sollte. Gefällt eine Gitarre nicht, spielt man auch gleich schlechter. Die Gitarre sollte nur dir gefallen. Meiner Meinung aber den Vibe des Musikstils bei Bühnengebrauch definitiv abdecken. Denn wir schauen in der heutigen Zeit Musik!
5. Ist die Gitarre für mich und ihren Anforderungen bequem zu spielen?
Tja, was nützt eine göttliche Flying V, wenn man damit hauptsächlich im Studio spielt und sich einfach nicht mit der Sitz-Klemm-Technik anfreunden kann.
Ebenso sollte die Haptik im Stehen was hergeben. Kopflastige Instrumente sind out, außer sie erfüllen den Zweck für Frage vier oder drei.
Was nützt eine gut klingende Gitarre wenn das Greifen generell Unbehagen auslöst oder die Gitarre schwer zu bespielen ist, weil die Bünde scheiße abgerichtet sind oder an den Bunddrahtenden scharf sind? Deswegen immer an testen im sitzen wie auch im stehen!!!
6. Bekommt die Gitarre und die Firma gute Feedbacks in Bezug auf Service, Stabilität, Dauerhaftigkeit, Funktionalität?
Jetzt hat man alles und nach einiger Zeit merkt man, dass man wieder ein Schlagbrett braucht, original versteht sich, oder Stoptailpiece oder oder oder und kein Mensch von der Firma geht ans Servicetelefon oder schreibt Emails zurück.
Nichts ist wichtiger geworden als Serviceleistungen!
Gleichermaßen wenn Headstocks schneller brechen von einer Serie, was man im Internet bei einschlägigen Foren
erfahren kann, ob es Kleinkinderkrankheiten gibt. Manche (erst)Serien haben so etwas.
Informieren muss man sich selbst!
Generell würde ich mich von Marken nicht beeinflussen lassen!