YAMAHA Marken-Thread (Gitarre)

  • Ersteller Weasel-IX
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Hey ihr!
erstmal: frohes Fest euch :)
Ich hätte bei mir in der Nähe die Möglichkeit, einen alten Yamaha G50 MKIII Amp anzuspielen (unter 100 Euro). Kann mir jemand sagen, ob der was taugen würde?
Bin eigentlich mittlerweile gänzlich auf Amp-Simulationen im Proberaum und Live umgestiegen (erst UAFX Dream 65, nun TC 65 Combo- ich mag also sehr den Fender Cleansound) und habe grade meinen Vox AC15 verkauft. Allerdings liebäugel ich mit dem Amp, da man ja a) immer mal einen Amp gebrauchen kann, er b) einen guten CleanSound haben und ich sich als Pedalplatttform eignen soll und c) ich ihn als reinen Power-Amp plus Speaker nutzen kann, sofern ich mal einen Monitor für meine Amp-Sim brauchen sollte. Kennt den jemand zufällig? Ich habe auch mal gehört, dass die Amps eine Kopie eines Jazz Chorus sein soll?
Ich spiele hauptsächlich Clean/an der Schwelle zum Breakup. Meine Sounds hole ich alles aus den Boards (Delay, Chorus, EQ, Overdrives, u.a. ODR-Mini). Musik ist Indie/80s/Bedroom Pop.

VG FF
 
Im Prinzip ist der Amp perfekt für die von Dir gelisteten Anwendungsfälle.
Er ist halt nicht mehr der Jüngste und man muss schauen, wie er behandelt wurde. Check auf jeden Fall mal die Buchsen auf "fest packenden" Kontakt, die Potis auf Kratzen und spiel den auch mal etwas lauter um zu sehen, ob die Elkos im NT nachgeben.
Und selbst wenn... für unter 100€ ist das 'n Schnapper und das Ding ist allgemein noch gut und easy zu reparieren, wenn denn überhaupt mal was sein sollte.
 
Super, vielen Dank für deine Antwort. Das hat mich nochmal bestärkt.
Kannst du mir sagen in welche soundliche Richtung der Amp so geht? Ich habe einerseits gelesen, dass es in Richtung des Jazz Chorus gehen soll. Andererseits soll ja auch Paul Rivera daran mitgearbeitet haben und sie haben die Speaker so designed, dass sie wie 60s Fender Speaker klingen sollen; er soll also auch so in Richtung eines Twins gehen?
VG und danke
 
Also Jazz Chorus jetzt nicht so sehr. Ich persönlich empfinde den Jazz Chorus sehr "steif" in der Widergabe - ein wenig HiFi. Der Yamaha ist da definitiv gefälliger, zwar cleaner Headroom ohne Ende, aber eben nicht so Brett-hart. Der Fendervergleich ist da schon ganz passend. Ich hätte eigentlich auch gern wieder einen 😉
 
Den würde ich auch nehmen, besser zwei , für Stereo .
Allerdings sollte man bei dem Alter der Kiste doch etwas für den Service in der Tasche haben, das bleibt einfach nicht aus.
 
Ein schöner klassischer Amp. Ich habe den Yamaha G50 und den etwas größeren G100 Combo schon in den 70ern sehr gemocht. Sehr dynamischer Sound, trotz Transistorbauweise.

Die erste Eingangsstufe ist mit einem FET aufgebaut, der mit seiner Kennlinie und Beschaltung (ohne Stromgegenkopplung in der Signalverstärkung) eine Übertragungscharakteristik ähnlich der ersten Triode in Fender Amps hat.

Der nachfolgende Tone Stack entspricht in der Frequenzauslegung seines RC-Filter-Netzwerkaufbaus zu 100% dem klassischen Tone Stack eines Fender Amps wie z.B. im Twin, Deluxe, Tone King etc. Lediglich die Größenverhältnisse der Bauteilewerte sind den Impedanzverhältnissen der Transistorbauweise angepasst. Damit ist seine klangbildende Eingangsstufe wie die eines der genannten Fender Modelle aufgebaut, selbstverständlich wegen des Transistors nicht identisch.
Deswegen befinden sie sich klanglich auch im Fender-Bereich, auch mit seinem guten Federhall. Zumindest geht ihr Grundsound in die Richtung.
Für die schaltbare Distortion sorgen ganz konventionell zwei antiparallele Dioden, die ein clipping wie beim Blues Driver o.ä. erzeugen.

Mich hat damals der Druck immer sehr beeindruckt, den er als Combo machen konnte.

Er arbeitet mit einem unsymmetrischen Netzteil, weswegen der Lautsprecher über einen Elektrolytkondensator an den Ausgang der Transistorendstufe angeschlossen ist. Der bildet mit seinen 1000 uF und den 8 Ohm des Lautsprechers eine Grenzfrequenz bei 20 Hz, bzw 40 Hz bei 8 Ohm.

Auch dieser Elko kann über die vielen Jahre austrocknen, wodurch er an Kapazität verliert und die Grenzfrequenz steigt. Dann leidet die Basswiedergabe. Deswegen würde ich den auch mal messen (lassen) oder gleich ersetzen.
 
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Schreibfehler, ich meinte „bzw 40 Hz bei 4 Ohm“
 

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