Yamaha MX49 User-Testbericht

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User-Review: Yamaha MX49​

Information: Dies hier ist der Anspielbericht, resultierend aus ein paar Stunden Test beim Händler (über mehrere Tage verteilt). Das komplette Review mit direktem Eingehen auf Details und Langzeitärgernisse folgt, sobald das Gerät hier in der Bude steht (was es tun wird (bitte, lieber Weihnachtsmann...) früher oder später... das Ding hat mich angefleht, es mitzunehmen, das war schon nicht mehr schön...)


Akai... äh... Yamaha haben zwei neue Sparbrötchenrompler rausgehauen, relativ unangekündigt vor dem Weihnachtsgeschäft. Was zuerst nach einem Nachfolger der MM-Serie aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als MPK-Masterkey Motif-Ableger, der es faustdick unter der Haube hat. Während im Nachbarforum schon die MoX & User schimpfen, weil das Ding an manchen Stellen ihren wesentlich teureren Synth in die Tasche steckt, wartet die Welt (oder zumindest ein kleiner Teil davon) gespannt auf das Teil, insbesonders auf die 49er – Version, die der versammelten Bonsai-Synth-Masse ein Motif-XS-Inside - Romplerschiff vor die Nase haut, welches so gesehen ein Novum für die Kompaktklasse darstellt. Wobei nicht komplett XS-Inside, aber dazu später mehr.


Verarbeitung und Haptik​

Erster Eindruck im Laden: Mann, ist der klein. Und leicht. Meine UltraNova ist schwerer (und die wiegt wirklich fast nix). Die Kehrseite davon natürlich, das Gerät besteht rumdum aus Plastik. Aber dennoch recht robust verarbeitet, abfallende Potikappen oder wackelnde Taster sucht man vergebens. Ob die Verarbeitung einen Sturz aus eineinhalb Metern überleben würde, wage ich nicht auszuprobieren, aber das ist bei gewissen weitaus höherpreisigen Konkurrenten ja auch nicht garantiert (*hust*Kronos*hust).

Der positive erste Eindruck setzt sich dann auch gleich bei der Tastatur fort. Für mich eine der besten leichtgewichteten Tastaturen, die ich in diesem Preissegment bisher ausprobiert hab. Fatar-Fetischisten werden sich wohl immer noch angewidert abwenden, aber im Direktvergleich sehen die kleinen Roland – Junos alt aus, von M50/X50 und ähnlichem ganz zu schweigen. Sogar einzelne Klavierpassagen (wohlgemerkt, kein Klavierkonzert) lassen sich mit etwas Eingewöhnung darauf spielen. Aftertouch gibt's keinen, aber ansonsten gibt's an dieser Tastatur wahrlich nicht viel zu bemängeln. Schnelle Synthlines gehen hervorragend von der Hand, lediglich beidhändiges Spiel könnte grössenbedingt etwas eng werden. Dies bezieht sich alles auf die 49er-Tastatur, die aber identisch sein sollte mit der 61-er-Variante. Im Vergleich mit dem MoX scheint die Tastatur sogar identisch zu sein.

Ein User dieses Forums hat mich noch darauf hingewiesen, dass der Übergang von Tastatur und Gehäuse nicht wirklich optimal gelöst sei. Das ist natürlich so nicht schön, aber ich entdecke diesen Fehler bei meinem Testgerät nicht annähernd so stark wie auf dem Bild, und wenn doch, beeinträchtigt er das Spielgefühl meiner Meinung nach kaum.

Der Rest der Äusserlichkeiten gibt ebenfalls kaum Anlass zur Klage. Die Potis sitzen fest, die Taster (dieselben wie beim MoX) verfügen über klare Druckpunkte, auf das kleine Display geh ich später noch genauer ein, aber auch hier stimmt die Verarbeitung. Einzig die beiden Wheels gehen mir persönlich etwas auf die Nerven, ich mag diese gerändelten Räder nicht, gummiert wären sie mir lieber. Da die Dinger auch noch recht scharfkantig sind, könnte man sich bei empfindlicher Haut durchaus mal was daran aufreissen. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, die Dinger gibt's auch beim MoX und irgendwo muss man ja sparen.


Sound​

Stichwort sparen. Wo spart der MX eigentlich bei der Klangerzeugung? Bei der Polyphonie sicher nicht, die ist – was einige MoX – User verärgern dürfte wieder auf der Höhe der Flagschiffe, bei 128 Stimmen. Reicht dicke. Ansonsten befindet sich mit 155 Megabyte – SampleROM ungefähr die Hälfte des Motif XS und des MoX drin, also wird man da irgendwo gespart haben. Ich bin gefragt worden, ob man da einen Unterschied aus den Samples raushört. Ich bin natürlich kein Audio-Spezialist, aber beim Test konnte ich auch bei genauem hinhören keine Unterschiede ausmachen. Das ganze wurde also anders gemacht, als einfach nur die Samples kürzer zu loopen. Ein Teil der Sounds ist rausgeflogen. Ob das nun negativ auffällt?

Dazu muss man kurz einen Abstecher in die Struktur des MX machen. Yamahas berühmt-berüchtigte Vorgehensweise, den Multimode über vier Modes zu verteilen, fehlt dem MX komplett Das Gerät arbeitet permanent im Perfomancemodus, bietet da mit 128 Plätzen aber ein recht begrenztes Angebot. Hinzu kommt die Problematik, Uservoices nicht einzeln speichern zu können, jedenfalls nicht am Gerät, was aber nicht so schlimm ist, wie es tönt, fast alle Sounds sind wirklich direkt out-of-the-box gut spielbar – wie man es von Yamaha gewohnt ist.

Parallel mit der Struktur hat man auch gleich das dreistufige Klangauswahl – System (PRE-A-1) über Bord geworfen. Stattdessen stehen Klangkategorien zur Verfügung, die dann jeweils mit den entsprechenden Sounds nummeriert gefüllt sind. Das Konzept lässt hier den MM6 drohend vor dem geistigen Auge auftauchen, aber keine Angst, hier gleicht es eher der Category-Search-Funktion der grossen Modelle. Also keine Angst vor PSR-550 in einer Synthhülle wie noch beim MM, da ist wirklich Motif drin.

Nichtsdestotrotz hat der MX aber von den PSR's gelernt. Oder soll man eher sagen, vom Tyros? Ein Teil der Sounds hat nicht nur vom Namen her definitiv Keyboard-Abstammung und ist somit nicht in den grösseren Motif- und MoX – Modellen zu finden. Ist das nun schlecht? Keineswegs. Die Natursounds profitieren entschieden davon. Der Motif XS (worauf der MX ja basiert) konnte im Unterschied zum XF nämlich nur rudimentäres Super-Articulation. Also hat man sich dies hier bei den Entertainern ausgeborgt und in die Klangerzeugung gestopft. Der Unterschied ist selbst ohne Direktvergleich (den ich aber auch noch gemacht hab) heraushörbar. Gitarren werden lebendig, Flöten realistisch, das Streichorchester ist dynamisch spielbar wie noch nie. Das Highlight sind Teile der Pad-Abteilung aus dem Tyros 4, die man so spielbar noch nicht mal im Motif XF bekommt. Aber auch die restlichen Synthsounds profitieren davon. Wenn es etwas gibt, dass ich am Motif – Sound bemängelt habe, ist es der fehlende Fokus auf direkt spielbares Synthesizer-Material, ohne noch jedes Poti justieren zu müssen, damit der Klang sich durchsetzt. Im MX gibt's das nicht, spielbares Synth-Material ist reichlich vorhanden und vielleicht DAS Highlight des Gerätes.

Aber auch die klassischen Motif-Sounds sind nicht über Bord gekippt worden. Ich habe keinen einzigen meiner beim S90XS eingesetzten Sounds vermisst. Das Motif-Piano (kein S6), das S90ES – Piano (sic!), eine gut sortierte E.P. Abteilung (die ebenfalls von den PSR's profitiert hat), mehr als brauchbare Orgeln, eine starke Gitarren&Bass – Abteilung, tolle Chorsounds und eine gute Auswahl an Drums. Und alles hat eine beeindruckend hohe Qualität. Dagegen scheinen die alten Samples aus der prä-Motif-Ära dem Rotstift zum Opfer gefallen zu sein, ausserdem wurden einige Klangkategorien schon stark ausgedünnt. Das übriggebliebene ist aber ausschlaggebend und es wirkt tatsächlich so, als ob Yamaha gezielt das längst überfällige Soundmuseum aussortiert hat, um das Datenblatt etwas weniger stark erscheinen zu lassen. Auf die Gefahr, euphorisch zu werden, aber für mich tönt der MX besser als die vergleichbaren Motif's der dritten Generation!


Performance​

Leider hat aber insbesonders die Super-Articulation-Abteilung ein Problem. Yamaha hat aus nicht nachvollziehbaren Gründen die Controllerabteilung übertrieben stark kastriert. Der fehlende Ribboncontroller schmerzt nicht so sehr (der MoX hat ja auch keinen), die fehlenden AF-Taster dagegen umso mehr. Das ist insofern noch ärgerlicher, als dass die beiden problemlos noch Platz gefunden hätten, denn so überladen ist das Bedienfeld auch nicht. Auch in den Untermenüs sind die Funktionen vorhanden und die Sounds sprechen auch drauf an, sodass ich wohl mal mein altes Midifloorboard ausmotten und die Funktionen dann halt darüber steuern muss, wenn es schon nicht anders geht. Schade, das hier ist ein echtes Ärgernis, zumal die Möglichkeit ja da wäre. Massive Einschränkungen in der Livetauglichkeit wegen zwei Tastern... diese Ersparnis verstehe ich hinten und vorne nicht! Auch die Knob-Matrix bietet nur das nötigste, aber immerhin sind die beiden Assignable-Regler noch da (der MM6 hatte vier davon). Somit bleiben als einzige Livecontrollermöglichkeiten das Modwheel und zwei Pedale (eins davon Sustain), zumal auch die Anschlussseite alles andere als grosszügig ausfällt. Für eine Schülerband oder den Keyboard-Einsteiger mag das ausreichen, bei meinem angestrebten Einsatzzweck als einziges Key auf der Bühne erfordert das ganze aber wieder einiges an Workarounds. Riesiger Patzer meiner Meinung nach, zumal das ganze definitiv verzichtbar gewesen wäre – das Problem ist ähnlich hausgemachter Natur wie z.B. die Midicontroller-Geschichte beim Jupi-80, und damit vollkommen unverständlich.

Und wo wir schon grade bei der Perfomance am Motzen sind: Das Display! Geht ja mal gar nicht. Da hätte man unglaublich viel Platz, könnte den Motif-Farbscreen einbauen (das und die AF-Tasten wären mir das Gerät auch gut 200€ mehr wert gewesen), und stattdessen gibt's diesen popeligen Zweizeiler. Völlig unverständlich. Zumindest MoX-Grösse hätte es haben können, aber hier sollte wohl wieder Abstand zu teureren Modellen künstlich aufrecht gehalten werden. Da nutzt auch das tolle LED-Display für die Programmnummern (warum gibt's das nicht überall? Das ist so simpel wie genial!) nicht mehr viel: Controllerbelegung? Rätselraten. Potistellung? Probieren geht über Studieren. Perfomance-Übersicht? Hahahaha... Überhaupt sagt das Display einfach so ziemlich gar nix aus. Getoppt wird es nur noch von der untendran aufgedruckten Zeichung über Multimode. Die ist erstens falsch und zweitens bringt sie im Livebetrieb – ratet mal – nichts. Null. Zero.

Stichwort Perfomance: Wie gesagt, der MX arbeitet permanent im Multimode. Splits und Layers von zwei Sounds gehen mit den beiden dedizierten Tasten schnell und komfortabel von der Hand. Auch Arpeggios oder Drumpatterns dazuzufügen ist kein Problem. Sobald es aber aufwändig wird, wird es richtig fummelig. Zwar wird es nicht so häufig vokommen, dass man auf einer 49-er – Tastatur aufwändig layert oder splittet. Aber wenn doch, muss der Umweg über den Rechner gemacht werden. Muss deswegen, weil es am Gerät zur Fummelei ausartet und in den meisten Fällen dann doch nicht funktioniert. Mag sein, dass es hier etwas mehr an komfortables Einsteigerwissen orientiert ist, zumal auch der Arpeggiator in Ricntung Begleitautomatik funktionieren kann, aber für komplexe Dinge gibt's wieder haufenweise Arbeit. Immerhin ist aber der Editor einigermassen brauchbar – vom sehen her. Angetestet hab ich den noch nicht.


Arpeggiator​

Und da wir gerade den Arpeggiator angesprochen haben. Der wurde auch reduziert – auf 1000 Patterns. Also immer noch wesentlich mehr als die gesamte Konkurrenz. Yamaha-typisch gibt's einen guten Querschnitt durch das gesamte Spektrum; Pianobegleitungen, einfache Arpeggien, krude Zerhäcksler-Motive, tolle Gitarrenfiguren, fette Drumgrooves... einfach alles. Da zahlt sich der Motif-Inside mal wieder so richtig aus. Und wer sich jetzt einen Kopf macht, weil 1000 eben nicht 6500 sind... es ist zumeist etwas brauchbares dabei. Was man vermisst, ist die Möglichkeit, auf Knopfdruck die kompletten Arps umzuschalten, was insbesonders beim MoX und beim S90XS sehr komfortabel von der Hand ging. So gesehen ist der Arpeggiator also eher eine nette Dreingabe – für Yamaha-Verhältnisse, wohlgemerkt. Und auch wenn er für mich kein relevantes Feature ist, ist er zumindest praktisch, wenn man schnell mal einen Drumtrack zum Jammen braucht. Apropos Drums. Diese tönen erstaunlich realistisch. Gut, bei Yamaha kein Wunder, aber dennoch beeindruckend, im Vergleich zu den grösseren Modellen. Ob der MX hier von den Audio-Styles der neuen PSR's gelernt haben könnte? Möglich wäre es.


Peripherie​

Jetzt haben wir schon ewig über die Performance gelabert und dabei übersehen, dass das Ding nicht nur aussieht wie ein Akai-Midikeyboard, sondern auch ein solches sein kann (also Midikeyboard, nicht Akai). Genauer gesagt, das Ding kann noch viel mehr. Yamaha ist nun definitiv in der TI-Zeit angekommen, dementsprechend ist nach dem MoX jetzt auch der MX ein bidirektionales USB-Interface inklusive Total Integration. Wie gut es funktioniert, kann ich noch nicht beurteilen, da noch nicht ausprobiert, aber das Grundkonzept schaut vielversprechend aus. Cubase AI wird mitgeliefert, das Bedienpanel bietet die inzwischen bei Yamaha üblichen DAW-Remote – Funktionen (die in Logic wohl wieder rumspacken wie doof, weil auf Cubase ausgerichtet) und wie es sich in der Studioumgebung verhält, werde ich dann mal ausprobieren, wenn's hier steht.

Aber wenn wir schon vom Interface reden, sei an dieser Stelle noch mal über die Anschlussseite gemotzt. MIDI-Paar, Netzteilanschluss, Ausgangspaar, Kopfhörerbuchse, Audio-Input, zweimal Fusspedal (einmal Controller, einmal Sustain), USB-Anschluss, USB-To-Device-Anschluss – fertig ist die Laube. Dass der Audioeingang (mal wieder) nur als Miniklinke ausgeführt ist, kann man noch verschmerzen. Dass zwei Fusspedalanschlüsse wegrationalisiert wurden, ist ärgerlich, aber wohl dem Preis geschuldet. Dass trotz Interface aber kein zweites Ausgangspaar dran ist, ist einfach nur schlecht und macht das Audiointerface auf der Bühne nutzlos. Wäre super gewesen, hätte man hier wenigstens den Click auf einen dritten Ausgang routen können (vielleicht klappt's ja über die Input-Buchse, werde ich mal testen, wenn das Ding hier steht), aber so? Schade, sehr schade. Ausserdem wurden die Anschlüsse mal wieder völlig dämlich über die Rückseite verteilt. Audio links, Midi rechts am Gerät, Multicore-Zusammenfassung nicht so bequem. Sehr sinnig... Übrigens: Ob das Gerät class Compilant ist und über USB mit dem CCK/iPad läuft, müsste ich mal aufprobieren, laut Netzberichten sollte es aber eigntlich gehen... (Update: geht nicht, zumindest nicht direkt!)

Und wo wir schon beim Meckern sind... was hat sich eigentlich dieser Preset-Programmierer gedacht, als er den MX programmiert hat? Der Mistanteil liegt ungefähr auf Micro-Korg-Level, das erste was ich machen werde, sobald ich das Gerät habe, ist wohl, alle Perfomances auf einen Init-Sound zu setzen. Ein Drittel der Presets lärmt einem Dubstep entgegen – wobei, was heisst Dubstep, eher dieses Mainstream-Dubstepzeug, das mit good old Dubstep before Skrillex & Biebs bis auf den Namen ziemlich wenig gemeinsam hat. Der Rest besteht aus prolliger Demonstration aller nur verfügbaren Möglichkeiten, Ambientspielereien und überladenem Arpeggiogedönse, das trotz 128 Stimmen öfters mal die Grenzen der Polyphonie erreicht. Praxistauglichkeit: Null. Nichts neues, dass Presets per se übertrieben sind, aber bei einem Gerät, das out-of-the-box spielbar sein sollte und auch dementsprechend beworben wird, wären ein bisschen weniger überladene Presets wohl sinnvoller gewesen...


Konkurrenz​

Hm. Was bietet eigentlich die Konkurrenz in diesem Segment? Wenn man nur nach der Tastengrösse geht, eigentlich gar nix mehr. VA's in Hülle und Fülle, als Bonsai oder auch mal halb ausgewachsen, ja, aber Rompler sind relativ rar. Das EMU-Shortboard, aber das ist ausgelaufen und ist auch nur so ne halbgare Soundschleuder, der MX hingegen ein prall gefülltes Paket. Wenn man im Preissegment sich umschaut und bei den Romplern bleibt, gibt's auf dem aktuellen Markt ein paar wenige Konkurrenten. Korgs ewig klischeebelastete X50 - Hupe dürfte zwar irgendwann mal einen Nachfolger bekommen (NAMM?) und hat Triton Inside, scheidet meiner Meinung nach aber schon wegen der Tastatur aus, die ist kein Vergleich mit dem MX. Roland hat den Juno Di, der meiner Meinung nach ein paar Sachen richtig macht, die Yamaha falsch gemacht haben. Batteriebetrieb, schöne Synthabteilung (da fehlt es bei Yamaha halt an Material der Marke "ganz krank"), mehr Möglichkeiten der Soundeditierung, USB-Stick-Abspielmöglichkeit... ist aber als "erstes Key" für Newbies oder auch generell wohl eher nicht dem MX vorzuziehen. Ich hab ja einen, und zusammen ergänzen sich die zwei wohl perfekt, aber die typischen Rolandmacken dürften gegenüber dem MX für einige Ärgernisse sorgen.. Aber das ist subjektiv, auch der Roland hat seine klaren Stärken... also ist Anspielen definitiv Pflicht.

Die ganze Bonsai-Synth-Konkurrenz hab ich jetzt mal weggelassen, weil es ja primär um Rompler geht, und die grösseren Modelle, KROME, MoX und Juno Stage/Gi hab ich ebenfalls weggelassen, das ist preislich nochmals etwas weiter oben und hier auch nicht Thema.


Abschluss und Fazit​

Viel Licht und wenig Schatten. Yamahas kleinster überzeugt mit fettem Sound, winzigen Abmessungen, tollen Features und einem runden Gesamtpaket. Alleine schon die Soundengine, die trotz 2007ner-Basis auch frische Neuerungen zu bieten hat, macht Lust und Hoffnung auf mehr. Gleichzeitig zeigt der MX auch klar, dass ein neues Yamaha-Flaggschiff nur noch eine Frage der Zeit sein kann. Die Kuh melken, bis das Euter abfällt, mag ja ein funktionierendes Geschäftsmodell sein, aber mit dem MX hat man die Kuh namens AWM-Klangerzeugung nun definitiv geschlachtet. Ein neues Rompler-Flaggschiff wird sich nicht mehr verkaufen lassen wie noch zuvor, wenn es die volle Motif-Klangpower nun für knapp fünf Hunderter gibt und auf der anderen Seite Konkurrenten wie KRONOS und Jupi (okay, der wohl eher nicht) das Thema progressiver angehen als mit Sample-only-Kisten. Also kann man die MX's als kluge Vermarktungsstrategie bezeichnen – aber eine Vermarktungsstrategie, die auch wirklich einen Mehrwert bietet!

Etwas ratlos macht mich die Platzierung des 61ers. Für wenig mehr bekommt man einen MoX, der bis auf ein paar wenige klangliche Abstriche (u.a. Polyphonie) wesentlich mehr drauf hat, meiner Meinung nach auch an sehr relevanten Stellen wie den Audioausgängen, den Controllereingängen und, für einige wohl auch sehr relevant, an den Workstation-Fähigkeien. Voll-Arpeggiator, Patternsequenzer, grosses Display und am Gerät selbst editierbare Klänge sind ein echtes Plus für den MoX, die der MX so nicht bieten kann. Insofern lohnt es sich, falls man auf den 61er spekuliert, nochmals nachzudenken, ob es nicht auch gleich ein MoX sein darft. Anspielen ist natürlich Pflicht, aber dies mal so als Grundgedanke in den Raum gestellt.

Der 49er hat diese Probleme aber nicht. Als leistungsfähigster 49-Taster auf dem Markt füllt das Gerät eine Lücke, die bisher recht unterbesetzt war. Extrem klein und doch massives Soundpotential, das macht den MX aus. Die ganzen Zusatzfeatures vom Arpeggiator bis zum Interface sind nette dreingaben, die Hauptaufgabe ist aber ein wuchtiger Motif-Sound, und das macht der kleine mehr als nur beeindruckend gut. Insofern könnte der MX49 das Weihnachtsgeschäft richtig schön aufmischen. So ein richtig gut tönender Yamaha-Rompler unter den ganzen VA's... really nice!

Gewiss, auch der MX49 ist nicht perfekt. Die fehlenden AF-Tasten sind mehr als nur ärgerlich, das Display ist ein Hohn, der Verzicht auf Sub-Ausgänge ist Schwachsinn und was für Trends bzw. Drogen im Umlauf sind, dass heutzutage alle Neuerscheinungen in Demos wie Presets Mainstream-Dubstep machen müssen, bleibt mir auch ein Rätsel. Davon abgesehen macht der MX49 aber einfach Freude. Noch nie war es so günstig, direkt out-of-the-Box ein solch gewaltiges Klangarsenal in derart kompakter Form zu bekommen, mitsamt Funktionen wie dem tollen Motif-Arpeggiator. Und *hust*... ein USB – Interface samt Rompler – Plug In ist dieses Akai... äh... Yamaha auch noch.


Ribbon.
 
Eigenschaft
 
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Was ist die meist gestellte Frage beim Instrumentenwechsel?
Antwort: Kann ich auch meine alten Sounds im neuen Gerät verwenden und wie bekomme ich die da rein
Die Mehrzahl hat sich an bestimmte Sounds gewöhnt und würden die nur sehr ungern vermissen.
Ich persönlich halte nicht viel davon, warum mit einem neuen Gerät alte Sounds spielen? Da kann man auch das alte behalten.
Aber es ist nun mal so, wie es ist und die Hersteller reagieren natürlich dementsprechend.
 
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Ich habe mal eine fachliche Frage zum MX 49.

Ich habe mir den MX 49 mal angeschaut, nett ist die Möglichkeit Split nd Layer mal schnell zu bauen -- dass vermisse ich beim XF schmerzlich, da muss man erst im Performancemode basteln.

Ich suche noch ein Übungskeyboard, also für mal was für schnell mit zur Probe nehmen usw.
Deshalb jetzt meine Frage:
Kann man beim MX 49 z.B. den Part 3 mit einer externen Tastatur ansteuern, während man beim MX 49 selber die Parts 1 +2 nutzt (im Split oder Layer Modus) nutzt? Ist das ganze ggf. vernüftig abspeicherbar? Kann man die Midikanäle der einzelnen Parts ändern, da einige Masterkeys auf Kanal 1 festgelegt sind.

Gruß und vielen Dank

Jochen

Bin gespannt was Yamaha zur Namm hinsichtlich XF Nachfolge bringt, da ist mal was fällig.

Die Bedienung ist wirklich sehr einfach beim MX.
Zu deinen Fragen.
Der MX ist 16 fach multitimbral und 128 fach polyphon - daher sollte es funken.
Es ist wirklich schade, dass merkwürdigerweise nur zwei Parts auf dem Keyboard gespielt werden können. Wohl ein Tribut an den Motif.
Im DAW Betrieb im Studio fällt das aber nicht negativ auf.
 
Ich habe mal eine fachliche Frage zum MX 49.


Kann man beim MX 49 z.B. den Part 3 mit einer externen Tastatur ansteuern, während man beim MX 49 selber die Parts 1 +2 nutzt (im Split oder Layer Modus) nutzt? Ist das ganze ggf. vernüftig abspeicherbar? Kann man die Midikanäle der einzelnen Parts ändern, da einige Masterkeys auf Kanal 1 festgelegt sind.
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Das geht tadellos. Zusammen mit meinem Kurzweil PC3 benutze ich den MX genau in der Weise: Die ersten beiden Parts auf der Tastatur des MX und was man sonst noch braucht auf den nachfolgednen Parts über externe Tastatur.
Insgesamt bis zu 16 Parts sind definierbar und natürlcih auch problemlos über eine Performance abzuspeichern.
Irgendwann bei den nachrangigen Parts geht alleridngs die Effektmaschinerie des MX in die Knie.
Ich hab den MX bereits für Jamsessions genutzt - eine echte Erleichterung :)

Was ich gerne wüsste wie man eine Performance über Midi ansteuern kann. Programmchanges sind ja problemlos möglich, nur bei Performances weiss ich nicht wie das geht.
Gibt es mittlerweile eigentlich mittlerweile einen Editor für PC (z.B.. von John Melas), über den man Voices/Performances verwalten kann?

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Die Bedienung ist wirklich sehr einfach beim MX.
Es ist wirklich schade, dass merkwürdigerweise nur zwei Parts auf dem Keyboard gespielt werden können. Wohl ein Tribut an den Motif.
Im DAW Betrieb im Studio fällt das aber nicht negativ auf.

Das ist so nicht ganz richtig. Man kann jederzeit eine Performance mit allen verschiedenen Parts über die MX-Tastatur abrufen. Dazu drückt man den Button "Part Select"., dann erscheint eine Übersicht in der man die einzelen Parts anwählen kann.
Man kann also eine Performance mit bis zu 16 Sounds definieren und diese dann abrufen. Splt/Layer ist dann aber scheinbar nicht möglich.
Der beste Weg ist mE ddennoch ie Steuerung über ein Masterkeyboard., wenn man mehr als die vorgesehenen zwei Parts nutzen will.
 
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Danke für die Antworten.
Bevor ich jetzt losrenne und mir die Kiste hole, hätte ich noch eine Frage. Kann man die Midikanäle der Parts 1 und 2 frei definieren? Ich habe noch ein Döpfer PK 88 rumstehen, das sendet leider nur auf Kanal 1, dh Part 1 und 2 müsste ungleich 1 senden (das geht zumindest bei meinen XF..)

Vielen Dank,
Jochen
 
Im Referenzhandbuch steht: "Der MIDI-Sende-/Empfangskanal für Part 1-16 ist unabhängig von der Einstellung bei "BasicCh"
auf 1-16 festgelegt.". Könnte also schon sein dass die Midi-Kanäle den Parts fest zugeordnet sind. Ich hab zumindest nichts gefunden dass auf solche Einstellmöglichkeiten hindeutet; aber am besten selber mal im Referenzhandbuch nachschauen.
 
Das wiederum wäre ziemlich dämlich...
 
Ist aber so. Aber soweit ich weiß kann man beim Doepfer PK88 auf der Platine mittels Dip-Switches den Midi-Sendekanal ändern. Ist zwar umständlich und nichts für spontane Änderungen, aber immerhin.

Ein weiterer Nachteil dieser Sache beim MX ist natürlich auch, dass man keine großen Layer (>2 Voices) basteln kann und über einen Midi-Kanal bzw. die interne Tastatur spielen kann.

Aber es ist eben weder ein Motif Xirgendwas noch ein Kurzweil PC etc. ;-)

Ich hatte jetzt meinen ersten Gig mit dem MX und bin nach wie vor begeistert. Die Sounds haben sich toll durchgesetzt (vor allem Streicher, Bläsersections und Pads/Synths) und durch die Split-/Layerfunktion am MX lassen sich auf der anderen Seite eben auch ganz schnell Dinge einstellen, die man so easy "on the play" nicht bei jeder größeren Workstation hinbekommt.
 
Der MX ist ein Einsteigergerät und bewußt einfach gehalten. Midikanäle die von der Partnummerierung abweichen sind mE oft eine unnötige Fehlerquelle (merke ich zumindest beim PC3 wenn man mal schnell einen Part kopiert und den zugeordneten Midi-Kanal "mitnimmt".)
Weniger verzeihlich finde ich es, wenn Doepfer ein Masterkeyboard baut dass suggeriert es wäre für den Live-Einsatz gedacht (Case und Instrument in einem), dann aber nur über einen fixen Midikanal sendet.
Vielleicht schafft so etwa Abhilfe: http://www.midisolutions.com/prodepp.htm
 
Danke für die Hinweise. Ich habe die Jungs von Midi Solutions mal angeschrieben und gefragt ob das geht. Ist vielleicht für mehrere User interesssant, da es ja doch mehrere Masterkeys mit dieser Restriktion gibt (man denke nur an die günstigeren --aber guten-- Fatar Keys).

Ich poste die Antwort von denen.​
 
Hier auf musikmachen.de kann man mal reinhören!
 
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Ich hab da mal eine Frage zur Steuerung von Cubase mit dem MX49:

Kann man auch über das MX49 die Aufnahme starten in Cubase starten? Soweit funktionieren bei mir mit den Tastern Stop, Play, Sprung zurück, mit den Jog-Dial vor- und zurück alles prima. Da es auf dem MX49 keinen RECORD-Taster gibt mag es natürlich gut sein, dass man die Funktion dann eben nicht fernsteuern kann, was allerdings ein bisschen schade wäre.

Gruß und Danke
HD
 
Hallo

@hisdudeness
Ich habe eben mal schnell den Bonedo-Test rausgesucht - auf die fehlende Record-Taste wird da auch hingewiesen. Laut Text muss man die Funktion wohl einem Assignable-Schalter zuweisen.
 
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Hallo

@hisdudeness
Ich habe eben mal schnell den Bonedo-Test rausgesucht - auf die fehlende Record-Taste wird da auch hingewiesen. Laut Text muss man die Funktion wohl einem Assignable-Schalter zuweisen.

Bleibt die Frage WELCHEM Assignable Schalter... wohl doch nicht etwa am Ende einem Fusspedal, oder?
 
Na immerhin, danke für den Hinweis! Den Test habe ich zwar auch gelesen aber daran konnte ich mich gar nicht mehr erinnern.
 
Achtung: Mehr als 2 Voices sind beim MX per Tastatur spielbar ... wenn man den am 24.1.13 vorgestellten Yamaha Editor zum "Performance kreieren" nimmt. Der Editor ist zwar etwas unterbelichtet, er läßt es aber zu, dass mehrere Voices auf einen Midikanal reagieren (sic!). Damit kann man bspw. links Streicher und rechts gedoppelte Bläser spielen, was ich ab und an benötige. Ich hab den MX zwar noch nicht mit Band gespielt, langsam bekomme ich das Gefühl, dass man ihn wirklich gut nutzen kann. Allerdings muss man an jedem Sound rumschrauben. Und sei es nur bezügl. der Controllerzuordnung, um den Billigsynth auf Aftertouch reagieren zu lassen... das geht nämlich auch.
Nach einigem Gefrickel hab ich langsam ein ultralight-low budget-equipment aus Alesis qs7 unten und mx49 oben mit richtig gutem Grundsound. Seltsamerweise hat der mx irgendwie viel mehr Druck, wenn er über die Alesis-tastatur angespielt wird. Ich bin auf den ersten live-Einsatz gespannt.

 
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Kannst du mal bitte einen Link zu dm Editor posten? Ich finde den unter den Downloads bei Yamaha nämlich nicht. Der einzige 2013er Download den ich sehe ist die Kompatibilitätsliste für USB-Sticks.

DANKE!

EDIT: Der Editor ist gar nicht von Yamaha, dann kann man ihn dort ja auch gar nicht finden. Aber hier:
http://vycromx.com/

Ist kostenlos!

EDIT2: Also ich find ihn ganz übersichtlich und das mit dem Midi-Kanal ist ein super Tip! Wie man allerdings die Insert-Effekte verändern kann ist mir ein Rätsel (steht aber auch "read-only" da, vielleicht kann man die über den Editor gar nicht bearbeiten), ebenso wie und wo du den Aftertouch als Controller einstellst.

Gruß
HD
 
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Ins-Effekte und aftertouch sind nur am keyboard editierbar, der Editor ist ein wenig komisch. Ich denke, der mx ist ein ziemlicher schnellschuss von Yamaha, auf Umwegen ist die Klangerzeugung wahrscheinlich wesentlich flexibler.
 
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Aftertouch? Seit wann hat der MX Aftertouch?
 
Alles klar debu! Danke für die Klarstellung, hab schon an meinem Verstand gezweifelt ;-)

@Ribbon: Das MX selbst hat keinen Aftertouch. Und auch keinen Ribbon-Controller. Trotzdem kannst du ja von einem anderen Key Aftertouch und Ribbon Midi-Message ans MX schicken und DAS kann das MX dann umsetzen wenn du es entsprechend einstellst.

Also alles in allem finde ich das Teil ziemlich perfekt. Und so umständlich gar nicht mal, ist zumindest für leichter zu verstehen als der Kurzweil PC3 den ich vorher hatte. Ist ja auch limitierter in seinen Möglichkeiten, aber mir reicht`s ;-)
 
Der MX kann veschiedenste Controllerdaten verarbeiten (Aftertouch, Ribboncontroller...)
Für alle die kein gutes Masterkeyboard haben um die Funktionen des MX auszunutzen ist der Performance-Editor bestimmt sehr hilfreich. Mit einem guten Masterkeyboard wie dem PC3 kann man die Sounds auf den verschiedenen Midi-Kanälen problemlos per Knopfdrich anwählen. Z.B. Bläsersounds layern ohne Ende ist da überhaupt kein Thema.
Was ich beim MX auch super finde ist, dass die Sounds nicht abreissen. Habe ich bisher in dem Preisrahmen in der sich der MX bewegt noch nicht gesehen.

Was mir derzeit fehlt ist ein Editor um die Performances zu verwalten. Ich hab deshalb den John Melas mal angeschrieben wann es den "Total Librarian"-Editor für den MX gibt. Der hat auch umgehend geantwortet dass der Editor bald kommt.

Ich denke auch dass die MX-Serie ein ziemlicher 'Schnellschuss war. Die Sounds sind klasse, die Bedienung am Gerät ist grottig bzw. limitert. Mit der richtigen Software kann man da bestimmt aber eine Menge rausholen.
 

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