Yamaha MX49 User-Testbericht

  • Ersteller ribboncontrol
  • Erstellt am

User-Review: Yamaha MX49​

Information: Dies hier ist der Anspielbericht, resultierend aus ein paar Stunden Test beim Händler (über mehrere Tage verteilt). Das komplette Review mit direktem Eingehen auf Details und Langzeitärgernisse folgt, sobald das Gerät hier in der Bude steht (was es tun wird (bitte, lieber Weihnachtsmann...) früher oder später... das Ding hat mich angefleht, es mitzunehmen, das war schon nicht mehr schön...)


Akai... äh... Yamaha haben zwei neue Sparbrötchenrompler rausgehauen, relativ unangekündigt vor dem Weihnachtsgeschäft. Was zuerst nach einem Nachfolger der MM-Serie aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als MPK-Masterkey Motif-Ableger, der es faustdick unter der Haube hat. Während im Nachbarforum schon die MoX & User schimpfen, weil das Ding an manchen Stellen ihren wesentlich teureren Synth in die Tasche steckt, wartet die Welt (oder zumindest ein kleiner Teil davon) gespannt auf das Teil, insbesonders auf die 49er – Version, die der versammelten Bonsai-Synth-Masse ein Motif-XS-Inside - Romplerschiff vor die Nase haut, welches so gesehen ein Novum für die Kompaktklasse darstellt. Wobei nicht komplett XS-Inside, aber dazu später mehr.


Verarbeitung und Haptik​

Erster Eindruck im Laden: Mann, ist der klein. Und leicht. Meine UltraNova ist schwerer (und die wiegt wirklich fast nix). Die Kehrseite davon natürlich, das Gerät besteht rumdum aus Plastik. Aber dennoch recht robust verarbeitet, abfallende Potikappen oder wackelnde Taster sucht man vergebens. Ob die Verarbeitung einen Sturz aus eineinhalb Metern überleben würde, wage ich nicht auszuprobieren, aber das ist bei gewissen weitaus höherpreisigen Konkurrenten ja auch nicht garantiert (*hust*Kronos*hust).

Der positive erste Eindruck setzt sich dann auch gleich bei der Tastatur fort. Für mich eine der besten leichtgewichteten Tastaturen, die ich in diesem Preissegment bisher ausprobiert hab. Fatar-Fetischisten werden sich wohl immer noch angewidert abwenden, aber im Direktvergleich sehen die kleinen Roland – Junos alt aus, von M50/X50 und ähnlichem ganz zu schweigen. Sogar einzelne Klavierpassagen (wohlgemerkt, kein Klavierkonzert) lassen sich mit etwas Eingewöhnung darauf spielen. Aftertouch gibt's keinen, aber ansonsten gibt's an dieser Tastatur wahrlich nicht viel zu bemängeln. Schnelle Synthlines gehen hervorragend von der Hand, lediglich beidhändiges Spiel könnte grössenbedingt etwas eng werden. Dies bezieht sich alles auf die 49er-Tastatur, die aber identisch sein sollte mit der 61-er-Variante. Im Vergleich mit dem MoX scheint die Tastatur sogar identisch zu sein.

Ein User dieses Forums hat mich noch darauf hingewiesen, dass der Übergang von Tastatur und Gehäuse nicht wirklich optimal gelöst sei. Das ist natürlich so nicht schön, aber ich entdecke diesen Fehler bei meinem Testgerät nicht annähernd so stark wie auf dem Bild, und wenn doch, beeinträchtigt er das Spielgefühl meiner Meinung nach kaum.

Der Rest der Äusserlichkeiten gibt ebenfalls kaum Anlass zur Klage. Die Potis sitzen fest, die Taster (dieselben wie beim MoX) verfügen über klare Druckpunkte, auf das kleine Display geh ich später noch genauer ein, aber auch hier stimmt die Verarbeitung. Einzig die beiden Wheels gehen mir persönlich etwas auf die Nerven, ich mag diese gerändelten Räder nicht, gummiert wären sie mir lieber. Da die Dinger auch noch recht scharfkantig sind, könnte man sich bei empfindlicher Haut durchaus mal was daran aufreissen. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, die Dinger gibt's auch beim MoX und irgendwo muss man ja sparen.


Sound​

Stichwort sparen. Wo spart der MX eigentlich bei der Klangerzeugung? Bei der Polyphonie sicher nicht, die ist – was einige MoX – User verärgern dürfte wieder auf der Höhe der Flagschiffe, bei 128 Stimmen. Reicht dicke. Ansonsten befindet sich mit 155 Megabyte – SampleROM ungefähr die Hälfte des Motif XS und des MoX drin, also wird man da irgendwo gespart haben. Ich bin gefragt worden, ob man da einen Unterschied aus den Samples raushört. Ich bin natürlich kein Audio-Spezialist, aber beim Test konnte ich auch bei genauem hinhören keine Unterschiede ausmachen. Das ganze wurde also anders gemacht, als einfach nur die Samples kürzer zu loopen. Ein Teil der Sounds ist rausgeflogen. Ob das nun negativ auffällt?

Dazu muss man kurz einen Abstecher in die Struktur des MX machen. Yamahas berühmt-berüchtigte Vorgehensweise, den Multimode über vier Modes zu verteilen, fehlt dem MX komplett Das Gerät arbeitet permanent im Perfomancemodus, bietet da mit 128 Plätzen aber ein recht begrenztes Angebot. Hinzu kommt die Problematik, Uservoices nicht einzeln speichern zu können, jedenfalls nicht am Gerät, was aber nicht so schlimm ist, wie es tönt, fast alle Sounds sind wirklich direkt out-of-the-box gut spielbar – wie man es von Yamaha gewohnt ist.

Parallel mit der Struktur hat man auch gleich das dreistufige Klangauswahl – System (PRE-A-1) über Bord geworfen. Stattdessen stehen Klangkategorien zur Verfügung, die dann jeweils mit den entsprechenden Sounds nummeriert gefüllt sind. Das Konzept lässt hier den MM6 drohend vor dem geistigen Auge auftauchen, aber keine Angst, hier gleicht es eher der Category-Search-Funktion der grossen Modelle. Also keine Angst vor PSR-550 in einer Synthhülle wie noch beim MM, da ist wirklich Motif drin.

Nichtsdestotrotz hat der MX aber von den PSR's gelernt. Oder soll man eher sagen, vom Tyros? Ein Teil der Sounds hat nicht nur vom Namen her definitiv Keyboard-Abstammung und ist somit nicht in den grösseren Motif- und MoX – Modellen zu finden. Ist das nun schlecht? Keineswegs. Die Natursounds profitieren entschieden davon. Der Motif XS (worauf der MX ja basiert) konnte im Unterschied zum XF nämlich nur rudimentäres Super-Articulation. Also hat man sich dies hier bei den Entertainern ausgeborgt und in die Klangerzeugung gestopft. Der Unterschied ist selbst ohne Direktvergleich (den ich aber auch noch gemacht hab) heraushörbar. Gitarren werden lebendig, Flöten realistisch, das Streichorchester ist dynamisch spielbar wie noch nie. Das Highlight sind Teile der Pad-Abteilung aus dem Tyros 4, die man so spielbar noch nicht mal im Motif XF bekommt. Aber auch die restlichen Synthsounds profitieren davon. Wenn es etwas gibt, dass ich am Motif – Sound bemängelt habe, ist es der fehlende Fokus auf direkt spielbares Synthesizer-Material, ohne noch jedes Poti justieren zu müssen, damit der Klang sich durchsetzt. Im MX gibt's das nicht, spielbares Synth-Material ist reichlich vorhanden und vielleicht DAS Highlight des Gerätes.

Aber auch die klassischen Motif-Sounds sind nicht über Bord gekippt worden. Ich habe keinen einzigen meiner beim S90XS eingesetzten Sounds vermisst. Das Motif-Piano (kein S6), das S90ES – Piano (sic!), eine gut sortierte E.P. Abteilung (die ebenfalls von den PSR's profitiert hat), mehr als brauchbare Orgeln, eine starke Gitarren&Bass – Abteilung, tolle Chorsounds und eine gute Auswahl an Drums. Und alles hat eine beeindruckend hohe Qualität. Dagegen scheinen die alten Samples aus der prä-Motif-Ära dem Rotstift zum Opfer gefallen zu sein, ausserdem wurden einige Klangkategorien schon stark ausgedünnt. Das übriggebliebene ist aber ausschlaggebend und es wirkt tatsächlich so, als ob Yamaha gezielt das längst überfällige Soundmuseum aussortiert hat, um das Datenblatt etwas weniger stark erscheinen zu lassen. Auf die Gefahr, euphorisch zu werden, aber für mich tönt der MX besser als die vergleichbaren Motif's der dritten Generation!


Performance​

Leider hat aber insbesonders die Super-Articulation-Abteilung ein Problem. Yamaha hat aus nicht nachvollziehbaren Gründen die Controllerabteilung übertrieben stark kastriert. Der fehlende Ribboncontroller schmerzt nicht so sehr (der MoX hat ja auch keinen), die fehlenden AF-Taster dagegen umso mehr. Das ist insofern noch ärgerlicher, als dass die beiden problemlos noch Platz gefunden hätten, denn so überladen ist das Bedienfeld auch nicht. Auch in den Untermenüs sind die Funktionen vorhanden und die Sounds sprechen auch drauf an, sodass ich wohl mal mein altes Midifloorboard ausmotten und die Funktionen dann halt darüber steuern muss, wenn es schon nicht anders geht. Schade, das hier ist ein echtes Ärgernis, zumal die Möglichkeit ja da wäre. Massive Einschränkungen in der Livetauglichkeit wegen zwei Tastern... diese Ersparnis verstehe ich hinten und vorne nicht! Auch die Knob-Matrix bietet nur das nötigste, aber immerhin sind die beiden Assignable-Regler noch da (der MM6 hatte vier davon). Somit bleiben als einzige Livecontrollermöglichkeiten das Modwheel und zwei Pedale (eins davon Sustain), zumal auch die Anschlussseite alles andere als grosszügig ausfällt. Für eine Schülerband oder den Keyboard-Einsteiger mag das ausreichen, bei meinem angestrebten Einsatzzweck als einziges Key auf der Bühne erfordert das ganze aber wieder einiges an Workarounds. Riesiger Patzer meiner Meinung nach, zumal das ganze definitiv verzichtbar gewesen wäre – das Problem ist ähnlich hausgemachter Natur wie z.B. die Midicontroller-Geschichte beim Jupi-80, und damit vollkommen unverständlich.

Und wo wir schon grade bei der Perfomance am Motzen sind: Das Display! Geht ja mal gar nicht. Da hätte man unglaublich viel Platz, könnte den Motif-Farbscreen einbauen (das und die AF-Tasten wären mir das Gerät auch gut 200€ mehr wert gewesen), und stattdessen gibt's diesen popeligen Zweizeiler. Völlig unverständlich. Zumindest MoX-Grösse hätte es haben können, aber hier sollte wohl wieder Abstand zu teureren Modellen künstlich aufrecht gehalten werden. Da nutzt auch das tolle LED-Display für die Programmnummern (warum gibt's das nicht überall? Das ist so simpel wie genial!) nicht mehr viel: Controllerbelegung? Rätselraten. Potistellung? Probieren geht über Studieren. Perfomance-Übersicht? Hahahaha... Überhaupt sagt das Display einfach so ziemlich gar nix aus. Getoppt wird es nur noch von der untendran aufgedruckten Zeichung über Multimode. Die ist erstens falsch und zweitens bringt sie im Livebetrieb – ratet mal – nichts. Null. Zero.

Stichwort Perfomance: Wie gesagt, der MX arbeitet permanent im Multimode. Splits und Layers von zwei Sounds gehen mit den beiden dedizierten Tasten schnell und komfortabel von der Hand. Auch Arpeggios oder Drumpatterns dazuzufügen ist kein Problem. Sobald es aber aufwändig wird, wird es richtig fummelig. Zwar wird es nicht so häufig vokommen, dass man auf einer 49-er – Tastatur aufwändig layert oder splittet. Aber wenn doch, muss der Umweg über den Rechner gemacht werden. Muss deswegen, weil es am Gerät zur Fummelei ausartet und in den meisten Fällen dann doch nicht funktioniert. Mag sein, dass es hier etwas mehr an komfortables Einsteigerwissen orientiert ist, zumal auch der Arpeggiator in Ricntung Begleitautomatik funktionieren kann, aber für komplexe Dinge gibt's wieder haufenweise Arbeit. Immerhin ist aber der Editor einigermassen brauchbar – vom sehen her. Angetestet hab ich den noch nicht.


Arpeggiator​

Und da wir gerade den Arpeggiator angesprochen haben. Der wurde auch reduziert – auf 1000 Patterns. Also immer noch wesentlich mehr als die gesamte Konkurrenz. Yamaha-typisch gibt's einen guten Querschnitt durch das gesamte Spektrum; Pianobegleitungen, einfache Arpeggien, krude Zerhäcksler-Motive, tolle Gitarrenfiguren, fette Drumgrooves... einfach alles. Da zahlt sich der Motif-Inside mal wieder so richtig aus. Und wer sich jetzt einen Kopf macht, weil 1000 eben nicht 6500 sind... es ist zumeist etwas brauchbares dabei. Was man vermisst, ist die Möglichkeit, auf Knopfdruck die kompletten Arps umzuschalten, was insbesonders beim MoX und beim S90XS sehr komfortabel von der Hand ging. So gesehen ist der Arpeggiator also eher eine nette Dreingabe – für Yamaha-Verhältnisse, wohlgemerkt. Und auch wenn er für mich kein relevantes Feature ist, ist er zumindest praktisch, wenn man schnell mal einen Drumtrack zum Jammen braucht. Apropos Drums. Diese tönen erstaunlich realistisch. Gut, bei Yamaha kein Wunder, aber dennoch beeindruckend, im Vergleich zu den grösseren Modellen. Ob der MX hier von den Audio-Styles der neuen PSR's gelernt haben könnte? Möglich wäre es.


Peripherie​

Jetzt haben wir schon ewig über die Performance gelabert und dabei übersehen, dass das Ding nicht nur aussieht wie ein Akai-Midikeyboard, sondern auch ein solches sein kann (also Midikeyboard, nicht Akai). Genauer gesagt, das Ding kann noch viel mehr. Yamaha ist nun definitiv in der TI-Zeit angekommen, dementsprechend ist nach dem MoX jetzt auch der MX ein bidirektionales USB-Interface inklusive Total Integration. Wie gut es funktioniert, kann ich noch nicht beurteilen, da noch nicht ausprobiert, aber das Grundkonzept schaut vielversprechend aus. Cubase AI wird mitgeliefert, das Bedienpanel bietet die inzwischen bei Yamaha üblichen DAW-Remote – Funktionen (die in Logic wohl wieder rumspacken wie doof, weil auf Cubase ausgerichtet) und wie es sich in der Studioumgebung verhält, werde ich dann mal ausprobieren, wenn's hier steht.

Aber wenn wir schon vom Interface reden, sei an dieser Stelle noch mal über die Anschlussseite gemotzt. MIDI-Paar, Netzteilanschluss, Ausgangspaar, Kopfhörerbuchse, Audio-Input, zweimal Fusspedal (einmal Controller, einmal Sustain), USB-Anschluss, USB-To-Device-Anschluss – fertig ist die Laube. Dass der Audioeingang (mal wieder) nur als Miniklinke ausgeführt ist, kann man noch verschmerzen. Dass zwei Fusspedalanschlüsse wegrationalisiert wurden, ist ärgerlich, aber wohl dem Preis geschuldet. Dass trotz Interface aber kein zweites Ausgangspaar dran ist, ist einfach nur schlecht und macht das Audiointerface auf der Bühne nutzlos. Wäre super gewesen, hätte man hier wenigstens den Click auf einen dritten Ausgang routen können (vielleicht klappt's ja über die Input-Buchse, werde ich mal testen, wenn das Ding hier steht), aber so? Schade, sehr schade. Ausserdem wurden die Anschlüsse mal wieder völlig dämlich über die Rückseite verteilt. Audio links, Midi rechts am Gerät, Multicore-Zusammenfassung nicht so bequem. Sehr sinnig... Übrigens: Ob das Gerät class Compilant ist und über USB mit dem CCK/iPad läuft, müsste ich mal aufprobieren, laut Netzberichten sollte es aber eigntlich gehen... (Update: geht nicht, zumindest nicht direkt!)

Und wo wir schon beim Meckern sind... was hat sich eigentlich dieser Preset-Programmierer gedacht, als er den MX programmiert hat? Der Mistanteil liegt ungefähr auf Micro-Korg-Level, das erste was ich machen werde, sobald ich das Gerät habe, ist wohl, alle Perfomances auf einen Init-Sound zu setzen. Ein Drittel der Presets lärmt einem Dubstep entgegen – wobei, was heisst Dubstep, eher dieses Mainstream-Dubstepzeug, das mit good old Dubstep before Skrillex & Biebs bis auf den Namen ziemlich wenig gemeinsam hat. Der Rest besteht aus prolliger Demonstration aller nur verfügbaren Möglichkeiten, Ambientspielereien und überladenem Arpeggiogedönse, das trotz 128 Stimmen öfters mal die Grenzen der Polyphonie erreicht. Praxistauglichkeit: Null. Nichts neues, dass Presets per se übertrieben sind, aber bei einem Gerät, das out-of-the-box spielbar sein sollte und auch dementsprechend beworben wird, wären ein bisschen weniger überladene Presets wohl sinnvoller gewesen...


Konkurrenz​

Hm. Was bietet eigentlich die Konkurrenz in diesem Segment? Wenn man nur nach der Tastengrösse geht, eigentlich gar nix mehr. VA's in Hülle und Fülle, als Bonsai oder auch mal halb ausgewachsen, ja, aber Rompler sind relativ rar. Das EMU-Shortboard, aber das ist ausgelaufen und ist auch nur so ne halbgare Soundschleuder, der MX hingegen ein prall gefülltes Paket. Wenn man im Preissegment sich umschaut und bei den Romplern bleibt, gibt's auf dem aktuellen Markt ein paar wenige Konkurrenten. Korgs ewig klischeebelastete X50 - Hupe dürfte zwar irgendwann mal einen Nachfolger bekommen (NAMM?) und hat Triton Inside, scheidet meiner Meinung nach aber schon wegen der Tastatur aus, die ist kein Vergleich mit dem MX. Roland hat den Juno Di, der meiner Meinung nach ein paar Sachen richtig macht, die Yamaha falsch gemacht haben. Batteriebetrieb, schöne Synthabteilung (da fehlt es bei Yamaha halt an Material der Marke "ganz krank"), mehr Möglichkeiten der Soundeditierung, USB-Stick-Abspielmöglichkeit... ist aber als "erstes Key" für Newbies oder auch generell wohl eher nicht dem MX vorzuziehen. Ich hab ja einen, und zusammen ergänzen sich die zwei wohl perfekt, aber die typischen Rolandmacken dürften gegenüber dem MX für einige Ärgernisse sorgen.. Aber das ist subjektiv, auch der Roland hat seine klaren Stärken... also ist Anspielen definitiv Pflicht.

Die ganze Bonsai-Synth-Konkurrenz hab ich jetzt mal weggelassen, weil es ja primär um Rompler geht, und die grösseren Modelle, KROME, MoX und Juno Stage/Gi hab ich ebenfalls weggelassen, das ist preislich nochmals etwas weiter oben und hier auch nicht Thema.


Abschluss und Fazit​

Viel Licht und wenig Schatten. Yamahas kleinster überzeugt mit fettem Sound, winzigen Abmessungen, tollen Features und einem runden Gesamtpaket. Alleine schon die Soundengine, die trotz 2007ner-Basis auch frische Neuerungen zu bieten hat, macht Lust und Hoffnung auf mehr. Gleichzeitig zeigt der MX auch klar, dass ein neues Yamaha-Flaggschiff nur noch eine Frage der Zeit sein kann. Die Kuh melken, bis das Euter abfällt, mag ja ein funktionierendes Geschäftsmodell sein, aber mit dem MX hat man die Kuh namens AWM-Klangerzeugung nun definitiv geschlachtet. Ein neues Rompler-Flaggschiff wird sich nicht mehr verkaufen lassen wie noch zuvor, wenn es die volle Motif-Klangpower nun für knapp fünf Hunderter gibt und auf der anderen Seite Konkurrenten wie KRONOS und Jupi (okay, der wohl eher nicht) das Thema progressiver angehen als mit Sample-only-Kisten. Also kann man die MX's als kluge Vermarktungsstrategie bezeichnen – aber eine Vermarktungsstrategie, die auch wirklich einen Mehrwert bietet!

Etwas ratlos macht mich die Platzierung des 61ers. Für wenig mehr bekommt man einen MoX, der bis auf ein paar wenige klangliche Abstriche (u.a. Polyphonie) wesentlich mehr drauf hat, meiner Meinung nach auch an sehr relevanten Stellen wie den Audioausgängen, den Controllereingängen und, für einige wohl auch sehr relevant, an den Workstation-Fähigkeien. Voll-Arpeggiator, Patternsequenzer, grosses Display und am Gerät selbst editierbare Klänge sind ein echtes Plus für den MoX, die der MX so nicht bieten kann. Insofern lohnt es sich, falls man auf den 61er spekuliert, nochmals nachzudenken, ob es nicht auch gleich ein MoX sein darft. Anspielen ist natürlich Pflicht, aber dies mal so als Grundgedanke in den Raum gestellt.

Der 49er hat diese Probleme aber nicht. Als leistungsfähigster 49-Taster auf dem Markt füllt das Gerät eine Lücke, die bisher recht unterbesetzt war. Extrem klein und doch massives Soundpotential, das macht den MX aus. Die ganzen Zusatzfeatures vom Arpeggiator bis zum Interface sind nette dreingaben, die Hauptaufgabe ist aber ein wuchtiger Motif-Sound, und das macht der kleine mehr als nur beeindruckend gut. Insofern könnte der MX49 das Weihnachtsgeschäft richtig schön aufmischen. So ein richtig gut tönender Yamaha-Rompler unter den ganzen VA's... really nice!

Gewiss, auch der MX49 ist nicht perfekt. Die fehlenden AF-Tasten sind mehr als nur ärgerlich, das Display ist ein Hohn, der Verzicht auf Sub-Ausgänge ist Schwachsinn und was für Trends bzw. Drogen im Umlauf sind, dass heutzutage alle Neuerscheinungen in Demos wie Presets Mainstream-Dubstep machen müssen, bleibt mir auch ein Rätsel. Davon abgesehen macht der MX49 aber einfach Freude. Noch nie war es so günstig, direkt out-of-the-Box ein solch gewaltiges Klangarsenal in derart kompakter Form zu bekommen, mitsamt Funktionen wie dem tollen Motif-Arpeggiator. Und *hust*... ein USB – Interface samt Rompler – Plug In ist dieses Akai... äh... Yamaha auch noch.


Ribbon.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 20 Benutzer
Michael, hast du mal ein Soundbeispiel mit anderer Hardware, wo man das hören kann was du geschrieben hast?
Als weitere Hardware habe ich nur eine AKAI MPC5000. Aber sie gibt auch alles genau so wieder wie man sie mit Samples füttert. Ich könnte dort jetzt auch Musik von einer super produzierten CD reinladen, und es würde genau so super klingen. Einen Kurzweil habe ich keinen. Wird momentan als best klingender Rompler dargestellt. Yamaha gehört zu den am schlechtesten klingenden. Vielleicht sind Motifs etwas besser als MX, MOX und MOXF. Ich kenne ja nur den MOX. Aber die obigen HipHop-Beispiele klingen ja nicht schlecht. Habe ich ja schon gesagt. Nur halt indirekt, ohne Glitzer, Schärfe usw.

Was wir mal machen könnten, wenn der MOXF mal da ist: Ein Sample reinladen, extrem transponieren, modulieren usw. Vielleicht noch eingebauten Hall drauf und dann vergleichen, was der MOXF daraus macht und was z.B. eine MPC5000 daraus macht. Wer einen Kurzweil hat, könnte mit dem Kurzweil mitmachen. Wir könnten auch Filter testen usw. Und dann die WAV-Dateien zwecks Vergleich hochladen. MP3 usw. bringt ja nix, weil wieder bandbegrenzt usw.
 
Wird momentan als best klingender Rompler dargestellt. Yamaha gehört zu den am schlechtesten klingenden. Vielleicht sind Motifs etwas besser als MX, MOX und MOXF. Ich kenne ja nur den MOX. Aber die obigen HipHop-Beispiele klingen ja nicht schlecht. Habe ich ja schon gesagt. Nur halt indirekt, ohne Glitzer, Schärfe usw.

Selten so einen Unfug gelesen. Oder willst du hier trollen? Wer sagt, das der Kurzweil der best klingende Rompler ist? Ich hab selber einen PC3 und trotzdem würde mir nie so ein Schwachsinn einfallen. Was wollen die ganzen Pro Keyboarder mit ihren Yamahas wo sie doch zu den am schlechtesten klingenden gehören. Alle haben Stärken und Schwächen. Über sinnlose Schlagwörter wie "Glitzer" und "Schärfe" fang ich jetzt gar nicht an zu schreiben.

Nichts für ungut, aber so einen Unfug kann ich nicht unkommentiert lassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Was wollen die ganzen Pro Keyboarder mit ihren Yamahas wo sie doch zu den am schlechtesten klingenden gehören.
Als Endorser Geld. :twisted:

Egal, jeder kann seine eigenen Ohren benutzen und Equipment benutzen, was er möchte. Ich hatte hier einen direkten Kontakt mit dem MOX und sage meine Meinung dazu. Es stimmt, dass alle Geräte ihre Stärken und Schwächen haben. Jeder kann für sich entscheiden, was ihm wichtiger ist: Polyphonie, Klang, Speicher, Display usw.
 
Einen Kurzweil habe ich keinen. Wird momentan als best klingender Rompler dargestellt. Yamaha gehört zu den am schlechtesten klingenden

Mein Gott, wir begeben uns jetzt doch nicht wirklich auf das Niveau der Twits im Rolandclan, auf Motifator, Cunka oder im Korg-Forum, oder! Sollte ich jetzt tatsächlich darüber beunruhigt sein, dass sich meine Ohren in Zusammenarbeit mit dem Rest von mir für das "am schlechtesten klingende" Gerät entschieden haben? Sind die vielleicht kaputt??? :eek:

Jeder kann für sich entscheiden, was ihm wichtiger ist: Polyphonie, Klang, Speicher, Display usw.

Glücklicherweise ist "Klang" ja doch nach wie vor etwas subjektives, was sich nicht (anders als technische Spezifikationen wie Polyphonie etc.) allgemeingültig in eine auf- oder absteigende Rangfolge einordnen lässt. Besteht evtl. doch noch Hoffnung für meine Lauscher! :redface:

Ich troll mich und schau mal nach, ob mein Motif nicht wenigstens im Dunkeln glitzert, :D

Viele Grüße, :)

Jo
 
Zuletzt bearbeitet:
Sollte ich jetzt tatsächlich darüber beunruhigt sein, dass sich meine Ohren in Zusammenarbeit mit dem Rest von mir für das "am schlechtesten klingende" Gerät entschieden haben?
Nee nee, so schlimm wird das wohl doch nicht sein. Erstens hast du ja den Motif XF und nicht den MOX, und zweitens würde dein Motif XF im Vergleich zu Casio wahrscheinlich doch gewinnen. :D

Glücklicherweise ist "Klang" ja doch nach wie vor etwas subjektives
Ja, stimmt, das wollte ich auch noch erwähnen. ;) Wie war das nochmal mit Millionen Fliegen und so?... :D

Wobei das mit Kurzweil war tatsächlich nur meine Beobachtung durch das Lesen in den Foren, wie alle davon begeistert sind. Aber mir selber wären z.B. 128 MB Flash einfach zu wenig. Mal sehen, ob nicht vielleicht doch der K3000 rauskommt. Würde aber eine GAAANZ andere Liga sein als Yamaha MX, um den es in diesem Thread eigentlich ursprünglich ging.
 
Am deutlichsten kann man den Unterschied wirklich bei dem Gitarren-Demo hören. Allerdings habe ich den Eindruck dass es nicht die Sounds an sich sind die den Unterschied machen sondern die Effekte. Da ist das Stereo-Panorama bei der XS-Version z.B. viel größer.
Für mich als Live-Keyboarder ist das natürlich nicht so ausschlaggebend.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Es sind vielleicht auch Effekte,aber m.E.auf jeden Fall Stereo- versus Mono-Samples bei den AkGitarren und fehlende p-Samplestufen,die durch simple automatische LPF-Filter kompensiert werden ( bei Git.u.Medium large Strings).

EDIT: ich stelle das entsprechende Beispiel nochmal ein (weiter unten).
 
Zuletzt bearbeitet:
Am deutlichsten kann man den Unterschied wirklich bei dem Gitarren-Demo hören. Allerdings habe ich den Eindruck dass es nicht die Sounds an sich sind die den Unterschied machen sondern die Effekte. Da ist das Stereo-Panorama bei der XS-Version z.B. viel größer.
Für mich als Live-Keyboarder ist das natürlich nicht so ausschlaggebend.

Seh ich auch so. Der Hall klingt besser und insgesamt klingt es noch mehr nach einer Studio Aufnahme als beim MX.

@Beat: kann man im MX nicht auch so einen ähnlichen Hall hinbekommen?

lg
 
Als Endorser Geld. :twisted:

Dass man als Endorser Geld bekommt, ist mir neu. Man bekommt als Endorser mal höhere, mal weniger hohe Rabatte eingeräumt bei Kauf eines Geräts. Es gibt verschiedene Arten von Endorsements. Full-Endorsements sind recht selten geworden (HeavyTones sind so ein Fall bzgl. Yamaha). Teilweise verpflichtet man sich sogar, auf Messen, etc. die Geräte vorzustellen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hier nochmal mein Klangvergleich, aus dem man zumindest bei den Gitarren hört, dass auch das Sample selbst unterschiedlich ist (mono vs. stereo, wahrscheinlich auch mehrere Dynamikstufen):
http://soundcloud.com/rorosetree/com...maha-mx-vs-mox

Die Strings sind allerdings weniger gut vergleichbar, da sich der Reverb unterscheidet, trotzdem hört man ganz gut das feinere Sample des MoX mit mehreren Dynamikstufen.

Moment, der Link war wohl falsch, hier nochmal:

https://soundcloud.com/rorosetree/comparison-yamaha-mx-vs-mox
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo,
wollte mich nur noch mal melden, weil ich mich jetzt doch für das MX61 entschieden habe. Die weiter oben erwähnten Tastatur-Mängel dieser Version kann ich nicht bestätigen. Allgemein bin ich bis jetzt sehr zufrieden und bin als Anfänger überrascht wie viel man mit dem Ding anstellen kann :D
Also den Preis auf jeden Fall Wert!

Jetzt noch eine Frage an diejenigen die das Gerät schon länger benutzen bzw. die Sounds schon etw. genauer kennen: Und zwar suche ich einen Sound der ein bisschen ähnlich klingt wie dieser: http://youtu.be/a-IBJPneP38?t=2m46s
Wenn's das nicht geben sollte, auch nicht dramatisch, dann werd ich einfach einen der anderen "Pad/Choir"-Sounds nehmen.

Grüße
noDestiny
 
Ups... der Sonne-Leadsound. Dürfte schwierig werden. Dafür braucht man eigentlich Samples und eher schon nen Wavetabler... Ich hab das ganze mit dem PPG-WaveMapper für's iPad zusammengebastelt. Alternativ könnte ich aber mal nachschauen, ob man da über den PC-Editor am MX was machen kann, gibt glaub ich ne gute Ausgangsbasis-Preset-Einstellung...
 
Okay. Wird also eher schwierig :D
Aber wenn es irgendwie möglich ist mit PC, MX61, den dazugehörigen Programmen oder Freeware, dann würde ich mich gerne damit auseinandersetzen.

Wenn es nicht möglich sein sollte, ist das aber wie gesagt auch kein Drama.
 
Firmware-Update für mx - hat das schon jemand ausprobiert?
Seit gestern gibts Version 1.1! Bevor ich meine Kiste aus dem üraum hole, würde ich gern wissen, ob der Output wirklich merklich lauter ist und die eigenen Presets stresslos zurückgeladen werden können und anschließend auch so klingen wie vorher.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Super, Danke für den Hinweis, wusste gar nicht dass es sowas überhaupt geben kann. Habe gleich mal in die Beschreibung geschaut:

V1.00 to V1.01>
- Raised the volume of the OUTPUT [L/MONO]/[R] jacks and the [PHONES] jack by 6dB.
- Added a "Performance Direct Select" function in which you can switch the Performance number directly by pressing the [SHIFT] button and the Voice Category button simultaneously in the Performance Select display. While this function is enabled, you can change the performance number simply by pressing the Voice Category button, without needing to press the [SHIFT] button.
- Solved some other minor problems.

Na ist doch toll, gerade das mit dem Pegel was so oft bemängelt wurde!

Für die V2 würde ich mir wünschen, dass Yamaha das eingebaute Audiointerface core audio compliant macht damit es auch vom iPad via USB erkannt wird ;-)
 
Ich habe hier schon gelesen das es mithilfe des Vycro MX -Editors möglich ist mehr Parts in einer Performance zu Layern/Spliten als nur die ersten zwei. Allerdings habe ich dies bisher nicht hinbekommen und auch nix in der Anleitung des Editors finden können. Könnte mir einer erklären wo ich das finde oder wie es geht?
 
Das geht über den Umweg mit dem Midi-Kanal, der sich im Vycro Editor einstellen lässt (einfach z.B. alle auf 1 schalten und dann im Noteshift abgrenzen). Zeigt dann zwar nicht richtig an aufm Gerät, funktioniert aber trotzdem recht gut.


Apropos Update, hat jemand inzwischen geupdatet? Ich zögere grad noch...
 
Okay, vielen Dank :)

Zum Thema Update: Ich traue mich aufgrund meiner Perfomance-Saves noch nicht, hab keine Lust das danach alles weg ist ...
 
Hab "geupdatet". Zwei Band-Proben, keinerlei Probleme. Alle Performance zurückübertragen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich habe unter "Live-Rigs" meine Probleme mit dem MX49 und iPad mini nach Update auf iOS 7.04 schon gepostet: mein MX49 wird via CCK vom iPad mini nicht mehr erkannt. Die neue Firmware vom MX habe ich noch nicht aufgespielt.
Im Motifator-Forum habe ich gelesen, dass jemand zuerst beim MX49 das Firmware-Update eingespielt hat und daraufhin sein iPad das MX49 auch nicht mehr erkannt hat und sich dann an ein iOS Update machen wollte. Soweit gab`s aber noch keine Rückmeldung ob das was geholfen hat.

Ich will jetzt nicht die Firmware vom MX updaten denn im schlimmsten Fall erkennt mein iPad 2 (was noch auf iOS 6 läuft) das MX dann auch nicht mehr. Und ich konnte in dem äußerst bescheidenen Change-Log von Yamaha ("fixed some minor issues") nicht ausmachen, ob man durch das FW-Update das MX auch iOS7 kompatibel macht....

Hat jemand hier auch das Problem?

Vielen Dank!
HD
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben