In meiner persönlichen Gefallens-Reihenfolge:
Edita
Sie neigt manchmal im hauchigen Falsett dazu,
leicht sharp zu sein. Aber meist nur im Ansatz, sie korrigiert das dann schnell. Insofern sehe ich das wie spector, dass es unnötige Mäkelei wäre, das wirklich zu kritisieren.
Ich fand's irre und zwar als Gesamtauftritt. Das Tolle an Edita ist, dass sie nicht nur geil singt, sondern auch immer mit Optik und Darbietung genau ins Schwarze trifft. Sie versteht ihre Songs und das merkt man ihr an.
Anthony
Ich fand das sehr cool. Klar war es weicher als das Original, aber Anthony hat da sehr viele Nuancen eingebracht. Wie Cornell klingt er nicht (niemand tut das, Cornell ist unkopierbar großartig), also hat er es gar nicht erst versucht. Finde ich legitim. Im Ergebnis war es eine sehr stimmige, für mich atmosphärische Interpretation, über weite Strecken behutsam, zum Ende hin mit mehr Dreck.
Was er mit der Whitney-Nummer angestellt hat, war aber das bisher Beste, das man von ihm zu hören bekam. Gerade weil es so funky war. Till sollte ihm gar nicht unbedingt "zugeschnittene" Songs aus der (Soft-)Rock-Ecke geben sondern genrefremdes Material, dass er sich dann selbst nach seinem musikalischen Befinden zurechtzimmern kann. Dass er das beherrscht, hat er ja bereits im Casting und jetzt eben auch im Sing-Off bewiesen.
Pino
Pino neigt zum Overacting. Ich verteufele (höhö) die Bühnenshow nicht derart wie viele andere. Sarah hat ihn von vornherein "amerikanisch" inszeniert, das ist OK. Und auch, dass man einen Rocksong nimmt und ihn in ein anderes Genre überführt. Trotzdem war es insgesamt nicht ganz stimmig und an vielen Stellen einfach zu viel. Das wirkte so, als hätten Pino und Sarah sich ein bisschen zu sehr ausgetobt.
Gesanglich gut, darstellerisch von der Konzeption her nicht verkehrt, aber ohne das rechte Maß.
Seinen Sing-Off-Song fand ich schlecht gewählt. Schön gesungen aber so ... nebensächlich. Gerade er, der bisher eigentlich immer mehr zu bieten hatte, hat in dem Moment, in dem es zählte, ambitioniertes Karaoke geboten.
Big Soul
Braucht man nicht schön reden: das war nicht ihr Lied, wirkte elanlos, keine der Frauen schien sich damit wohlzufühlen. Dabei haben sie bereits bewiesen, was sie können, daher verstehe ich nicht, dass Glück ihnen dieses Lied gegeben hat. Dass die Intonation diesmal auch nicht astrein war und ihre große Stärke, der Harmoniegesang, nicht zur Geltung kam und die "Choreo" eher unbeholfen wirkte, tat sein Übriges.
Es war jetzt nicht wirklich schlecht. Aber eben auch nicht gut.
Marlon
War ein Elend, muss man nicht viel zu sagen. Sein bisher übelster Auftritt, er war diesmal wirklich mit
allem überfordert. Und die ohnehin schon seltenen, aber in den ersten beiden Shows doch wenigstens ansatzweise vorhandenen, ganz kurzen Momente, in denen er mal kurz nach jemandem klingt, der vielleicht mehr könnte, sind inzwischen überhaupt nicht mehr vorhanden.
Lasst den Jungen heim. Vielleicht kapiert er es ja auch selbst.
Mati
Ja, ich hab ihn tatsächlich nach Marlon einsortiert. Denn Marlon scheitert an mangelndem Können. Das tut meinen Ohren weh. Mati aber macht ganz fürchterliche Sachen mit eigentlich schöner Musik und hält es für künstlerisch wertvoll. Das tut meinen Ohren weh
und kotzt mich an.
Unrhythmische Breaks sind
kein interessantes Timing. Willkürlich schneller oder langsamer werden ist
keine dynamische Spannungskurve. Grob an einer (nicht gestimmten) Gitarre rupfen ist
kein Hineinsteigern. Matis Darbietungen sind
keine Kunst.