Wozu unterschiedliche Pattern?

  • Ersteller Chrisn12345
  • Erstellt am
Hallo zusammen,

ich wollte mal wissen, wozu man unterschiedliche Pattern für eine Tonleiter braucht? Daß man bei unterschiedlicher Position auf dem Griffbrett, also je nachdem von welchem Grundton aus man startet, unterschiedliche Pattern braucht, seh ich ja ein. Zum Beispiel G auf der E Saite im dritten Bund, oder g auf der g Saite im 12 Bund.
Aber wenn wozu brauche ich 2 verschiedenen Pattern ausgehend vom G auf der E Saite (dritter Bund) ?
Hab mal die Beiden Pattern hier angehängt. Reicht es da nicht ein Pattern zu lernen?

Vielen Dank schonmal!

Egal was hier für Antworten kommen - prinzipiell reicht es. Eigentlich musst du nicht mal ein ganzes Pattern lernen, du musst nur wissen wo die Töne in einer Oktave liegen. Das sind für die Pentatonik genau fünf. Und wenn du auf dem Griffbrett fit bist, wird das schon reichen. Die Muster/Pattern sind nur eine Hilfe , damit man sie auf dem ganzen Griffbrett spielen kann, ohne dort superfit zu sein (um das "live" hinzubekommen musst du schon einen ziemlich guten Überblick haben!)
 
Heißt das, ich "muss" (sollte) die 5 Muster (sind es für jede Tonleiter 5?) für jede Tonleiter lernen? Also 5x Dur, 5x Moll, 5x Dur-Pentatonik, 5x Moll-Pentatonik, 5x Lydisch, 5x Mixolydisch, 5x Dorischt... etc etc? Da kommt ja einiges zusammen.... :(

Nein.
A) Pentatoniken sind "nur" eine besondere Spielweise einer ganz normalen Dur- (oder natürlich moll) Tonleiter. Es werden eben Töne weggelassen. Dadurch sind gewisse Dinge einfacher, speziell auf Gitarren.
B) Dur-Pentatonik = Moll-Pentatonik 3 Halbtöne tiefer. Bsp.: G-Dur-Pentatonik = E-Moll-Pentatonik.
C) Modes = Alle wie Dur, nur mit anderem "Bezugston". Bsp.: G-Dur = A dorisch = H phrygisch = C lydisch, etc. pp.

"Technisch" lernen muss man im Prinzip nur die Durtonleiter, Pentatoniken und vielleicht noch gewisse andere Spielweisen von Tönen (Arpeggien, Tonleitern in Terzen, Quarten, etc etc). Und wenn das so einigermaßen geht, dann lernt man "musikalisch" weiter. Und testet dann eben mal seine G-Dur Tonleiter über einem A-Moll Akkord, um zu schauen, was es denn nun mit dem dorischen Krams so auf sich hat.

Die unterschiedlichen Pattern braucht man, damit man griffbrettdeckend spielen kann und bspw. gewisse Eigenarten der Gitarre, der menschlichen Hand und des Gitarristen Geschmacks ausnutzen kann. So lässt sich bspw. in dem von dir erwähnten G-Moll ein C wesentlich leichter zum D ziehen, wenn man dafür den Mittelfinger und nicht gerade den Zeigefinger verwendet.

Gruß
Sascha
 
Und zum Thema von wegen 5x Lydisch 5x Mixo ... zitiere ich mich jetzt mal selber:

Moment 7x Dur?? wie meinst du das??

Also ich habe ein etwas besonderes Prinzip, was aber hervorragend funktioniert (auch im direkten improvisationseinsatz) und ziemlich einfach zu lernen war.

Basiert auch ein bisschen auf den halbtönen, geht aber von der Pentatonik aus. Fast alle der tonleitern bekommt man, indem man zwei bestimmte töne der Moll- oder Dur-Pentatonik hinzufügt. Nur bei einer von ihnen muss ein Ton geändert werden

Ein Beispiel:
Ich spiele die A-Moll-Pentatonik. Nun baue ich genau zwei Töne zusätzlich ein, und schon spiele ich dorisch, äolisch oder phrygisch. Welche das sind, ist ziemlich leicht zu merken:
Dorisch: gr. Sekunde, gr. Sexte - also 2 und 9 Halbtöne vom Grundton entfernt
Äolisch: gr. Sekunde, kl. Sexte - also 2 und 8 Halbtöne vom Grundton entfernt
Phrygisch: kl. Sekunde, kl. Sexte - also 1 und 8 Halbtöne vom Grundton entfernt
Du siehst, die Ähnlichkeiten sind sehr groß. Vergleiche ich A-Äolisch mit A-Dorisch oder A-Phrygisch ändert sich nur ein einziger Ton!
Ähnlich siehts bei Dur aus:
Lokrisch: gr. Quarte, gr. Septime - also 6 und 11 Halbtöne
Ionisch: kl. Quarte, gr. Septime - also 5 und 11 Halbtöne
Mixolydisch: kl. Quarte, kl. Septime - also 5 und 10 Halbtöne

Sechs abgehakt - nur eine tanzt aus der Reihe - und zwar Lokrisch.
Die ist aber fast wie Phrygisch - bloß dass du statt der Quinte (7 HT vom Grundton) die verminderte Quinte (6 halbtöne vom Grundton) spielst.

So ähnlich sind die sich in echt. Das ist auch schon das Grooooße Geheimnis. Der Rest hat sich dann mit der Zeit und logischem Denken von selbst erklärt. Verstanden? Noch Fragen dazu?
 
Und zum Thema von wegen 5x Lydisch 5x Mixo ... zitiere ich mich jetzt mal selber:
Genau so bin ich von der normalen Dur-Tonleiter zu Lydisch und Mixolydisch gekommen.
Lydisch ist ja nur eine Dur- Toleiter mit erhöhtem 4. Ton und Mixolydisch mit einem erhöhten 7. Ton. Den Ansatz kann ich dann auch bei allen anderen Tonleitern benutzen?
 
Genau so bin ich von der normalen Dur-Tonleiter zu Lydisch und Mixolydisch gekommen.
Lydisch ist ja nur eine Dur- Toleiter mit erhöhtem 4. Ton und Mixolydisch mit einem erhöhten 7. Ton. Den Ansatz kann ich dann auch bei allen anderen Tonleitern benutzen?

Kleine Korrektur: Mixolydisch ist eine Dur-Tonleiter mit erniedrigter Septime (die arme Septime, so erniedrigt...).
Ansonsten hängt alles davon ab, was du gerade erreichen willst.
Wenn du erstmal technisch sicher werden möchtest, dann reicht die Durtonleiter. Die anderen Modes benutzen keinerlei andere Töne, nur beziehen sie sich eben auf andere Stufen.
Wenn du Modes muskalisch vertiefen willst, dann gibt es diverse Methoden. Man kann Modes bspw. auch nach "Helligkeit" ordnen. Je mehr "Kreuze", desto heller erscheint unserem westlichen Ohr ein Modus. Als Bsp.: G-Lydisch hat ein Kreuz mehr als G-ionisch, das ionische C wird nämlich zum C#. Komplett von hell nach dunkel geordnet ergibt sich diese Reihenfolge:
- Lydisch
- Ionisch
- Mixolydisch
- Dorisch
- Äolisch
- Phrygisch
- Lokrisch

Oder man kategorisiert Modes eben "vergleichend", so wie JBJHJM das getan hat. Da gibt's dann eben sowas wie die "dorische Sexte", die "lydische Quarte" oder die "phrygische None" - diese beschreiben dann jeweils die Abweichung von Dur bzw. natürlich Moll.

Unterm Strich bleibt's aber so: Alle diese Modes sind technisch identisch mit welchen Durtonleitern auch immer.

Gruß
Sascha
 
Kleine Korrektur: Mixolydisch ist eine Dur-Tonleiter mit erniedrigter Septime (die arme Septime, so erniedrigt...).
Verdammt.. :) Mein ich ja... Habs genau umgekert aufgeschrieben.. :)

Um auf die EIngangsfrage zurück zu kommen:

Also sollte ich mich erstmal an alle Pattern der Dur, und Moll Tonleitern setzen und alles andere entsteht dann nur nur weglassen oder verschieben einzelner Töne innerhalb dieser "Stamm"-Tonleitern?
 
Also sollte ich mich erstmal an alle Pattern der Dur, und Moll Tonleitern setzen und alles andere entsteht dann nur nur weglassen oder verschieben einzelner Töne innerhalb dieser "Stamm"-Tonleitern?

So ungefähr, ja.
Dur und Moll sollte ja, aus technischer Sicht, anfangs auch keine so großen Unterschiede machen, zumindest so lange nicht, wie du dich nicht mit harmonisch oder melodisch Moll beschäftigen willst (und das würde ich vorerst auch nicht raten).
Ansonsten kann es aber auch mal viel spannender sein, die üblichen Dur-Fingersätze über gehörmäßig "einfacher" zu verstehenden Modi zu üben, so etwa dorisch oder mixolydisch. Das kann die Überei ganz deutlich auflockern - und technisch betrachtet ist es an sich relativ wurst.

Gruß
Sascha
 
Kleine Korrektur: Mixolydisch ist eine Dur-Tonleiter mit erniedrigter Septime (die arme Septime, so erniedrigt...).
Ansonsten hängt alles davon ab, was du gerade erreichen willst.
Wenn du erstmal technisch sicher werden möchtest, dann reicht die Durtonleiter. Die anderen Modes benutzen keinerlei andere Töne, nur beziehen sie sich eben auf andere Stufen.
Wenn du Modes muskalisch vertiefen willst, dann gibt es diverse Methoden. Man kann Modes bspw. auch nach "Helligkeit" ordnen. Je mehr "Kreuze", desto heller erscheint unserem westlichen Ohr ein Modus. Als Bsp.: G-Lydisch hat ein Kreuz mehr als G-ionisch, das ionische C wird nämlich zum C#. Komplett von hell nach dunkel geordnet ergibt sich diese Reihenfolge:
- Lydisch
- Ionisch
- Mixolydisch
- Dorisch
- Äolisch
- Phrygisch
- Lokrisch

Oder man kategorisiert Modes eben "vergleichend", so wie JBJHJM das getan hat. Da gibt's dann eben sowas wie die "dorische Sexte", die "lydische Quarte" oder die "phrygische None" - diese beschreiben dann jeweils die Abweichung von Dur bzw. natürlich Moll.

Unterm Strich bleibt's aber so: Alle diese Modes sind technisch identisch mit welchen Durtonleitern auch immer.

Gruß
Sascha

Ich glaube das solltest du etwas umformulieren, da die Kreuze immer von der Höhe des Grundtones Abhängig sind. Die meisten Tonleitern unterscheiden sich jeweils zwischen kleiner oder großer Sekunde, kleiner oder großer Terz, kleiner oder großer Sexte, kleiner oder großer Septime. Die großen klingen da jeweils "heller" wie du beschrieben hast; wenn alle vier groß sind, hast du ionisch. Alle vier klein müsste phrygisch ergeben, was eindeutig dunkel klingt.
Aber halt ohne kreuze. Sonst müsste ja C-Ionisch mit keinem Kreuz ganz dunkel klingen :p
 
Ich glaube das solltest du etwas umformulieren

Nö.
Natürlich muss man das alles relativ zur Tonart (des Modes bzw. der zugrundelegenden Durtonart) sehen, aber dann gilt: Mehr Kreuze = heller. Und Ab lydisch hat nun mal ein Kreuz mehr als Ab ionisch.

Gruß
Sascha
 
Nö.
Natürlich muss man das alles relativ zur Tonart (des Modes bzw. der zugrundelegenden Durtonart) sehen, aber dann gilt: Mehr Kreuze = heller. Und Ab lydisch hat nun mal ein Kreuz mehr als Ab ionisch.

Gruß
Sascha

Aber die Formulierung könnte nun mal verwirren, weil Kreuze nicht relativ zum Grundton definiert sind! Nimm mal F#-Ionisch, hat schon 6 Kreuze. F-#-Dorisch dagegen nur vier. Daher schlage ich vor, doch die offiziellen Bezeichnungen von Abständen zum Grundton, also sekunde Terz Quarte Quinte Sexte Septime zu benutzen, dann kann so ein Missverständnis gar nich passieren.
 
Je nach Situation ist es günstiger, die Töne an anderen Stellen auf dem Griffbrett zu greifen. Das nennt man Lagenspiel und wenn man z.B. Akkorde anschlägt und darüber dann eine Melodie spielt, dann muß man eben ein Schema benutzen, das sich in der Nähe des Akkordes befindet.

Davon abgesehen hat es auch klangliche Gründe, warum man in unterschiedlichen Lagen spielt. Der gleiche Ton klingt ja auf verschiedenen Saiten völlig anders.

Zum besseren Verständnis der Tonleitern empfehle ich übrigens die folgende Website:

http://www.lehrklaenge.de/index.html

Die anderen Bereiche sind auch lesenswert.

Dur, natürlich Moll, harmonisch Moll, melodisch Moll. die pentatonische Tonleiter in Dur und Moll und die Bluestonleiter sind eigentlich Pflichtprogramm für Gitarristen. Dazu findest du mit Sicherheit auch komplette Grifftabellen im Internet. Die Kirchentonarten und andere Tonleitern kannst du dir nach Bedarf ansehen. Einiges davon entdeckt man auch selbst beim Spielen.
 
Je nach Situation ist es günstiger, die Töne an anderen Stellen auf dem Griffbrett zu greifen. Das nennt man Lagenspiel und wenn man z.B. Akkorde anschlägt und darüber dann eine Melodie spielt, dann muß man eben ein Schema benutzen, das sich in der Nähe des Akkordes befindet. ...

Ergänzend dazu... bei zwei Gitarren in der Band könnte man das z. B. auch nutzen... anstatt dass beide haargenau dasselbe spielen...
 
Aber die Formulierung könnte nun mal verwirren, weil Kreuze nicht relativ zum Grundton definiert sind! Nimm mal F#-Ionisch, hat schon 6 Kreuze. F-#-Dorisch dagegen nur vier. Daher schlage ich vor, doch die offiziellen Bezeichnungen von Abständen zum Grundton, also sekunde Terz Quarte Quinte Sexte Septime zu benutzen, dann kann so ein Missverständnis gar nich passieren.

Also, mich irritiert es nicht. F#-ionisch ist eben F#-Dur und hat folglich 6 Kreuze. F#-Dorisch folgt ganz meiner "Regel" (die wirklich nur eine persönliche Regel ist) und hat 2 Kreuze weniger, ist also "dunkler".
Das Konzept ist für mich sehr leicht zu begreifen und zu "verwalten".
Ich kann dir auch gerne immer die Intervalle runterbeten, aber im Endeffekt kommt's auf exakt dasselbe raus, man betrachtet die Dinge eben nur unter einem anderen Gesichtspunkt.

Gruß
Sascha
 
So, jetzt werde ich auch mal meinen Senf zu diesem Thema beitragen. :)

Mein Prinzip lautet immer, je weniger man sich merken muss, desto besser. Deswegen probiere ich generell Alles soweit wie möglich zu systematisieren. Das ist auch der Grund, warum ich garnicht erst die ganzen verschiedenen patterns, die man so im Web findet, lerne. Das Problem ist oftmals, wie zum Beispiel bei der "Standard" Moll-Pentatonik, dass hier der Grundton zwingend auf der tiefen E-Saite liegen muss, man kann das Muster also nur entlang den Bünden verschieben, was mir persönlich zu unflexibel wäre.
Ein Muster muss für mich so beschaffen sein, dass ich mir den Grundton an irgendeiner Stelle suchen kann und das Muster dann automatisch an jeder Stelle hoch und runter spielen kann, quasi als wenn das Griffbrett weder nach oben noch nach unten beschränkt wäre (Modell: Gitarre mit unendlich vielen Saiten ^^). Wenn ich dann wiederum auf einer "anderen Position" spielen möchte, suche ich mir einfach meinen Grundton an einer anderen Stelle und kann dann mein Muster um diesen Grundton herum projizieren. Das spart nämlich enorm viel Arbeit, da man eben nicht (z.B.) "alle fünf Moll-Pentatoniken" lernen muss.



Wenn man diese Voraussetzungen erfüllen möchte, gibt es im Prinzip zwei verschiedene Möglichkeiten solche Muster umzusetzen:

1) Man lernt ein beliebiges Muster bis zur ersten Oktave und wiederholt das gedanklich, wenn man eben bei dieser ersten Oktave angelangt ist. Das hat den Vorteil, dass man eben extrem wenig lernen muss. Der Nachteil hierbei ist, dass man beim Erreichen dieser Oktave hochtutschen muss, wenn man noch höher gehen möchte. Dafür hat man aber auch wieder mehr Töne zur Verfügung, da man ja beim Spielen des patterns quasi den Hals ein wenig hoch und runter rutscht.

Beispiel: Anstatt der Moll-Pentatonik habe ich mir gleich die Blues-Tonleiter angeeignet, die sich ja nur in der Blue-Note unterscheidet und spiele diese entsprechend so:
|-----|-----|-----|-----|--x--|-----|--g--|-----| [...]
|-----|-----|-----|-----|--x--|--x--|--x--|-----|
|-----|-----|--x--|-----|--g--|-----|-----|--x--|
|-----|-----|--x--|--x--|--x--|-----|-----|-----|
|--x--|-----|--g--|-----|-----|--x--|-----|-----|
|--x--|--x--|--x--|-----|-----|-----|-----|-----| g: Grundton
|--g--|-----|-----|--x--|-----|-----|-----|-----| x: übrige Töne, die zur Leiter gehören

Wenn man sich nun eine einzelne Oktave anschaut, also von einem g bis zum nächsten g, fällt auf, dass es immer dasselbe ist. Wenn man den vierten Ton des patterns weglässt (der von den dreien in der Mitte), dann erhält man die gewöhnliche Moll-Pentatonik.


2) Die zweite Möglichkeit ist, man findet das "System", das hinter einer Leiter steckt, wenn man einfach wirklich stur drei Noten pro Saite spielt. Da die Abstände zwischen den Saiten (Ausnahme: von g auf h!) immer konstant sind, trifft man zwingend irgendwann wieder auf den "Anfang" des Musters (merke, Modell Gitarre mit unendlich vielen Saiten ^^). Der Vorteil hierbei ist, dass man ungefähr auf derselben Höhe des Halses bleibt und nicht extra hoch und runter rutschen muss, weshalb man selbst riesige Sprünge problemlos umsetzen kann.

Beispiel: Das Entscheidende an der ganzen Dur/Moll/Modi-Geschichte ist ja, dass alle diese Leitern in Wahrheit einfach nur auf der gewöhnlichen Dur-Tonleiter beruhen. Es kommt nur noch darauf an, welchen Ton ich als Grundton festlege. Wenn ich also schaffe, die Dur-Tonleiter ordentlich zu systematisieren, habe ich dadurch automatisch Dur, Moll und die ganzen entsprechenden Modi auf einen Schlag gelernt und bin auch noch in der Lage diese ganzen Leitern an jeder beliebigen Stelle auf dem Griffbrett beliebig hoch und runter zu spielen! Dafür verwende ich folgendes Muster, das sich quasi beliebig fortsetzen ließe:
|-----|--m-|-----|--x--|--x--| [...] (hier finge das Ganze wieder von vorne an)
|-----|--x--|--x--|-----|--x--|
|-----|--x--|--x--|-----|--x--|
|--x--|-----|--x--|-----|--x--|
|--d--|-----|--x--|-----|--x--|
|--x--|-----|--x--|-----|--x--|
|--x--|-----|--x--|--x--|-----| d: Grundton Dur-Tonleiter
|--m-|-----|--x--|--x--|-----| m: Grundton Moll-Tonleiter
[...]
An dieser Stelle habe ich mir erspart, sämtliche Moll- und Durgrundtöne einzutragen, das kriegt jeder selber hin. Stattdessen möchte auf die beiden eingetragenen hinweisen. Wenn man sich das Muster vom Grundton der Moll-Tonleiter anschaut, dann fällt auf, dass die ersten drei Zeilen genau dem Muster entspricht, das man so häufig im Web findet. Man muss es nur noch konsequent weiterführen, das ist alles. Dasselbe gilt für den eingetragenen Grundton der Dur-Tonleiter. Wenn man sich nun die Arbeit macht und in dieses Muster die übrigen Moll- und Dur-Grundtöne einträgt (bei Bedarf auch die der verschiedenen Modi), dann kann man systematisch sämtliche Dur- und Moll-Muster aus diesem ablesen. Gerade deswegen spart man sich ja auch viel Arbeit, indem man einfach dieses "Master-Pattern" lernt und eben den Grundton wählt, wie man ihn gerade braucht.



Natürlich kann man das Ganze auch anders lernen. Ich wollte damit nur veranschaulichen, wie ich das mache und damit anderen eventuelle Anregungen geben.

MFG,
BigChiller
 
@BigChiller - Moment mal.. spielst du 7-Saiter?!?

Also, mich irritiert es nicht. F#-ionisch ist eben F#-Dur und hat folglich 6 Kreuze. F#-Dorisch folgt ganz meiner "Regel" (die wirklich nur eine persönliche Regel ist) und hat 2 Kreuze weniger, ist also "dunkler".
Das Konzept ist für mich sehr leicht zu begreifen und zu "verwalten".
Ich kann dir auch gerne immer die Intervalle runterbeten, aber im Endeffekt kommt's auf exakt dasselbe raus, man betrachtet die Dinge eben nur unter einem anderen Gesichtspunkt.

Gruß
Sascha

Sage ja auch gar nicht, dass es falsch ist, ich habe es auch verstanden (wobei ich vorhin dummerweise etwas falsches notiert habe); aber es könnte manch einen irritieren denn bei diesem Beispiel kommt es nicht mehr hin: Bei C hat ionisch gar kein Kreuz, alle anderen Kirchentonleitern jedoch mindestens eines. Damit ist also die Reihenfolge nach Kreuzen nicht mehr korrekt. könntest dann natürlich die b's mit reinnehmen... aber von der Sache her würde ich da halt die Tonabstände benennen.

Naja egal wollte es bloß mal angemerkt haben ;)
 
@BigChiller - Moment mal.. spielst du 7-Saiter?!?
Nein, spiele ich nicht. Die beiden "tabs", die eigentlich keine sind, sollen lediglich schematisch verdeutlichen, wie man dabei vorgeht. Deswegen auch das Modell mit den beliebig vielen Saiten, das soll einfach zeigen, wie man das forsetzen würde, wenn man noch Saiten dafür hätte, also nur für das Verständniss. Wie gesagt, es ist hierbei total egal, auf welcher Saite und welchem Bund man anfängt. ;)
 
Bei C hat ionisch gar kein Kreuz, alle anderen Kirchentonleitern jedoch mindestens eines.

Diese Aussage verstehe ich ehrlich gesagt nicht. F-Ionisch hat nicht wirklich so viele Kreuze.
Aber abgesehen davon ging's mir ja auch nicht nur um Kreuze. "Ein b weniger" haut genau so hin, wenn's "heller" werden soll.
Und generell kann man sich den Kram eh so anordnen, wie's einem am besten passt. Ich mag das "Helligkeitsprinzip" eben. So spiele ich halt meist eher dorisch als äolisch, wenn es der Kontext erlaubt. Das hat natürlich auch noch andere (vielleicht sogar handfestere) Gründe, dass nämlich bspw. die b6 einen "Clash" mit der Quinte verursacht, wohingegen die 6 eher zahm ist. Gilt aber auch nicht immer, lydisch kann man etwa im Dur-Bereich nicht unbedingt so oft anwenden (ich jedenfalls nicht, obwohl ich den lydischen Charakter schon mag).

BigChiller: Interessante Herangehensweise! Ich teile selber bei gewissen Geschichten die Saiten in Paare auf (E/A, D/G, H/E), was gewisse Dinge erleichtert, so dass sich bspw. Patterns auf diesen Saitenpaaren über's ganze Griffbrett wiederholen (oder auch kleine Akkordausschnitte). Dummerweise sind Gitarren ja aber leider nicht komplett in Quarten gestimmt, böse böse H-Saite, da gerät so manches aus den Fugen! (Obwohl, Stanley Jordan stimmt ja alles in Quarten, wenn ich mich recht entsinne)

Gruß
Sascha
 
@BigChiller;
Wenn ich deinen Ansatz richtig verstanden habe, dann mache ich es bisher genau so.

Mein bisheriger Ansatz war eben der, daß ich ein Pattern gelernt hab für, wenn der Grundton auf der E oder A Saite liegt. Der Grundton liegt dann auf dem Mittelfinger Was dann folgendermaßen aussieht;

e |-------|-------|-------|-------|
h |-------|-------|-------|-------|
g |-------|-------|-------|-------|
d |----x--|-------|---x---|---x--|
a |---x---|---x---|-------|--x---|
E |-------|---x---|--------|---x--|

Das Schema kann ich dann eben auch auf der A Saite "auflegen".

Wenn ich in der Position bleibe, ergibt sich dann das zweite Pattern, für den Grundton auf der d Saite (Grundton ist dann am kleinen Finger, also "Endposition" des ersten Schemas. Also quasi die zweite Hälfte des ersten Schemas.

e |---x---|----x---|--------|-------|
h |-------|----x---|--------|----x--|
g |---x---|--------|---x----|----x--|
d |-------|--------|--------|----x--|
a |-------|--------|--------|-------|
E |-------|--------|--------|-------|

Also letztes dann noch der Grundton auf der g Saite

e |---x---|-------|---x----|----x---|
h |---x---|---x---|--------|----x---|
g |---x---|-------|---x----|--------|
d |-------|-------|---------|-------|
a |-------|--------|--------|-------|
E |-------|--------|--------|-------|

Wobei dieses Schema ja im Prinzip dem zweiten entspricht. Ich muss eben nur nicht die Lage wechseln. Die Töne/Tonhöhe sind/ist ja aber die gleiche.

Geht's denn bei den unterschiedlichen Pattern eben darum die Lage nicht wechseln zu müssen? Vielleicht wurde die Frage schon beantwortet, aber nur um's nochmal ganz deutlich zu erfragen.. :)

Und wie ist das mit den Fingersätzen? Wenn ich den Grundton auf der d Saite habe, brauch ich dann ein Pattern für jeden der 4 Finger, mit dem ich auf dem Grundton starten könnte, (unterschiedliche Lagen dann also)? Oder lerne ich quasi nur ein Pattern für die von diesem Grundton (auf der bestimmten Saite) ausgehende Tonleiter?

Bisher bin ich mit dem oben beschriebenen 1 und 3 Schema immer gut ausgekommen und hab eigentlich nicht das Gefühl gehabt was neues zu brauchen..... Vielleicht limitiere ich mich aber dadurch auch, weil ich quasi in dem Muster "gefangen" bin.

Damit decke ich doch an sich schonmal alles ab, oder?
 
Leutz, irgendwie kommt ihr vom Hundertsten zum Tausendsten. Ich bin jetzt einfach zu faul, da lange was zu schreiben, aber ein - meiner Meinung nach - recht einfacher Ansatz zur Erklärung der einzelnen Modi findet sich da:
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Zur Pentatonik gibt es da was:
auf Userwunsch entfernt

und da:
auf Userwunsch entfernt

Und zum Blues, falls es jemanden interessiert, da:
auf Userwunsch entfernt

Das ist dann etwas länger, dafür bleiben dann relativ wenig Fragen offen!
 
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Leutz, irgendwie kommt ihr vom Hundertsten zum Tausendsten. Ich bin jetzt einfach zu faul, da lange was zu schreiben, aber ein - meiner Meinung nach - recht einfacher Ansatz zur Erklärung der einzelnen Modi findet sich da:
auf Userwunsch entfernt

So leid es mir tut, aber ich empfehle JEDEM, der sich für Modi interessiert, diesen Link NICHT zu besuchen.
Das ist so ein riesengroßer Mist, dass mir angst und bange wird.
Erst das Geschwafel von wegen "wo die herkommen, das würde ja andernorts zur Genüge erklärt" (ganz augenscheinlich, um von der eigenen Unwissenheit abzulenken), dann die Ausflüge zu Pythagoras (als ob ich als ambitionierter Radfahrer um den Freiherr von Drais und dessen Konstruktion, der Draisine, wissen müsste...), und dann gipfelt es alles in Sätzen wie:
"C Dur von D bis D ist dorisch"
Mehr Müll kann man nicht erzählen. Das würde ja bedeuten, dass, wenn ich modal spielen wollen würde, immer nur von Grundton bis Grundton spielen dürfte.
Oder dass, wenn ein C-Dur Akkord erklingt, ich aber die C-Dur Tonleiter von D nach D spiele, es dennoch dorisch ist.
Mannmannmannmannmann.

Ein für alle Mal: Wenn ich das Tonmaterial aus C Dur in einem D-Moll Kontext benutze, erklingt der dorische Modus. Ausreichend dafür können sein:
- Meine Phrasierung (kann am Anfang schwierig sein)
- Ein unterlegter D Basston.
- Ein unterlegter Dm Akkord (oder Dm7/9/11, je nach Geschmack).

Ditro für alle anderen Modi (wobei es zumindest bei phrygisch und lokrisch u.U. nicht mit einem einzelnen Basston oder Akkord getan ist, da diese Modi doch relativ "instabil" sind).
Keinesfalls jedoch muss ich irgendwelche Tonleitern ausschließlich von einem Ton bis zur Oktave und zurück spielen.

Abgesehen davon spielt der gute Mann auch noch ganz ganz fürchterlich und weiß augenscheinlich überhaupt nicht, wovon er redet.

Sorry für die deutlichen Worte, aber durch solche unglaublich miesen Seiten enstehen irgendwelche seltsamen Mythen um Modes und dgl. mehr.

Gruß
Sascha
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

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