Wenn es tatsächlich so ist, dass
Dann kann und darf man Worship eigentlich nicht als eine Musikrichtung zu verstehen versuchen, und dann muss man alle Tutorials wie man Worship-Sounds erstellt oder Bezeichnungen von Sounds oder spezifisch für Worship geeignete Instrumente in Frage stellen.
Das Problem ist m.E., dass der Begriff Worship mehr ist als eine Musikrichtung, er wird für eine bestimmte - in sich mehr oder weniger breit gefächerte - Art von Gebet, Andacht, Gottesdiensten oder teilen davon gebraucht.
Dabei gibt es aber Musik, die für Worship typisch ist.
Und eben auf diese Musik/den Musikstil bezogen wird der Begriff ebenfalls verwendet; bspw. spricht man auch von Worshop-Bands, wenn diese nicht im Gottesdienst spielen, sondern reine Konzerte geben (mal davon abgesehen, dass solche, ausdrücklich als Konzerte ausgeschriebenen, Veranstaltungen mitunter dann doch wie oder als Gottesdienste gestaltet werden).
Betrachtet man die Szene bezogen auf die Musik, so gibt es aber auch nicht nur einen Stil, sondern verschiedene; bezogen auf einen aktuellen Zeitraum gewiss einen Mainstream - über längere Zeit betrachtet ist das dann doch etwas unterschiedlicher.
In den 80ern waren mehr Mollakkorde vorhanden, eine Reihe dieser Lieder hatte israelische bzw. Klezmer-ähnliche Anklänge, derzeit ist das bisweilen ähnlich zu aktuellem (sehr-)Softpop. Bisweilen hört am auch im Radio Songs, die von der musikalischen Gestaltung in der Worship-Szene vorkommen könnten.
Gefühlt liegt die Betonung liegt auf dem Gesang, etwas noch Gitarre und Schlagzeug oder Percussion , der Rest ist Klangteppich.
Längere Instrumentalpassagen, experimenteller Einsatz von Instrumenten und Klängen, ggf. Ausflüge in Richtung Alternative, Hardrock, Metal oder Jazz sind m.W. selten oder ich kenne da zu wenig.
Was Instrumente angeht, habe ich den Eindruck, dass bei Taste eine Reihe an Musikern, Amatuere, Halbprofis und einige Profis auf die Marke "Nord" abfahren.
Gruß,
Tobias
Eine etwas-OT-Bemerkung noch:
Die Wurzeln, Anfänge und Einflüsse der Worship-Szene sind druchaus nicht nur im erwecklich-evangelikalen Spektrum zu finden, selbst wenn hier ein gewisser Schwerpunkt liegt. Die Lobpreis- und Anbetungsbewegung (bis vor 20 Jahren war hier landauf und -ab eher der deutsche Begriff üblich) -bzw. charismatischen Bewegungen gab und gibt es durchaus auch in der Katholischen Kirche, aktuell findet man Worshipgottesdienste oder Worshipnights zunehmend auch in den beiden großen Kirchen.
P.S. Allerdings sind meine Einschätzungen auch nur vorsichtig, obwohl oder gerade weil ich hauptberuflich in der Kirche unterwegs bin; erst über zehn Jahre in einer Freikirche und nun in der evangelischen Landeskirche. Vieles sind Einzeleindrücke, einzelne gesammtelte Erfahrungen irgendwo zwischen Kenntnis, Unkenntnis, gegenseitiger Wertschätzung oder kritischer Betrachtung, manchmal Abgrenzung, manchmal offenem Miteinander.
Interssant zur Beurteilung wären Untersuchungen seitens der Praktischen Theologie (eine klassische Teildisziplin der Theologie) oder Musikwissenschaftliche Analysen.