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grams
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Hi,
bin per zufall durch Google auf dieses Board aufmerksam geworden und gleich registriert - sehr spannende Diskussion hier*freu*...
Auch wenns schon ein klein wenig her ist (letzter Eintrag 14/7), wollte ich trotzdem noch mal meine Einschätzung/Meinung kundtun:
Das Kernproblem betrifft den Begriff "Progressive". An sich heisst es fortschrittlich. In den 70ern haben einige Bands wie z.B. Genesis/Yes/... begonnen, eine "fortschrittlichere" Musik zu machen, als was mann a) zu der Zeit gehört hat und b) überhaupt so bisher jemals gemacht hat. Hier ist der Begriff Progressive absolut und 100%tig zutreffend.
Weil das aber viele Leute gut fanden, haben auch andere Bands Musik in dieser Art gemacht. Allerdings war es dann - streng genommen - nicht mehr progressiv: sie hat sich nicht wesentlich verändert im Vergleich zu den "Urvätern". Da man aber das Genre damals - zurecht - "Progressive Rock" genannt haben, machten also auch die Folgebands "Progressive Rock". Ob man hier nicht eine "sinnvollere Bezeichnung" für das musikalische Genre finden sollte (ich für meinen Teil finde ArtRock eigentlich nicht schlecht), stellt sich nicht mehr - zu verbreitet ist diese Bezeichnung...
Vor dem Hintergrund machen heutzutage eher andere Bands "progressive" Musik - wenn man das progressiv auf die wörtliche Übersetzung "fortschrittlich" bezieht.
Hierzu noch ein Ausschnitt aus einer musikwissenschaftlichen Arbeit eines Bekannten über DT, wo er den heutigen Begriff des "Progressive Rock" (als Genre) versucht zu definieren:
"Ein weiterer Aspekt, der den Klang der Band entscheidend definiert, liegt im Wesen des so genannten Progressive Rock, unter dessen Subkategorie Progressive Metal die Band firmiert. Die Intention dieses Progressive Rock liegt vor allem darin, sich von der eher simpel gestrickten Popularmusik abzuheben, die Radio-Airplay und Charts dominiert. Dies geschieht in der Regel
über komplexe Rhythmen und Harmonien, außergewöhnliche Modulationen, hohe Virtuosität der Einspielungen, überdurchschnittlich lange Titel mit vielen Unterteilungen oder ausgedehnte Instrumentalparts."
Nebenbemerkung zu dem aufgetauchten PinkFloyd Thema:
Ich selbst mag PF sehr gerne (DT ist trotzdem mehr meine Richting) und kann "Watcher Of The Skies" nur rechtgeben: Die Größe ihres Gesamtwerkes kann man nur richtig im Kontext der Zeit einschätzen und da waren sie einfach deutlich revolutionärer als DT heute. Wie gesagt, DT haben viel erreicht, und eindeutig ihren unverkennbaren Stil gefunden, waren/sind aber nicht so revolutionär oder "progressive" (oder "musikalisch evolutionär"). Der Vorwurf mit dem "technikfricklen", wird DT wohl nie los - wobei ich als DT-Fan sogar selbst zugeben muss, nicht ganz zu unrecht...
*phew* wasn langer Post....
gruß
grasmonius
bin per zufall durch Google auf dieses Board aufmerksam geworden und gleich registriert - sehr spannende Diskussion hier*freu*...
Auch wenns schon ein klein wenig her ist (letzter Eintrag 14/7), wollte ich trotzdem noch mal meine Einschätzung/Meinung kundtun:
Das Kernproblem betrifft den Begriff "Progressive". An sich heisst es fortschrittlich. In den 70ern haben einige Bands wie z.B. Genesis/Yes/... begonnen, eine "fortschrittlichere" Musik zu machen, als was mann a) zu der Zeit gehört hat und b) überhaupt so bisher jemals gemacht hat. Hier ist der Begriff Progressive absolut und 100%tig zutreffend.
Weil das aber viele Leute gut fanden, haben auch andere Bands Musik in dieser Art gemacht. Allerdings war es dann - streng genommen - nicht mehr progressiv: sie hat sich nicht wesentlich verändert im Vergleich zu den "Urvätern". Da man aber das Genre damals - zurecht - "Progressive Rock" genannt haben, machten also auch die Folgebands "Progressive Rock". Ob man hier nicht eine "sinnvollere Bezeichnung" für das musikalische Genre finden sollte (ich für meinen Teil finde ArtRock eigentlich nicht schlecht), stellt sich nicht mehr - zu verbreitet ist diese Bezeichnung...
Vor dem Hintergrund machen heutzutage eher andere Bands "progressive" Musik - wenn man das progressiv auf die wörtliche Übersetzung "fortschrittlich" bezieht.
Hierzu noch ein Ausschnitt aus einer musikwissenschaftlichen Arbeit eines Bekannten über DT, wo er den heutigen Begriff des "Progressive Rock" (als Genre) versucht zu definieren:
"Ein weiterer Aspekt, der den Klang der Band entscheidend definiert, liegt im Wesen des so genannten Progressive Rock, unter dessen Subkategorie Progressive Metal die Band firmiert. Die Intention dieses Progressive Rock liegt vor allem darin, sich von der eher simpel gestrickten Popularmusik abzuheben, die Radio-Airplay und Charts dominiert. Dies geschieht in der Regel
über komplexe Rhythmen und Harmonien, außergewöhnliche Modulationen, hohe Virtuosität der Einspielungen, überdurchschnittlich lange Titel mit vielen Unterteilungen oder ausgedehnte Instrumentalparts."
Nebenbemerkung zu dem aufgetauchten PinkFloyd Thema:
Ich selbst mag PF sehr gerne (DT ist trotzdem mehr meine Richting) und kann "Watcher Of The Skies" nur rechtgeben: Die Größe ihres Gesamtwerkes kann man nur richtig im Kontext der Zeit einschätzen und da waren sie einfach deutlich revolutionärer als DT heute. Wie gesagt, DT haben viel erreicht, und eindeutig ihren unverkennbaren Stil gefunden, waren/sind aber nicht so revolutionär oder "progressive" (oder "musikalisch evolutionär"). Der Vorwurf mit dem "technikfricklen", wird DT wohl nie los - wobei ich als DT-Fan sogar selbst zugeben muss, nicht ganz zu unrecht...
*phew* wasn langer Post....
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grasmonius