Wo ist Prog im Prog Metal?

Zum Thema Texte bei DT möchte ich mal die Awake nennen.
Wer mal die DT FAQ-Seite besucht wird sehen, dass sämtliche Texte nicht nur einen philosphischen, sondern auch einen sozialkritischen Hintergrund haben.
Auf den anderen Alben ist's manchmal ein bissi dünner, das stimmt. :rolleyes:
 
dehumanizer schrieb:
jo stimmt ... DT is einfach hammer ... kannst du mir irgendeine band sagen die schon vor DT so gespielt hat wie die ?? also komm mir nich mit pink floyd oder so ... da liegen noch welten zwischen und diese welten meine ich bezogen auf fortschritt !!!
OK, ich gerate da leicht in den Verdacht der Voreingenommenheit, weil ich halt in einer Pink Floyd-Coverband spiele. Ich muss dir Recht geben, dass zwischen Pink Floyd und DT "Welten" liegen. Allerdings sind es imho PF, die da Welten vorne liegen. PF haben in den 70ern Meilensteine geschaffen, die in vielerlei Hinsicht die Grenzen verschoben haben. Sei es kompositorisch, konzeptionell, klanglich und v.a. auch produktionstechnisch. Da sei nur die legendäre "Dark Side of the Moon" mal erwähnt, die sich bislang 30 Millionen mal verkauft hat und selbst 30 Jahre nach ihrer Veröffentlichung noch in den US-Billboard-Top-100 zu finden war (davon 12 Jahre ununterbrochen). Ebenso fundamental ist der Einfluss, den PF auf andere Bands hatten und haben. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass es DT ohne PF in dieser musikalischen Form nicht geben würde.

DT sind eine eindrucksvolle Band - ohne Zweifel. Aber Pink Floyd sind ein Monolith - einzigartig, ihrer Zeit damals weit voraus und stilbildend bzw. einflußnehmend auf Generationen von nachfolgenden Musikern. Ob DT in 20 Jahren gleiches von sich werden behaupten können? Ganz sicher nicht. Denn, und da komme ich zum Ausgangspunkt zurück: Es liegen Welten dazwischen.

Ergänzung: Bands, die schon vor DT so (bzw. so ähnlich) gespielt haben wie die...
- Rush
- Queensryche
- Fates Warning
Das sind nur die drei, die mir jetzt spontan eingefallen sind. Und ich bin sicher, dass DT das ebenso sehen und sich sicher niemals auf eine Stufe mit Pink Floyd stellen würden.
 
Ich bin mir bewusst nicht direkt etwas zu dieser Diskursion beizutragen, möchte jedoch - da zwischenzeitlich darueber gesprochen wurde, ob es möglich ist Technik und Gefühl in gleichen Teilen in Musik zu verbinden - einen Band-Tip loswerden: Meiner Meinung nach wunderbar gelingt 'Pain of Salvation' (welche im Uebrigen schon im Vorprogramm von DT zu hoeren waren) eine eben solche Mischung aus Technik und Gefühl (vor allem auf der 'Remedy Lane')

...generell finde ich, dass einem Musik, wohl unabhaengig davon unter welchen Genrenamen sie verkauft wird, gefallen darf und man nicht sagen sollte: "Ich hoere ausschliesslich Progmetal". Ich moechte mit dieser Bemerkung nicht abstreiten, dass es praktisch sein kann mit hilfe von Genrebezeichnungen ueber Musik zu sprechen und lehne daher nicht die (grobe) Deffinition solcher Genres ab. Bleibt zu sagen, dass Progressive sicher ein weites Feld ist.
 
@ watchers of the sky ... du kannst doch nicht mit verkaufszahlen argumentieren ... gab es in den 70ern kazaa oder emule ??? NOPE
 
dehumanizer schrieb:
@ watchers of the sky ... du kannst doch nicht mit verkaufszahlen argumentieren ... gab es in den 70ern kazaa oder emule ??? NOPE
Soll das heißen, dass wegen Kazaa oder Emule die Verkaufszahlen gesunken sind?
Das sehe ich eigentlich anders, aber die Diskussion hatten wir schonmal......
 
@ dehumanizer

Ich habe ja nicht nur mit Verkaufszahlen argumentiert, sondern auch mit
- 30 Jahren durchgehender Beliebtheit eines einzigen Albums
- völlig neuen Wegen in Bezug auf Stilbildung, Komposition, Klang, Produktion
- Beeinflussung späterer Generationen

Natürlich gab es damals noch kein P2P. Aber das gab es zu Zeiten von "Images & Words" auch noch nicht, oder? Außerdem würden Pink Floyd heute mit einem neuen Album sicher auch noch deutlich mehr verkaufen als DT. Wenn auch aus anderen Gründen, die mit dem Legenden-Status zusammenhängen und kaum mehr mit Innovation.

Ich habe in den 80ern übrigens auch Marillion für das Maß aller Dinge gehalten, bis mir jemand erklärt hat, dass z.B. Genesis in den 70ern schon solche Musik gemacht haben. Ein Ding beeinflusst das nächste: Genesis Marillion, Marillion wiederum DT. DT beeinflussen heute sicher auch junge Bands (die damit indirekt auch wieder von den Bands aus den 70ern beeinflusst werden). Aber die schier unglaubliche Größe von Pink Floyd werden DT nie erreichen. Oder glaubst du, dass DT in Deutschland über Jahre hinweg die großen Fußballstadien ausverkaufen könnten? Und da zieht selbst P2P als Argument keinen Millimeter mehr.

Aber darum geht es ja auch nicht. Deine Verehrung für DT ist absolut gerechtfertigt, so wie meine für PF. Aber man kann sich durchaus mal die Mühe machen die "alten" Sachen aus den 70ern anzuhören und sie im Kontext der damaligen Zeit zu verstehen (4-Spur-Aufnahmetechnik, alles analog, etc.).
Um zu wissen wo wir stehen, müssen wir verstehen wo wir herkommen. Und wenn man PF im Kontext ihrer Zeit betrachtet, so kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass da eine wirklich geniale Band ein ebenso geniales Werk abgeliefert hat. Wenn ich mir nun DT im Kontext ihrer Zeit (also heute) betrachte, dann bleibt da eine technisch hochkarätigste Band mit durchaus sehr starken Alben. Aber DT sind heute keinesfalls so außergewöhnlich wie es PF zu ihrer Zeit waren.
 
Wobei man aber auch bedenken muss, dass es heutzutage wirklich schwer ist eine "Größe" wie Pink Floyd zu erreichen. Ich glaube wenn Pink Floyd erst heute gegründet worden wären würden die sich auch nicht sonderlich verkaufen. Heutzutage ist es billige, schnellkomponierte Musik, die den Ruhm erntet - und nach 2 Monaten sind die Lieder bereits wieder vergessen. Große Chancen auf solche Legenden haben wir also imho nicht mehr. Wobei ich dir aber schon Recht gebe, dass diese ganzen alten Bands eben die Musik beeinflusst haben, das sagen die Jungs von DT ja auch selber. Zumindest Petrucci betont ja immer wieder wie toll er Alex Lifeson fand und wie sehr er in Genesis und Yes vernarrt war ;). Doch davon abgesehen ist und bleibt Musik Geschmackssache und Bands wie Gensis und Yes sind absolut nicht mein Ding, so gut die Lieder auch sind. Mich berühren Dream Theater einfach mehr und sind somit für mich persönlich eben eine Legende ;). Da isses mir auch egal, dass sie in 20 Jahren vielleicht gänzlich unbekannt sind, das macht die Musik ja nicht schlechter.
 
ANTIKA schrieb:
Ich weiß, das ist ein Prog Rock Forum, aber ich frag trotzdem mal: Bands wie Dream Theater werden ja als Progressive Metal bezeichnet. Schöne oberflächliche Musik mit relativ platten Texten und tollen gefühllosen Frickeleinlagen. Wo bleibt da das Fortschrittliche?
Ich höre trotz meines rel. jungen Jahrgangs sehr gern Genesis, Yes und co. und liebe die Musik wegen ihres Facettenreichtums, ihrer ungewöhnlichen Harmonik usw. ;).
Die Prog Metal Bands die ich kenne bieten leider nichts davon, es scheint mir so als würde da krampfhaft versucht alles mit den hohen instrumentalen Föhigkeiten zu vertuschen.
"Technical Metal" oder sowas wäre da ein schönerer Begriff.

Was mich am meisten ankotzt ist die Tatsache, dass viele denken, dass man ein Instrumentengott sein muss um Prog spielen zu können...

Ich will
a) niemanden angreifen
b) nicht abstreiten dass es durchaus Metal Bands gibt, die das Attribut progressive verdient haben


Mmh...nach Deiner Definition von Prog, dürften Genesis dann im nachhinein keine Proggressive Rock Band sein. In den 80ern waren die ja eher degressive :D *g*
 
In den Achtzigern fand bei Genesis eher Regression statt, das stimmt.

Aber die alten Platten sind Prog...
 
ANTIKA schrieb:
In den Achtzigern fand bei Genesis eher Regression statt, das stimmt.

Aber die alten Platten sind Prog...

Stimmt, ich meinte REgressiv. Danke, dass Du nicht drauf rumreitest. *g* :D

Äh...moment mal. DOH !!!
 
Eigentlich wollte ich mich gar nicht erst einmischen, da ich solche Diskussionen über "wer ist wirklich besser, wer ist toll und wer nicht" nicht mag, aber einige Aussagen haben mich doch dazu bewegt:

1. Warum sehen alle bei Dream Theater immer das hohe Tempo also vordergründig? (ich sage mit Absicht nicht "Frickelei") Wenn es z.B. textlich um den Verlust einer Frau und die damit verbundenen psychischen Belastungen geht, sind schnelle Instrumentalparts ein wunderbares Ausdrucksmittel... So wie ich Dream Theater bisher kennengelernt hab, erfüllt wirklich jeder Solo/Melodiepart einen Sinn und ist keine "Frickelei" (für meinen Geschmack könnten manche Soli auch etwas kürzer sein, aber ok). Außerdem sind auch des öfteren langsame, wunderschöne Soli bei... und selbst die schnellen sind sehr gefühlvoll, oder will jemand behaupten, dass Steve Vai und Satriani gefühllos spielen (um mal andere schnelle Spieler zu erwähnen)?
Ganz davon abgesehen haben sie schon so einige ruhige Songs, bei denen schnelles Tempo ausbleibt.

2. Wer die Texte als schwach darstellt, hat sie entweder nicht gelesen, nicht richtig zugehört, kann kein Englisch, oder hat sie einfach nicht verstanden.

3. Wer den Sänger als gefühls- und ausdruckslos darstellt hat ihm noch nicht richtig zugehört.

4. Wer Dream Theater nicht mag, ist zu respektieren.


Ich jedenfalls mag die Band und sehe das Können der 5 Leute mehr in den Kompositionen. Natürlich sind sie verdammt gut an ihrem Instrument, aber was ich noch mehr respektiere sind eben ihre Kompositionen (weshalb ich die Musik auch höre)
Nebenbei gesagt höre ich genauso gerne Pink Floyd...

MFG

Elmar

PS: Und ich würde mich nicht als berechtigt sehen, diese beiden Bands gegenüber zu stellen und eine der Beiden zu kritisieren, wo ich doch diesem Niveau wohl kaum gewachsen bin...
 
Es geht mir ja auch nicht um "Höher, schneller, weiter", bzw. "besser". Ich wollte dehumanizer lediglich klar machen, dass sein Vergleich PF <-> DT gewaltig hinkt, bzw. PF sich jedem Vergleich mit DT durch ihre solitären Leistungen völlig entziehen. Ich höre aber auch beide Bands und war schon bei "When Dream and Day Unite" von DT ziemlich beeindruckt. Allerdings haben DT für meinen Geschmack auch schon Sachen gemacht, wo deutlich übers Ziel hinausgeschossen wurde und man den Song an sich völlig aus den Augen verlor. Das kam mir dann schon mehr wie Sport anstatt Musik vor. Auf der anderen Seite haben sie auch schon wirklich großartige Sachen gemacht. Naja, Geschmackssache.

Im übrigen verwende ich die Begriffe "Frickelei", "Grefrickel" oder "Frickeln" keinesfalls negativ - im Gegenteil.

Und auch wenn DT uns allen in spieltechnischer Hinsicht zigfach überlegen sein mögen, darf man sie doch trotzdem kritisieren, oder? Ich kann ja auch kein Auto bauen und trotzdem finde ich den neuen Mercedes SLK hässlich ;).
 
Außerdem sind auch des öfteren langsame, wunderschöne Soli bei... und selbst die schnellen sind sehr gefühlvoll, oder will jemand behaupten, dass Steve Vai und Satriani gefühllos spielen (um mal andere schnelle Spieler zu erwähnen)?
Treffer - versenkt. :D

Was Dream Theater an Feeling fehlt, wird dem Hörer beispielsweise anhand der Cover-Mitschnitte auf dem Album "A Change of Seasons" vergegenwärtigt. Den absoluten Tiefpunkt markiert dann meines Erachtens die Purple-Nummer "Perfect Strangers". Ich habe noch keine andere Band gehört, die bei diesem Song so dermaßen abkackt. Naja, vielleicht sollte man es den Jungs nicht übel nehmen, dass sie solche Klamotten einfach nicht draufhaben (ich kenne in der Tat kaum eine amerikanische Band, welche auch nur halbwegs erträgliche Rockmusik fabriziert) - aber die Tatsache, dass dieser Unfug als amtliches Material auf einem Studioalbum vorzufinden ist, lässt mich zu der Auffassung gelangen, dass die Jungs von ihren Darbietungen offenbar absolut positiv überzeugt sind. Woran mag das liegen?
 
C~H schrieb:
Treffer - versenkt. :D

Was Dream Theater an Feeling fehlt, wird dem Hörer beispielsweise anhand der Cover-Mitschnitte auf dem Album "A Change of Seasons" vergegenwärtigt. Den absoluten Tiefpunkt markiert dann meines Erachtens die Purple-Nummer "Perfect Strangers". Ich habe noch keine andere Band gehört, die bei diesem Song so dermaßen abkackt. Naja, vielleicht sollte man es den Jungs nicht übel nehmen, dass sie solche Klamotten einfach nicht draufhaben (ich kenne in der Tat kaum eine amerikanische Band, welche auch nur halbwegs erträgliche Rockmusik fabriziert) - aber die Tatsache, dass dieser Unfug als amtliches Material auf einem Studioalbum vorzufinden ist, lässt mich zu der Auffassung gelangen, dass die Jungs von ihren Darbietungen offenbar absolut positiv überzeugt sind. Woran mag das liegen?

Deine Meinung, meine nicht. Ich finde Purple langweilig, Punkt.
 
Ich finde Purple langweilig, Punkt.
Es ging eigentlich zuletzt um Dream Theater, nicht um Deep Purple. Aber schön, dass wir darüber gesprochen haben... ;-)
 
C~H schrieb:
Es ging eigentlich zuletzt um Dream Theater, nicht um Deep Purple. Aber schön, dass wir darüber gesprochen haben... ;-)

Ich spreche niemals über Deep Purple, weil ich finde Deep Purple langweilg. :D *g*

P.S.: Inge Meisel ist tot, sind Purple nicht ungefähr im gleichen Alter. :p *schnellduck*
 
Ich mochte inge meisel!! um mal ins OT zu verfallen!!
die war viel netter als deep purple und hatte die frickelei von dream theater nicht nötig!! die frau war prog!
 
Die Frau heißt Inge Meysel. Allerdings sollte der Thread jetzt wieder back to topic gehen, sonst müssen wir ihn noch nach OT verschieben... :rolleyes:
 
letztes ot:
ich war mir auch recht sicher dass sie meysel heisst, aber dadurch dass mein vorredner die anders geschrieben hat, dachte ich mir: schließ ich mich an
 
EDE-WOLF schrieb:
letztes ot:
ich war mir auch recht sicher dass sie meysel heisst, aber dadurch dass mein vorredner die anders geschrieben hat, dachte ich mir: schließ ich mich an

Einmal Meisel immer Meisel.
 

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