Geldmachen war natürlich in den 80ern nie eine Motivation. All die charttauglichen Rockballaden sind also aus dem Revoluzergedanken entstanden, wie es sich für Rock gehört...
Ooops - Smiley vergessen?
Klar hat es immer Musiker und Bands gegeben, die sich nicht darum gekümmert haben, ob sie nun chart-tauglich waren oder nicht. Bei einigen ging es Hand in Hand und es war denen wohl nicht ganz unlieb. Anderen war der Revoluzergedanke entweder vollkommen schnuppe oder sie haben sich irgendwie so ein Emblem aufgepappt (Sweet: Turn another page on the teenage rampage ... HA HA HA
).
Wo ordnest Du denn Rolling Stones ein, wo Pink Floyd, wo Slade, wo die Sex Pistols, wo Led Zep, wo Deep Purple, wo Genesis, wo Yes, wo Ian Dury, wo Emmerson-Lake-Palmer, wo Alice Cooper, wo AC/DC und und und ...?
Und wieso geht´s denn bitte schön um die 80er Jahre? Für mich fängt das große Kapitel mit Woodstock an - die 80er waren doch eher Ausläufer, manchmal sogar Auslaufmodelle ...
Der "wahre" Rock war damals schon nur ein Aspekt der ganzen Geschichte und es ging ihm wie es vielem geht, was zur Mode wird: aus Überzeugung wird Pathos und Pose und Sticker und Embleme ...
Musiker, die eine bestimmte Haltung haben, die man - wenn man denn so will - als "Anti" oder "Protest" oder eben einfach als eigensinnig bezeichnen will und die sich nicht von anderen abhängig bzw. halt einfach ihr Ding machen und dabei nicht auf den Kopf gefallen sind, gibt es immer wieder und die wird es auch immer geben - und das in allen möglichen Musikrichtungen von Blues bis Jazz und so weiter.
Dass Rock das in Ewigkeit für sich reklamieren will, finde ich eher museal gedacht und im Grunde übergriffig und vereinnahmend. Es gab viele spannende Zeiten und Experimente derzeit - aber da hat Rock und die Musik genauso viel profitiert wie umgekehrt: in interessanten Zeiten entsteht eben interessante Musik und ein interessiertes, neugieriges Publikum.
Aber die gibt´s heute auch noch und immer wieder - man muss halt ein bißchen mehr suchen.
Was keyboards anbetrifft hatte ich früher eine etwas radikale Ansicht, die darauf hinauslief, dass sie im Rock nix zu suchen haben und dass wenn es schon keyboarder gibt, ihnen eine Hand auf den Rücken gebunden gehört.
Mittlerweile bin ich toleranter geworden, aber keys gehören meines Erachtens immer noch nicht zum Kennzeichen von Rockmusik. Das sind eher Gitarre, drums und Bass, ein ordentlicher Rumms, wenig Schnörkel und sowas wie "Rauf auf die Bühne - Rein in die Fresse - Runter von der Bühne".
Aber so hat halt jeder seine eigene Meinung.
x-Riff