moin,
nach Allem was ich zu wissen glaube
und was ich auch messen konnte (die Ohren lass' ich mal außen vor, die können einem bei so was auch Streiche spielen):
Bei einem Kabel für eine passive Gitarre sind 4 Dinge wichtig:
- mechanisch stabil
- gut geschirmt
- Länge
- Kapazität/Meter
in letzterem Punkt spielt der Preis keine große Rolle. Es gibt günstige Kabel mit niedriger und sauteure Kabel mit höherer Kapazität. Ich mag die Sommer Cable halt, weil zum Einen die technischen Daten vom Hersteller angegeben werden (und nachgemessen sogar stimmen
) und weil sie in meinen Augen ein gutes Preis-Leistungsverhältnis haben (Meterware). Konfektionierte Kabel finde ich in der Regel ziemlich überteuert, da heize ich gerne mal den Lötkolben an.
Zum Klang:
Kabelkapazität/m x Kabellänge beeinflusst die Lage der Resonanzfrequenz (also z.B. 2500 Hz. oder 3200 Hz.) Auf die Ausprägung dieser Resonanzspitze [dB] hat das Kabel keinen nennenswerten Einfluss. Wer, sofern eine Resonanzspitze vom Pickup überhaupt geliefert wird, hier keinen Unterschied von mehr als einem Kilohertz hört, spielt entweder Ultra high gain oder sollte schleunigst zum Ohrenarzt
Die ohmsche Last für den Pickup wird überwiegend von den Potis in der Gitarre bestimmt. Das geht (ohne den Eingengswiderstand des Amps zu betrachten, der liegt in der Regel bei 1 MOhm) von 1 MOhm (1 Volume-Poti mit 1 MOhm - selten)
bis 125 KOhm (2x 250 KOhm parallel - Volume + Tone) Der Unterschied kann gut und gerne 6 db betragen, das ist etwa die doppelte wahrgenommene Lautstärke in einem Frequenzbereich, in dem das (gesunde
) Ohr doch recht empfindlich ist.
Auch hier: Wer hier keinen Unterschied hört, spielt entweder Ultra high gain oder sollte schleunigst zum Ohrenarzt
Resonanzspitze und deren Ausprägung sind auch gar keine Frage von besser oder schlechter sondern Geschmackssache. Ich bevorzuge halt eine möglichst hohe und möglichst ausgeprägte Resonanzfrequenz, nicht weil das an sich für mich optimal klingt, sondern weil ich beides sehr einfach (passiv) senken kann. Wenn die ganze Kombi von sich aus 'ne Dumpfbacke ist, geht passiv nicht mehr viel. Dann muss ich am Amp Höhen reindrehen, und das bedeutet mehr Rauschen und Nebengeräusche.
Vergleich zum Auto: 2x 250 KOhm Potis + unnötig langes Kabel ist vie Autofahren mit angezogener Handbremse und platten Reifen. Dafür geb' ich dann mehr Gas und ärgere mich über den hohen Spritverbrauch
Kann aber auch sinnvoll sein, wenn ich auf das Jaulen des gequälten Motors stehe und mir der Spaß das wert ist