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Wenn dich die Angst plagt, die Lust an der E-Gitarre zu verlieren, stehen dir prinzipiell 2 Strategien offen:
1. Du kaufst eine günstige/sehr günstige Gitarre (unter 200€/150€) und einen günstigen Verstärker (unter 80€) um den Geldverlust möglichst gering zu halten, falls das wirklich eintritt. Der Nachteil ist: Grade dadurch erhöhst du die Gefahr, die Lust zu verlieren. Ist die Gitarre technisch schlecht, macht das Spielen keinen Spaß, macht es keinen Spaß macht man weniger Fortschritt, wodurch man noch weniger Spaß hat. Entweder entsteht dann a) der Wunsch nach ner besseren Gitarre oder b) du sagst dir, dass Gitarre komplett doof ist, wonach sie dann nur noch in der Ecke steht. Falls du dich für a) entscheiden würdest, wäre dass die Stelle, wo du die Euros hättest gleich in besseres Equipment stecken können, denn jetzt hast du eine Gitarre bzw. Verstärker über, den du nicht mehr nutzt. Im Fall b) wäre der Geldverlust gering.
2. Du steigst mit über 200€, vlt. sogar über 400€ ein. Der Vorteil ist, das hier die Gefahr das dieses Szenario überhaupt eintritt, geringer ist. Falls sich das Gitarre spielen bei dir etabliert, hättest du bei einer Gitarre über 300€ eine Gitarre, die dich auch durchaus über die ersten Auftritte begleiten kann. (Bei ca. 300€ fängt imo die Livetauglichkeit einer Gitarre an.) Hier ist der Nachteil, dass wenn du hier die Lust komplett verlörest, der Geldverlust größer wäre.
Ne 3. Möglichkeit, gäbe es auch: Du kaufst ne vernünftige Gitarre gebraucht. Gebrauchte Gitarren bekommt man für ca. 50 - 60% des Neupreises (je nach Zustand). Der Vorteil ist: Du kannst eine technisch vernünftige Gitarre zum kleinen Preis bekommen. Der Nachteil ist: Du kaufst eine Gitarre blind und weil sie bereits gespielt wurde ist es nicht unwahrscheinlich, dass kleinere technische Mängel z.B. kratzende Potis auftauchen. Kleine Technische Mängel an ner Gitarre beseitigen, ist kein Problem (Poti reparieren kostet im Gitarrenladen um die 20€). Das du ne Gitarre nicht anspielen kannst, dagegen eher.
Ohne Anspielen wirst du nicht herausfinden, ob dir z.B. die Korpusform, Halsdicke, Klang etc. zusagt bzw. hast du keine Vergleichsmöglichkeiten. Du kaufst dir schlimmstenfalls eine Gitarre, die dir von ihrer Form her, nicht zusagt. Jetzt ist heutzutage kaum noch eine Gitarre absolut unspielbar. Aber das du die Optimale für dich findest, ist damit nicht garantiert. Das kannst du nur durch Antesten im Laden rausfinden, weswegen Gebrauchtkauf eher was für Leute ist, die ne Gitarre schonmal ansgespielt haben und nun warten, sie günstig auf Ebay zu finden.
Noch was: Im Einstiegssektor ist der Amp für den Klang wichtiger als die Gitarre. Man merkt zwar schon eine Steigerung des Klangs von einer 150€ Gitarre auf eine 200€ Gitarre. Aber es gibt einen noch größeren Unterschied, zwischen einem 50€ Amp und einem 100€ Amp. Wenn du ein Mensch bist, dem es auf Klang ankommt, würde ich am Amp weniger, als an der Gitarre sparen.
Die Spielbarkeit einer Gitarre, ist weitgehend unabhängig vom Preis, und maßgeblich abhängig von der Korpusform, Halsdicke und insbesondere von der Einstellung der Gitarre (Was immer du dir für eine Gitarre kaufst, lass dir die Saitenlage, Sattelhöhe und Oktavreinheit einstellen, oder mach es ggf. sogar selbst. Damit kannst du unglaublich was aus einer Gitarre rausholen.) Die technische Wertigkeit*, die ist vom Preis Abhängig (*u.a. wie stimmstabil die Mechaniken sind, und wie schwingfreudig das Holz ist (was relevant für den Klang ist))
Die Auswahl nach Spielbarkeit, ja sogar auch nach der Optik ist aber ebenfalls legitim. Gut ist, was dir an der Gitarre Spaß bereitet. Den Spaß wird dich an der Gitarre halten, und Fortschritte erzielen lassen.