Wird der Klang einer Anlage immer unwichtiger?

Ich persönlich hab erlich gesagt Zweifel am Technischen Vortschritt bei PA Anlagen, was wohl an der veränderten Kaufstruktur des Kundens liegen wird.
Klar, dank den Aktivkisten wie RCF Art usw. sind gerade komplettsysteme im Einsteigerbereich bezahlbar geworden.

Wenn ich mir dagegen mal die Marke Fohhn anschaue, was wurde vor 15 Jahren Produziert und was heute.
Der Vergleich Fohhn FH4 rHP (da spreche ich aus persönlicher erfahrung, wir arbeiten bei unserem Kleinverleih nur mit Fohhn Lautsprecher der älteren Generation) gegen das aktuelle XT4 fällt ernüchternd aus für das XT4(ohne das top schlechtzureden, es gehört zur Oberen Liga und ist ne Mufu), die FH4 hat deutlich mehr pegel und eine Höhere Reichweite bei subjektiv besseren Klang. Ähnlich ist der Vergleich zw. FH3 und XT33 oder die HP Variante der FH1.
Natürlich ist die digitaltechnik in ihren Aktivsystemen ne super Sache, in Sachen Auflösung haben sich die Tops aber negativ Entwickelt (bsp. FH3).
Vielleicht haben sich die Anforderungen verändert.

Die VA`s bei uns werden vom Sound schlechter und schlechter, neuerdings hat sich ein Partyveranstalter etabliert, der neubestückte alte Hornstacks mit vermurksten Frequenzweichen verleiht und einem das Geschäft wegnimmt. Keiner leiht bei uns mehr ein Fohhn Easy Sat für ne Party, da werden 2 Dap Kisten hingestellt vom Nachbarveranstalter.

Dazu kommen total vermurkste Chart Mixes der Musikindustrie, die auf wertigen Systemen nach nichts mehr Klingen.
Wenn dann eine Gewerbliche DJ Agentur ne 100Pax Party mit 2 The box Plastiktops beschallt, oder eine Verleihfirma kein Geld mehr für anständige Techniker hat ist bei mir der Spaß vorbei.
Andererseits kann ich aber viele Gleichgesinnte aus dem näheren Umkreis nennen.
 
Gestern war ich wieder auf einer kleinen Veranstaltung.. ein recht großer und hoher Saal, da haben dann zwei Hughes & Kettner Boxen gesatanden.. hab mir zwar die Typenbezeichnung angeschaut aber mir nicht gemerkt.. war aber irgendwas mit ...12... als hintergrund beshallung haben 3 KMT CM12 gestanden, hat sich auch ganz gut angehört, viel hat man zwar nicht gehört von den Boxen weils ziemlich leise Musik war, aber das was man gehört hat war schon ganz gut...

Dann hat ein Comedian angefangen mit seinem Programm.. irgendwie war ich und der Mensch am "Pult" der einzige den es gestört hat das die Stimme sich angehört hat wie eine verzerrte Gitarre, zumindest hab ich keinen gesehen der etwas verwirrt geschaut hat. Zu dem Zeitpunkt ist er nur über seine eigene Anlage gelaufen, die Hughes & Kettner Boxen. Irgendwann hat der Mann am "Pult" dann aufgegeben und ist zu dem DJ gegangen der die Pausenbeschallung gemacht hat und hat das Funkmicro bei dem eingestöpselt.. Aber auch da hat sich die Stimme noch nicht wirklich angehört wie eine wirklich tolle Stimme.. mehr so wie durch einen dickes Stofftuch gesprochen.

Das "Pult" war glaub ich so was hier: Yamaha emx 212
Seh ich das hier richtig das es keinen Gain gibt? oder bin ich blind?


Wiedermal eine Veranstaltung in meiner Nähe die man hätte besser lösen können..
Würde mich auch interessieren warum der Comedian unbedingt über seine eigenen Boxen spielen wollte...

Gruß
 
Seh ich das hier richtig das es keinen Gain gibt? oder bin ich blind?

Der Gain ist der Schalter über der XLR Buchse. Pauschal als 'Mic' 20 oder 40 dB drauf und der Rest am Level Regler...
Vielleicht war ja das tolle YS Processing an und das Ding hat diese tolle Frequenzgangkorrektur für Yamaha Boxen gemacht (also etwas mehr Bass, vielleicht das was du gehört hast).
 
ein kleines Beispiel für PA sparwahn is glaub ich unsere kleine top 40 covertruppe, wir touren seit ca 10 Jahren mit der gleiche pa, da wurde mal ne pappe ausgetauscht oder der filz neu aufgeklebt aber nie was neues rangeschafft, dafür haben wir jedes Jahr ein neues Bühnenbild für tausende euronen, mit beamern und flatscreens und Dutzenden von ständig wechselnden Lampen aber es wurde nie ein pfennig in ne neue Box geschweige denn in ne neue Anlage gesteckt. ich hatte dieses Wochenende mal ein Satz neue topteile ausgeliehen (QH5045 von K.M.E) da is unserem obertonmeister ;-) zum erstmal aufgefallen wie mumpfig unsere bestandstop´s eigentlich sind. schade das wir wohl noch weitere zehn Jahre mit denen rumtouren
 
ich denke, man bekommt heute, für das gleiche geld, erheblich besser kingendes equipment, egal ob boxen, hifi, gitarren etc.
die technik hat in den letzten 20 jahren einen enormen schub gemacht...
allerdings auch die reizüberfluttung, viele könne sich auf den klang gar nicht mehr konzentrieren,
aber hauptsache es bumst im magen.
vor 20 jahren hat dich die anlage der dorf disko niedergebrühlt in ganz fiesen frequenzen, heute wirst du mit dem bass vollgepumpt...

bässtes ;-)
 
Hey,
ich bin zwar erst 16 aber selbst ich kann das bereits beobachten.
Jedesmal wenn ich auflege kommen die Leute an und wollen mehr bass und das obwol ich die schrift am laptop schon nicht mehr lesen kann weil alles wackelt.
Ich glaube nicht nur der klang sondern auch die musik läst an niveau ab
das ist meine meinung zu dem thema
mfg moritz
 
@ DJ Buschmensch: Wenn du nur ein, zwei Subs hast und diese in der Nähe vom Laptop stehen, wunderts mich nicht. Dann bist du der, der am meisten Bass abbekommt.

Zur Diskussion: Mich kotzt es direkt an, mit was die Leute heute zufrieden sind. Kiddies hören Musik aus dem Handylautsprecher, da kommt unter 400Hz überhaupt nichts raus. Das ist für mich kein Musikhören mehr. Und dann sinds auch noch Sachen wie HipHop, Drum'n'Bass und Dubstep, die ohne Bass nicht mal funktionieren. Und auf der nächsten Party habe ich 20kW Ton stehen, das Ganze auf ein lineares Klangbild getrimmt, plus 6dB Spaß im Bassbereich, aber musikalisch. Da kommen die gleichen Kiddies und beschweren sich, dass zu wenig Bass da ist. Paradox! Dann sind sie ja nur Missklang und Klirr gewöhnt. Schießt man ihnen eine voll ausgefahrene, aber immer noch gut klingende PA entgegen, beschweren sie sich, es sei zu leise. Das Lustige dabei ist, dass sie es aufschreiben müssen, weil es so laut ist, dass man sich nicht sprechen hört. Nur tut nichts weh in den Ohren und man geht auch ohne Tinitus nachhause, muss also zu leise gewesen sein.

Mir persönlich nimmt schlechter Klang den Spaß an der Musik. Ich habe ein paar Alben, die ich immer wieder sehr gerne höre. Höre ich sie bei jemand anderem auf der Billiganlage oder auf einer Fremdveranstaltung auf einer schlechten PA, mag ich sie gar nicht hören. Das ärgert mich direkt. Genauso gibts einige Lieder oder Alben, die ich musikalisch gut finde, aber es scheitert an der Aufnahmequalität. Teilweise versuche ich dann selbst noch nachzuarbeiten, aber das hat bekanntlich seine Grenzen.
Ich habe zuhause im Wohnzimmer Studiomonitore für die Surroundanlage, dazu einen URPS als Subwoofer, bin ganz zufrieden, aber noch nicht endgültig. Ich hab da was in Planung... Selbst im Schlafzimmer habe ich zwei Tannoy Reveal der alten Serie. Die sind nicht super, aber besser als das, was man zu Microanlagen etc. bekommt. Im Auto sind (noch) die Werksboxen verbaut, aber das "Radio" hat einen 8band-EQ und Laufzeitanpassung, das ist akzeptabel. Ich habe andere, höherwertige Lautsprecher bereits rumliegen, nebst DSP und Endstufen. Warum das alles? Weil das Gehör einerseits trainiert wird und es sich andererseits an Klang gewöhnt. Ich merke das selbst: Habe ich eine Woche in einer Disco an einer Installation gearbeitet, wo der Besitzer den ganzen Tag eine billige Kofferheule laufen hat, mische ich am nächsten Tag genau solchen Klang zusammen. Daher muss der Sound einfach passen, wenn ich Musik höre, gerade wenns länger ist, eine Autofahrt oder zuhause zur Entspannung. Ich kann das auch nicht, mich einfach berieseln lassen, ich höre immer hin. Bin ich auf Veranstaltungen, wo ich auf den Ton keinen Einfluss nehmen kann und der Klang passt mir nicht, kommen die Ohrstöpsel zum Einsatz, da können die Leute gaffen wie sie wollen. Selbst wenn im kleinen Club die Band der Meinung ist, dass die Backline schon 110dB am FOH erreichen müsse, kommen sie irgendwann rein. Da braucht sich auch keiner zu beschweren, denn meine Ohren sind mein Kapital und meine Arbeitsgrundlage, die lasse ich mir nicht versauen! Ich benutze hauptsächlich Beyerdynamic Kopfhörer, ich habe auch einen Sennheiser HD25, aber der kommt klanglich nicht an die Beyer heran. Den benutze ich, wenn ich mal den DJ spiele, er setzt sich etwas besser durch, ist dafür entsprechend unnatürlicher. Ja, ich sitze auch mit den großen Beyerdynamics im Zug oder Flugzeug, sollen die anderen doch denken, was sie wollen.

Das Problem ist nicht die Qualität des Quellmaterials, auch MP3s können sehr gut klingen, gerade wenn sie in der korrekten Lautstärke und über klanglich korrekte Systeme angehört werden. Das Problem ist auch nicht die verfügbare Technik, denn diese ist besser als je zuvor. Was heute alles beachtet werden kann, linearisiert werden kann, korrigiert werden kann, ist schon beeindruckend. Das Problem steckt in den Köpfen der Leute! Früher hat man einen Ghettoblaster und drei Kassetten mitgeschleift, wenn man unterwegs Musik hören wollte, heute ein Handy. Früher hat eine gute Hifianlage 1500DM aufwärts gekostet, heute kaufen die Leute Surroundkomplettsets für 250 Euro, mit 5 Miniboxen und einem viel zu hoch getrennten Bandpasssubwoofer. Früher wurde für 400 Leute Rock'n'Roll eine halbe Tonne nur an Boxen transportiert, heute möchte man das unter 200kg machen. Das alles fordert seinen Tribut, aber die Leute wollen es nicht anders, gewöhnen sich daran und sehen es als Standard, mehr ist unnötig. Schön, wenn man ihnen mal zeigt, was denn Tiefmitten überhaupt sind bei einer Rockshow, ganz toll, aber wenn mans wieder selber macht, gehts weiter wie zuvor. Man könnte jetzt sagen, dass man früher auch immer "billig billig billig" (oder bezogen auf unsere Branche "leicht kompakt laut") wollte, das ist wahrscheinlich richtig. Es liegt also nicht an einer stark veränderten Mentalität bei den Leuten, die waren schon immer so. Es liegt daran, dass früher diese Mentalität nicht bedient wurde. Die Sachen haben gekostet, was sie gekostet haben (bzw. hatten die Größe, die physikalisch einfach nötig ist). Wer das Geld dafür nicht hatte, hatte die Sachen eben nicht. Heute findet sich immer wer, der was "in der Art" noch billiger anbietet.
In unserer Branche kommt aber auch noch hinzu, dass viele ihren Job als Job betrachten, zum Geld verdienen. Kaum einer, der die Möglichkeiten hätte, feinstes Equipment hinzustellen, macht das noch aus Überzeugung. Und die, die es aus Überzeugung tun, haben entweder finanziell nicht die Möglichkeiten, oder aber sind nebenbei auch davon überzeugt, dass ihr Günstigequipment genauso gut ist wie teures bzw. ihre Fähigkeiten "optimal" sind. Das Gegenteil wird oft genug bewiesen.

Nicht dass jetzt jemand denkt, ich stecke in der Vergangenheit. Auch da gabs genug Müll, von namhaften Herstellern wie auch namhaften ünstlern. Ich errinnere mich da an einen CD-Release eines älteren Albums von Kate Bush, das war klanglich furchtbar. Genauso gibts heute noch hervorragende Aufnahmen, nicht nur von "Edelkünstlern", sondern auch von Mainstreamkünstlern. Ich höre auch Dubstep und House, aber eben nur wenns gut produziert ist, und dazu gehört neben Klang auch gute Dynamik, also Druck. Daft Punk, Justice, die können das sehr gut. Und das zu hören macht dementsprechend nur dann Spaß, wenn diese Produktionswerte auch rübergebracht werden können. Dann gibts auch Künstler aus den 60er und 70er Jahren, wo man fast nicht glauben kann, wie gut die Lieder klingen. Man höre sich z.B. die Vocals auf Matt Monroes "From Russia with Love" (Soundtrack zum gleichnamigen Bond-Film) an, oder die ersten beiden Alben von Klaatu, da gibts Dynamik und Tiefbass, dass es mir beim ersten Hören die Sprache verschlagen hat. Ja, das ist nicht perfekt, aber für die Zeit unglaublich gut, gerade wenn man weiß, dass der klangliche Mainstream damals die Beatles waren.

@ Threadstarter: Es spricht nichts dagegen, eine Surroundanlage zum Musikhören zu nutzen, vorausgesetzt, sie hat dafür entsprechende "Programme" und man hat kein Set aus 5 Brüllwürfeln und einem Kotzwoofer gekauft. Niemand sagt, dass man an einen ordentlichen Dolby Digital-Receiver nicht auch ordentliche Hifi-Boxen oder hochwertige Surroundlautsprecher anschließen kann. Fernhalten sollte man sich von Boxen, die einen "speziellen Kinosound" bringen sollen. In allen Fällen sollten die Boxen linear spielen, einen "speziellen Sound" sollte der Receiver erzeugen, und zwar nur in den dafür vorgesehenen Programmen.
 
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Hm, also mir persönlich ist für den Musikgenuss der Bass nicht so wichtig. In meinem Auto beispielsweise ist der Bass recht unterrepräsentiert. Dafür klingt Mittel und Hochton richtig gut und klirrfrei, und auch der Tiefmittenbereich ist schön präsent. Mein Vater als auch andere Leute bemeckern den Klang, da würde der Bass fehlen. Dass man dafür Details aus der Musik raushört, die man in deren Autos nur erahnen kann, ist eine unwichtige Nebeninformation. Aber dafür ist es mein Auto :p

Daheim im Wohnzimmer werden entweder die alten RFT-HiFi Boxen mit 2x10" Tiefmitteltöner, oder Ohm TRS112 ausgepackt. Beides keine Bassboxen, und erstrecht nicht mit dem Bass irgendwelcher 200€ HiFi Anlagen zu vergleichen. Aber transparent, linear und angenehm. Ich hab auch Beyerdynamic DT770er, jene sind klanglich auch ganz weit vorne, werden mir beim Musikgenuss aber schnell etwas unangenehm in den Hochmitten. Vielleicht klirren sie hier etwas mehr, oder haben ne Überspitzung auf einer Frequenz, auf die ich empfindlich reagiere... Für den FOH-Bedarf sind sie super, für den Musikgenuss für mich jetzt eher weniger.

Das wollte ich nur mal gesagt haben um darzulegen, dass ein Musikwohlempfinden durchaus differieren kann. ;)


Btw.: Ich hör am liebsten Musik die eben nicht durchproduziert ist, sondern einfach ehrlich gemacht ist. Die älteren Scheiben von John Frusciante würden z.B. bei vielen klanglich durchfallen, sind aber ein Hochgenuss an künstlerischer Energie, Emotion und Kreativität für mich. Und sie eignen sich nebenbei super um Schwachstellen auf PA-Anlagen offenzulegen, weil sie eben nicht auf Wohlklang mit möglichst jedem Wiedergabegerät optimiert wurden ;)
 
der klang geht ein her mit der musik die große masse interresiert es nicht wie es klingt bzw ob die musik gut produziert wurde.
Die Musik ist ein medium geworden das nurnoch pssiv war genommen wird.
mfg moritz
 
whow-Respekt für Eurer aller Meinung.
Leider kann ich aus Zeitgründen momentan nicht alles lesen - vielleicht ab nächste Woche, wenn ich in Reha bin - vielleicht schreibe ich dann auch noch mehr; hier & heute nur kurz ein paar Gedanken:

1. Die Geiz ist geil-Mentalität hat viel kaputtgemacht: billige Anlagen werden gekauft ohne Ende; hochwertig will kaum mehr einer investieren; gute Händler sterben, die INdustrie bedient die breite Masse
2. Dudelfunk mit totkomprimierter Musik plätschert dahin - auch Radio ist anspruchsloser geworden (von ein paar guten Sendungen abgesehen)
3. kaum mehr einer nimmt sich Zeit (einfach weil Zeit leider zu kostbar wurde) um in Ruhe und intensiv zu hören
4. die junge Generation von Handy-mp3-Benutzern (sorry es sind nichtr alle uznd ich möchte hier niemanden beleidigen) hat von billigen earphones oder vom Handy oder von sauf-Discos kaum mehr ein Gefühl dafür, wie gute Musik gut klingen kann. Musik wird fast überall konsumiert, teilw. nur damit "was dudelt" - schön muß es nicht sein.
5. die junge Generation hat sich offensichtlich z.T. schon durch o.g. Billigkram die Ohren so ruiniert, daß es wohl z.T. schon zu spät ist.
Wenn ich morgens z.B. hier in die S-Bahn steige - oder in den Bus und ich höre in der Mitte des Wagens oder am anderen Ende des Busses noch die Musik aus einem in-ear-Hörer, da muß ich mich schon fragen, ob nicht das Gehör schon geschädigt ist. Hauptsache laut und verzerrt, schön muß nicht sein und man kann die mitfahrenden Fahrgäste ärgern.
Über die Langzeitfolgen derartiger Mißhandlkung der Ohrnerven macht sich wohl kaum einer Gedanken - außer ernsthafte Musiker.
6. daß ICH natürlich kein Maßstab für machne Generationen bin ist schon klar, bin keinem böse:
ich höre Musik vielleicht noch anders: habe klass. Kontrabaß gelernt, gehe auch noch in klass. Konzerte - kenne / habe noch LP's und eine gute Anlage, die auch leise gut klingt (naja war nicht billig aber über die Lebensdauer betrachtet doch wieder), aber auch kraftvoll spielen kann, weiß als Big Band-Musiker wie ein Instrument in Natura klingt (incl. unserer Domorgel in Passau).......
7. gute Anlagen (hifi) - gab es damals (so ab 1970 betrachtet, z.B. Braun Geräte, o.genannt und Revox als Beispiele) auch schon; ich bin mit so etwas groß geworden. - PA noch weniger bis nicht.
Daß es auch hochwertiges Hifi heute gibt, zeigt die High-End-Messe in München - ist ja bei mir um die Ecke. Kostet aber - aber es lohnt sich in gewisser Weise mal zuzuhören!

Bei PA-Anlagen hat sich Vieles getan: lebendes Beispiel: Linzer Klangwolke: Da war ich früher (1988ff. öfter: Klassik wurde im Brucknerhaus gespielt - und live vom Ö1 1:1 ins Freie übertragen für ca. 20000 P am Donauufer. Während es ca. 1990 noch nicht so gut (aber für damals für die Verhältnisse nicht schlecht klang - es war damals nicht jedes Jahr dieselbe Firma die beschallte) klang es seit ca. 6-8 Jahren schon absolut edel: Auch z.B. bei Klassik in München am Odeonsplatz. Da weiß man, wie gut PA-Anlagen klingen KÖNNEN(!) - und was einem im Gegenzug bei low-budget zugemutet wird.

Ich könnte noch mehr schreiben - vielleicht demnächst

Ich freue mich für alle, die noch gezielt gute Musik hören können, das Gehör dazu haben, auch Anlagenmäßig was Feines haben. (und Zeit hatten mein Geschreibsel zu lesen)
Leider sind wir in der ansoluten Minderheit

Servus

Norbert
 
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Ach, vielleicht noch eine Sache von mir:
Im Juni dieses Jahres hatte ich im Zuge eines großen Stadtfestivals die inoffizielle Eröffnungsfeier mit dem Topact des Festivals gemischt, in einer kleinen Bankfiliale. Dort standen irgendwelche Super-HiFi-Boxen von irgendnem Hersteller, wo man verschiedene Kugeln oben drauf legen konnte um den Klangcharakter zu "ändern"... Jedenfalls sollte die Livemusik von einer Akustikgitarre und einer Sängerin über diese Anlage laufen. Verstärker, Mischpult und Mikrofone kamen von uns, und war allesamt amtlicher Natur - RAM Audio W-Serie Verstärker, Allen&Heath Zed Mischpult usw.
Die Hifiboxen sollten im Handel 20.000€ das Päärchen kosten und sahen mit weißem Klavierlack auch recht schnieke aus. Mehr aber auch nicht... Was da klanglich rauskam war unter aller sau. Bass und Höhen, dazwischen nichts, absolut garnichts. Eine Unkomprimierte Stimme darüber in einer halligen Umgebung übertragen, nicht möglich. Die Sängerin, die diese Boxen wohl daheim im Wohnzimmer auch hat, hat mich behandelt wie einen Dilletanten, weil sie ihre Stimme nicht wieder erkannt hat. Aber wenn bei Mischpult auf Neutralstellung schon nur Müll rauskommt, kann ich nicht viel ändern. Das ist allenfalls Schadensbegrenzung. Hab dann halt Mitten voll reingedreht bis kurz vorm Koppeln, Höhen und Bässe nen Stück zurück und mich beschämt in der Ecke versteckt... So versaut man ja seinen Ruf...
Sicherlich ist PA keine Hauptaufgabe der HiFi-Anlage. Dennoch sollte da was verwertbares rauskommen. Selbst bei CD von Musik klang das echt unterirdisch.
Aber Käufer dieser Esotherik-Anlagen hören ausschließlich mit dem Geldbeutel, das MUSS ja gut klingen...
 
Aber Käufer dieser Esotherik-Anlagen hören ausschließlich mit dem Geldbeutel, das MUSS ja gut klingen...

Tja Esotherik ist was Übles - an der unpassenden Stelle. In einem Fall wären echte gute PA-Boxen besser gewesen....

Wobei: Anlagen der gehobenen Preisklasse - ob HiFi oder PA können schon fantastisch klingen. Ich habe ja gottseidank Zugang zu hochwertigem Hifi und kann mir in München, weil "um die Ecke" auch die High-End Messe "genehmigen". Was man da hören kann ist oft schon fantastisch wenn man die Ruhe und das Gehr dazu hat.
Preise sind ja nicht auf de 1. Blick ersichtlich - so kann man sich wirklich unterschiedliche Produkte anhören - ohne voreingenommen zu sein.
Sicherlich spielt auch der pers. Geschmack eine Rolle - sowohl bei Hörern als auch Entwicklern.
Auch mir ging es so, daß mir nicht alle Produkte aus der obersten Preisklasse gut gefallen haben.

Sehr interessant auf der Messe die sicherlich viele für "abgehoben" halten: es werden in mind. 30% der Fälle wieder LP's abgespielt und immer wieder die üblichen "verdächtigen": Dire Straits, Eva Cassady, Diana Krall, Oscar Peterson (Jazz). Warum: weil es, wie auch oben schon geschrieben in neuerer Zeiit zwar auch genial gute Aufnahmen gibt, aber mind. genauso viel üble Abmischungen, die sich über solche Anlagen (allerdings auch auf PA-Anlagen) grottig anhören.

Der langen Rede kurzer Sinn:
1. aus Budget-Gründen immer häufiger, aber gottseidank nicht immer immer weniger investiert - in Produktion, in Aufwand bei Auftritt und beim Equipment (FOH und on stage)
2. die Hörgewohnheiten haben sich auch aus diesem Grund, und weil Musik Massenware wurde geändert und auch mp3, Handy-Speaker usw....
3. Ampleistung und Anpassung mit DSP wird billiger. Gute Speaker dagegen teurer. also kompensiert man mittlere Speaker-Qualität mit aufwendigem Processing - mit allen Nachteilen von intensiven Eingriffen
4. Truck-Space (bei Profis) und Packmaß - Kombi-Maße bei Amateuren verlangen immer kleinere Systeme, die aber "erwachsen" klingen sollen. Das geht nicht immer.

5. Wie sagte mir der Bassist einer bekannten Band auf der kleinen Musikmesse im benachbartenb Österreich: früher vor 40J hatte man noch nicht die Möglichkeiten, einen Baß gut zu übertragen oder aufzunehmen. Heute hat man alle Möglichkeiten - aber nutzt sie nicht......

Norbert
 
Jens, da kann ich nur zustimmen.
Ich hör grad mit meinen 2 KRK Rokit Studio Monitore Musik. Mich regt aber jedes mal wieder die zu Hifi mäßige Mittenwiedergabe und der Schwache Bass auf.
Am Wochenende kommen dann wieder 2-3 Musiker her und meinen dass mein Mix etwas zu Hoch/Mittenlastig ist. Ich bin es nicht gewohnt unter 30Hz noch etwas Live zu Mixen(so weit kommen unsere Bässe nicht runter) und wüsste nicht damit etwas anzufangen. Live mache ich dann immer bei 25Hz einen Lowcut.

Zu den Systemen von Früher, bei uns in der Disco stehen noch 2 Alpha Bässe und 4 Dynacord Tops mit je einen 2445J mit 2 Schlitzstrahler und doppel 10ner Bestückung.
Das Zeug ist immer noch top für Festinstallationen.
Wenn ich meine Eltern frage wie sie Musik gehört haben. Plattenspieler, Telefunken Hifi Anlage mit magnat 3 Wege Top für damals 1500dm. Die meißten meiner Kumpels haben irgenwas zwischen Mediamarkt und Aldi Lautsprecher für unter 50€.
Ich hör am Liebsten über meine FH3er Musik, dazu meine neuen Selbstbau "Druckkammerreflexen", ähnlich (Fohhn FB3a:)), weil ich das gewohnt bin und man gewohnt sich schnell an eine PA.
 
Tja Esotherik ist was Übles - an der unpassenden Stelle. In einem Fall wären echte gute PA-Boxen besser gewesen....
Das eine schließt das andere nicht aus. Wir haben in Kassel auch einen PA-Esotheriker. Der schmiert Tinkturen auf die Pappen, kauft sündteure, dafür unpraktische Silberkabel und noch teurere Stromfilter. Im Gegenzug hat er dafür schrecklich klingende Selbstbauten (Selbstbau ist an sich nicht schlecht, aber wenns nicht klingt... klingts eben nicht)


Sicherlich spielt auch der pers. Geschmack eine Rolle - sowohl bei Hörern als auch Entwicklern.
Jein. Im PA-Bereich ist in der Oberklasse "Geschmack" selten mehr als eine Nuance. Wenn jemand sich da über etwas beschwert, ist es meist Jammern auf hohem Niveau. Oder Anwendungsfehler. Es ist ja ein technischer Job, Messtechnik ist für viele Anwender kein Fremdwort, da kann kein Hersteller zu viel "Geschmack" reinbringen. Auch, weil es Werkzeuge sind und man deren Benutzung möglichst einfach gestalten will, kann man da nicht viel nach eigenem Geschmack gehen, sondern muss sich nach praktischen Erwägungen richten. Oder es linear gestalten.

Sehr interessant auf der Messe die sicherlich viele für "abgehoben" halten: es werden in mind. 30% der Fälle wieder LP's abgespielt und immer wieder die üblichen "verdächtigen": Dire Straits, Eva Cassady, Diana Krall, Oscar Peterson (Jazz).
Ich frage mich, warum. Vinyl besitzt einen sehr geringen Dynamikbereich, geringe Auflösung im Bassbereich und keine allzu gute Kanaltrennung. Zudem macht das Abspielgerät selbst einen viel größeren Unterschied als bei den digitalen Formaten, wo man dank Digitalausgängen und externen Wandlern die Qualität äußerst einfach steigern kann.
Warum immer die üblichen Verdächtigen genommen werden, ist einfach: Die kennt jeder. Vergleiche sind einfach zu machen.


2. die Hörgewohnheiten haben sich auch aus diesem Grund, und weil Musik Massenware wurde geändert und auch mp3, Handy-Speaker usw...
Wie gesagt, MP3s sind kein Merkmal schlechter Qualität, die Technik an sich ist ausgereift und funktioniert bei 99% der Musik makellos. Vorausgesetzt, man gönnt dem Signal genug Bitrate und nutzt einen guten Encoder.

4. Truck-Space (bei Profis) und Packmaß - Kombi-Maße bei Amateuren verlangen immer kleinere Systeme, die aber "erwachsen" klingen sollen. Das geht nicht immer.
Das geht sogar äußerst selten. Und wenn, dann nur im kleinen Rahmen, mit begrenztem Pegel (nicht dass das nicht laut ginge, aber irgendwann fällt der Klangeindruck auseinander) und auf kurze Entfernung.

5. Wie sagte mir der Bassist einer bekannten Band auf der kleinen Musikmesse im benachbartenb Österreich: früher vor 40J hatte man noch nicht die Möglichkeiten, einen Baß gut zu übertragen oder aufzunehmen. Heute hat man alle Möglichkeiten - aber nutzt sie nicht......
Es kommt drauf an. Vor 40 Jahren konnte man Bass sehr sehr gut aufnehmen und auch reproduzieren. Ersteres war sehr teuer, letzteres war sehr sehr sehr teuer und/oder nicht laut möglich.
 
Zu den Systemen von Früher, bei uns in der Disco stehen noch 2 Alpha Bässe

Reden wir hier von Nexo Alpha? Wenn ja, dann kann ich nur sagen keine Ahnung, wie du zu diesem Urteil kommst. Die Bässe vom Nexo Alpha sind die schlechtesten Bässe, die ich bisher gehört habe.
 
Nein, er meint sicherlich Dynacord. Und wie du zu dem Urteil über die Nexobässe kommst, ist mir unverständlich. Das kann nur ein Defekt oder Anwenderfehler gewesen sein.
 
Ja genau die Dynacord.

Zu den Aufnahmen von Früher und heute.

Hier mal ein Beispiel von Früher von Donald Fagen: http://www.youtube.com/watch?v=6Cd9YJvoQIg
wohl einer der bessten Aufnahmen die ich kenne, natürlich nicht die youtube version

Dagegen finde ich das schon etwas Armselig: http://www.youtube.com/watch?v=gkEoOUcZ5GU, die alten Alben waren noch besser


Das T24 ist so ein Fall von dem "Kompaktheitswahn", das soll ein doppel 12er Horn sein. Da stellt man mal ein 10/1ser horntop wie das Mth1 von EV hin...da hört man nicht mehr allzu viel vom T24.
Das T24 hat eine sehr begrenzte Lautstärke wegen der geringeren Sensivity wie ein "echtes" Horn.
 
Da stellt man mal ein 10/1ser horntop wie das Mth1 von EV hin...da hört man nicht mehr allzu viel vom T24.
Lustig dass du das ansprichst:
Die MTH1 war schon damals ne tolle Sache, wir haben selber 6 Stück davon im Lager. Was nicht toll war: die Hochtonfähigkeiten. Über 10kHz kommt da nüscht viel. Zwar auch nichts was klanglich nerven tut, aber den Klang von Becken verfärbts schon en bischen. Interessant finde ich, wie klein und Leicht die Boxen doch sind!
Ne T24 hingegen ist viel Linearer bis an die 20kHz ran und etwas direkter im Klangbild der unteren Mitten in meinen Ohren.
 
Zum MTH1: Die Mittenwiedergabe mit dem Original-10er im guten Zustand ist extrem gut. Unter 200-250Hz kommt aber nicht viel, idealerweise betreibt man sie mit Fillern für den Bereich 80-200Hz, oder mit guten Subs, die so hoch gut spielen (recht selten). Tipp: MTH1 aktiv trennen und Hochtöner tauschen. Die EV-Treiber aus der Zeit waren furchtbar.

@ MHumann: Hast du das gemessen? Ich hatte eher immer den Eindruck, dass die T24 sehr zurückhaltend im Superhochtonbereich sind, zumindest auf mehr als 10m. Und gerade die unteren Mitten fand ich eher etwas mulmig, vermutlich durch den in dem Frequenzbereich wirkenden Kastenresonator. Auch hier gibts auf Entfernung eher wenig Output, da zu fehlt einfach die abstrahlende Fläche, Tribut der Kompaktheit. Ein Klangvergleich mit den MTH1 ist aber auch ein wenig Äpfel gegen Birnen. Das MTH1 ist "oldschool", Endstufe dran, egal was, trennen, und los. Keine Herstellerkorrektur per Controller etc. Das T24 hingegen klingt ohne Controller mit Herstellerpresets eher furchtbar (So kommt z.B. die Sensitivityangabe durch einen einzelnen Peak im Frequenzgang zustande, der natürlich per Controller glattgezogen wird). Das Konzept scheint aber nicht wie bei der Nexo PS15 zu sein, wo von Anfang an keine Entzerrung auf der Passivweiche vorgesehen war. Wäre dem so, würde der ungefilterte Frequenzgang der T24 eher um 3-4kHz den Peak haben und er würde nochmals 2-4dB höher liegen.
Und ja, ich empfinde die T24 als eine direkte Auswirkung der Marktentwicklung zu "immer kompakter". Es wurden einige Kompromisse eingegangen, um die Größe zu reduzieren, die in der für das Top beworbenen Leistungsklasse bisher keiner eingegangen ist. Das "Problem" ist dabei nur, dass sie nicht eingegangen wurden, weil man sie nicht eingehen konnte, sondern weil man sie nicht eingehen wollte. So kommts, dass die T24 reell betrachtet kaum lauter kann als eine gute direktstrahlende Doppel-12er Box. Der Hauptvorteil liegt im Hochtöner vor dem einen 12er, was die Höhe um eben diesen Hochtöner reduziert.
 
Nein, er meint sicherlich Dynacord.

Ok, wusste nicht, dass es von Dynacord auch ein Alpha gibt.

Und wie du zu dem Urteil über die Nexobässe kommst, ist mir unverständlich. Das kann nur ein Defekt oder Anwenderfehler gewesen sein.

Defekt oder Anwendungsfehler würde ich jetzt mal ausschließen. Schließlich stand mein Chef daneben, als wir die Dinger gesoundcheckt haben, dem wäre es wohl aufgefallen, wenn da etwas anders gewesen wäre als sonst.

Vergleiche ich die Dinger nur mal mit den SI Bässen, stinken die Alphas grandios ab. Mehr als warme Luft kommt da nicht raus und der Sound schwimmt nur so vor sich hin, während dir schon ein einziger SI Bass noch in 2-3 Metern die Luft zum Atmen nehmen kann. ;)
 

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