Wieviel Theorie

  • Ersteller slayerhuba
  • Erstellt am
Letztlich geht es darum, anderen mitzuteilen, was zu spielen ist.
Ob du das aufschreibst oder eben mit Worten umreißt, bleibt sich gleich.
 
Wollen wir hier nun über Theorie beim Songwriting sprechen, oder Theorie an sich? Dass Theorie im Allgemeinen unabdingbar ist, müssen wir nicht diskutieren. Ansonsten wären Musiklehrer sinnlos. 'Den Finger da rauf, den Finger da rauf und dann da anschlagen, dann klingt's gut.' Ich denke, das hier geht momentan zu viel OT.
Es ging lediglich um die Frage, ob Theorie beim Songwriting kreativ 'einschränkt', oder eher hilft und wie ihr das seht.
Nicht um musikalische Gundsatzdiskussionen :p
 
Zum Thema 'theoretisches Wissen: Teufel oder Weihwasser?' ist finde ich eigentlich auch schon alles gesagt.
Meine Meinung ist das Theoriewissen nie schadet, aber auch nix nutzt wenn man eigentlich nix auszudrücken, nix zu sagen hat. Für mich ist es wie Vokabeln in einer fremden Sprache lernen: Je mehr Worte ich habe, desto gezielter & ausführlicher kann ich mich ausdrücken.
Es hat auch niemand behauptet, dass Theorie die Kreativität ersetzt, das tut sie definitiv NICHT! Sie hilft aber sehr dabei, die Kreativität auch vernünftig umzusetzen.
 
So ich muss jetzt ehrlich gestehen ich hab nicht alles durchgelesen , nur die ersten 2 Seiten.

Meine Meinung zum Thema Teorie ist eigentlich ziemlich einfach. Theorie heist theorie weils in der Praxis anders aussieht :D.....
Jedoch halte ich ein gewisses Mass an Theorie für nötig um das ganze zu planen (man Baut auch kein Haus ohne detailierte Kostenberechnung und Plähne) jedoch wird sich in der Praxis dan zeigen , dass halt fiele sachen die Theoretisch funktionieren doch nicht so toll sind (den die Hummel filiegt doch).

Der Einzige Weg wie man richtig gute Songs schreiben kann ist meiner Meinung nach theorie und praxis zu verschmelzen und beides optimal zu nutzen. Eine Kunst die wenige beherschen, ich auch nicht (die die das können werden meistens zimlich gross).

Gruss Mark
 
Also ich würde sagen zum Songwriting braucht man keine Theorie, meine bisherigen Riffs sind so gut wie glatter Zufall, allerdings habe ich sobald ich mal ein Anfang habe, auch im Kopf ungefähr eine Melodie, die ich dann auf dem Griffbrett zusammen suche. Hier würde noch mehr helfen wenn ich wüsste wo denn die Töne liegen, lerne ich auch noch;). Aber ich merke im Momment schon, dass ich sehr eingeschränkt bin, mit den Tönen die ich nutze und bin auch dabei nebenher etwas an Theorie zu lernen, so dass sie mich unterstützt und ich noch mehr Möglichkeiten habe.
Was allerdings bei meinen Riffs für mich sehr schwierig ist sie sinnvoll zu ordnen und in Takte zu stecken. Und wenn ich sie dann noch richtig spielen könnte:D.

Aber Feeling kommt durch Harmoniefolge nicht.
 
Was bitte haben Riffs mit Songwriting zu tun?
Hier die Antwort: nichts.
 
Oder alles.

Willst du behaupten, dass jemand ohne Grundlage anfängt einen Song zu schreiben? Im Metal und Rock ist da zuerst das Riff. Das entsteht beim Rumdüdeln, jammen, eben beim Gedankenlosen rumspielen. Ohne Theorie. Wenn hier ernsthaft einer behauptet, er würde seine Grundideen dadurch fabrizieren, dass er sich denkt: Ja C C dann ne große Terz zum E dadrin hmm ja und dann der offene G-Dur..okay ich spiel's mal in echt - dem werd ich das bestimmt nicht abnehmen.

Hast du erstmal ein Lick, ein Riff, eine Melodie "improvisiert", d.h. "erfunden", erst dann kannst du einigermaßen sinnvoll komponieren. Und da entscheidet die Theorie genau so viel über die Qualität, wie die Handwerksfähigkeiten eines Kochs und die Zutaten über ein fertiges Gericht. Wenn man einigermaßen geschickt ist und die Riffs Licks Melodien großartig sind, kann man ein großartiges Lied schreiben. Wenn man absolut gar keine Ahnung hat, wird dir auch das fetteste Riff (Rinderfiletsteak) rein gar nichts nutzen. Es nutzt dir aber auch nichts, wenn du super toll Steak braten kannst, wenn du nur Kohlrabi vor dir liegen hast. Eins bedingt das andere.

Was an Theorie notwendig ist, hängt davon ab, was du selbst erreichen willst/musst. Ideen aufnehmen nur für dich - brauchst du gar keine Theorie für, dann kannste dran rumbasteln und fertig.
Sollen das andere verstehen und ausarbeiten: Guitar Pro / tuxguitar und Konsorten bieten dir da heutzutage tolle Möglichkeiten. Ohne die wäre ich aufgeschmissen. Ich kann bspw. schnellere Rhythmen nur nach Trial'n'Error aufschreiben. Macht aber nix, mittlerweile klappts oft im zweiten Versuch, da hilft die Erfahrung. Auszählen will ich sowas gar nicht, ist mir zu umständlich (probieren: 10 sek erster fehlschlag, 20 sek sitzt ;) )

Was ich an Theorie weiß:
Wo welche Töne auf dem Griffbrett sind in verschiedenen Stimmungen (Standard E, Standard D, Dropped-C, Baritone, Siebensaiter) liegen.
Wie die anderen Instrumente (Bass, Geige) gestimmt sind.
Intervalle mit Namen und Schritten, kann das auch für die Violinistin immer umrechnen, da die Klassiker gerne mal statt in Halbtönen in Ganztönen rechnen und verwirrt sind...:rolleyes:

Ich kann keine Tonleiter (na gut ein paar verschiebbare Patterns). Ich kann dir nicht sagen, welche drei Töne es für A-Dur braucht (auswendig, sobald ich die Töne auf dem Griffbrett wahrnehme weiß ich's ja..).

Reicht das um komplette Songs zu schreiben? Jop. Und jeder versteht sie. Reicht das um anderen zu sagen, dass sie da grad mal dies und jenes spielen sollen? Jop.
Reicht das zum Jammen? Nein.
Weil ich aber kein Jam-Typ bin und Lead-Gitarre auch verabscheue (für mich ist das sinnloses Rumgedudel, dass zu nichts führt, verlorene Zeit, macht mir auch keinen Spaß, trotz richtiger Töne dank Patterns), brauche ich das nicht. Wozu also Lernen? Genau wie Sweepen: brauch ich nicht, lerne ich nicht, basta. Ich will ja kein Studiomusiker werden, ich betreibe das als Hobby. Da macht mir keiner Vorschriften, außer mir selbst. Von daher muss man da selbst einschätzen können, wie viel Kenntnisse man braucht. Insbesondere, damit der Rest der Musiker versteht was du von denen willst :D
 
Aber RICHTIG miteinander musizieren - dass heißt Musik zu spielen die eine in sich schlüssige Einheit ergibt, die den Ansprüchen eines Publikums vollstens gerecht wird, die vielleicht sogar das Zeug hat um die Band zum Erfolg zu führen - das wird ohne Theoriekenntnisse NIEMALS zu machen sein.

Ich finde echt lustig, wie hier immer wieder die Realität geleugnet wird, denn die lautet: Wir sind von beidem umgeben, Musik von "richtigen" (...) Musikern mit fundierten Theoriekenntnissen und der von Musikern ohne jegliche Theoriekenntnisse; also solche, die ihre Stücke einfach "nur" nach Gehör, muskalischem Empfinden und vielleicht ein bisschen Trial-und Error zusammenbasteln.

Und solche Beispiele lassen sich mit Sicherheit über alle Genres hinweg finden, unabhängig von "Qualität" und "Erfolg". Ich finde die Frage, was besser ist, deshalb eigentlich total müßig. Es ist dieselbe Diskussion, ob ne Strat besser ist als 'ne Paula. Wer will das entscheiden? Das muss jeder für sich rausfinden.

Wenn ich mir Musik anhöre, ist jedenfalls das LETZTE was mich interessiert, OB ein Song auf die eine oder die andere Weise entstanden ist.

Wer meint, dass er einem Song anhören kann, ob dieser vor einem fundierten theoretischen Background "geplant" oder in völliger Unwissenheit "per Zufall" entstanden ist, kann sich damit ja gerne bei "Wetten, dass...?" bewerben...
 
ich spiele zu 99,9% nur mein eigenes zeugs oder einfach drauf los und guck/hör, was dabei passiert. die theorie, die dahinter steckt interessiert mich erst mal überhaupt nicht. es muß in meinen ohren stimmig und schlüßig klingen. ein gewisser "fluß" muß da sein, etwas "treibendes".
die theorie kommt dann hinterher, wenn es ans ausarbeiten geht. z.b. harmonien, variationen oder breaks. ich guck mir meine riffs oder licks an und überlege mir, welche theorie zugrunde liegt, um dann einfach schneller etwas passendes zu finden als mit "try and error". das funktioniert zwar auch, kann aber dauern.
an theorie kenn ich eigentlich nur den aufbau einer tonleiter mit ihren ganz und halbtonschritten, wie akkorde aufgebaut sind oder die entsprechenden skalen auf dem griffbrett. mehr brauch ich nicht, und selbst das sind für mich nur hilsmittel, erleichterungen. es ist nichts vordergründiges oder beim entstehen meiner ideen bewußtes. ein werkzug der kreativität halt...

viele sehen die theorie meiner ansicht zu verkrampft und wichtig. man muß aufpassen, daß einen die theorie nicht einschränkt. in erster linie muß es "gut" klingen. alles andere ist zweitrangig...

daß man ohne theoriekenntnisse nicht in der lage ist zu jammen ist quatsch. siehe wieder "das klingen". es gibt durchaus menschen, die musik praktisch im blut haben und damit auf eine ganz natürliche, ungezwungene art und weise umgehen. hab ich selbst schon erlebt. Recki war sein name. 15 jahre alt, seit einem jahr gitarre spielend, null - aber wirklich NULL ahnung was er da eigentlich gerade macht. er wußte nicht einmal, wie die einzelnen saiten heißen, geschweige denn die töne. wenn man aber die augen zu gemacht und einfach nur gehört hat, hätte man meinen können Hendrix höchstpersönlich steht vor einem und gibt n'ständchen...

unglaublich !!! :eek:

langes gerede, kurzer sinn: theorie braucht kein mensch, macht aber vieles leichter :)

gruß
 

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