Doch, die Alternative wäre, ein 88-Tasten-Instrument zu holen und jedesmal, wenn ich darauf spielen will, auf- und abzubauen.
Ich möchte nochmal darauf Bezug nehmen, auch wenn meine Anregungen wahrscheinlich insofern nicht zielführend für dich sind, als sie nicht billig zu realisieren sind. Ich möchte dir,
@tut88, dennoch etwas vorstellen, denn einen Vorschlag verwerfen kann wiederum auch nur der, der von einem Vorschlag Kenntnis hat.
Das - mir bekannte - kompakteste Keyboard mit dem vollen Umfang von 88 Tasten ist das Doepfer PK88 GH [
Doepfer und
hier]. Es ist sozusagen nicht mehr als eine reine Tastatur, dabei eine sehr hochwertige mit "Hammermechanik-Tastatur TP/40GH mit freischwingenden Hämmern".
Allerdings hat es als reine Tastatur keinerlei Sounds, sondern muss (via seines MIDI-Ausgangs) mit einem Soundmodul, Expander erweitert werden. Das Kurzweil Micro-Piano, das ich selber besitze und das sehr gute Klavierklänge hat, wird schon lange nicht mehr hergestellt, auch nicht dessen ebenfalls sehr guter Nachfolger, das Kurzweil Micro-Ensemble. Beide sind nur noch ab und an gebraucht zu bekommen.
Aktuell finde ich auf die Schnelle nur diesen Expander:
Miditech Pianobox Pro Host, über dessen Qualität kann ich aber nichts sagen.
Was dann immer noch fehlt, sind ein Keyboardständer und ein Pedal (hast du aber wahrscheinlich schon), und um den Klang laut zu machen bräuchte es noch eine aktive Box oder einen Verstärker mit Lautsprecher. Über den Kopfhörerausgang der Pianobox (den auch die Kurzweil Micros haben) ließe sich aber problemlos ebenfalls üben - mit dem Vorteil, dass man zu jeder Zeit spielen kann ohne jemanden zu stören.
Wie gesagt, wahrscheinlich vor allem vom Preis her über das Ziel deutlich hinaus geschossen, und womöglich ist selbst dieses kompakte Dopfer mit seiner Länge von 135cm schon zu groß. Aber vorstellen wollte ich diese Idee gleichwohl.
Von einem Keyboard mit weniger als 73 Tasten würde ich aber auch abraten. 73 Tasten reichen für so viel Klavierliteratur, dass wahrscheinlich ein Leben nicht ausreicht um diese komplett zu spielen. Mit weniger Tasten wirst du auf Dauer eher nicht glücklich.
Auf eine hochwertige "Hammer"-Mechanik würde ich auch nicht verzichten. Billige Keyboards und E-Pianos bieten heutzutage eigentlich alle gute Sounds, die Samples, der Speicher und die nötige Elektronik dazu kosten heute praktisch nichts mehr. Aber eine Klaviatur, die ein halbwegs ordentliches Klaviergefühl vermitteln kann, ist nach wie vor nicht für kleines Geld zu produzieren.
Ergänzung:
Von Miditech gibt es noch ein günstigeres Soundmodul:
Pianobox Mini II
Die Doepfer-Masterkeyboards kenne ich (habe selber eines) und deren Spielgefühl finde ich wirklich gut, was mir auch echte Pianisten immer wieder bestätigt haben, die auf meinem Doepfer gespielt haben.