Wie viele Tasten braucht man für Beethoven? Oder Chopin?

Beethoven geht links sicher tiefer...
Ja, 73 Tasten sollten es mindestens sein, denn schon in sehr leichten Stücken wie WoO 23 kommt das "Große G" vor.

73 Tasten mit (besserer) Hammermechnik kenne ich nur von Stage Pianos, die aber keine eingebauten Lautsprecher haben.
Unter den Umständen bliebe dann tatsächlich nur ein P121, das seit dem letzten Modellwechsel bei Yamaha leider nicht mehr hergestellt wird.

Ist es mit herkömmlicher Technik machbar, zwei übereinander angeordnete Tastaturen so miteinander zu kombinieren, dass sie in Summe die erforderliche Tastenzahl ergeben?
Beim Klavierspiel von klassischer Musik könnte ich mir ein "Wakeman Memorial Setup" nicht so gut vorstellen, auch wenn Rick das prächtig drauf hatte. 🤓
wakeman.jpg

Quelle: Jürgen Moser, Rock Piano 1. Schott 1982 und weitere Auflagen

Gruß Claus
 
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Falls ich dich richtig verstehe:
Ist es mit herkömmlicher Technik machbar, zwei übereinander angeordnete Tastaturen so miteinander zu kombinieren, dass sie in Summe die erforderliche Tastenzahl ergeben?
Vielleicht kannst du das mal konkretisieren. Aber grundsätzlich kann man Keyboards i.d.R. oktavieren - das heißt also, dass zwei 37-er Keyboards nicht zweimal dieselben drei Oktaven abdecken müssen. Aber lustig wird es dann mit dem Klangerzeuger - der muss ja von beiden Keyboards angesteuert werden, am besten auf demselben MIDI-Kanal, damit derselbe Sound angesprochen wird. Kann sein, dass du dann einen MIDI-Merger brauchst, weil keines der beiden verwendeten Keyboards eine MIDI-thru-Funktion (mehr) hat.
 
@FZiegler genauso meinte ich das.

Eine 61er Tastatur umfasst ja 5 Oktaven, wenn ich nicht irre. Wenn ich dann zwei 61er übereinander so koppel, dass ich eine Überdeckung von 2 Oktaven habe, bleibt mir ein Gesamtumfang von 8 Oktaven.

Das ist nur eine Idee, die mir als Techniker so durch den Kopf ging als ich dieses Thema verfolgt habe. Keine Ahnung was erforderlich wäre um das umzusetzen. Habe mit MIDI nichts am Hut
 
Das hatte ich ja oben schon vorgeschlagen ;)

Eine - für Dich sicher nur theoretische - Variante für manche Stücke wäre auch wie auf einer Orgel zweimanualig zu spielen - eine kleine, zB 37er für die tiefe Lage und eine 61 er für mittlere und hohe.

Aber natürlich nur, wenn die Hände wirklich getrennte Funktionen haben. Geht es über die "Schnittstelle" hin und her, wird es tricky.

Wie man die Tastaturen anordnet, ist beliebig.
 
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Meine Freundin Klara aus Ungarn würde jetzt sagen: "Herr Gott in hoche Himmel!"
Genie und Wahnsinn liegen halt dicht beieinander
 
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Keine Ahnung, was passiert, wenn du das überlappend machen willst. Es kann dann ja passieren, dass du zu einer Note zweimal einen Note-on-Befehl gibst. Es ist in MIDI m.W. nicht so klar definiert, was das bedeutet. Ein Kawai würde das interpretieren als eine Piano-Taste, die nicht vollständig losgelassen und neu angeschlagen wurde. Ob dann beim Loslassen nur einer der beiden Tasten der Ton ganz verstummt oder nicht, kann ich nicht sagen.
 
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Keine Ahnung, was passiert, wenn du das überlappend machen willst.
Muss man doch nicht mit "gemeinsamem" Midi machen. Zwei Keyboards, davon mindestens eines mit eigener Klangerzeugung. Ich vermute mal, das Keyboard des OP hat ohnehin interne Sounds.
Dann kann man auch verschiedene Sounds auf den beiden Geräten (zB Bass und E-Piano) verwenden.
 
Mir scheint, wir kommen hier mit der ursprünglichen Frage (an die ich hier noch einmal erinnern möchte) irgendwie nicht mehr weiter.
Ja, ein Keyboard ist per alles andere als ideal für "klassisches Klavierspiel". Das ist aber eben genau die Diskussion, die ich eigentlich *nicht* führen wollte, und deshalb hatte ich ursprünglich den "Hintergrund" bewusst weggelassen. Die Frage war nur ein kleiner Ausschnitt und nicht die Gesamtheit meiner Überlegungen. Diskussionen, warum alles andere als ein 88-Tasten-Digitalpiano mit gewichteter Hammermechanik vollkommen sinnlos ist, habe ich schon massenhaft gelesen. Das ist sicher gut gemeint, führt aber nirgendwo hin.

Über eine 61er-(Keyboard-)Klaviatur bin ich ja geistig schon hinweg, es ging nur noch darum, ob das "klassische" Repertoire bis ca. 1850 noch in eine 73er- bzw. 76er-Klaviatur "reinpasst".
Ganz abgesehen davon, dass ich eben auch noch andere Sachen mit dem Gerät spielen will, gibt es m.W. auch gar keine 61er-Geräte mit gewichteter Hammermechanik. Bei 73ern/76ern gibt es auch sehr wenig, erst recht im bezahlbaren Bereich (es mag z.B. etwas von Nord geben, aber das ist für mich total außer Reichweite).
Ich hatte auch über Yamahas NP/Piaggero-Serie nachgedacht, bei der die Tastatur einer "echten" Klaviertastatur nachempfunden sein soll. Aber leider hat Yamaha die Breite dieser Geräte durch die seitlich angeflanschten Lautsprecher so weit aufgeblasen, dass es für mich sinnlos wird.

Eine zweimanualige Konfiguration halte ich in meinem Fall für eine ganz schlechte Idee. Das kann man wahrscheinlich mit MIDI technisch machen (ich sehe auch das Problem mit "überlappenden" Bereichen nicht wirklich, man kann sich ja ggf. selbst beschränken und die überlappenden Noten auf der einen oder der anderen Klaviatur einfach nicht spielen). Aber wenn ich etwas lernen möchte, tue ich das bestimmt nicht am besten mit einer solchen "ausgefallenen" Konfiguration. Nebenbei bemerkt scheint es auch so gut wie keine Ständer für kleinere Geräte auf der "oberen Etage" zu geben, ich hatte so etwas schon einmal für ein Synthesizer-Standalone-Modul "obenauf" gesucht. Ich kenne nur Ständer für zwei ausgewachsene Keyboards (oder Digitalpianos) übereinander.
 
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Es ist normal, dass hier auch Ideen aufkommen, die mit deiner Frage nicht direkt zu tun haben.
Über eine 61er-(Keyboard-)Klaviatur bin ich ja geistig schon hinweg, es ging nur noch darum, ob das "klassische" Repertoire bis ca. 1850 noch in eine 73er- bzw. 76er-Klaviatur "reinpasst".
Du hattest doch hat keine andere Option?
Hol dir das größte was für dich passt und leg los. Wenn Tasten fehlen, dann finden wir schon eine Lösung.
Was ist denn so dein Level? Solange Du keine großen Beethovensonaten spielst, und das weißt Du auf ungewichteter Tastatur eh nicht, geht so gut wie alles.
 
Mir scheint, wir kommen hier mit der ursprünglichen Frage (an die ich hier noch einmal erinnern möchte) irgendwie nicht mehr weiter.
Die spätere Präzisierung der Ursprungsfrage - nämlich, daß es um elektronische Instrumente geht - ist m. E. wichtig. Wenn das Instrument die Möglichkeit bietet, während des Spielens schnell um eine Oktave nach oben und unten zu transponieren sowie eine "Split"-Funktion mit ausreichenden Konfigurationsmöglichkeiten ein- und auszuschalten, dann sollten 61 Tasten für fast alles reichen, insbesondere für die erwähnte "Ballade pour Adeline".
 
Mir scheint, wir kommen hier mit der ursprünglichen Frage (an die ich hier noch einmal erinnern möchte) irgendwie nicht mehr weiter.
Angesichts meines fortgeschrittenen Alters und sehr übersichtlichen Talents wird aus mir kein Virtuose mehr
Ich sehe da dein Problem auch nicht so ganz. Wenn Dein Talent "übersichtlich" ist, dann nimm doch einfach die üblichen Verdächtigen: Burgmüller Etüden, von Chopin nur die einfachen Sachen (A-Moll Walzer, E-Moll Prelude etc.), die Beethoven Sonatinen, Bach kleine Präludien, der junge Mozart, Schumann Album für die Jugend, Tschaikowski Album für die Jugend etc. Es gibt doch genügend Literatur, und wenn mal irgend ein Ton auf 73 oder 76 Tasten nicht draufpassen sollte, wird eben sinnvoll oktaviert. Die Extremtöne braucht man auch nur bei den Extremstücken.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich hatte auch über Yamahas NP/Piaggero-Serie nachgedacht, bei der die Tastatur einer "echten" Klaviertastatur nachempfunden sein soll.
Ziemlich ungeeignet, genau wie das Roland GoKeys, falls das auch eine Idee ist. Anschlagdynamisch gäbe es das Casio CT-S1 wahlweise mit 61 und auch mit 76 Tasten. Es ist sehr preisgünstig und wurde schon oft im Board erwähnt, Genaures weiß dazu z.B. @FZiegler.

M.E., bliebe es unter deinen Umständen am besten bei einer 73 Tasten Hammermechanik. Als preisgünstigste Lösung bleibt da eigentlich nur die Suche nach einem Yamaha P-121, das leider nicht mehr produziert wird.
Gebrauchtangebote gibt es, allerdings derzeit sehr nahe oder sogar über dem Neupreis, der war zuletzt im Onlinehandel um die 500 Euro, Tendenz knapp darüber.

Das übliche Repertoire und insbesondere was dir vorschwebt ist - soweit absehbar - auf 73 Tasten spielbar.
Die Frage wird sein, wie sich das gewünschte Repertoire von dir ohne Unterricht und auf den ins Auge gefassten Instrumenten überhaupt so erarbeiten lässt, dass es mit Freude geübt und gespielt werden kann.

Gruß Claus
 
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Du hattest doch hat keine andere Option?
Doch, die Alternative wäre, ein 88-Tasten-Instrument zu holen und jedesmal, wenn ich darauf spielen will, auf- und abzubauen. Aber das will ich, wenn möglich, gerade vermeiden, weil es m.E. nur dazu führt, dass man es halt eher bleiben lässt.

Wenn das Instrument die Möglichkeit bietet, während des Spielens schnell um eine Oktave nach oben und unten zu transponieren […], dann sollten 61 Tasten für fast alles reichen
Darüber habe ich auch nachgedacht. Ich weiß nicht, wie realistisch es ist, *während* des Spielens hin- und herzuschalten. Das erfordert schon ein gewisses Anpassungsvermögen auf höherem Level. Für das *ganze* Stück vorher umzuschalten, mag weniger schwierig sein, aber dann läuft einem das Stück evtl. am "anderen Ende" raus. Und ich rede hier nur von einer ganzen Oktave, feinere Anpassungen sind ja noch schwieriger.

Anschlagdynamisch gäbe es das Casio CT-S1 wahlweise mit 61 und auch mit 76 Tasten. Es ist sehr preisgünstig und wurde schon oft im Board erwähnt
Das Casio CT-S1 mit 76 Tasten ist eine der Optionen, über die ich auch schon nachgedacht habe. Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Kompromiss zwischen typischem Keyboard und Digitalpiano sein könnte. Leider ist die 76er-Variante aber deutlich teurer als die 61er, mMn überteuert. Ich habe für diese Geschichte ziemlich wenig Geld zur Verfügung, und das Dlng ist gebraucht (noch) praktisch nicht zu finden. Es scheint sich auch (vielleicht gerade wegen des Preises) nicht besonders gut zu verkaufen, jedenfalls sind auch kaum Käufer-Rezensionen zu finden. Das spricht nicht dafür, dass das Gebrauchtangebot viel reichhaltiger werden wird.

Als preisgünstigste Lösung bleibt da eigentlich nur die Suche nach einem Yamaha P-121, das leider nicht mehr produziert wird.
Gebrauchtangebote gibt es, allerdings derzeit sehr nahe oder sogar über dem Neupreis, der war zuletzt im Onlinehandel um die 500 Euro, Tendenz knapp darüber.
Ich habe eine ganze Weile nach einem P-121 gesucht. Neu war mir das Ding zu teuer, aber gebraucht ist es tatsächlich kaum zu finden. Die Preise sind tatsächlich sehr nahe am Neupreis, z.T. sogar über 500€. Man darf bei Gebrauchtangeboten nicht übersehen, dass gerade bei solchen Geräten viele nur zur Abholung sind, und das passt eben oft nicht aufgrund der Entfernung.
 
Solange du uns nicht erklärst, was du hast, machen aus meiner Sicht Verbesserungsvorschläge keinen Sinn.

Ich habe schon den Eindruck, dass die schlechten Tastaturen eher für Fortgeschrittene eingeschränkt nutzbar sind. Und dasselbe gilt vermutlich fürs Oktavieren, wenn man an die Grenze von 61 Tasten kommt. Es braucht schon ein bisschen Erfahrung, um gute Lösungen zu finden - die Herren Komponisten hätten da selbst nicht so riesige Probleme gehabt.
 
Doch, die Alternative wäre, ein 88-Tasten-Instrument zu holen und jedesmal, wenn ich darauf spielen will, auf- und abzubauen.
Ich möchte nochmal darauf Bezug nehmen, auch wenn meine Anregungen wahrscheinlich insofern nicht zielführend für dich sind, als sie nicht billig zu realisieren sind. Ich möchte dir, @tut88, dennoch etwas vorstellen, denn einen Vorschlag verwerfen kann wiederum auch nur der, der von einem Vorschlag Kenntnis hat.

Das - mir bekannte - kompakteste Keyboard mit dem vollen Umfang von 88 Tasten ist das Doepfer PK88 GH [Doepfer und hier]. Es ist sozusagen nicht mehr als eine reine Tastatur, dabei eine sehr hochwertige mit "Hammermechanik-Tastatur TP/40GH mit freischwingenden Hämmern".
Allerdings hat es als reine Tastatur keinerlei Sounds, sondern muss (via seines MIDI-Ausgangs) mit einem Soundmodul, Expander erweitert werden. Das Kurzweil Micro-Piano, das ich selber besitze und das sehr gute Klavierklänge hat, wird schon lange nicht mehr hergestellt, auch nicht dessen ebenfalls sehr guter Nachfolger, das Kurzweil Micro-Ensemble. Beide sind nur noch ab und an gebraucht zu bekommen.
Aktuell finde ich auf die Schnelle nur diesen Expander: Miditech Pianobox Pro Host, über dessen Qualität kann ich aber nichts sagen.
Was dann immer noch fehlt, sind ein Keyboardständer und ein Pedal (hast du aber wahrscheinlich schon), und um den Klang laut zu machen bräuchte es noch eine aktive Box oder einen Verstärker mit Lautsprecher. Über den Kopfhörerausgang der Pianobox (den auch die Kurzweil Micros haben) ließe sich aber problemlos ebenfalls üben - mit dem Vorteil, dass man zu jeder Zeit spielen kann ohne jemanden zu stören.

Wie gesagt, wahrscheinlich vor allem vom Preis her über das Ziel deutlich hinaus geschossen, und womöglich ist selbst dieses kompakte Dopfer mit seiner Länge von 135cm schon zu groß. Aber vorstellen wollte ich diese Idee gleichwohl.

Von einem Keyboard mit weniger als 73 Tasten würde ich aber auch abraten. 73 Tasten reichen für so viel Klavierliteratur, dass wahrscheinlich ein Leben nicht ausreicht um diese komplett zu spielen. Mit weniger Tasten wirst du auf Dauer eher nicht glücklich.
Auf eine hochwertige "Hammer"-Mechanik würde ich auch nicht verzichten. Billige Keyboards und E-Pianos bieten heutzutage eigentlich alle gute Sounds, die Samples, der Speicher und die nötige Elektronik dazu kosten heute praktisch nichts mehr. Aber eine Klaviatur, die ein halbwegs ordentliches Klaviergefühl vermitteln kann, ist nach wie vor nicht für kleines Geld zu produzieren.


Ergänzung:
Von Miditech gibt es noch ein günstigeres Soundmodul: Pianobox Mini II
Die Doepfer-Masterkeyboards kenne ich (habe selber eines) und deren Spielgefühl finde ich wirklich gut, was mir auch echte Pianisten immer wieder bestätigt haben, die auf meinem Doepfer gespielt haben.
 
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