Ich denke mal eine halbwegs sinnvolle und allgemeingültige Antwort auf die ursprüngliche Frage gibt es natürlich nicht.
Aber wir müssen ja auch irgendwie das Sommerloch stopfen. Oder? ;-)
Mir ist das auch mal eine Zeit lang alles ein wenig "entglitten".
Es gab Zeiten, das war es eher die "Jagt" nach irgendelchen Modellen oder vermeintlichen Schnäppchen, die mich antrieb.
Dafür bin auch schon oft quer durch das ganze Land, bzw. auch in andere Länder gefahren. So etwas kann man ja hin und wieder auch ganz gut mit einem kleinen Ausflug verbinden.
Im Laufe der Jahre wurden die Dinger auch immer hochwertiger.
Meine Grenze war dann irgendwann erreicht, als ich doch wieder über die 30 gerutscht bin. Es waren aber auch schon einige mehr.
Das lag zum Teil aber auch daran, weil ich einfach zu faul war wieder etwas abzugeben. Mittlerweile habe ich aber wirklich einiges verkauft.
Allerdings verändert sich meine Sicht auf die Dinge immer mehr und für mich steht heute ganz klar das Spielen selbst im Vordergrund.
Ok, an dunklen langweiligen Wintertagen vielleicht auch noch ein bisschen das Basteln und Schrauben. ;-)
Der eigentliche "Luxus" ist für mich heute aber eher die Zeit zum Spielen, als die jeweilige Gitarre.
Warum ich heute dennoch so einige Gitarren habe, dass liegt eher an den sehr unterschiedlichen Gitarrentypen bzw. einfach an deren speziellen Eigenschaften.
Ich spiele auch gern und viel auf akustischen Steelstrings und habe daher ein paar unterschiedliche Modelle, die verschiedene Sounds abdecken, unterschiedliche Pickups haben etc..
Da gibt es dann z.B. eine Grand Concert, eine Jumbo, meine gute alte Dreadnought, eine spezielle Größe mit Halsübergang im 13. Bund, eine Parlor, eine Steel Resonator-Gitarre, eine spezielle Corbon-Reisegitarre zwei kleinere Gitarren meiner Frau, eine Ukulele und noch ein paar andere Modelle. Da wären auch noch 4 Nylons, von denen allerdings drei Stück mitlerweile tatsächlich entbehrlich wären.
Die bisherigen Verkaufsversuche führten allerdings noch nicht zum Erfolg, also stehen sie halt noch rum. Stört mich aber auch nicht wirklich.
Dann gibt es da noch div. E-Gitarren, die aber auch alle für mich einen Sinn ergeben.
Wobei ich schon versuche wenn/dann bei einem Neukauf eine Andere dafür abzugeben. Nun, selbiges ja klappt nicht immer, aber immer öfter. ;-)
Da wären dann z.B. zwei sehr unterschiedlich klingende Strats, bzw. Gitarren im "Strat-Style", eine schon recht betagte Gibson, eine Tele, irgendetwas "zwischen" Strat und Tele, eine kleine Semi-Hollow mit Humbuckern, eine große Flunder im 335-Style mit zwei P90 an Board, oder auch eine recht alte und leider auch schon etwas runtergespielte, halbakustische im Strat-Style (alte Stratacoustic de luxe). Die finde ich aber z.B extrem cool wg. dem magnetischen Pickup in Kombi mit dem Piezo.
Sicher bräuchte ich nicht alle Gitarren. Über das "brauchen" sind doch viele hier längst weit hinweg. Ich selbst freue mich aber sehr über die Möglichkeiten die ich habe und bin auch sehr dankbar dafür.
Ich bin insgesamt sehr happy mit meinen unterschiedlichen Gitarren und viele davon werden recht oft und abwechselnd gespielt. Manche, wie z.B. die Resonator, halt auch eher selten, aber deswegen würde ich die jetzt auch nicht abgeben wollen. Die Gitarren haben sich halt mit den Jahren angesammelt und decken das ab was ich mir so vorstelle.
Ich kaufe auch nicht nach "Marken" oder weil ich vielleicht etwas sammmeln möchte. In der Regel habe ich sehr konkrete Vorstellungen was den Klang und die Haptik meiner Instrumente betrifft. Das sind dann auch oft spezielle Dinger, Eigenschaften oder Einsatzzwecke, die hier im Forum eher seltener eine Rolle spielen, oder halt einfach eher ein so individuelles Ding von mir sind. (Beschaffenheit des Halses, Bundierung, Material, Halsprofil, Radius, etc.) Das muss auch nicht zwingend eine Gitarre sein die viel kostet. Ich habe mal vor Jahren zwei Gitarren (Strat und Tele) zusammen und als die letzten Auslaufmodelle ihrer Art neu für 1.150,00 EUR gekauft. Die spiele ich immer noch oft und gern. Genau so gern wie einige andere Gitarren, die zum Teil auch sehr viel mehr gekostet haben.
Zu der Ausgangsfragen gesellt sich ja fast zwangsläufig die Frage nach den Amps und dem ganzen anderen Kram. ;-) Daher hier noch ein kleines Anhängsel.
Hier habe ich bereits stark aufgeräumt und habe nur noch ein sehr kleines und sehr leichtes Setup für mein ganzes akustisches Gedöne, einen schlichten einkanaligen, klassichen Röhren-Brüllwürfel mit meinem Board davor und als dritte und für mich mitlerweile wichtigtes Lösung, meinem Kemper, der wirklich alle weiteren Amps ersetzt hat, plus div. kleinerer digitaler Spielzeuge, Looper, Pedale, Recording-Zeugs, Mikros Monitore, Pulte, etc.. Das meiste Material aus der elektrischen Abteilung steht in einem gemülichen "Home-Studio" unter dem Dach und im Erdgeschoss gibt es noch eine sehr gut ausgestattete Bastel-Ecke mit Werkbank und vielen Dingen, die man so für Einstellarbeiten und zum basteln benötigt.
Für mich ist das halt ein intensives und schönes, ausgleichendes Hobby und damit gut so wie es ist.
Trotzdem kann die Ausführungen von @ThisErik z.B. gut nachvollziehen. Finde ich durchaus interessant.
Das gezielte Sammeln, oder auch das das gezielte kaufen irgendwelcher sehr hochpreisigen Custom-Gitarren nur um des "haben wollen" wäre jetzt auch nicht so meins, aber das muss und soll jeder für sich selbst bewerten. Ich denke da haben wir auf dieser (heute extrem schwülwarmen) blauen Murmel ganz andere Probleme und Herausforderungen.
Auch wenn ich mich jetzt ein bisschen vom Thema entferne. Die Person/nen hinter der oder "den" Gitarren halte ich in der Regel für weit wichtiger und interessanter als die Instrumente.
Da habe ich bereits so viele nette Menschen persönlich kennengelernt. Die wollen doch alle nur "spielen". ;-)
Habt einen netten Tag!