Das meiste ist ja schon gesagt worden. Daß jeder in der Band das hat, was er/sie jeweils selber braucht, sollte eigentlich klar sein. Das gilt auch für den Gesang. Nicht nur, um ein eigenes privates Mikro zu haben, sondern wenn gewisse Locations keine PA haben, dann können die sicherlich auch kein Mikro stellen.
Stichwort PA: Ja, es kostet für Schülerverhältnisse immer noch eine ziemliche Stange Geld. Und nein, die Einsatzfähigkeit der ganzen Band hängt mitnichten vom Vorhandensein einer eigenen PA ab. Aber erstmal ist man ohne eigene PA tatsächlich ziemlich eingeschränkt in den Auftrittsmöglichkeiten. Die meisten Gigs, wo eine PA gestellt wird, sind für Schülerbands mehrere Nummern zu groß (außer man heißt Tokio Hotel). Wenn man also als Schülerband auftreten will, muß man zu den Gigs in den allermeisten Fällen eine PA mitbringen.
Klar kann man auch eine mieten. Aber, wie auch schon gesagt, Klein- bis Kleinst-PAs mit zwei Satelliten, vielleicht noch einem Subwoofer (ist bei den heutigen Fitzel-Satelliten schon ziemlich Standard) und evtl. dem einen oder anderen Monitor kriegt man kaum gemietet, sondern eher von Stadtfest-Backline aufwärts (außer man ist wir und hat einen guten Draht zu einer Veranstaltungsfirma, wo sich der Drummer praktisch beliebig bedienen kann). Und selbst wenn man sowas mieten kann, muß man sich die Frage stellen: Wie oft kann ich so'ne PA mieten, bis es billiger gewesen wär, eine zu kaufen?
Wie gesagt, es muß ja nicht viel sein. Zwei Satelliten, Subwoofer, wenn die Satelliten nicht genügend Wumms untenrum haben, Ständer für die Satelliten, dann das, was man an Monitoren braucht, hinreichend großen Mischer und Kabelage. Wir haben vor elf Jahren mit zwei RCF ART 315 A plus Subwoofer einen ehemaligen Kinosaal bis in den letzten Winkel beschallt, und dafür waren die 315 schon wieder überdimensioniert, da hätten die 312er gereicht. (Okay, wer sich mit neuem RCF-Krams eindecken will, kann allein dafür schon eine vierstellige Summe einplanen. Aber Gebraucht-PA-Komponenten gibt's teilweise schon deshalb für kleines Geld, weil sie nach einigen Gigs schon etwas mitgenommen aussehen, wobei sie aber noch tadellos gehen.) Als Schülerband wird man in den meisten Fällen in nicht annähernd so großen Locations auftreten. Selbst für den Fall, daß ihr in einer Schulaula auftretet, könnte sowas noch genug sein.
Auch schon geschrieben worden, aber trotzdem: Je eher ihr sowas habt, desto eher fangt ihr damit an, den Umgang damit zu lernen. Da muß man sich ja auch erstmal einfuchsen. Deswegen, wenn ihr euch eine Klein-PA zulegen solltet, macht, was wir auch machen: Laßt es nicht ungenutzt rumliegen, bis mal Gig ist, sondern baut den Kram im Probenraum auf und benutzt ihn beim Proben. Dann gewöhnt ihr euch dran, dann fuchst ihr euch vor allem ins Mischpult ein, und gerade der Keyboarder hätte den Vorteil, direkt über die PA spielen zu können und nicht über einen womöglich klangverfärbenden Amp. Ihr könnt dann evtl. auch einschätzen, was ihr noch zusätzlich braucht, und habt rechtzeitig vor eurem nächsten Gig eine gut laufende Anlage.
Einziges Problem bleibt eben die Finanzierung. Auch wenn ihr gebraucht kauft, läppert sich da einiges zusammen. Die Masse macht's. Aber vielleicht könnte da die eigene Verwandtschaft einspringen. Ich meine, ihr fangt ja nicht erst an, ihr macht ja schon Musik. Ihr habt also schon was auf der Hand, das ist kein Luftschloß, was ihr da bauen wollt. Und grundsätzlich sind Familienmitglieder erstmal stolz wie Bolle auf Nachwuchs, der musiziert, und noch mehr auf Nachwuchs, der vor Publikum musiziert, mit dem er nicht verwandt ist. Da könnte durchaus mal jemand das Portemonnaie aufmachen, um das noch weiter zu unterstützen. Versuch wär's wert.
Martman