Stringgod schrieb:
3/8, 7/8 oder 11/8 spielen können heisst nicht, dass man ein guter Bassist (Musiker) sein muss. Muss auch nicht das Ziele eines Musikers sein, sowas spielen zu können.
Soul und Funk sind nicht die einzigen Musikrichtungen, in denen man sich als Bassist weiterbilden kann. Find ich vor allem falsch, wenn man lieber andere Musik machen möchte. Es gibt mittlerweile sehr, sehr gute Metalbands, mit denen man sich über Jahre lernenderweise beschäftigen kann. Sogar als Bassist.
Und Metal schreibt man mit einem L .
Gruss,
String
Hallo Stringgod, schön Dich mal widda im Bass-Forum zu treffen.
Ich hab grad den Inhalt meiner vollen Cornflakestüte auf dem Boden verteilt und wollte ein bißchen puzzlen.... Willste mitmachen?
Ich schreibe absichtlich Metall mit zwei L, dies freilich nicht um jemanden zu ärgern sondern um auf diese Weise meine Meinung über diese Musikrichtung mit einem Augenzwinkern kundzutun.
Um meine
allgemeine Meinung über Musik zu verstehen muss man die Zeit fast 25 Jahre zurückdrehen, habe ich doch schon als 5-jähriger am Plattenspieler von "mein Vadda" Twist(!) zu "CHIC - Le Freak" getanzt und war schon mit neun stolzer Besitzer einer eigenen Stereo-Anlage...boah, was war das für eine Sensation! Stereo! Von der damals unbezahlbaren
Quadrophonie ganz zu schweigen und Kumpels mit einem eigenen CD-Spieler waren für mich Helden!
Tja, irgendwann besaß ich ein eigenes Instrument (von Anfang an Bass) und dann tauchten am großen Musikerhimmel plötzlich Bands mit seltsamen Namen auf wie "U2" oder "Nirvana". Dieser Kurt sah zwar irgendwie scheisse aus fand ich damals, aber die Musik kam bei mir unheimlich gut an. Als Teenager hat man mit sich selbst am meisten zu tun und wenn Frust da war gab's die tägliche Dosis "Sodom - Agent Orange" oder "Overkill". Ich hatte einen Bass und kann mich heute noch gut an meinen Basslehrer erinnern der mich mit einem waidwunden Blick anschaute als ich auch sowas spielen wollte....er half mir natürlich und ich zog mir alles rein, Metall, Rock, Hard-Rock, Trash, manchmal sogar Speed (die Musikrichtung, nicht die Bewusstseinserweiterung). Teilweise brauchte ich sogar für diversen Unterricht an der Musikschule keine Gebühr zu bezahlen, keine Ahnung warum...
Nach einigen Jahren der
Selbstfindung macht es aber plötzlich bei mir *klick*. "Kennst Du Pastorius?" wurde ich in der Musikschule gefragt...und plötzlich kamen Bassläufe auf mich zu die mich umhauten, da gab's einen Basser der konnte mit seinem Instrument
Emotionen sprechen lassen wie ich es mir immer gewünscht habe, ich sie bis jetzt aber nur von Hendrix kannte. Ich saß heulend vor meiner Stereo-Anlage als ich rausfand das man Pastorius vor einer billigen Bar totgeschlagen hat nur weil er den Pissern an der Tür seine Meinung gesagt hatte...Was machte ich? Das Schlagwort "Weather Report" im Kopf fing ich an Jaco's ganzes Leben zu assimilieren und weiss heute das mich das noch bis an mein Lebensende beschäftigen wird.
In der Zwischenzeit wurde in der Musikschule der Level kräftig nach oben geschraubt, ich bekam ein Geschenk: Clarke's "School Days"! Was war das denn für einer? Ein Typ der eine so geile Platte 1974 (!) aufgenommen hat und ich bekomme diese erst jetzt? Verdammte Tat! Mehr Stoff, mehr Basslines, mehr, mehr, mehr....ups... ich stolperte über Mark King und Trace-Elliot! Rhythmus und
Groove fanden bei mir nun in einer etwas anderen Dimension statt, es genügte mir nicht mehr einfache 16-tel Funk-Lines aus dem Daumen zu schütteln, der Typ stand
vor einer Band und
führte diese sogar an...ich war (und bin immernoch) begeistert.
Tja, und heute? Versteh' mich nicht falsch, Du sprichst hier mit jemandem der Musik
lebt. Ich lobe mich selbst ungern und habe (soweit ich mich erinnern kann) hier im Forum absichtlich noch niemandem ans Bein gepinkelt (wenn doch ist das vom
Leser falsch aufgefasst worden), deshalb werde ich jetzt nicht anfangen Rosenblüten vor mir her zu werfen geschweige denn mich selbst in den Himmel zu loben. Ich hab halt schon verdammt viel erlebt.
7/8tel, 11/8, Spieltechniken und der ganzen andere Kram sind in meinen Augen
basics die man schonmal gehört haben sollte, das hat nichts damit zu tun ob man ein guter Musiker ist.
Welcome to the pleasure Dome,