Wie rekrutiert ihr neue Bandmitglieder?

Ich persönlich würde mich durch ein vorheriges Telefonat eher belästigt fühlen.
Andere bestehen da sogar drauf (mich nicht mit eingeschlossen).

Ich persönlich versuche mich schon möglichst kurz zu fassen und das zwischenmenschliche kann ich erst bei einem Treffen beurteilen.

Für den TE, wie auch für unsere Band ist es aber wichtig, dass der potentielle neue Kollege dieselbe Arbeitsgrundlage mitbringt in Sachen Kommunikation und digitale Organisation. Das geht weit darüber hinaus, mal ein Blatt Papier auszudrucken. Also ja.. Kann er oder sie mit modernen Medien umgehen? Kann er an unserer Organisation und unserem Workflow teilnehmen?
Ich musste schonmal leider jemanden im Nachhinein wieder ausladen, weil die Kommunikation sehr schwer war und eine digitale Arbeitsgrundlage überhaupt nicht gegeben war. Das ist sehr schade und tat weh, obwohl er menschlich und musikalisch super zu uns gepasst hätte.
Seitdem nehme ich mir bewusst mehr Zeit. Das ist mir wichtiger als je zuvor und spart ja auch Zeit und Energie bei allen Beteiligten.

Wir könnten auch darüber diskutieren wie ausführlich eine Anzeige überhaupt gestaltet werden sollte. Die einen sagen so kurz und knapp wie möglich, die anderen bevorzugen es alles im Detail zu inserieren. Die einen telefonieren gerne, die anderen schreiben lieber, die einen möchten am besten sofort eine Probe initiieren, die anderen brauchen Vorbereitungszeit..
 
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Nachtrag: Ich habe es auch schon oft mitbekommen, dass manche Leute sich auf Anzeigen melden, aus einer Laune heraus. Mega motiviert, vielleicht sogar angetrunken. 2 bis 3 Tage später kann das wieder anders aussehen. Kennt das wer?
 
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Ja, das kenne ich. Ich bereue es dann immer schon am nächsten Tag, vor allem wegen der Kopfschmerzen.
 
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Dass Du diesen Selektionsprozess als "zu effizient für manche" bezeichnest, ist wahrscheinlich der Euphemismus des Tages.
Sorry für den Off-Topic, aber die Assoziation muss ich jetzt trotzdem los werden: Kennt jemand den Film "Kleine Morde unter Freunden" von Danny Boyle? Da wird am Anfang ein Mitbewohner für die WG gesucht ... sehr witzig!


View: https://www.youtube.com/watch?v=RSeuHLONsgU


View: https://www.youtube.com/watch?v=VydH_P312qM
 
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Wir haben auch keine "Probezeit" - das ist eigentlich das einzige, was ich an eurem Vorgehen etwas befremdlich finde. Löst bei mir sofort die Reaktion aus '... und was ist nach der Probezeit? Kann ich dann nicht mehr gehen, wann ich will?"
Die Probezeit ist eher auf Wunsch von Leuten entstanden, die bei uns angefangen haben. Gerade wenn sie nach den ersten ein, zwei Proben noch nicht sicher waren, ob es tatsächlich für sie passt (Anfahrtsweg, Übungsaufwand, menschlich, Stil, etc.). Klingt vielleicht komisch, aber alleine dadurch dass man die Probezeit offen so bezeichnet, fällt es manchen Leuten einfacher es anzusprechen, wenn etwas für sie nicht stimmt. Und das ist besser, als zu warten und zu hoffen, dass es evtl. später doch noch gut kommt. Wenn's für eine Partei nicht stimmt, braucht man keine grosse Sache daraus zu machen, weil man sich ja noch nicht 100%ig commited hat - und auch noch keine gemeinsamen Pläne gemacht hat.

Nach der Probezeit kann natürlich trotzdem jeder jederzeit seine Sachen packen und gehen. Wir haben ja keinen Vertrag. Aber! ... wenn ich mit einem guten Musikerkollegen ein paar Jahre lang jede Woche zusammen Musik gemacht und Spass gehabt hab, fände ich es doch sehr befremdlich, wenn diese Person ohne Vorankündigung und ohne Rücksicht auf bestehende Pläne plötzlich die Band verlässt. Kann man machen, ist menschlich aber etwas fragwürdig.
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Nur die Aufregung darüber verstehe ich nicht.

Ich verstehe die Probezeit nur als Versuch, etwas den Druck zu nehmen. Der Einstieg in eine Band ist ja auch mit Verpflichtungen und einen gewissen Aufwand verbunden. Da ist es doch ok, wenn man sagt: "Wir können uns das wunderbar vorstellen zusammen. Lass uns doch mal ein paar Proben und vielleicht einen Gig spielen und dann setzen wir uns nochmal zusammen."
Finde ich eine legitime Alternative zu am ersten Tag neue Bandfotos zu machen und Karten zu drucken. Man muss den Begriff Probezeit nicht unbedingt negativ besetzen.
Ich war auch sehr überrascht über die verursachte Aufregung 😅

Und die Probezeit hast du genau so verstanden, wie wir sie auch sehen.
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Ob man dafür einen so ausgefeilten Plan braucht, ist Geschmackssache; auf jeden Fall legen einige der Antworten nahe, dass es Personengruppen gibt, die sich davon abgestoßen fühlen, und wenn die dann nicht bei euch vorstellig werden, ist das doch für beide Seiten gut, nicht wahr? :cool:
Genau. Es ist wie du sagst... die Leute, die bei uns vorbeigeschaut haben oder eingestiegen sind waren immer beeindruckt von der Organisation und wissen das auch zu schätzen. Ich verstehe, dass dieser Weg nicht jedermanns Sache ist, aber was mich betrifft: ich kann gar nicht anders. Ist wohl das Monk-Gen oder so 😉
 
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Das äußerte sich darin, dass ich von jedem der Bandmitglieder direkt eine Bewertung bekam, ob derjenige mich dabeihaben wollte oder nicht mit anschließender Abstimmung (in meiner Anwesenheit).
Puh! Das finde ich wirklich schwierig. Ich habe es eingangs schon erwähnt: ich habe Mühe damit Leute zu entäuschen, die gerne bei uns angefangen hätten. Wenn man schon eine Absage erteilen muss, sollte das m.M. mit viel Fingerspitzengefühl geschehen, unter 4 Augen (oder mit 4 Ohren). So eine "die ganze Band gegen dich" Situation kann ganz schön hart sein, gerade wenn man sich als Kandidat vielleicht Hoffnungen gemacht hat. Sind ja nicht alles abgebrühte Profis, die zum Probespielen kommen.
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Letztlich triff man sich immer zwei Mal im Leben und Bands und auch Bewerber, die sich da daneben benehmen, haben dann ihren Ruf unnötig beschädigt und die Musiker-Szene ist dann doch klein.
Definitiv. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass auch Absagen so rübergebracht werden können, dass auch nach dem Probespielen der Kontakt bestehen bleibt und sich daraus vielleicht später wieder etwas ergibt, z.B. eine gemeinsame Jam-Session oder ein Platz in der Band im zweiten Anlauf.
 
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