Wie macht man einen guten Mix?(mit Beispielen)

  • Ersteller mjmueller
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Eine Gitarrenspur aufnehmen und nach links regeln, eine weitere Aufnahme machen und die Spur dann nach rechts pegeln. Sonst erst mal nichts weiter.
Diese Technik nennt man Double Tracking und bringt, wie du schon vermutet hast, einen dickeren Sound. Allerdings muss man hier aufpassen, dass der Gitarrensound nicht zu verzerrt ist, sonst entstehet schnell ein matschiger undefinierter Sound.
Dass sehr akurat eingespielt werden sollte, brauche ich ja nicht zu erwähnen ;-)
 
Hallo noch mal!

Ein bißchen weg von unserem Kernthema, aber nicht ganz, will ich mal bei Euch nachfragen, ob Ihr einen Buch-Tipp für mich zum Thema Recording / Mixing hättet.

Gelesen habe ich gerade von Mike Senior "Mixing Secrets". Das fand ich jetzt nicht schlecht, aber etwas unklar an vielen Stellen. Schön fand ich die Hinweise und Zitate von Größen des Metiers. Aber wenn es etwas mehr geradlinigeres gäbe, vielleicht auch mehr konkrete Mixing Ideen - für Anfänger geeignet -, wäre das prima. Hättet Ihr da einen Tipp für mich?

Viele Grüße an Euch
Markus
 
Wenn dieser Thread hier irgendwann versiegt dann drucken wir diesen Faden aus, lassen es binden und dann wird es das beste Buch über Mixing ever ;-)
Mit derartigen Büchern habe ich mich noch nie beschäftigt. Ich weiß nur, dass Bob Katz wohl ein ganz gutes Buch haben soll, aber keine Ahnung wie das heißt und was das taugt.
 
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Diese Technik nennt man Double Tracking und bringt, wie du schon vermutet hast, einen dickeren Sound. Allerdings muss man hier aufpassen, dass der Gitarrensound nicht zu verzerrt ist, sonst entstehet schnell ein matschiger undefinierter Sound.
Dass sehr akurat eingespielt werden sollte, brauche ich ja nicht zu erwähnen ;-)

So wie ich die Physik dahinter verstehe (kann auch falsch liegen, ich hab die Weisheit ja schließlich nicht mit Löffeln gefressen):
Wenn ich eine Spur kopiere und sie identisch uebereinanderlege, sollten doch eher konstruktive Interferenzen auftreten, oder? Also koennte man das o.g. doch auch mit ein- und derselben Spur machen? Die Wellen sollten sich ueberlagern und die Lautstärke zunehmen, ohne Auslöschungen... :weird: (Was so auch passiert ist, in meinem kleinen Feldversuch, ich musste die Lautstärke erheblich reduzieren, mit jedem Kopiervorgang).

Andersrum:
Wenn ich zweimal eine Gitarrenspur aufnehme, die ich ja als Mensch niemals absolut identisch reproduzieren kann, dann bestünde doch wohl eher die Gefahr der Auslöschung/destruktiven Interferenzen UND der ungewollten Laustärkeanhebungen/konstr. Interf. (=> Artefakte), nicht durch die Bank aber an der einen oder anderen Stelle? :gruebel:

Ergo:
Je mehr unterschiedliche Spuren ich übereinanderlege, desto mehr destruktive & konstruktive Interferenzen würden auftreten.

Nennt man diese Stellen der konstruktiven/destruktiven Interferenz Artefakte?

Oder wie würdet ihr "Artefakt" in diesem Zusammenhang definieren? :nix:

VG
Jacky
 
in diesem Zusammenhang treten keine Artefakte auf - das folgt alles einer simplen Physik
es gibt auch nicht nur Auslöschungen, sondern (statistisch) genauso viele Anhebungen
komischerweise bemerkt die niemand... zumindest nicht in Kommentaren ;)

die Interaktion zwischen 2 Wellenformen ist identisch - egal ob kopiert oder neu erzeugt
bei der Kopie ist es aber so, das die Relation konstant besteht
das Ohr hat Zeit, den Effekt wahrzunehmen
bei einer live eingespielten Version schwankt das üblicherweise so schnell, dass sich kein eindeutiges akustisches Bild mehr ergibt - ergo wirkt das ganz anders...

die statische Version mit 2 Kopien ist übrigens der Prototyp eines digitalen Filters/Equalizers
(im Endeffekt simples delay)
lass' mal 2 solcher Spuren laufen und ändere dann in einer die Lautstärke
und/oder verschiebe sie sampleweise, dann hörst du sofort um was es geht - die Theorie ist da eher grau...

das Prinzip nutzt man auch beim Einbau von Mikrofon-Kapseln in Gehäuse
durch entsprechende Dimensionierung lassen sich Resonanzen erzeugen und Komponenten auslöschen

will man diesen Effekt (zB bei 2 Gesangs- oder Gitarrenspuren) mildern, führt man statistische Streuung ein
entweder durch erneute Aufnahme - oder (beliebt) mit einem ungenauen Aufnahmemedium wie einer Bandmaschine
das wurde seinerzeit automatic double tracking getauft, weils einen Haufen Arbeit spart...

cheers, Tom
 
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Hallo Ihr Lieben!

@Jacky Thrilla : Vielleicht einfach mal ausprobieren. Manches, was ich so hörte oder las, konnte ich nicht wirklich nachvollziehen (einfach weil mir auch die Akustilehre fehlt). Beim Ausprobieren habe ich dann aber öfter mal ein echtes AHA-ERLEBNIS gehabt. Ein solches Aha-Erlebnis war die SO KRASSE Veränderung im Sound, wenn ich zwei Spuren separat aufgenommen habe. Für mich ist das schwer in Worte zu fassen. Es klingt einfach lebendiger, breiter, fetter, ....
Und dann passieren ja noch ganz andere Sachen im Mix, wenn Du an einer Schraube drehst. Das macht mich manchmal ganz platt: Auf ein Mal ist da Platz für ganz viele andere Frequenzen! Und Du wirst Dinge hören ... :weird:
Erklären kann ich das nicht.
In einem Video Tutorial wurde zB mal ein PlugIn vorgestellt (PanIpulator ?). Mit dem konnte man u. a. den Pan automatisch hin- und herpendeln lassen. Ein Hammereffekt !!! Im Grunde banal, aber sowas von klasse!

die statische Version mit 2 Kopien ist übrigens der Prototyp eines digitalen Filters/Equalizers
(im Endeffekt simples delay)
lass' mal 2 solcher Spuren laufen und ändere dann in einer die Lautstärke
und/oder verschiebe sie sampleweise, dann hörst du sofort um was es geht - die Theorie ist da eher grau...
Kann ich bestätigen :great:

@ColdDayMemory
Wenn dieser Thread hier irgendwann versiegt dann drucken wir diesen Faden aus, lassen es binden und dann wird es das beste Buch über Mixing ever ;-)
Krieg ich dann die Tantiemen ???:tongue:

Seid gegrüßt
Markus
 
In Sachen Mixing Bücher, mmhh, das ist so ne Sache.
Mich hat bisher keins so richtig überzeugt. Entweder zu wenig Schritt für Schritt Herangehensweise und x-Kommentare von Profis, die so gut wie nix bringen, da man sie nicht beurteilen kann, oder nicht versteht, oder noch schlimmer, falsch anwendet.

Was ich persönlich recht gut finde sind, Mixing Herangehensweisen die bei Plugin-Produkte von Topengineers in YT-Videos abgehandelt werden. Waves und Co, da gibt es gute Sachen.
Oder hier:
http://mixen-und-mastern.de/links/tutorials/mixing/

Als Einstieg fand ich Internal Mixing von Tischmeyer recht gut strukturiert, auch wenn er die Tiefenstaffelung bzgl. Erstreflexionen leider falsch darstellt. Der Rest ist aber gut gemacht.
Auch die Mixing Tutorials von audioworkshop.de mit realen Beispielen (machen halt viel mit Cubase und Logic.)
Konkret: "Mixing Praxis Guide" inkl. DVD mit drei Songprojekten (kann man auch in allen anderen DAWs laden, man muss halt die Einstellungen mit den dortig verwendeten Plugins vornehmen).
Kann ich sehr für Einsteiger/Fortgeschrittene empfehlen.

Ansonsten, ein Referenztrack in das Projekt laden, was ähnl. wie das eigene ist, und man die Mischung auch gut findet.
Kann man sich herannähern.

Andere Möglichkeit, Fernkurs bei HoFa, kenne die Jungs, machen gute Mixes und Co.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
In Sachen Double Tracking, oder Tripletracking und Co.

Es kommt wirklich darauf an, was man erreichen will.
Ich habe in vielen Songs keine Gitarren gedoppelt.
Wenn man das Signal gut eingefangen bekommt, und der Song das verlangt vollkommen ausreichend.
Macht man dagegen Songs die Breite und mehr Fülle brauchen, dann ist doppeln angesagt.
Wenn das gut gelingt, dann kann das Ergebnis wirklich einen wegföhnen ;)
 
Noch ein Nachtrag

Mich hat bisher keins so richtig überzeugt. Entweder zu wenig Schritt für Schritt Herangehensweise und x-Kommentare von Profis, die so gut wie nix bringen, da man sie nicht beurteilen kann, oder nicht versteht, oder noch schlimmer, falsch anwendet.

Das kann ich gut nachvollziehen. Gerade die eingestreuten Zitate erwecken so ein wenig den Eindruck: Machs wie die und es wird super.
Interessant fand ich schon, wie zB ein Alan Parsons so einen Mix angeht, aber gedacht habe ich mir: "Klar, DER KANN das ja auch schon seit 40 Jahren! Und ich NICHT!"
Hat schon auch was Deprimierendes :weep:

Deine Hinweise zu den Internetquellen habe ich mir gerade angeschaut. Da ist ordentlich Material dabei, das ich mal durcharbeiten werde.
Danke noch mal!
Markus
 
Ja, gerne :)

Fürs selbst probieren, mit Audiofiles, ist der o.g. Mixing Praxis Guide gut.
Vor allem gibt der Mixer Florian Gypser nicht nur wortreiche Tipps, sondern mixt u.a. auch suboptimale Aufnahmen.
Da kann man sehr gut hören und sehen wie massiv er das Material zum Teil bearbeiten muss.
Das hat er gut hinbekommen bis auf einige kleine Details.
Er sagt aber auch, der Mix wurde aus seiner Sicht gemixt, wie alle anderen das auch aus ihrer Sicht machen.
Ein richtig und falsch gibt es da nicht, wenn man keine groben Fehler macht.
Er macht natürlich keien groben Fehler, das ist eher Geschmackssache.

Unbedingt empfehlenswert sind auch Mixing und MAsteringarbeiten von Yoad Nevo mit den Waves Tools (muss man nicht haben, geht auch mit anderem Material) oder Tony MAseratis einfach-genialer Tipp Tiefmitten bei Vocals dyn. zu zügeln-.





oder Mastering with Waves und diese Tipps sind kostenlos und zum Teil richtig gut, genau hören und sehen ;)



Da gibt es noch andere Tipps, aber ich muss ja nicht alles verraten ;)
 
oder Tony MAseratis einfach-genialer Tipp Tiefmitten bei Vocals dyn. zu zügeln
... da stammt das also her... :D
für meinen Geschmack der signature Sound blutleerer Pop-vocals... ich kann's nicht hören
wahrscheinlich macht er das selbst gar nicht und lockt die Leute nur auf eine falsche Fährte :evil:
so wie seinerzeit der Transient Designer als komplett nogo bei vocals deklariert wurde
nur in seltenen, speziellen Fällen würde er (Name des Meisters ist mir leider entfallen) das ein ganz klein wenig.... aber nein, am besten gar nicht dran denken... / spässle

Geschmack sollte vielseitig bleiben ;)

cheers, Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich moechte an dieser Stelle ein wenig Werbung fuer meinen Thread zum Thema "Gitarrenrecording (u.a.: Kemper Profiling Amp) - Diskussion, How-To und Tipps & Tricks" im Recording Einsteigerforum machen:

=> https://www.musiker-board.de/threads...mp-diskussion-how-to-und-tipps-tricks.613189/

Ich denke, hier in diesen Thread passt das Thema nicht so gut rein.

(Wenn "Werbung" fuer einen Thread jetzt irgendwie unerwuenscht ist, dann bitte loeschen!)

VG
Jacky
 
... da stammt das also her... :D
für meinen Geschmack der signature Sound blutleerer Pop-vocals... ich kann's nicht hören
wahrscheinlich macht er das selbst gar nicht und lockt die Leute nur auf eine falsche Fährte :evil:
so wie seinerzeit der Transient Designer als komplett nogo bei vocals deklariert wurde
nur in seltenen, speziellen Fällen würde er (Name des Meisters ist mir leider entfallen) das ein ganz klein wenig.... aber nein, am besten gar nicht dran denken... / spässle

Geschmack sollte vielseitig bleiben ;)

cheers, Tom

Hehe...:)
Die Vocalaufnahme an sich gefällt mir gar nicht :)

Nur wie damit Tiefmitten, die manchmal wirklich störend sind, dynamisch und musikalisch rausfiltert, ohne platt den EQ zu verwenden, das ist damit sehr elegant gelöst.
Verwende das relativ oft im ZUsammnehang mit anderen Einstellungen, und passt schon gut...
Aber wie gesagt, man muss es ja nicht verwenden :D
 
wie in so vielen Fällen macht die Dosis das Gift
ist mir im Autoradio aufgefallen, wie stark sich die jeweilige 'Stimme' durchsetzt, aber praktisch ohne Tiefgang ist
(mal in Erinnerung an ol' blue eyes formuliert...) :D

cheers, Tom
 
Guter Wink, der mir zeigt dass ich was anderes gemeint habe ;)

Es geht gar nicht darum, zumindestens mir, Tiefmitten wegzubretzeln, sondern den "Tiefmittenmumpf" rauszubekommen.
Das ist der Teil, der die Tiefmitten unpräzise und verschwommen wirken lässt.

Bei ol' blue eyes ist von Tiefmittenmumpf null zu hören, aber natürlich seine satte Tiefmittenpräsenz seiner Baritonstimme :)
Das muss natürlich so sein, und gehört auch nicht wegretuschiert.

Wenn schwachbrüstige Sänger in einem 5cm Abstand am Mikro kleben was auch noch einen starken Nahbesprechungseffekt hat, ja dann, gibt es den berüchtigten Tiefmittenmumpf ;)
 
die statische Version mit 2 Kopien ist übrigens der Prototyp eines digitalen Filters/Equalizers
(im Endeffekt simples delay)
lass' mal 2 solcher Spuren laufen und ändere dann in einer die Lautstärke
und/oder verschiebe sie sampleweise, dann hörst du sofort um was es geht - die Theorie ist da eher grau...

Ich habe da nebenan mal ausprobiert:

https://www.musiker-board.de/thread...sound-zum-einspannen-in-die-werkstatt.613234/

ich kann bestätigen, das eröffnet ungeahnte Möglichkeiten........
 
geht auch etwas komfortabler mit dem freien FreqEcho von Valhalla DSP
ergänzend gibt es noch eine Frequenzverschiebung und feedback/filter im Delay-Weg

cheers, Tom
 
Hallo Zusammen!

whitealbum hat mir da ja ganz schön was zum Durcharbeiten präsentiert. Wow! Ein wenig konnte ich mich schon damit auseinandersetzen. Das YT-Video "Mixing Vocals" mit Yoad Nevo fand ich dabei richtig gut für meine Bedürfnisse, da er step-by-step die Vocals bearbeitet. Ich muss gestehen, dass ich nicht alles kapiert habe und die verwendeten Plug-Ins mir gänzlich unbekannt sind, aber ich glaube, ich verstehe die Ideen dahinter, den "Roten Faden" sozusagen :)

Für mein nächstes kleines Song-Projektchen habe ich mir auch dahingehend natürlich schon ein paar Gedanken gemacht.

Eine Idee ist mir dann in den Sinn gekommen, allerdings für die Aufnahme von A-Gitarren. Für Euch vermutlich ein alter Hut, aber mich würde mal interessieren, ob Ihr damit Erfahrungen habt und ob das überhaupt irgendwie positiv Einfluss auf den Gesamtsound haben könnte?
Meine Idee zur Aufnahme von A-Gitarre ist die, dass ich ZWEI MIKROS in einem Abstand von etwa 25 cm nebeneinander aufstellen würde. Dann zunächst die EINE A-Gitarre aufnehmen und zwar nicht auf der Achse der beiden Mikros sondern, je nach Kanal einmal rund 15° nach links verschoben und in der zweiten Aufnahme 15° nach rechts versetzt.

Ist das Blödsinn oder könnte ich damit Räumlichkeit erreichen?

Viele Grüße
Markus
 
das simple Ding ist übrigens tatsächlich eins meiner Lieblings-Plugins
allerdings nutze ich dann meist extreme Einstellungen mit hohem feedback
idR kopiere ich dazu Teile der Originalspur auf eine eigene Effektspur, was sich dann zu einer Art Synth Fläche aufschaukelt... das Ausgangssignal ist praktisch nicht mehr zu erkennen, aber der harmonische Zusammenhang bleibt ;)

eine A-Gitarre würde ich im Song-Kontext immer mono mikrofonieren, selbst mit mehreren Mikros
lässt sich im Mix besser steuern und platzieren - zB das Hauptmikro trocken, das zweite 100% wet mit einem Links/Rechts Ping-Pong Delay und Reverb (hypothetisvher Extremfall)
bei einer Solo Gitarre kann es sich aber lohnen, den realen Raum-Effekt zu nutzen
(da steht das Instrument weit genug im Vordergrund, dass man es auch wahrnimmt)

cheers, Tom
 

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