weißt Du, eigentlich finde ich Deine beiträge gar nicht mal so schlecht. sie zeigen, daß Du durchaus ahnung von der materie hast. aber warum mußt Du hier immer alles bis zum letzten, bis zum kleinsten detail ausdiskutieren
Weil, wenn es um Didaktik geht, genau das wichtig ist. Nämlich das Ausleuchten aller möglichen Alternativen.
und warum hast von meinem punkt aus gesehen offensichtlich schwierigkeiten zu akzeptieren, daß musik machen eine verflucht individuelle sache ist ?
Ach - und wo zeige ich, dass ich damit Schwierigkeiten habe?
Wenn also immer dieselben alten Patentrezepte (gegen die du dich ja, s.u., auch zur Wehr setzt) runtergeleiert werden (eben a la "lern erstmal Blues und Pentatonik"), dann ist das also in deinen Augen individueller? Für mich ist das so festgefahren, wie es nur geht. Aber Gitarristen sind ja konservativ (s. weiter u.).
es gibt kein richtig oder falsch, es gibt keine patentrezepte, die sich immer und überall auf alles anwenden lassen. meine güte, es gibt sogar leute, die mit den füßen gitarre spielen. so what...?
Genau. Und ich bin der, der sich gerade gegen diese Patentrezepte wehrt.
und Du willst ernshaft wiedersprechen, daß heute nahezu jeder mensch auf der welt zugang zu welcher musik auch immer hat ?
Natürlich nicht.
Aber das, was wir im Kindesalter, im Radio, im TV, im Supermarkt, im Kindergarten, WOAUCHIMMER aufnehmen - das ist prägend. Und hier in D ist das definitiv NICHT Blues, nicht einmal ansatzweise. Es gibt keine Radiosender, die Blues spielen. Keine TV-Sendungen, in denen Blues läuft. Keine Kindergärten, in denen "Ol' Mac Donald" gesungen wird. Ganz einfach. Dass man als interessierter Mensch Blues-Sender finden kann, steht auf einem vollkommen anderen Blatt. In unserem "normalen Großwerden" spielt Blues exakt eine Rolle: Nämlich keine.
also ich habe in meinem bekanntenkreis deutlich mehr leute, die auf blues, rock und metal stehen als auf jazz. und auch sonst sehr stark den eindruck, das es durchaus mehr blues- als jazzspieler gibt.
Schau dich mal in der Republik um. Haben wir mehr Blues- oder mehr Jazz-Clubs?
im metal z.b. nennt man das nicht "shuffle" sondern "gallop". hör Dir z.b. mal Maiden an.
Thomas hat das schon gesagt: Shuffle und "Gallop" sind zwei paar Schuhe.
Und Maiden hat ansonsten auch mit Blues nix zu tun.
bei Dir klingt alles immer so "total", "einzig richtig", "über jeden zweifel erhaben", womit Du jedem ans bein pinkelst, bei dem es eben nicht so war. und glaube mir, davon gibt es mehr als genug. meine bescheidene wenigkeit eben mit eingeschlossen. und bei allem selbstzweifel - sooo schlecht spiele ich nun auch nicht wage ich mal zu behaupten. würde man Deinen ausführungen teilweise vorbehaltlos zustimmen, dürfte das gar nicht möglich sein...
Ich habe keinen Alleinvertretungsanspruch. Und habe ebenfalls nicht vor, so etwas zu erlangen.
Alles, was ich gesagt habe ist, dass Blues sich für Anfängerimprovsation aus einigen Gründen nicht eignet. Dazu stehe ich und ich kann das auch sehr lückenlos begründen - im Übrigen hat es rein in der Sache noch nicht EIN EINZIGES Gegenargument gegeben, welches meinen "Thesen" widersprechen würde. Nicht eins!
Ich soll also glauben, dass Blues eine total geile Sache für Anfänger ist, um das Improvisieren zu lernen, obwohl es nicht EIN Argument gibt, was sachlich dafür spricht - aber einige Punkte, die komplett dagegen sprechen? Sorry, aber nee. So klappt das nicht. Und nur weil die Mehrheit der hier im Thread Schreibenden anderer Meinung ist, schwenke ich noch lange nicht um. Bisher sprechen die Fakten für das, was ich gesagt habe. Denn andere Fakten gibt es nicht zu vermelden. Außer eben "das war schon immer so". Klar, das haben die Kutscher auch gesagt, als das Auto erfunden wurde. Und von IBM gibt es ein Statement, dass niemand zuhause jemals einen Computer brauchen würde. Soviel zu "das war schon immer so". Bloß nicht ausgelatschte Pfade verlassen. Bloß konservativer Gitarrist bleiben.
beispiele ? aber warum jetzt nur aus deutschland ? ohne ausnahme jeder meiner bekannten hat mit blues angefangen zu solieren (sogar der eine amerikaner. aber klar, der ist ja damit aufgewachsen...
). die ersten versuche waren ausnahmslos blues licks, das blues schema eine der ersten sololektionen (!) überhaupt. ich kenne ehrlich gesagt niemanden persönlich, bei dem es NICHT so war. aber gut, das muß wirklich nichts heißen
.
Aus D deshalb, weil man hier eben nicht kulturell mit blueslastiger Musik aufwächst.
Und nur weil das alle deiner Bekannten so gemacht haben kann auch bedeuten, dass sie es nicht besser wussten.
Tja, wieder ein Thread, wo man schreiben muss. irgendwann muss auch mal gut sein...
Äh? Wenn es gut sein muss, dann musst du auch nicht schreiben. Ganz einfach.
Niemand hindert Dich daran so zu handeln. Du kannst tun was Du willst. Was Du aber beizeiten bedenken solltest ist, dass es auch noch andere Auffassungen und Meinungen gibt.
Und genau weil mich nieman daran hindert, schreibe ich hier meine Meinung.
Und wenn jemand andere Auffassungen hat, dann darf er/sie die auch gerne haben.
Defintiv nicht. Starte am besten ein Umfrage, damit Du es glaubst.
Umfragen sind da vollkommen irrelevant. Werde ich also nicht machen.
Didaktische Schlüssigkeit ist etwas anderes. Und die erreicht man nicht per Bluesspiel. Und ja, das ist sogar nachweisbar.
falls sich jemand für deine blanke theorie begeistert, ist doch schön! wo ist dass problem?
Ich habe es schon mal gesagt, muss es aber, damit du es wenigstens ansatzweise verstehst, anscheinend noch zig mal wiederholen: Das ist keine "blanke" Theorie. Ich kann ALLES praktisch belegen und Alternativen aufzeigen.
wenn
mich jemand fragt was sich gut eignet um in bereich der improvisation (rock und co) einzusteigen, tippe ich dass was ich schon weiter oben getippt habe
Daran wird dich ja auch weiterhin niemand hindern.
auch du hast scheinbar nicht gründlich gelesen, ich tippte bereits: die 5 fingersätze sind sehr einfach zu lernen!
Am "sehr einfach zu lernen" habe ich nichts auszusetzen. Aber 2-3 von den Fingersätzen versagen schon bei einfachsten Patterns, weil sie schlicht und ergreifend keiner Logik folgen. Lies den verlinkten Thread und du kennst meine detaillierte Meinung dazu. Vorher brauchen wir nicht weiter zu diskutieren.
wenn sie für dich zu schwer sind und du nach irgendwelchen wegen suchst sie "einfacher" spielen zu können, ist dein gutes recht, aber nun ja..
Da gibt es kein "nun ja". Ich könnte genau so sagen: Wenn du auf alte, ineffektive Methoden stehst, Kram zu lernen, dann bitte.
gitarristen sind erstaunlich konservativ, zu deiner information!
Ach was?
Das muss man sich ja aber auch ganz groß auf die Fahnen schreiben! "Hey, wir sind alle total konservative Säcke hier!". Ganz große Klasse, so kommt man wirklich vorwärts.
Hallo Sack! Ich finde Deine Argumente durchaus plausibel und nachvollziehbar. Welche Vorgehensweise schlägst Du als bessere Alternative zum Einstieg in das Improvisieren vor?
Ich benutze:
A) Keine geshuffelten oder triolischen Backings. Wenn es schon blues-artig sein soll, dann wenigstens immerhin mit geraden Achteln (a la "Johnny B Good"). So ist man tempomäßig offen und kann irgendwann zur "double time" Phrasierung übergehen. Das geht beim Blues so gut wie gar nicht. Und man kann eben vom Rhythmusgitarrespiel bekannte Bewegungen übernehmen.
B) Sachen, die ich harmonisch erklären und ausbauen kann. Das kann ein einfacher Am-Akkord sein und meinetwegen dann eben die Am-Pentatonik. Danach kann man entweder die Skala "auffüllen" (zu Am-äolisch oder dorisch) und weitere Akkorde hinzufügen. Dadurch kann man dann auch zeigen, wie gewisse Töne der Skala dann doch nicht ganz zu gewissen Akkorden passen (so ist etwa ein G schon ein Akkord, um den ich mein Am erweitern kann, aber das C passt als Melodieton dann nicht mehr so richtig super). Im Blues klappt so etwas auch gar nicht. Es sei denn, man holt so richtig weit aus - was ja am Anfang totaler Quatsch ist. Ein Bluesschema harmonisch erweitert bzw. analytisch darzustellen ist etwas für wirklich fortgeschrittene Spieler. 2-3 Akkorde aus einer Tonart zu verbinden hingegen nicht. Sondern sogar ziemlich leicht und zudem noch etwas, was man wirklich täglich braucht.
- Der Sack
---------- Post hinzugefügt um 19:23:29 ---------- Letzter Beitrag war um 19:17:05 ----------
wie wäre es denn mit thread auslagern in ein neues, ab #15 ??
Ist doch vollkomen egal. Der TE ist anscheinend gar nicht interessiert (und das hat auch nichts mit womöglich abschreckenden Postings zu tun)
Das Problem ist nur, dass Du den Eindruck vermittelst, als ob die Schlüsse, die Du für Dich gezogen hast die einzig richtigen sein können.
Ich bin es leid, nach jedem Satz ein "finde ich", "persönlich" oder "meiner Meinung nach" zu tippen.
Das machen andere auch nicht.
Und für mich ist die "lern erst einmal Blues und Pentas" Geschichte genau so unsinnig, wie es meine Ansätze für andere Leute sein mögen. Desungeachtet vertreten diese Leute das auch ebenso allgemeingültig, wie ich meine Ansätze zu vertreten scheine. Denn da schreibt auch niemand "ich finde, du solltest" sondern ganz genau "lern' doch erst einmal Blues und Penta". Wo genau ist der Unterschied? Rhetorische Frage. Ich weiß schon, wo der ist: Ich stehe alleine da. Aber das macht keinen tatsächlichen Unterschied. Für mich jedenfalls nicht.
- Der Sack
---------- Post hinzugefügt um 19:32:02 ---------- Letzter Beitrag war um 19:23:29 ----------
Und noch etwas: Ich habe zwei Gründe angegeben, warum ich Blues als Improvisationseinstieg NICHT für ideal halte. Diese habe ich, wie ich denke, hinreichend untermauert.
Aber was hier im Thread bisher passiert, ist, dass es einige Leute gibt, die vehement widersprechen. Nur eben nicht EIN EINZIGES Mal argumentativ. "War schon immer so". "Wenn es tausend Leute so gemacht haben, können es auch tausend weitere Leute so machen". "Das sind doch die Wurzeln!". "Guck dir mal die an!". "Ey Alter, Blues ist doch Feeling total!". Etc etc.
Argumentativ auf die beiden Punkte eingegangen, warum ich Blues für nicht sehr geeignet halte, ist exakt NIEMAND! Selbst auf meine Nachfrage hin nicht.
Persönliche Vorlieben hin oder her, meine beiden Punkte sind argumentativ durchaus durchdacht und vermutlich auch einigermaßen "belastbar". Von daher ist es relativ fragwürdig (oder gar bezeichnend), dass da nur Allgemeinplätze folgen aber niemand wirklich ein Interesse daran zu haben scheint, mal drüber zu diskutieren.
- Der Sack