Wie "Karriere" machen? Oft gefragtes Thema. Hier ein paar Infos dazu.

  • Ersteller LongLostHope
  • Erstellt am
@der ober mir :D

irgend ein schwänzschen was einem ausm arsch wächst oder so :D
 
Hallo,

ich bin jetzt wieder aus dem Urlaub zurück.

Das Problem ist wohl, dass es nicht die homogene Gruppe "Nischenhörer" gibt für die man ein Programm machen könnte. Aus denen anderen Post die du zu diesem Thema geschrieben hast vermute ich dass du eher ein: Heute Abend spielen wir alle Nischen quer durch sämtliche Musikrichtungen von Gameboy-Chiptunes bis Kirmiestechno. Das wird wohl nicht funktionieren.

Traurig ... ich bin halt so ein homogener Querbeet-Hörer und finde es schade, dass ich da keine Gleichgesinnten finde.

Denn die Nischenhörer sind per Definition sehr unterschiedlich ausgerichtet, so gut wie niemand (außer du ;)) hört wirklich alles noch hat so gut wie niemand den Anspruch genau das zu tun. Noch dazu nicht auf einer Veranstaltung. Genau das hab ich genossen als ich vom Land in die Stadt gezogen bin. Von unerträglichem Genremix in dem für jeden irgendwie mal was dabei ist zu spezialisierten Abenden wo zwar auch mal etwas läuft was nicht unbedingt mein Lieblingsgenre ist, das dafür aber sehr geschmackssicher.

Ich habe vermutlich das Problem, dass ich keinen bestimmten Geschmack habe. Wenn ich von vornherein schon weiß, was wo läuft, vergeht mir meist schon im Vorfeld die Lust. Ich lasse mich am liebsten völlig überraschen. Und da ist es auf dem Land im Grunde genauso schlimm wie in der Großstadt. Zwar wird auf dem Dorf öfter zwischen Schlager, Rock, Dance usw. hin- und hergewechselt, aber härtere Genres wie Drum & Bass oder Progressive House bleiben komplett auf der Strecke.

Am schlimmsten finde ich aber, dass die fast ausschließlich übers Internet verbreiteten Sachen, die sich kaum in eine bestimmte Musikrichtung einordnen lassen, nirgendwo auf Veranstaltungen zu hören sind, weder auf dem Land noch in der Stadt.

Wenn man also Nischenveranstaltungen machen will, dann besser wohl nur eine oder zwei Nischen am Abend. Und da liegt es in der Natur der Sache dass man keine großen Hallen voll bekommt.

Große Hallen will ich auch nicht unbedingt. Mir würde einfach ein kleines, musikbegeistertes, aber eben nicht geschmackssicheres Publikum reichen.

Ich denke man muss akzeptieren dass dass viele Leute, auch bzw. gerade Musikfanatiker einfach auch bestimmte Sachen sortieren und vielen überhaupt nicht mögen. Genau DAS ist doch Musikgeschmack, und niemand will ein geschmacklose Set hören. Wenn am Abend nach wirklich guter Musik plötzlich Trance aufgelegt wird dann wird wohl jeder der nicht zufällig Gummistiefel an und ne Forke in der Hand hat fluchtartig den Raum verlassen. Mich eingeschlossen.

Du persönlich entscheidest jetzt für die Allgemeinheit, was "gute Musik" ist??? So jedenfalls interpretiere ich die Aussage: "Wenn am Abend nach wirklich guter Musik plötzlich Trance aufgelegt wird". Ich bin ein wahrer Fan von Trance und finde es nicht richtig, dass sowas schlecht geredet wird.

Mein "Musikgeschmack" hat sich nur, als ich noch sehr jung war, durch Radio, CD's, Konzerte etc. gebildet. So richtig angefangen hat es erst mit dem Internet, als ich angefangen habe, z. B. durch Newcomer-Künstlerportale zu surfen, früher z. B. Vitaminic (gibt es heute zu meinem Leidwesen nicht mehr), heute z. B. Jamendo oder Track 4. Auch Musiker, die ihre Songs auf ihren Homepages direkt zum Downloaden bereitgestellt haben, habe ich gehört und gesammelt. Viele dieser Leute ordnen auch heute noch ihre Titel unter völlig falschen Genres ein oder verzichten gleich von vornherein auf eine Angabe, sodass man erst einmal reinhören muss, um überhaupt festzustellen, um was für eine Musikrichtung es geht. Da es zudem im Interrnet keine "Filter" gibt, die darüber entscheiden, was veröffentlicht wird und was nicht, entstand und entsteht alles mögliche und unmögliche an Musik. Dadurch habe ich unglaublich viel kennen gelernt, was sich gar nicht in Schubladen einsortieren lässt und auch in keinem Plattenladen der Welt zu finden ist. Im Internet entstehen immer neue Stilrichtungen und Spielarten, zu denen es keine im Handel kaufbaren Pendants gibt. Aber ich merke es auch in meinem persönlichen Umfeld: Die ganzen Musikerportale und -Homepages im Netz, wo völlig unkontrolliert veröffentlicht wird (was ich ja so sehr schätze) werden sowohl von den Musikfreaks als auch Musiklaien, die ich persönlich kenne, entweder schlechtgeredet oder bestenfalls einfach ignoriert. Ich vereinsame dadurch irgendwie immer mehr, aber die "Internet-Sounds" sagen mir irgendwie immer mehr zu, während mich das, was in Konzerten oder Discos gespielt wird, immer weniger anspricht.

DJ Nameless
 
Große Hallen will ich auch nicht unbedingt. Mir würde einfach ein kleines, musikbegeistertes, aber eben nicht geschmackssicheres Publikum reichen.
Mal ein anderes Beispiel. Ich mag sowohl Lakritz als auch Pommes als auch Shushi als auch blablablub. Ich bin sozusagen ein Allesesser, trotzdem will ich nicht alles auf einmal zusammengerührt.

Du nimmst, wenn man diesem Vergleich folgt die exotischten Zutaten und wirfst sie wahllos in einen Eintopf. Und das schmeckt auch jemanden der davon eigentlich alles mag nicht besonders.
Mach lieber einen Abend mit asiatischer Küche und den nächsten mit Russischer und dann vielleicht noch mal einen Auflug in dem McDonalds. Vielleicht schmeckt der Mix aus zwei oder drei Richtungen, aber sicher nicht einer aus 50.


Du persönlich entscheidest jetzt für die Allgemeinheit, was "gute Musik" ist??? So jedenfalls interpretiere ich die Aussage: "Wenn am Abend nach wirklich guter Musik plötzlich Trance aufgelegt wird". Ich bin ein wahrer Fan von Trance und finde es nicht richtig, dass sowas schlecht geredet wird.

Ich sagte nur dass ich diese Musik schrecklich finde. Und viele andere auch. Das ist unser gutes Recht, genau so wie es dein Recht ist diese Musik gut zu finden. Das mit der Mistgabel war nur ne ironische Anmerkung darauf dass diese Art von Musik zumeinst in der Bauerndisse zu finden ist. Auch wenn ich nicht immer ein ;) setze meine ich alles Bierenst. :)


Auch wenn ich viel höre so nehm ich mir das Recht manche Dinge nicht zu mögen. Gerade was den Bereich zwischen Future-Trance und Jamba-Clip angeht da mag ich nun mal nichts hören. Bzw. mir ist meine Zeit zu schade dafür, weil es gerade im Internet (Stichwort Jamendo und co) so unendlich viel großartige Musik gibt. Und da suche ich zum einen lieber die Perlen raus aus bekannten Genres die ich mag oder suche halt nach etwas komplett neuem.


Aber das Thema ist ja Karriere machen... das läuft doch sehr Offtoic bzw. hat nur am Rande damit zu tun.
 
Mal als Randbemerkung:

In einem Gespräch mit Beatsteaks vor einem Jahr kam raus, dass die auch noch nicht großartig davon leben können.....nun kann das zwar inzwischen anders sein, aber jeder der davon Leben will sollte wissen, dass er etwa soweit kommen muss.
 
Kontakte...hm ja die sind wohl wirklich wichtig aber ich denke man muss auch irgendwie den Geschmack des Hörers treffen. Aber im Nachhinein gebe ich auch offen zu das wir reichlich überheblich waren als wir die CD damals zu meinem Kontakt geschickt haben (der bei Universal arbeitet) - ich weiß leider nicht mehr ob der Chef des Kontaktes ne wichtige Position genoß aber wir haben zumindest ein relativ aussagekräftiges Review bekommen von jemanden der schon Ahnung hatte was im Business abgeht. Ich hatte wirklich schlimmeres erwartet...das einzige was er halt zu bemängeln hatte war das wir noch nicht reif für einen Vertrag dieser Größe sind. und das meine Sängerin noch ein klein wenig an ihrer Intonation arbeiten solle. Aber ansonsten kam kein "Totaler Müll!" ich kopiere es mal rein, zensiere aber private Daten da ich es nicht gerne habe wenn hier so was frei im Internet rumfliegt:


war gerade beim chef und er meinte, das ist auf jeden fall solide und er kann sich vorstellen, dass ihr das live gut macht. er ist aber der meinung, dass ihr momentan noch nicht "reif" seid für nen vertrag. ihm fehlt wohl so'n bisschen das "einzigartige". seine worte waren "ich sag den a&r's immer, dass es nicht ausreicht wenn sie was signen, was gut sein. es muss excellent sein. mir fehlt so'n bisschen das "das ist was neues!", was mich aufhorchen lässt." er meinte auch, dass **** an ihrer intonation arbeiten müsste... aber potential ist auf jeden fall da.

also alles in allem absolut kein vernichtendes urteil (ich hab auch den fuss wippen sehen... ;) ) aber er meint halt, dass ihr noch an euch arbeiten müsst. es fiel übrigens auch, dass ****** sehr wie juli klingt. :) ob das nun gut oder schlecht ist... *g* dann hat er mir noch tausend fragen gestellt (wie lange es euch schon gibt, und wo ihr das aufgenommen habt und wie alt ihr alle seid und und und...)

joah, das war also die objektive "alter-hase"-meinung... und die ist sicherlich auch aus sicht eines major-labels... ;)

---

Und genau dieses Urteil haben wir für uns persönlich sehr stark genutzt. Man kann auch durch schlechte Erfahrungen eine Menge lernen (und davon haben wir leider obwohl es uns noch nciht lange gibt ne Menge) und ich sehe in diesem Review weder etwas Standard Absagen-mäßiges noch irgendetwas vernichtendes. Ich glaube nicht jeder sagt dir das du Potential hast. Ich hab schon vielen befreundeten Bands gehört das man ihnen ein "Lasst es gleich sein!" vor den Kopf geknallt hat. Wie dem auch sei: Es hat uns von unserem hohen Ross runter geholt und wir wissen jetzt wo wir ansetzen werden. Leider hat der Chef seinen Job wohl gekündigt und mein Kontak bekommt nen neuen...vielleicht schicken wir irgendwann da noch mal was hin, aber das erst wenn alles genau so ist wie wir es haben wollen und nicht wieder nur weil es schnell gehen soll - denn ein neuer Chef hat auch wieder nen anderen Geschmack. 2009 werden wir konzerttechnisch richtig los legen...und den Leuten zeigen das wir durchaus einzigartig sind. Denn die Kunst ist es auch das von sich selbst zu glauben, meiner Meinung nach. Und von den anderen Sachen die wir abgeschickt haben, haben wir leider nie wieder etwas gehört. Nur mal wieder auf das Thema mit dem "Man braucht Kontakte!" zurück zu kommen.

Und den Markt sollte man sich vielleicht noch angucken. Natürlich sage ich nciht: Verrate dich selbst und sing ein Lied über einen furzenden Frosch und morgen darfst du bei The Dome auftreten. Nein...ich meine damit viel eher das ich auch viele Bands kenne die auch mit der Musik Geld machen wollen, aber sich zu schade sind sich zu verkaufen - in jeder Srt und Weise "Ieh keine Bravo!" "Bah ich geh doch nicht da hin wod ie ganzen Emo's sind!" bla bla...ich frag mich immer wieso auf so was Wert gelegt wird - hauptsache es gibt Leute die mich hören und supporten? kann mir doch wurshct sein ob das ein 50 jöhriger Metaller ist oder ein Zahnspangen Träger der sonst nur US 5 hört. Sich zu verkaufen muss nicht mal was negatives bedeuten und viel zu viele Bands (zumindest die die ich kenne) verwechseln dies mit was negativem...das kann einfach schon sein das du einfach eine Art Persönlichkeit bist. Klar will jeder von uns durch seine Musik überzeugen aber mal ehrlich...wie viele 12 Jährige kaufen sich Tokio Hotel Platten weil sie die Musik mögen? und wieso kennt man bei Bullet for my Valentine immer nur den Frontsänger? ;) man kann auch scheiße aussehen und Erfolg haben - aber dann muss man eben mit Selbstbewusstsein mit Schlafanzug auf die Bühne gehen. Das gehört dazu...entweder du lebst auch privat so oder du lässt es gleich, weil du kein Image faken kannst ohne dich zu blamieren. Wir sind privat auch so wie wir uns in der Band und vorm Publikum geben. Und damals - das gebe ich zu - waren wir warscheinlich wirklich nichts besonderes. Aber uns hat das nur noch mehr animiert weiter zu machen. Ich kannte auch ne Band die wohl Ambitionen für einen Major Vertrag gehabt hätten, aber die wollten halt nicht, weil sie keinen Bock hatten "Kommerz" zu sein...hm...da frag ich mich immer ob die überhaupt wissen das Kommerz ein total relatives Thema ist. Ich find's eher unreif so was vom Stapel zu lassen und dann rumzujammern das mich keiner hören will anstatt dem ganze positiv gegenüber zu stehen und sich auch selbst vermarkten zu können. Geb den Leuten einen Grund aufmerksam auf dich zu werden. Wer Interesse weckt hat schonmal einen kleinen Teil dazu beigetragen weiter zu kommen. Ich meine...auch schlechte PR ist im Endeffekt gute PR...oder warum hat Britney für Piece of Me so viele Preise bekommen, obwohl sie eher damit Eindruck erweckt hat sich den Schädel zu rasieren? :D
 
Sich zu verkaufen muss nicht mal was negatives bedeuten und viel zu viele Bands (zumindest die die ich kenne) verwechseln dies mit was negativem...das kann einfach schon sein das du einfach eine Art Persönlichkeit bist.

Naja das Thema würde ich ganz vorsichtig anfassen. Du kannst nichts verkaufen, wenn du etwas an dir verändern musst. Das einzige was man machen kann ist die Persönlichkeit jedes einzelnen hervorzuheben und besonders zu untermalen. Videos mit Backstage-, Privat- und Touraufnahmen eigenen sich hervorragend für sowas.
Wer schauspielern muss hat verloren...

Kontakte...hm ja die sind wohl wirklich wichtig aber ich denke man muss auch irgendwie den Geschmack des Hörers treffen.

Eigendlich musst du eher den Geschmack der Leute neu definieren ;). Keiner kann mir erzählen, dass er auf Country abfährt (Ausnahmen ausgeschlossen) und doch sind inzwischen z.B. Boss Hoss gut im Rennen, weil sie den Geschmack der Leute eben neu definierten. Wer es sich lieber einfach macht spingt halt auf den fahrenden Zug auf und trifft den aktuellen Geschmack....aber immer mit dem Risiko dass der sich ändert.
Wenn ich daran denke wie sehr dieser ganze Emo-Krempel zur Zeit angesagt ist....so sehr wie diese Gruppierung aber auf Hass stößt wird sie entweder bald untergehen, weil die Kiddies keinen Bock mehr haben gemobbt zu werden oder aber wie Phönix aus der Asche steigen, weil der Widerstandsgedanke der Kiddies siegt. Die Chancen stehen also 50:50 heute z.B. mit Emo erfolgreich zu werden. Ich selbst bin ebenfalls der Meinung, dass nur die radikale Neuentwicklung oder Neudefinition zum schnellen Erfolg führt. Dann ist man eben nunmal der erste und die ersten werden Nachahmer haben....und jeder wird immer wissen, wer damals der erste war :D....jeder kennt die Klassiker.
 
:-D auch wenn die Klassiker nicht unbedingt immer die Erfolgreichsten sein müssen. Oder denkst du Nirvana hat den grunge erfunden?? ;-)

Aber ich weis wass du meinst, wer was eigenes macht wird damit auch besser ankommen als ne Kopie von irgendwas, bzw er wird immer ein Publikum finden, ob nu im großen Stil "erfolgreich" sein muss zweifle ich mal an, aber es geht ja auch in diesem thread nicht darum wie man möglichst schnell Wakcne Headliner wird, sondern darum wie man sich ne solide Basis erarbeiten kann, wenn ich das richtig verstanden hab.

Ich glaube aber auch Afterlive meinte mit "sich verkaufen" nicht "musikalische Prostitution", sondern eher sich ordentlich präsentieren, nicht auf den drei Emos rumhacken die hinter den langhaarigen Headbangern rumlungern, und die deswegen nächstes Mal nicht kommen werdne und auch ihre (zahlenden) Emo-Freunde zuhause lassen.
Einfach etwas mehr offenheit gegenüber dem Publikum, nicht den Star raushängen lassen, und auch nicht vor sowas wie merchandise, interviewws, prese usw. zurückschrecken. ob man diese nun kauft oder nicht ist ne andere (meist finazielle) frage.

Aber naja, kommt eben drauf an was man unter "karriere" versteht ne? wenns doch die Headlinereuropastadientour sein soll, wird man wohl um musikalische prostitution nicht herumkommen, und selbst dann braucht man glück, denke ich, hab zwar nicht so die Erfahrungen mit Stadien füllen :-D :-D aber egal, sind nur so ein paar Denkansätze von mir

Gute Nacht wünsch ich noch allerseits
 
Keiner kann mir erzählen, dass er auf Country abfährt (Ausnahmen ausgeschlossen)

Also scheine ich auch hier wieder die Ausnahme zu sein, denn ich vermisse schon seit Jahren mehr Präsenz auch im Country-Bereich. Ich lieeebe diese Musik einfach... dazu zählen für mich so Klassiker wie:
John Denver - Take Me Home, County Roads
Dave Dudley - Truck Driving Man
Dave Dudley - Deep In The Heart Of Texas
John Loudermilk - Blue Train
Roger McGuinn - Red River Valley
"Oh Susannah"
und viele mehr. Leider wird solche Musik in dieser Richtung (es dürfen auch gerne ganz unbekannte Stücke sein) weder im Radio noch auf irgendwelchen Veranstaltungen gespielt. Daber würde ich auch für einen Abend mit schöner Western-Musik ziemlich weit irgendwo hin fahren, wenn es das hier in Solingen und Umgebung nirgends gibt.
Auch bei Country-Schlagern ist das Problem, dass einfach alle immer nur von Truck Stop reden. Aber die Good Old Fellows sind da keinen Deut schlechter und machen genau dieselbe Richtung. Ich finde sie nicht schlechter als Truck Stop, warum schafft es so eine Band dann nicht? Ich fass es nicht.

Aber nicht nur in "unserem" Bereich, der Musik, ist das Thema Qualität ja ein Thema. Aktuell in den Medien ist ja die Diskussion um Marcel Reich-Ranicki. Ich schau mir morgen abend die Diskussionsrunde im Fernsehen auf jeden Fall an und schaue, was dabei rumkommt. Abgesehen von "offensichtlichem" Trash, im Fernsehen z. B. DSDS, Big Brother, Dschungelcamp usw., in der Musik z. B. DJ Ötzi oder der Kleine Hai, sehe ich das Hauptproblem an dem ständigen Festhalten von Wiederholungen des ewig Bekannten. Warum treten in JEDER Volksmusik-Sendung im Fernsehen immer die Wildecker Herzbuben, Patrick Lindner, Marianne & Michael, Hansi Hinterseer und Heino auf, aber die Good Old Fellows oder Beat Hug, die genauso in dieses Format passen würden, nie? Auch als 25-jähriger gebe ich zu, die erstgenannten Stars machen sehr wohl amtliche Volksmusik, aber es nervt, wenn es so viele tolle Bands in diesem Genre gibt, die da nie auftreten. Genauso bei Familienshows wie "Wetten dass"? Nichts gegen die Stars, die da auftreten, aber warum sind Madonna, Boris Becker usw. dauernd da, aber andere, ebenso ins Format passende, aber eben unbekanntere Leute nie?

Es ist im Grunde das Problem, dass eben das Fernsehen nur noch für die Unterschicht gemacht wird - und diese Leute anscheinend einen extremen Wiedererkennungswert "brauchen", auch von den Persönlichkeiten her, und wenn eben ein Bill Kaulitz oder Herbert Grönemeyer auf der Bühne steht, scheint das stets besser zu funktionieren als irgendeine unbekannte Band. Wahrscheinlich habe ich bei meinen DJ-Aktivitäten bislang auch eher das Problem gehabt, dass wohl eher nur "dumme" Gäste anwesend waren, weil sie auf unbekanntere Platten nicht angesprungen sind.

Man scheint auch tatsächlich das anspruchsvolle Publikum kaum mehr zu erreichen, weil die oft sagen "Sch*** Werbung, ich kann mich selber informieren, was es wo gibt." Dadurch wird die Streuung immer größer, und CD's oder Veranstaltungen rentieren sich einfach nicht mehr, weil das Publikum zu klein ist. Den Fernsehsendern, Veranstaltern oder Plattenfirmen ist es egal, ob Du als Konsument Scooter, Herbert von Karajan oder kanarische Folklore hörst. Nur die Unterschicht lässt sich mittels aggressiver Werbung auf den Kauf ganz bestimmter Produkte ein. Da reicht ein RTL-Werbespot, und die Hundertschaften rennen zu Saturn und kaufen die neue DSDS-Casting-CD. Die anspruchsvolle Kundschaft ist so stark aufgesplittet, dass sich Veranstaltungen und CD's nicht mehr lohnen.

DJ Nameless
 
Mal als Randbemerkung:

In einem Gespräch mit Beatsteaks vor einem Jahr kam raus, dass die auch noch nicht großartig davon leben können.....nun kann das zwar inzwischen anders sein, aber jeder der davon Leben will sollte wissen, dass er etwa soweit kommen muss.

war das nicht so ,wenn sie so weitermachen können die gut leben ?
ich glaube die beatsteaks haben genug kohle mitlerweile ...
 
war das nicht so ,wenn sie so weitermachen können die gut leben ?
ich glaube die beatsteaks haben genug kohle mitlerweile ...

Das kommt darauf an wie man rechnet. Vergleicht man das mit einem Angestellten kann ein ganz brauchbarer Monatslohn bei rauskommen.

Rechnet man aber wie ein Selbständiger so geht da einges für Krankenversicherung, Altersvorsorge, Polster für schlechte Zeiten usw. weg und plötzlich sieht es nicht mehr so rosig aus.


Wobei ich zugeben muss dass ich keine Vorstellung hab in welchen Dimensionen sich die Einnahmen der Beatssteaks abspielt. Eins ist sicher, vom CD Verkauf können die nicht leben.
 
naja jut, inzwischen isses anders, aber als sie noch als Ärzte-Vorband spielten war das nicht drin.

Wollte ja nur mal son einen Größenfaktor anbieten, wo man hin muss um davon zu leben.
 
Leben, Leben und nochmals Leben. Es ist doch wirklich eine Hohn wie Bands und Musiker sich verbiegen um mit ihrer Musik Kohle reinzukriegen um davon dann eine Mietwohnung zu bezahlen. Brian Molko von Placebo sagte mal vor etlichen Jahren in einem Interview dass es nicht einfach ist Musik zu machen die Texte die er schreibt kommen nicht einfach so. Denn würde er darüber singen wie er seine Miete bezahlt wäre Placebo wahrscheinlich noch immer unbekannt.

Naja aber seis drum ich muss jetzt aber mal DJ namless zustimmen und zwar jetzt erst recht seit ich vor ein paar Tagen mit nem Arbeitskollegen Firewater mit der Vorband These are Powers live gesehen habe. Beide Bands kommen aus New York.
Nun mein Kollege fährt sonst so auf Punk und Metal ab aber er wollte mit. These are Powers machen so ne Mischung aus Breakbeat mit experimentellem Einschlag und vielen Effekten. Tja und anstatt sich die mal anzuhören hat er immer was zu meckern gehabt und in der Umbaupause gemeint wie er sich freue auf der heimfahrt Rammstein zu hören. Kurz vor Firewater ist er dann heimgegangen und ich hab sie alleine mir angeschaut und kann nur sagen schade dass er sich nicht mal die mühe gemacht sich mal auf eine ihm nicht typische Musik einzulassenund wenigstens mal den versuch zu starten seinen Horizont zu erweitern.

Das hat mir gezeigt das es nicht viele Menschen gibt die sich mal was anderes anhören als sie es sonst tun. Wer kennt das nicht jemand erzählt wie toll er die Queens of the stone age findet. Dann stellt man ihm z.B. Hermano vor und die findet er komisch.

Wer erfolg will muss nur oft in den Medien auftauchen und hat es gepackt. Diese mittelschicht die nach Werbespots kauft ist grösser als man denkt. Andere die wirklich auch mal an extrem unbekannte Musik herangehen stehen doch oft alleine da und haben nur wenige oder gar keine Bekannte die diesen "Musikkonsum" teilen. Deswegen verdienen solch unbekannte bands wie These are Powers oder Firewater auch eigentlich nicht besonders viel Geld und denke schon gar nicht das sie davon Leben können.
 
Ich stehe mit meiner Band noch ganz am Anfang. Da ich technisch nicht unbegabt bin, habe ich mich entschieden ein Tontechniker-Studium zu machen. Das "Tonstudio" ist auch schon in greifbarer Nähe, der Daddy vom Drummer baut eine Lagerhalle für seinen Obst (er ist Obst-Bauer ^^) und wir können uns da einen schön grossen Raum (gratis!!) reinbauen lassen, mit schrägen Wänden und allem was das Herz begehrt :D.

Wir werden dort etwas Geld investieren um dort anständige Probe- und Aufnahmebedingungen zu schaffen. So können wir uns selbst und andere Bands recorden. Ideal um Bekanntschaften zu knüpfen. Ein paar Kumpels sind sogar schon dabei ein Konzept für ein eigenes kleines Label zu erarbeiten. Die Idee ist, alles aus einer Hand schöpfen zu können (Band, Technik, Management, Veranstaltungen) und somit fast nicht mehr auf andere angewiesen zu sein. Wir probieren quasi den Spiess umzudrehen. Lokal bei uns im Städchen hat es genug junge Bands die genau das brauchen was wir bieten wollen. Das ganze Projekt steckt noch sehr in den Kinderschuhen, wenns funktionieren würde wärs Geil, und wenn nicht, dann war's den Versuch auf jeden Fall wert denke ich. Ich habe keine Lust mein Leben lang im Büro zu sitzen und in komischen Foren rumzuposten weils mir so scheiss langweilig ist :D

Was haltet ihr von dieser Idee?

Cheerio
M@ze
 
@maetze

Das ist auf jedenfall ein schöner Traum, den wohl jede Band hat. Wenn du ihn umsetzen kannst, dann los :D..........aber das mit dem Tontechniker sollteste Dir nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Die Branche besteht genau wie alles in der Musik hauptsächlich auf Empfehlung und Kontakten. Viele gehen daher am Ende in die Selbstständigkeit, weil sie keinen begehrten Platz in einem guten Studio ergattern konnten.....denn dann heist es in kleinen Studios für wenig Geld arbeiten.
Mal davon abgesehen solltest du dich selbst mal nach deiner musikalischen Flexibilität ausfragen. Kannst du auch eine Woche lang Bushido, Die Herzbuben oder Blümchen rauf und runter hören um es zur Perfektion zu bringen ohne dabei auszuticken? Denn das ist am Ende dein Beruf, ganz egal was du selbst für einen Musik-Geschmack hast. Daran scheitern zumindest viele Musiker.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben