Wie kamt ihr dem Improvisieren näher? Und: Schlagzeug - Bass Solo..aber wie anfangen?

  • Ersteller icepete
  • Erstellt am
I
icepete
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
06.12.06
Registriert
13.11.03
Beiträge
535
Kekse
0
Ort
NRW
Hallo..

also da ich in letzter Zeit sehr unkreativ bin, frag ich einfach mal in die Runde wie ihr eure Improvisationsfähigkeit immer verbessert habt. Wie seid ihr angefangen, wie habt ihr euch verbessert, etc. etc.

Und die zweite Frage: Die Band drängt auf ein gemeinsames Solo (hoho.. man denke darüber nach ;) ) von Schlagzeug und Bass.
Habt ihr irgendwelche Erfahrungen die hilfreich sein könnten um sowas anzugehen? Wie fängt man dabei denn an? Auch da bin ich im Moment total unkreativ.


Schreibt einfach mal alles auf was euch zu den beiden Fragen einfällt ;)
Danköö..
 
Eigenschaft
 
hi,
ich und mein bandkollege am schlagzeug bilden zunächst immer ein grundgerüst ... hat usner gitarrist dann etwas passendes gefunden bauen ich und der schlagzeuger fill ins ein ... meisten gibt der schlagzeiger dann den rythmus vor wärhren ich mich passend dazu in der entsprechenden harmonie zur gitarre auf dem griffbrett bewege ... es sind zwar keine gorssen solos , jeoch hört man an diesens tellen nur schlagzeug und bass ...
 
A-D-E: Hab schon lange diese 4 kilo am hals (alter Jazz).Und glaub mir,ein Bass-solo braucht die menschheit genau soviel wie sologitaristen mit zigarette während des solos.Langes Bass solo ist eh nur -neue getränke holen gehn -fürs publikum.Konzentrier dich auf en starkes intro mit deinem drummer,und sag den anderen freundlich aber bestimmt, die sollen sich da raushalten.Machstes gut,halten die sich nämlich nicht raus,dann werd zur Bass-Sau.Hau drauf bis
zum clipping (halt deinen amp im auge ),weil als bassist bist du mit deinem drummer der mann ,von dem es abhängig ist wie gut deine band ist.
tschüss stagebass
 
stagebass schrieb:
Und glaub mir,ein Bass-solo braucht die menschheit genau soviel wie sologitaristen mit zigarette während des solos.

Ist zwar recht nett gesagt, aber das Thema Bass-Solo einfach abzuwürgen finde ich etwas übertrieben. Gitarristen wollen cool sein, Bassisten brauchen sowas nicht, wir sind cool. Wer erinnert sich nicht an den gitarrespielenden Sänger/singenden Gitarristen der auf einer fast völlig dunklen Bühne zu Beginn seines "Solos" die Sonnenbrille (!) aufsetzt....bei sowas steht mir persönlich das Pippi in den Augen....vor Lachen. Und da bin sicher nicht der einzige im Saal. Wenn er sich also unbedingt blamieren will...

stagebass schrieb:
Langes Bass solo ist eh nur -neue getränke holen gehn -fürs publikum.

Warum dann nicht ein Bass-Solo das dem Publikum den frisch gezapften Kaffee im Halse stecken bleiben lässt? Muss ja nicht kompliziert sein, nur anders als die Leute es erwarten.
 
icepete schrieb:
Hallo..

also da ich in letzter Zeit sehr unkreativ bin, frag ich einfach mal in die Runde wie ihr eure Improvisationsfähigkeit immer verbessert habt. Wie seid ihr angefangen, wie habt ihr euch verbessert, etc. etc.

Schreibt einfach mal alles auf was euch zu den beiden Fragen einfällt ;)
Danköö..

Versuch nicht den Löffel zu verbiegen. Das ist nämlich nicht möglich. Versuch' Dir stattdessen vorzustellen das Du der Löffel bist und Du wirst merken das es nicht der Löffel ist der sich biegt sondern Du selbst.

Soll heissen:
Ein Bass-Solo aus dem Boden zu stampfen ist auf die Schnelle nicht möglich. Wenn Du ein Pattern, einen Lauf oder ein bestimmtes Lick in einem Song hast ist es einfacher dieses Teil zu nehmen und in einigen Dingen zu verändern, es aber trotzdem im Grundgerüst beizubehalten.

Dies kann z.B. sein:

-andere Betonung der gespielten Töne
-eine Quinte, Quarte, Oktave höher spielen
-Tempi-Wechsel zusammen mit dem Drummer für die Zeit des Solos
-Takt- oder Rhythmus-Wechsel zusammen mit dem Drummer für die Zeit des Solos

Otto-Normal-Zuschauer auf einem Gig wird selten merken das Du "nur" minimale Sachen änderst, er wird aber merken das sich etwas ändert.
 
Improvisiert hab' ich von Anfang an, ich würde mich zu Tode langweilen, würde ich immer nur reproduzieren. Es gibt da unendlich viele Möglichkeiten. Anfangen würde ich vielleicht mit der thematischen Improvisation, d.h. ein Thema leicht spontan immer wieder abwandeln. Ein gutes Mittel, um nicht dabei in Skalendudelei zu verfallen ist, sowas zu singen oder auch stillschweigenderweise nur im Kopf durchzugehen, und dann auf's Instrument zu übertragen.

Wie ich schon öfters sagte, ich halte nichts davon, Skalen unterschiedslos nach algoritmischen Mustern zu üben. Das mag die Finger üben, führt aber zu charakterloser Dudelei. Man erkunde lieber die ganze Farbpalette spielerisch, so als hätte man einen Malkasten.

Soli, nun ja, um alleine auf der Bühne stehenderweise während die anderen eine Kippenpause machen und was trinken gehen Techniken vorzuführen und die Nachwuchs im Publikum zu beeindrucken, und den Rest wenigstens mit einer "Pink Panther" Einlage zum schmunzeln zu bringen? Hmm...

Man kann allerdings auf dem Bass auch richtige Melodien spielen und das auch in Stücken organisch unterbringen, nicht nur als Intro. Allerdings sollte man die Bandkollegen dazu anleiten, daß sie nicht, wie leider oft, in den höchsten Lagen auf'm Piano herumklimpern und nur Hi-Hat zischen lassen, sondern den Bassbereich aufüllen, wenn man sich mal über den hinauswagt.

Es ist auch eher ein Kontinuum zwischen einer recht agilen Begleitung und einem Solo.
 
Zum ersten Thema:

Ich hatte schon sehr früh aufgehört irgendwelche Stücke von fremden Bassisten nachzuspielen. Ich glaube das schränkt die eigene Kreativität zu sehr ein.
Das höchste der Gefühle waren/sind Beispiele aus dem Basslehrbuch, was ich aber, wie ein schlechter Rabenvater sein Stiefkind, nur alle Jubeljahre mal in die Hand nehme um ein bisschen Technik zu üben.

Am weitesten hat mich das verstehen der Grundlagen der Harmonielehre gebracht. Sobald man ersteinmal verstanden hat, wie Töne miteinander und zusammen wirken hat man schon den wichtigsten Schritt geschafft.
Nicht falsch verstehen, es geht nicht darum irgendwelche Skalen auswendig zu lernen, sondern den Gehirn die Sprache der Musik beizubringen.

Inzwischen denke ich während des Spielens, was ich eigentlich zur Zeit nur als Entspannungsübung benutze (streßiges Abi...brr), an gar nichts. Mein Gehirn ist komplett leergefegt.
Ich sehe wie in Trance meine Greiffinger zu, wie sie das Griffbrett hoch und runter wuseln, Terzen und Quinten mit den Grundtönen verbinden oder sich mit den Fingern der rechten Hand einen Kampf in der Diziplin Tapping liefern.

Seit einiger Zeit habe ich ernsthaft angefangen zu Slappen. Und auch hier kopiere ich nicht einfach kreativlos den Style und Licks von Flea oder sonstigen großen Slappern, sondern lasse es einfach fließen.
Ich leide an der, ich nenns einfach mal so, Musikerkrankheit, immer und überall auf irgendwas einen Rhythmus kloppen zu müssen.
Sobald ich meinen alten Samickbass in der Hand halte, kann ich das in Musikalität und Groove umwandeln. Man muss nur einfach den Herzschlag des Lebens fühlen, dann kommts auch schon aus den Fingern.

Zum Thema 2:

Kommt drauf an warum ihr ein Solo machen sollt!
Wollen die Gitarristen währenddessen die Gitarren wechseln, ne Kippe rauchen, nen Bier trinken oder mit den Mädels flirten?
Dann verneint und blockiert diese Idee entschieden!

Wollt ihr aber selber etwas Eigenständiges und extrem Kreatives basteln, sozusagen einen Höhepunkt in der Geschichte der Rhythmusgruppen setzen wollen, dann machts einfach! Do it, baby!
Lasse den Schlagzeuger seinen Lieblingsgroove spielen und steige einfach mit ein. Fühle die Musik und versuche deine Gedanken auf dein Instrument zu implizieren.

Wenn es etwas geplanter werden soll, dann macht euch, also der Schlagzeuger und du, grundlegende Gedanken ohne Instrumente in der Hand. Setzt euch zusammen und redet dadrüber. Wo will der andere hin, was will er ausdrücken mit den Solo?
Will der Schlagzeuger richtig vom Leder ziehen? Alles geben was er kann?
Dann spiele monotone, nicht zu aufdringliche kurze Bassfiguren, an denen er sich orientieren kann. Jaco Pastorius mit den 6/8 Jam wäre ne Referenz. Willst du was melodisches spielen? Willst du die Zuhörer verzaubern?
Dann sollte dein Schlagzeuger etwas angenehm unauffälliges und passendes spielen, so wie Jeff Berlins Interpretation von Tears in Heaven.
Wollt ihr zusammen ne dicke Performance abziehen? Dann empfehle ich eine Drum'n'Bass Nummer.
Gerade für nen Rockpublikum etwas neues und interessantes. Du glaubst nicht wie gut Rocker raven können. :D
Auch eine sehr rhytmusorientierte Slap- und Pop-Orgie synchron zum Schlagzeug kommt gut. Also wirklich synchron, wie ein synchrones Duett.
Grundton auf die Base/Bass und Oktave auf Snare. Damit kann man erstmal arbeiten und sich weiterentwickeln.

EDIT:
Habt ihr irgendwelche Erfahrungen die hilfreich sein könnten um sowas anzugehen? Wie fängt man dabei denn an? Auch da bin ich im Moment total unkreativ.

Mir haben neuartige musikalische Einflüsse immer sehr geholfen. Höre dir bassbetonte Musik an und lasse dich von anderen Bassisten inspirien, ohne deren Licks nachzuspielen. Für gute Bassisten gibts ja schon genügend Beispielthreads.
 
danke! DANKEDANKEDANKE!!!

jetzt hab ich lust mit meinem drummer zu spielen. hm mist das der 100km weit weg wohnt...
 
stagebass schrieb:
A-D-E: Hab schon lange diese 4 kilo am hals (alter Jazz).Und glaub mir,ein Bass-solo braucht die menschheit genau soviel wie sologitaristen mit zigarette während des solos.Langes Bass solo ist eh nur -neue getränke holen gehn -fürs publikum.Konzentrier dich auf en starkes intro mit deinem drummer,und sag den anderen freundlich aber bestimmt, die sollen sich da raushalten.Machstes gut,halten die sich nämlich nicht raus,dann werd zur Bass-Sau.Hau drauf bis
zum clipping (halt deinen amp im auge ),weil als bassist bist du mit deinem drummer der mann ,von dem es abhängig ist wie gut deine band ist.
tschüss stagebass

:D :D :D :screwy: :screwy:

schon seltsam... manche leute!!

imho kommts auf die musik an, auch im punk gibts hammer basssoli (rancid-macwell murder)
gehts in richtung metal gibts immer mehr "ankommende soli"
ebenso im jazz/funk siehe markus miller oder vic wooten!


bezüglich improvisation gibts leider keine patentrezepte, nimm dir einfach mal ne tonleiter, vielleicht irgendein einfach zu greifendes moll (a-moll oder a harmonisch moll)und versuch mit dem tonmaterial etwas zu spielen, irgendwann kommt das feeleing
 
gruß euch ihr frauen & männer an den dicken saiten.Hab wohl da in ein Wespennest gestochen was bass-soli betrifft.Eure argumente "für" waren gut,
erinnern mich aber zum teil wieder an egotripps.Du bist als bassist keine solonummer.Du kannst mir noch soviel über die theoretische (tische?) seite erklären,der groove muß da sein.Ein bass hat vom klang her ein brachiales und urwüchsiges gehabe.Also spiel doch damit und mach aus einem stier kein kaninchen.
PS: an bassplayer 30
muß ja nicht kompliziert sein.Genau deiner meinung
 
stagebass schrieb:
erinnern mich aber zum teil wieder an egotripps.

Ich kann dieses Totschlagargument nicht mehr hören.

Du bist als bassist keine solonummer.Du kannst mir noch soviel über die theoretische (tische?) seite erklären,der groove muß da sein.Ein bass hat vom klang her ein brachiales und urwüchsiges gehabe.

Man kann's auch übertreiben. In den zumindest meisten Bässen steckt ja wohl doch einiges an gitarrenbäuerlichen Überlegungen und Künsten, das sind keine Seifenkisten oder Musikbogen, wie man sie seit Jahrtausenden kennt.

Und was soll das notorische Herumhacken auf dem Groove? Sobald ein Schlagzeuger mal nicht umpf-dapf umpf-dapf... und der Bassist dùmm-dumm-dumm-dumm-dúmm-dumm-dumm-dumm oder um-ba um-ba um-ba oder um-peg-peg spielt, findet sich immer einer, der ankommt und sich beschwert, es sei alles viel zu kompliziert, verkopft, nicht aus dem Bauch, die Musiker seien Egomanen, und das arme, arme ach so überforderte Publikum... Wieso können nicht mal andere als Sündenböcke herhalten? Ich find' z.B. Akkordgeschrammel $***, ich kann eine groovy Rhythmusgitarre auch mit 2 Tönen spielen, sheets kann der Keyboarder überhaupt eh' besser. Und was den angeht, wieso freut man sich, wenn man mal einen mit einer starken linken Hand trifft? Fragen über Fragen... :tongue:
 
So, jetzt geb ich auch mal meinen Senf dazu... :p

Thema Improvisation: Finde, dazu haben meine Vorredner (Vorposter? gibt's das Wort?) schon alles Wesentliche gesagt. Patentrezepte gibt's keine, Harmonielehre (wengistens die Anfänge) kann nicht schaden, und dann einfach machen.

Thema Basssolo (mit drei "s"! :great: )

Heike schrieb:
Ich kann dieses Totschlagargument nicht mehr hören.
Ich finde, das kommt wie eigentlich immer auf den Einzelfall an. Manche Soli sind in erster Linie ne "Schwanzverlängerung" (guck mal, ich kann Quintolen slappen, und ich kenne Skalen, von denen habt ihr noch nicht mal was gehört). Andere sind tatsächlich eine tolle Bereicherung für einen Song oder eine höchst unterhaltsame Einlage bei einem Live-Gig.

Wann es was ist, kommt sowohl auf den/die BassistIn als auch auf den Song und die äußeren Umstände an. Das würde ich nie verallgemeinern wollen.

Heike schrieb:
Man kann's auch übertreiben. In den zumindest meisten Bässen steckt ja wohl doch einiges an gitarrenbäuerlichen Überlegungen und Künsten, das sind keine Seifenkisten oder Musikbogen, wie man sie seit Jahrtausenden kennt.
Na, das wollen wir doch hoffen. :p

Und wenn ich so sehe, was alles an Überlegungen im Instrumenten-Forum gepostet wird und wie wichtig es wohl doch zu sein scheint, den perfekten Sound zu finden, dann denke ich, ob urwüchsig donnernd oder superdifferenzierte Feinzeichnung der Nuancen - Basssound ist wohl doch immer noch Geschmackssache - gottseidank! :)

Ganz abgesehen davon, dass der Sound auch der momentanen Aufgabe in der Band angemessen sein sollte. Es ist wohl doch ein Unterschied, ob ich gerade ein solides Fundament liefern muss oder melodische Tappings...

Heike schrieb:
Und was soll das notorische Herumhacken auf dem Groove? Sobald ein Schlagzeuger mal nicht umpf-dapf umpf-dapf... und der Bassist dùmm-dumm-dumm-dumm-dúmm-dumm-dumm-dumm oder um-ba um-ba um-ba oder um-peg-peg spielt, findet sich immer einer, der ankommt und sich beschwert, es sei alles viel zu kompliziert, verkopft, nicht aus dem Bauch, die Musiker seien Egomanen, und das arme, arme ach so überforderte Publikum... Wieso können nicht mal andere als Sündenböcke herhalten?
Vorsicht, ich interpretiere das jetzt mal bewusst bösartig, ok? ;)
Was hat denn Groove damit zu tun, WAS man gerade spielt? Groove ist in meinem Verständnis eher die Anmutung, WIE man es spielt. Und genau das ist ja das so schwer Greifbare daran, dass sich Beschreibungsversuchen so konsequent entzieht. Wie erklärt man einem Anfänger, was der Groove ist? Gar nicht. Er wird es mit der Zeit selber hören, und wenn ihm seine Finger mit zunehmender Übung immer weniger im Weg sind, wird er es instinktiv auch umsetzen.

(blödes?) Beispiel: "Secret World Tour" von Peter Gabriel. Tony Levin spielt da eigentlich nix, was man nicht problemlos nachspielen könnte. Aber WIE er es spielt... da muss ich wohl noch ein paar Jährchen dranhängen. Ich bekomme es einfach nicht so zum Klingen wie er. Und es liegt nicht an meinem Sound oder den komischen Fingersticks, die er hin und wieder benutzt.

Was mich daran tröstet: Ich habe die Songs schon von vielen (z.T. fantastischen!) Top40-Bands gehört, und bei keiner kam es an das Original heran. :D

Heike schrieb:
Ich find' z.B. Akkordgeschrammel $***, ich kann eine groovy Rhythmusgitarre auch mit 2 Tönen spielen,
Teilweise Zustimmung. Wie schon gesagt: Gib dem Song, was er braucht. Und wenn das eine Rhythmusgitarre mit Akkordgeschrammel ist, dann her damit. Und wenn nicht, dann nicht.

Heike schrieb:
sheets kann der Keyboarder überhaupt eh' besser. Und was den angeht, wieso freut man sich, wenn man mal einen mit einer starken linken Hand trifft?
Weil man dann als Bassist mehr musikalische Freiheiten und vor allem viel mehr Zeit hat, die süße kleine Blondine in der ersten Reihe zu beeindrucken :p


FAZIT: Improvisationen oder Solo, Gefrickel oder straight: Alles hat seine Berechtigung, solange es dem Song oder der Liveperformance zu Gute kommt. Sobald es Selbstzweck wird, verliert es seine Berechtigung. Und wieder runter mit dem erhobenen Zeigefinger... :p

Uff, was für ein langer Post... :D

LeGato
 
Heike schrieb:
Ich kann dieses Totschlagargument nicht mehr hören.



Man kann's auch übertreiben. In den zumindest meisten Bässen steckt ja wohl doch einiges an gitarrenbäuerlichen Überlegungen und Künsten, das sind keine Seifenkisten oder Musikbogen, wie man sie seit Jahrtausenden kennt.

Und was soll das notorische Herumhacken auf dem Groove? Sobald ein Schlagzeuger mal nicht umpf-dapf umpf-dapf... und der Bassist dùmm-dumm-dumm-dumm-dúmm-dumm-dumm-dumm oder um-ba um-ba um-ba oder um-peg-peg spielt, findet sich immer einer, der ankommt und sich beschwert, es sei alles viel zu kompliziert, verkopft, nicht aus dem Bauch, die Musiker seien Egomanen, und das arme, arme ach so überforderte Publikum... Wieso können nicht mal andere als Sündenböcke herhalten? Ich find' z.B. Akkordgeschrammel $***, ich kann eine groovy Rhythmusgitarre auch mit 2 Tönen spielen, sheets kann der Keyboarder überhaupt eh' besser. Und was den angeht, wieso freut man sich, wenn man mal einen mit einer starken linken Hand trifft? Fragen über Fragen... :tongue:

110%-tige Zustimmung.
 
LeGato schrieb:
Manche Soli sind in erster Linie ne "Schwanzverlängerung" (guck mal, ich kann Quintolen slappen, und ich kenne Skalen, von denen habt ihr noch nicht mal was gehört). Andere sind tatsächlich eine tolle Bereicherung für einen Song oder eine höchst unterhaltsame Einlage bei einem Live-Gig.

Das ist der Grund warum ich selten Solos spiele. Ich muss mich vor niemandem profilieren denn Bass spiele ich nur für mich selbst und ganz bestimmt NICHT für's Publikum! Das Publikum ist schlicht zu blöd zu erkennen wer ich bin, bzw. welches Instrument ich spiele. Ich hab's schon getestet indem ich einfach kein Solo gespielt habe, glaubt einer im Ernst das nach dem Gig irgendein Zuschauer zur Band geht und fragt: "Warum hat der Bassist kein Solo gespielt?" Wer macht was das Publikum will ohne seinen eigenen Weg zu gehen hat schon verloren! (Das ist nicht von mir, das ist von Agnus Young, ich hab's nur übersetzt!). Ich spiele nur meine eigenen Sachen und weiss daher was ich kann; somit muss mich nicht mit Bassist X irgendeiner Band Y messen indem ich nur versuche ihn zu covern.

LeGato schrieb:
Was hat denn Groove damit zu tun, WAS man gerade spielt? Groove ist in meinem Verständnis eher die Anmutung, WIE man es spielt. Und genau das ist ja das so schwer Greifbare daran, dass sich Beschreibungsversuchen so konsequent entzieht. Wie erklärt man einem Anfänger, was der Groove ist? Gar nicht. Er wird es mit der Zeit selber hören, und wenn ihm seine Finger mit zunehmender Übung immer weniger im Weg sind, wird er es instinktiv auch umsetzen.

Ohne Groove geht gar nichts. Groove ist man selbst. So einfach ist das. Von Gitarristen und Keyboardern oft missverstanden, für den Drummer unverzichtbar! Das hat ziemlich wenig mit Anschlagstechniken o.ä. zu tun....sondern schlicht mit musikalisch sein oder nicht.

LeGato schrieb:
Weil man dann als Bassist mehr musikalische Freiheiten und vor allem viel mehr Zeit hat, die süße kleine Blondine in der ersten Reihe zu beeindrucken :p

Kein Kommentar. Tussis im Publikum interessieren mich genausowenig wie den Papst die neuste Ausgabe vom Playboy. Ich bin schliesslich Bassist.
 
bassplayer30 schrieb:
Kein Kommentar. Tussis im Publikum interessieren mich genausowenig wie den Papst die neuste Ausgabe vom Playboy. Ich bin schliesslich Bassist.
Ach komm! :D

Mal im Ernst: Den Smiley hattest du schon gesehen, oder?

LeGato
 
Nunja, ich finde das garnicht mal so abwegig :p
Also Rockmusiker hat man doch ein gewisses Erbe das man antritt. Wie genau man das umsetzt oder interpretiert ist individuell.

Aber erst seitdem unser Drummer ständig fremdgeht, sich zig' nebenbei warmhält und am Ende doch immer ohne dasteht, fühl ich mich so richtig als Member einer Rockband
:D

Und zur Show gehörts meiner Auffassung nach in gewissen Situationen (oder Musikrichtungen) einfach dazu mit dem Publikum etwas zu flirten, spezielle Bezüge aufzubaun findet ihr nicht ? Also ich rede da im weitesten Spektrum von "Rock"musik. Das ist ja auch ein Gefühl und eine Einstellung.
Das konventionelle Jazz-Trio ist diesen Auflagen nicht unterlegen will ich damit sagen.

bassplayer30 schrieb:
Kein Kommentar. Tussis im Publikum interessieren mich genausowenig wie den Papst die neuste Ausgabe vom Playboy. Ich bin schliesslich Bassist.

Ich will nix unterstellen. Das klingt mir irgendwie aber so nach steriler Bassmaschine. Wenn ich (persönlich) im Publikum stehe habe ich es schon gern wenn da nicht "ein Drummer", ein "Gitarrist" und ein "Bassist" auf der Bühne ist, sondern es sich auch zeigt, dass sie menschlich sind ;)
Hoffe jemand kann das ansatzweise so nachvollziehen wie ich das gemeint habe .......
 
Yo! Ich bin die total sterile Bassmaschine und Emotionen sind mir fremd. Ich werde mich ab jetzt mit meinen Kommentaren und Postings zurückhalten.
 
Jetzt geht's ein wenig Off Topic, aber gut...

Kommt halt drauf an, was man mit seiner Band so macht :)

Bei unserer Coverband geht es ganz klar darum, das Publikum zu unterhalten. Dafür werden wir gebucht, künstlerische Selbstverwirklichung ist nicht gefragt. Und da gehört es dann selbstverständlich dazu, einen Bezug zum Publikum aufzubauen. In erster Linie ist das die Aufgabe der SängerInnen, aber der Rest der Band sollte auch nicht wirklich gelangweilt in der Ecke rumstehen. Ein bisschen flirten ist da schon ok :cool: Bei uns werden auf der Bühne die üblichen Klischees ganz bewusst bedient und auch karikiert.

Wenn bei einer Band aber eher der künstlerische Anspruch im Vordergrund steht (bösartig gesagt: die message ;) ), kann das natürlich auch anders aussehen. Dann sollte man sich vielleicht so geben, wie man wirklich ist.

Andererseits nützt dir auch der beste Song der Welt nichts, wenn du ihn für dich und nicht für dein Publikum spielst. Die Leute kommen eigentlich immer zu Konzerten, weil sie sich Unterhaltung davon versprechen. Und da kann es ja nicht schaden, ihnen zu zeigen, dass man sich freut, dass sie da sind.

Ich glaube aber nicht, dass bassplayer30 meinte, dass er nicht auf das Publikum achtet, wenn er auf der Bühne steht.

[edit] hoppla, da isser ja schon. hab ich zu lange vor mich hingetippselt... [/edit]

Back to topic
LeGato
 
LeGato schrieb:
Weil man dann als Bassist mehr musikalische Freiheiten und vor allem viel mehr Zeit hat, die süße kleine Blondine in der ersten Reihe zu beeindrucken :p
LeGato

Endlich mal jemand, der versteht, warum man überhaupt ein Instrument spielt. :D

Allerdings dachte ich, dass das eher die Aufgabe der Gitarristen ist. :confused:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben