Wie ist eure "Blubber-Range"?

  • Ersteller broeschies
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Dann füttern wir mal die Statistik:

Meine Blubberrange entspricht auch in etwa meiner Singrange, wobei ich mich in der superhohen Lage (h'' - f''') wegen mangelnden Könnens im Pfeifregister beim Blubbern deutlich wohler fühle als beim Singen. Nach unten hin decken sich Blubber- und Singumfang aber wieder (ab c kommen nur noch Blubbergeräusche bzw. heiße Luft). Meine Sprechstimme dümpelt normal um a und wenn ich "nett" spreche bei e'.
Meine Grenzen fühle ich bei e abwärts, da brauche ich mehr Knarz (fry); bei a' gibt es, wenn ich es schlecht mache, einen Registerbruch und ab da aufwärts brauche ich für Belting spürbar mehr Körpereinsatz; bei c'' liegt die Schmerzgrenze für die verbrustete Vollstimme :redface:; ab f'' kommt die Randstimme erst richtig in Gang; ab h''/c''' pfeifts.

Was mein genaues Stimmfach angeht, waren sich meine GL bisher alle einig uneinig (meine jetzige sagt sogar gar nichts dazu, was bei Pop/Rock aber auch richtig ist). Wenn ich tiefer und mit mehr Schmackes singe, sagen viele "eindeutig Mezzo!" und wenn ich hoch und vor allem "schön" singe, heißt es "eindeutig Sopran!". Ich selbst denke, die Wahrheit liegt dazwischen *g* aber tendenziell eher Sopran, wenn auch kein hoher, denn mMn sollte ein Mezzo in der ungestrichenen Lage samtiger klingen als ich. Das Wärmere, Schwere in den Mitten kann, so meine ich es mal gelesen zu haben, auch vom "lyrischen" kommen (lyrisch, nicht lirico spinto/jugendlich-dramatisch, die sollen leichter klingen). Hach, gut dass man Contempory so singen darf, wie einem die Schnauze gewachsen ist. Es gibt da zwar auch Klangideale, aber an die muss man sich ja nicht halten, weil man - vom Musical abgesehen - sich selbst und keine Rolle darstellt.
 
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Vali, jetzt wo du es sagst ... ich denke gerade ans Vocaltreffen zurück und es ist wirklich schwer, dich einzusortieren. Spontan würde ich sagen: in der Randstimme tirillierst du wie der leichtgängigste Sopran, in der Vollstimme mutest du eher wie ein Mezzo an. Kein Wunder, dass sich auch die Lehrer schwer tun.
 
Hehe, stimmt. Ich denke auch, dass du Recht hast, dass es eine typische Männer-Range ist. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob meine Stimme leichtgängig genug ist, um als "lyrisch" durchzugehen, aber ich bin definitiv ein eher heller Bariton.
OK, so differenziert habe ich jetzt nicht gedacht, das kann schon sein. Ich denke eh, je weiter man abstuft, umso fließender werden die Übergänge, bis hin zu einem Grad, an dem es schwer wird, eindeutig zuzuordnen.
Marco Hietali kenne ich nicht, da ich nicht so der Nightwish-Hörer bin. Hast du da vielleicht einen Link für mich? Interessiert mich.
Mercury hat meines Erachtens im Laufe seiner Karriere mit Technikproblemen zu kämpfen gehabt. Die Krankheit hat natürlich auch an der Kondition genagt.

Hietala ist ein typisches Beispiel dafür, was ich unter einer lyrischen Stimme verstehe. Hier z.B. zwei ruhigere Songs, bei denen man deutlich hört, wie hauchig er in den Tiefen wird. Auch allgemein ist er in der Bruststimme recht hauchig. Dennoch ist sein Timbre verglichen mit Tenören eher dunkler. Das ist für mich das charakteristische Merkmal von lyrischen Stimmen. Eine nicht sehr ausgeprägte Bruststimme bei gleichzeitig starker Tendenz zum Twang und zur Randstimme.

http://www.youtube.com/watch?v=OdR5KoZsdP8
http://www.youtube.com/watch?v=CRItZrzOt34

In diesem Pink Floyd-Cover hört man schön wie seine Stimme deutlich an Kraft gewinnt wenn es in Richtung hohe Vollstimme/Randstimme geht (besonders ab etwa 2:15) und auch dass er diese Töne scheinbar spielend mit oft sehr frei schwingendem Vibrato nimmt.
http://www.youtube.com/watch?v=Gkg88Mw5xJw&feature=related

Im Vergleich z.B. Freddie Mercury, der in der Randstimme eher zum Hauch tendiert, in der hohen Vollstimme deutlich angestrengter wirkt, aber dafür eine tragfähigere Tiefe hat, z.B. hier
http://www.youtube.com/watch?v=fJ9rUzIMcZQ

ab 3:20 das "galileo" bewegt sich so um F rum denke ich.

Bei Freddie hat man halt eher den Eindruck, dass er in den Höhen die Bruststimme ausdünnt, um sie zu nehmen. Bei Hietala hat man eher den Eindruck, dass seine Basis eher die Randstimme ist und er in den Tiefen versuchen muss die Bruststimme irgendwo herzunehmen, dann erst in den Höhen richtig "frei" wird. Man kann natürlich überlegen in wieweit das einfach nur ein technischer Unterschied ist, aber möglicherweise ist die Unterscheidung zwischen "lyrisch" und "dramatisch" gerade in einer natürlichen Tendenz zu einer bestimmten Technik begründet.

Hm. Da wage ich keine Aussage. Ich weiß, dass man aber beispielsweise im Estillsystem bei Belting davon ausgeht, dass kein Tilt im Sinne von gekipptem Schildknorpel im Spiel ist, sondern im Gegenteil der Ringknorpel gekippt wird. Wobei ich z.B. nicht so belte, wie Estill das proklamiert.
Ja, da bin ich mir auch nicht ganz sicher. So sehr mir die Estill-Sachen konzeptuell gefallen, so sehr verwundern mich oft die konkret physiologischen Aussagen, die da gemacht werden.
OK. Wäre es dann nicht denkbar auf drei Übergangspunkte zu erweitern? Einen, ab dem frühestens in die Randstimme gewechselt werden kann, einem, bei die Stimme erstmals bricht und einem ab dem sie spätestens bricht?
Ja, das wäre sinnvoll. Ich wollte den ersten deshalb eigentlich weglassen, weil oft gesagt wird, dass das untere Passagio gar kein echter Übergang ist, weil er nur bei ungeübten Sängern besteht, die noch nicht gut genug ausdünnen können. Übrigens gehe ich genau wie du ab f' in die Randstimme bei einer Sirene. Es scheint wohl irgendwie was dran zu sein an der Aussage von Rob Lunte, dass das obere Passagio bei f'/fis' relativ allgemeingültig ist. Deshalb bin ich auch davon abgekommen Stimmfächer nach dem Passagio einzuteilen, weil gerade das untere und obere Passagio auch bei sehr unterschiedlichem Stimmfach oft gleich sind. Recht überzeugt bin ich aber immer noch davon, dass der dritte Punkt, also der ab dem man in die Randstimme MUSS charakteristisch für ein bestimmtes Stimmfach ist.

In der Praxis beobachte ich immer wieder bei mir, dass ich da erst ab a' in die Randstimme gehe und die Töne f' und g' noch belte. Mit "Gewalt" kann ich auch das a' und ais' noch belten, ab h' muss ich dann in die Randstimme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin noch nicht dazu gekommen, mir die verlinkten Beispiele anzuhören, kommt noch, aber um eben ein Missverständnis aufzuklären:

Übrigens gehe ich genau wie du ab f' in die Randstimme bei einer Sirene.
Ich meinte tatsächlich f und nicht f'! Wenn ich von unten nach oben blubbere, dann wechsele ich bereits in der kleinen Oktave in die Randstimme! Das ist auch der einzige Punkt, an dem ich das wirklich akustisch bruchlos vermag. Wenn ich in einer höheren Lage das Register wechsele, dann auch immer mit deutlich hörbarem Klangunterschied.

Ansonsten gilt aber auch für mich, dass mein erster Bruch in deinem Sinne zwischen f' und g' liegt und ich ab da um in der Vollstimme bleiben zu können, die Einstellung im Ansatzrohr verändern muss.
 
Ich bin noch nicht dazu gekommen, mir die verlinkten Beispiele anzuhören, kommt noch, aber um eben ein Missverständnis aufzuklären:


Ich meinte tatsächlich f und nicht f'! Wenn ich von unten nach oben blubbere, dann wechsele ich bereits in der kleinen Oktave in die Randstimme! Das ist auch der einzige Punkt, an dem ich das wirklich akustisch bruchlos vermag. Wenn ich in einer höheren Lage das Register wechsele, dann auch immer mit deutlich hörbarem Klangunterschied.

Ansonsten gilt aber auch für mich, dass mein erster Bruch in deinem Sinne zwischen f' und g' liegt und ich ab da um in der Vollstimme bleiben zu können, die Einstellung im Ansatzrohr verändern muss.
Hab ich mal glatt überlesen das Lippenflattern und den fehlenden Strich. Bei ner Sirene im Blubbermodus bin ich auch deutlich früher in der Randstimme.
 
Meine These ist die:

Bei einer ausgebildeten und ausgereiften Stimme entspricht die "Blubber-Range" der Gesangs-Range.

Bei einer noch nicht ausreichend ausgebildeten Stimme ist es dagegen nicht selten so, daß die Blubber-Range die Gesangs-Range übersteigt. Ein bestimmter Bereich der Stimme, gerade in der Höhe, ist dann gesanglich also noch nicht nutzbar, das Lippenvibrato zeigt aber, daß diese Töne grundsätzlich vorhanden sind.
 
Meine These ist die:

Bei einer ausgebildeten und ausgereiften Stimme entspricht die "Blubber-Range" der Gesangs-Range.

Bei einer noch nicht ausreichend ausgebildeten Stimme ist es dagegen nicht selten so, daß die Blubber-Range die Gesangs-Range übersteigt. Ein bestimmter Bereich der Stimme, gerade in der Höhe, ist dann gesanglich also noch nicht nutzbar, das Lippenvibrato zeigt aber, daß diese Töne grundsätzlich vorhanden sind.

Ja, so ungefähr war auch meine Ausgangsvermutung, wobei man halt mit bestimmten "Techniken" wie Untertongesang oder extrem hohem Atemdruck noch etwas mehr als die Blubber-Range rausholen kann, aber noch man das noch wirklich zur Gesangs-Range rechnen will, darüber lässt sich sicher streiten.
 
Nice! Wenn ich's richtig höre ist es G2-G5, also auch ziemlich genau drei Oktaven. Ziemlich genau eine Quarte über meinem Umfang. Das würde ich als eine absolut typische "Männer-Blubber-Range" bezeichnen, die wahrscheinlich einem schweren Tenor entspricht (was die allermeisten Männer sind), vielleicht auch einem lyrischen Bariton.

Typische Männer Blubber Range ?
Das ist ja verdammt hoch o_O

Ich schaff das Blubbern grad ma vom G bis d'' und mit übelster Quälerei F bis f''

Und wenn ich mich nicht täusche reicht sein Beispiel bis c''' :p
 
Ich muss aber auch dazu sagen, dass dies die von mir am meist benutzte Übung ist, da ich sie für unglaublich effektiv halte. Und da bildet sich mit der Zeit ebn bischen auch was nach oben und unten in der Range (und ich habs mal gecheckt: es ist oben tatsächlich ein c, kein g).
Wichtig ist, dass Du im oberen Part versuchst, im Hals locker zu bleiben. Man ist schnell dazu verleitet, zu pressen. Hier ist aber mehr ein "Loslassen" gefragt.
Ach, und, was ich auch bis vor 2 Wochen nicht gemacht habe, bis ich ma gesehn habe, wie es teilweise auf YT durchgeführt wurde: Wenn Du 2 Finger leicht neben die Mundwinkel (erklär das ma... :rolleyes:) drückst, nimmst das auch wieder n bischen Spannung und macht die Übung einfacher.
so... weiter packen... Türkei und so! :great:
 
Ich muss aber auch dazu sagen, dass dies die von mir am meist benutzte Übung ist, da ich sie für unglaublich effektiv halte. Und da bildet sich mit der Zeit ebn bischen auch was nach oben und unten in der Range (und ich habs mal gecheckt: es ist oben tatsächlich ein c, kein g).
Wichtig ist, dass Du im oberen Part versuchst, im Hals locker zu bleiben. Man ist schnell dazu verleitet, zu pressen. Hier ist aber mehr ein "Loslassen" gefragt.
Ach, und, was ich auch bis vor 2 Wochen nicht gemacht habe, bis ich ma gesehn habe, wie es teilweise auf YT durchgeführt wurde: Wenn Du 2 Finger leicht neben die Mundwinkel (erklär das ma... :rolleyes:) drückst, nimmst das auch wieder n bischen Spannung und macht die Übung einfacher.
so... weiter packen... Türkei und so! :great:

Ok, mit dem c'' hab ich mich dann wohl verhört, aber in der Tiefe ist es ein G oder? Zum Thema "normale Männer-Range". Ich denke die normale Männer-Range geht etwa von F/G bis f''/g'', wobei die Höhen, das hat man ja bei den Angaben der Damen schon gemerkt durchaus nach oben erweiterbar sind.

Der Trick mit den Fingern ist übrigens Schummeln :) Wie schon gesagt bin ich der Meinung, dass es gewisse Parallelen zwischen den Mundlippen und den Stimmlippen gibt. Wenn du die Finger neben die Mundwinkel drückst, setzt du die Mundlippen unter Spannung und verringerst die Schwungmasse. Das ist der gleiche Effekt wie das "Ausdünnen" der Stimmlippen. Dadurch brauchst du weniger Atemdruck, um die Lippen in Schwingung zu versetzen und kannst dadurch wiederum an den Stimmlippen mehr entspannen.

Das Lippen-Blubbern macht man übrigens genau dann richtig, wenn am Ende (also nach dem höchstmöglichen Ton) gar nichts mehr rauskommt. Wenn man für die höchsten Töne im Hals drückt oder eng wird, dann bedeutet das, dass man nicht richtig stützt.

Ob das mit den Fingern Sinn macht oder nicht, weiß ich nicht. Aber es wird in jedem Fall so sein, dass du die Töne, die du nur noch mit Hilfe des Fingerdrückens Blubbern kannst, nur sehr leise oder mit sehr hohem Atemdruck singen können wirst.

Schönen Urlaub! :cool:
 
Ja, unten G passt.
Also ob das schummeln is oder nich is im Prinzip ja wurschd; es macht die Sache n bischen entspannter und höher oder tiefer als mit Blubberei ohne diesen Trick komm ich auch nich! :)
Und klingen tut's auch nich anders; mein Soundbeispiel wurde allerdings noch ohne die Finger aufgenommen.
Ach und: Nächstes mal geht's wieder inen Norden!! :rolleyes:
 
Ja, unten G passt.
Also ob das schummeln is oder nich is im Prinzip ja wurschd; es macht die Sache n bischen entspannter und höher oder tiefer als mit Blubberei ohne diesen Trick komm ich auch nich! :)
Und klingen tut's auch nich anders; mein Soundbeispiel wurde allerdings noch ohne die Finger aufgenommen.
Ach und: Nächstes mal geht's wieder inen Norden!! :rolleyes:

Achso... also bei mir gehts mit Fingern halt ganz gut bis f''. Ohne Finger muss ich ziemlich ächtzen für das f'', da gehts entspannd nur bis d''.
 

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