Wie gut sollte man sein, um Songs zu schreiben?

  • Ersteller MsGontier
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Super, also dann hab ich fürs erste mal was, wo ich was machen könnte. Ganz viele Akkorde und Powerchords. In der Theorie bin ich die größte Katastrophe. Ich kann Tabs lesen und nachspielen, was spielen und den Tab aufschreiben und mehr geht nicht.

@Mountainbikemike

Jo, musste ich selber schon erfahren, bei dem ersten Lied. Ich schreib auf englisch.

@InTune: Bei mir ist es witzigerweise so, dass die Lyrics schon da sind, aber fast nicht bei der Mukke berücksichtigt werden (außer wegen Timing). Da denk ich mir dann schon ganz automatisch, DAS LIED gehört in Drop D, und da brauch ich die und die Settings am Amp und des Pedal mit genau der Einstellung. Und dann noch bisschen experimentieren, bis das ding fabriziert ist.
 
Hi,
habe mich gerade gefragt, wie gut man sein muss, um einen Song zu schreiben.
Die Frage kann nicht ernst gemeint sein.
Das eine hat mit dem anderen null, niente, nada zu tun.

Songs kannst du schreiben.........wenn du Songs schreiben kannst. Fertig.
Einer der produktivsten und erfolgreichsten Komponisten aller Zeiten
konnte weder Noten lesen, noch Noten schreiben und er konnte kein Instrument spielen.
Natürlich schaden die Qualifikationen nicht beim Schreiben,
sind aber absolut nicht erforderlich.

Ach ja, der Komponist: Irwing Berlin
 
Woody Guthrie soll tausend Songs mit maximal vier Gitarrengriffen geschrieben haben. "This Land is your Land" ist ein Klassiker. In Folk und Punk kann es so einfach sein. ;)

Sobald ich drei Griffe konnte, hab ich meinen ersten Song geschrieben. :D

Alex
 
Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen gitarristischem Können und Songwriting.
Liegt vermutlich daran, dass es da auch keinen Zusammenhang gibt.
 
Und dann noch bisschen experimentieren, bis das ding fabriziert ist.
siehst du - geht ja. Wenn du eine Idee hast funktioniert das genau so. Mag sein, dass am Ende was anderes rauskommt als du dir ursprünglich dachtest. Aber wenn's gut ist? Mir hilft da inzwischen, dass ich so Ideen dann mit dem Handy aufnehme, damit sind sie nicht ganz vergessen - ich muss es mir nur noch mal anhören ;)
Und ob du zuerst Lyrics und dann die Musik schreibst oder umgekehrt ist letztendlich eine Frage der persönlichen Vorlieben. Ich schreib zb gar keine Texte, das überlass ich denen, die den Song auch vortragen müssen. Aber ich liefer eben musikalischen Input.
 
Hallo!
Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen gitarristischem Können und Songwriting.
Liegt vermutlich daran, dass es da auch keinen Zusammenhang gibt.
Jedoch nur dann, wenn anderweitig musikalische Fähigkeiten vorhanden sind.
Und noch etwas differenzierter: Wenn musikalische Fähigkeiten vorhanden sind und der Song eben nicht zufällig entstehen soll.

Damit meine ich, dass es schon einen Zusammenhang gibt zwischen zumindest Grundlagenwissen und -können und Songwriting, wenn es eben nicht bei gelegentlichen Zufallsergebnissen bleiben soll.
Wenn jemand nur 4 Griffe auf der Gitarre beherrscht, bleiben die Songs eben auch in diesem Rahmen. Jemand der ein Genre versteht und vielfältige musikalische Grundlagen mitbringt, KANN sich für auch nur 4 Griffe ENTSCHEIDEN, muss es aber nicht.
Und wenn es dann um die Umsetzung geht, braucht es -so man/frau selbst am Instrument sein möchte- ja wohl schon auch die FÄHIGKEIT dies zu tun.

Viele Grüße
Markus
 
Hallo MsGontier,

also bei mir geschieht das "Song writing" alles nur durch probieren! Ich habe immer mal eine Melodie im Kopf, wo ich dann so schnell wie möglich versuche zur Gitarre zu rennen und diese in die Tat umzusetzen. Da stößt man schon auf eine Herausforderung. Das Griffbrett sollte man kennen und wissen wo ungefähr welcher Ton liegt. Aber das ist auch eine reine Übungssache.
Hab ich die Melodie erstmal, versuche ich darauf eine Rhythmus Spur aufzubauen in Form von Akkorden oder halt harten Riffs, je was dazu passt.
Der Rest finde ich kommt dann nach und nach, jedoch wenn ein Solo Part mit eingebracht werden soll, das ist dann eine Sache für sich!
Dann geh ich damit in den Proberaum und den Rest Tüftel ich mit meinen Jungs aus.
Es ist halt eine Geschmackssache was das alles angeht, jeder hat seine eigenen Ideale und Vorlieben und das entscheidet ja schon die Art und den Aufbau eines Songs.

Gruß :)

Sebastian
 
als kleiner Herumprobierer kann man schonmal etwas nettes komponieren, jedoch nicht oft :)

wenn man sich jedoch in die Theorie einarbeitet, kann man mit einem Fingerschnipp sinnvolles produzieren oder einfaches verbessern,

ohne Theorie geht es meiner Ansicht nach langfristig nicht, es sei denn, man will 14jährige Mädchen mit Billigpop a la NDR oder Schlager a la ARD u ZDF erfreuen

:)
 
wenn man sich jedoch in die Theorie einarbeitet, kann man mit einem Fingerschnipp sinnvolles produzieren oder einfaches verbessern,
ohne Theorie geht es meiner Ansicht nach langfristig nicht, es sei denn,.........

Das glaub ich nicht:D

Entscheidend für einen Stück sind doch erstmal die Ideen und die Phantasie.

Das fängt beim Text an und hört bei der Musik auf. Du kannst eine noch so gute Ausbildung haben; wenn dir nichts einfällt, ist es schwierig.

Selbstverständlich funktioniert die Umsetzung/Bearbeitung/Vermittlung besser, wenn man ein wenig spielen kann. Ich kenne noch einige Leute vom Konservatorium damals, die in den letzten 35 Jahren nichts eigenes brachten. Das hat natürlich auch noch den Grund, dass ihnen ihr eigener Anspruch im Wege steht.....aber unterm Strich is da nicht viel.

Andere wiederum haben so viel im Kopp, dass sie gar nicht wissen wo sie anfangen sollen;)
 
Ich hab schon sehr viel im Kopf, meistens Lyrics. Dann hab ich da so ne Melodie, die irgendwie nicht fertig wird...naja, einfach ein bisschen vor mich hin jammen, vllt kommt ja dann was.
 
Ich finde einfach vorsich herum jammen und improvisieren ist immer ein guter start für was neues unerwartetes :D da kommt man auf ganz andere ideen weil es einfach aus dem spielen herauskommt.
 
Du musst nichts, aber auch gar nichts wissen, um einen Song zu schreiben. Du kannst einfach wahllos irgendwas spielen, dazu rumschreien und sagen, dass das sein Song sei, denn es gibt keine Definition von "Song". Man könnte da mit der Gesetzgebung von wegen Schöpfungshöhe und Reproduzierbarkeit daherlabern, aber eigentlich handelt es sich auch beim stumpfesten Machwerk um eine Art von "Kunst". Und die liegt im Auge des Betrachters.

Diese leidige Diskussion um Theorie ist eigentlich überflüssig. Manche Leute lernen irgendwann Tonleitern und die komplexen Zusammenhänge - und damit stirbt ihre komplette Kreativität, weil sie das Muster nicht mehr durchbrechen können. Andere bleiben bei ein paar Akkorden und der Pentatonik, wären aber in einer Prog-Band aufgeschmissen. Der individuelle Anspruch und die "Zielmusik" setzen da den Rahmen für. Je komplexer es werden soll, desto hilfreicher ist die Kenntnis der Theorie. Nicht zwingend nötig, es erleichtert aber bspw. das Schichten mehrerer Instrumente erheblich, wenn man weiß, welche Töne da zueinander passen. Wenngleich nicht alles, was theoretisch passt auch klanglich gut ist...

Bei einer Sache hilft Theorie aber eben überhaupt nicht und das wurde hier schon 500.000x festgehalten und wird sich auch nicht ändern: Inspiration. Du kannst dich zwar hinsetzen und sagen "ich schreibe einen Song in A-Moll"...das führt dann aber zu einer gewissen inhaltslosen Aneinanderreihung von Tönen, die du dann im Nachhinein mit Leben füllen musst. Einfacher ist es, um Melodien etwas aufzubauen. Wenn du nur Lyrics da hast, aber dir absolut keine Melodie dazu einfällt, stimmt was mit deinen Lyrics nicht ;) ...normalerweise entwickelt ein Text irgendeine Art von Fluss, sei es durch Versmaß oder sonstige Mittel bedingt. Diesen Fluss aufzugreifen ist eine Kernoption des Songwritings. Bei mir ist es zum Glück so, dass ich oft beides simultan entwickle...teilweise nur Satzfragmente und dazwischen lala, aber die Melodie entsteht halt. Vor dir selbst sollte dir nichts peinlich sein, einfach machen und üben...denn auch das Schreiben von Songs kann man üben, man kann auch später zu Erstlingswerken zurückkehren und die anfängliche Naivität durch späteres Handwerk aufpeppen...nur nie aufgeben.
 
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Besser ausformulieren als DrScythe kann man es nicht! sehr schön geschrieben :)
 
Um einen Song "schreiben" zu können, sollte man in erster Linie Noten schreiben können.

Sich einen Song auszudenken oder zu erfinden ist einfacher. Dazu braucht man nur ein wenig Fantasie.
 
Super, also dann hab ich fürs erste mal was, wo ich was machen könnte. Ganz viele Akkorde und Powerchords. In der Theorie bin ich die größte Katastrophe. Ich kann Tabs lesen und nachspielen, was spielen und den Tab aufschreiben und mehr geht nicht.

Das reicht aus. Ein Freund von mir meinte mal, je mehr er sich mit Skalen und Tonarten auseinandergesetzt hat, desto schlechter wurde das Songwriting, weil er zu verkopft an die Sache ran ging und nicht mehr einfach nur drauf los gespielt hat. War auch mal mit nem anderen Gitarristen in ner Band (da war ich Bassist), dem musste ich die Gitarre stimmen und der hatte überhaupt keine Ahnung was er da auf dem Griffbrett anstellt. "Spiel mal C-Dur" konnte man da nicht einfach sagen. Am Anfang dachte ich noch das gibt ne Katastrophe, aber er hats trotzdem geschafft intuitiv und durch rumprobieren echt coole Sachen zu machen. Klang am Ende echt gut.
 
Ich habe im Alter von 14 Jahren mit dem Gitarre spielen begonnen und kurz darauf auch schon meinen ersten Song geschrieben. Heute, nach vielen Jahren als Gitarrist, Songwriter und auch Sänger kann ich sagen, das es sehr unterschiedlich ist, wie ein Song entsteht.
Manchmal habe ich den Text, brauche aber Jahre um die passende Melodie dazu zu finden. Manchmal ist es umgekehrt, ich habe den fertigen Song und mir fällt außer dem Titel, der passen könnte, kein Text dazu ein.
Ich bin ja noch zu einer Zeit groß geworden, wo deutsche Texte in der Rockmusik ein absolutes No Go waren und quäle mich deshalb auch heute noch oft mit der englischen Sprache herum, quasi aus Gewohnheit.
In der Regel kannst du aus den Dur und Moll Grundakkorden schon gute Songs gestalten, wobei erweiterte Akkordkenntnisse dir natürlich mehr Gestaltungsmöglichkeit geben weil du andere Klangfarben wiedergeben kannst.
Ich habe auch Songs geschrieben in denen Akkorde verwendet werden, die ich bisher in noch keinem Buch gefunden habe und für die es bestimmt so Bezeichnungen wie Asus7/11 oder Bb9/13 oder sonst was gibt. Da ich keine Noten lesen und schreiben kann habe ich mir dann ein eigenes System entwickelt, das den heute verwendeten Tabulatursystemen ähnelt bzw. ich nehme es mit dem iPad auf wenn mir etwas einfällt.
Manchmal schlummern Songfragmente längere Zeit vor sich hin, bis mir eine Tonfolge oder ein Riff über den Weg läuft, die diese verbinden kann.
Manchmal habe ich Zeiten, da schreibe ich 3 Songs in einer Woche und dann wieder tut sich ein 3/4 Jahr absolut nichts.
Was sich im Laufe der Jahre herausbildet, ist dann schon ein eigener Stil, wobei ich zu 95% die Songs auf der Akustikgitarre schreibe, auch wenn es nachher als Heavyrock gespielt wird. Ich denke, ein Lied, das sich auf der Akustik gut anhört, wird sich elektrisch verstärkt auch immer gut anhören.

Beigefügt mal zwei Beispiele aus der Frühphase meines Schaffens, beide Songs haben keine besonders schwierigen Akkorde verarbeitet, wobei ich das Riff bei Chlidren of the Dark immer noch für eine meiner genialsten Schöpfungen halte.

Children of the Dark

Autumn
 
denke das geht schon wenn du paar einfache Akkorde im Rhytmus kannst
 
Wenn du Lust hast Songs zu schreiben, dann fang einfach an. Im Grunde kannst du nichts falsch machen. Wenn man sich ewig fragt, ob man nun soweit ist, wird nie etwas daraus. Denn zu lernen gibt es einfach immer was. Von daher: Lerne und schreibe parallel. So findest du vielleicht auch deine Stimme als Künstler und die Fähigkeiten wachsen parallel. Wobei du natürlich nicht das übliche Gitarre lernen beenden solltest...
 
Ich denke auch, dass man dabei weniger darüber nachdenken und es einfach tun sollte. Es gibt furchtbar einfache Lieder (man braucht nichtmal 3 Akkorde, Uriah Heep hat's bei Lady in Black auch mit zwei Akkorden geschafft...). Die Frage ist halt, wie deine Ansprüche sind und welche Art Musik du machen möchtest.

Bei Lyrics finde ich es immer gut, mit Metaphern zu arbeiten und, falls es Reime gibt, diese nicht zu einfach zu gestalten (zu offensichtliche Reime hören sich meist nach Kindergartenmusik an -- egal in welcher Sprache -- es sei denn es unterstützt den Stil der Musik, dann ist es wiederum ok).
Wenn ich einen Text habe und dann Musik dazu schreiben möchte, versuche ich mir eine einprägsame Melodie für den Chorus auszudenken (oft ist die aber schon in Ansätzen da, wenn ich den Text schreibe). Diese Melodie singe ich dann eine Weile vor mich hin und versuche, mit dem Instrument, was ich gerade da habe (meistens die Gitarre), das ganze in mehrere Richtungen abzuwandeln und so das beste dabei rauszuholen. Dabei entstehen oft schon Ideen für eine Bridge, die einen dann zum Verse bringt und so weiter...

Das ist allerdings nur meine Erfahrung (Hobby-Musiker).
 
meiner erfahrung nach kann man schon sehr früh songs schreiben. es reicht zum teil schon wenn du ein bisschen vor dich hin klimperst und dir auf einmal eine akkordfolge gut gefällt. daraus kann dann wenn du dich ein bisschen damit auseinandersetzt schon ein song entstehen. und außerdem macht übung ja bekanntlich den meister, also experimentier einfach mal ein bisschen herum
 

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