Wie gefährlich sind die sogenannten Party-Laser oder Nachthimmel-Laser?

Laser mitten ins Publikum
Wenn das vorher vermessen, abgenommen und verplompt wurde geht das schon. Bei öffentlichen VAs mit Laser wird in der Regel immer ein entsprechender Meßing. vom TÜV die Laseranlage abnehmen und sichern.

auch im kleinen Partykeller bei so ziemlich allen Kumpels.
Nicht gut, denn niemand weiß was aus dem Laser wirklich rauskommt.

Zudem war Früher (TM) es auch enorm teuer sich einen Laser ins Haus zu holen. Zudem war die Technik aufwändig (Gas- und Ionenlaser mit Wasserkühlung). Die Resonatoren waren ewig lang, schwer und empfindlich. Oftmals waren die Spiegel (bei Profisystemen) auf einer optischen Bank und mussten exakt justiert werden.
An der Uni stand ein Raman welches mit einem Kryptonlaser betrieben wurde. Der Resonator war für 300 mW Ausgangsleistung gut 1,2 m lang, brauchte Wasserkühlung und hatte ein dickes fettes Netzteil (32 A CEKON). Wehe wenn man an den Resonator kam, dann konnte man das Spiegelsystem neu justieren.

Mein erster eigener Laser war ein HeNe mit 30 cm Resonator. Brachte es immerhin auf 3 mW. Hat damals über 500 DM inkl. Netzteil gekostet.
Heute bekommt man für 250 € Lasermodule mit der 100 fachen Leistung und es reicht eine Steckdose oder gar eine Autobatterie. Die Dinger sind robust und praktisch wartungsfrei. OK, die Strahlqualität kommt nicht an einen altmodischen HeNe ran aber um das Auge abzuschießen reicht es allemal.

Wenn es doch die UV Strahlung ist, die die Gefahr in erster Linie darstellt...
Nicht unbedingt. Bei den heute Dioden gepumpten Festkörperlasern, wie sie eben mittlerweile aktuell hauptsächlich in diesem Segment verwendet werden, liegt die Hauptgefahr im IR Bereich.
So ein Festkörperlaser wird in der Regel über eine leistungsstarke IR Laserdiode gepumpt. Gerade bei den günstigen Produkten fehlt das entsprechende IR Filter oder ist minderer Qualität, so dass am Ausgang neben der eigentlichen Festkörperlaserlinie(n) (hier kann auch UV Strahlung rauskommen), vor allem dann IR Strahlung emittiert wird und das oftmals deutlich über der Leistung des eigentlichen Festkörperlasers.

Eine Filter davor zu setzen versaut einem die Laserlinie, da es hierfür spezielle, optisch bearbeitete Filter abgestimmt auf die entsprechende Wellenlänge sein müssen. Einfach aus dem Fotoladen sich ein UV oder IR (Breitband)Filter zu organisieren und davor zu setzen hilft nicht wirklich. Sicher schwächt (wenn überhaupt im entsprechenden Wellenlängenbereich) die Strahlungsleistung ab, doch niemand weiß wieviel.

Hab es schon beim Bundesamt für Strahlenschutz probiert
eMail schreiben oder Briefpost. Dann kann man nicht aus der Leitung fliegen und die Wahrscheinlichkeit eine Antwort zu bekommen ist höher.

...man nutzt eine Alternative mit LED. Machen auch tolle Strahlen.
Korrekt!
 
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Hi

Ah das nenne ich mal eine fundierte und vollständige Antwort. Vielen Dank dafür

Ich befürchte das ich mir das Projekt mal eben den Proberaum für kleine Disco Veranstaltungen nutzen und geile Lasereffekte haben, doch abschminke, oder es wirklich so baue, das es unmöglich ist, das das Laserlicht in Höhe der Zuschauer kommt mit einer Blende unten drunter.

Du bist (nur der Vollständigkeit Halber ) gar nicht auf die Variante eingegangen einen ND Filter einzusetzen, der das durchfliessende Licht um einen vorher bestimmten Faktor vermindert gibt es mir sehr hohen Faktoren, wo zb. nur nachweislich 10 % des Lichts durchkommen.

Filter versauen die Laserlinie, bedeutet das es dann sehr gestreut wird, oder wie hab ich das zu verstehen?
Eigentlich sind das ja Geräte aus der Optik, die keinen Schliff, oder sonstiges haben und - wenn man was hochwertiges nimmt - optisch korrekt ohne jegliche Verzerrung.

Ich bin selber Fotograf und hab solche Filter hier herumliegen um zb. manchmal bei Sonnenschein lange Belichtungszeiten fahren zu können.

Danke nochmal für all die bisher gegebenen Antworten.

Gruss

Ralf
 
ND Filter ... Licht um einen vorher bestimmten Faktor vermindert
Und in welchem Wellenlängenbereich?
Wenn man bei einem 300 mW Festkörperlaser 10% der Pumpleistung in die Nutzstrahlung umgesetzt wird so hat die Pumpquelle 3 W, eher mehr. Das bedeutet, dass gut und gerne 70% der Pumpleistung irgendwie abgestrahlt wird. Das wären dann über 2 W im IR Bereich. So eine Leistung grillt den Augapfel aber ganz locker.
Mit dem Filter, wenn er denn auf dieser Wellenlänge absorbiert, bleiben bei 10% immer noch 200 mW übrig. Das sind 2/3 der eigentlich Leistung des Festkörpers. Nicht gut.

Filter versauen die Laserlinie, bedeutet das es dann sehr gestreut wird,
Das auch, aber vor allem (ist im VA Bereich jetzt weniger relevant), verbreiter sich die Laserline, kommt es zu polarisationen usw.
Man nutzt Laser deswegen, da sie eng definierte Wellenlängen kohärent abstrahlen und sauber polarisiert werden können, wenn man es denn braucht. So ein FIlter würde dies zunichte machen. In diesem Fall wäre die Kohärenz schlecht und der Strahl fächert sich deswegen auf. In diesem Falle wäre das ja gut. Dennoch nicht empfehlenswert weil eben nicht effektiv. Zumindest nicht mit solchen 08/15 Filtern.
 
Nochmals vielen Dank für die schnelle Antwort

damit wir von den gleichen Geräten reden.
Ich hatte mir mal bei Thomann zwei Geräte der Klasse 3 R in den Warenkorb gelegt.

https://www.thomann.de/de/laserworld_el_230rgb_mkii.htm

und

https://www.thomann.de/de/cameo_woo...jtF97hJm3lLwHDld4MIsXgmbkWvRLRrRoCePgQAvD_BwE

Ich hatte das so gelesen das man für 3 R zumindest keinen LSB benötigt und sie legal privat betrieben werden dürfen.

Sollten die auch so gefährlich sein, ist es schon krass, das man das einfach so bestellen kann
 
https://www.laserworld.com/de/lasersicherheits-faq/2955-laserklassen.html

Laserklasse 3R​

Laser der Klasse 3R dürfen im sichtbaren Bereich (400-700nm) bis 5mW Leistung abstrahlen (entspricht 5 mal Klasse 2), im übrigen Bereich den 5-fachen Grenzwert für Klasse 1, ohne dass der Strahl aufgeweitet sein muss.

Erleichterungen gegenüber der Klasse 3B ist, dass kein Schlüsselschalter, keine Anschlußmöglichkeit für ein Interlocksystem und auch keine Zutrittsbeschränkung erforderlich ist.
Eine direkte Bestrahlung der Augen vermeiden. Den Lidschlussreflex nicht unterdrücken. Ansonsten können derartige Systeme im Showlaserbereich üblicherweise als unbedenklich eingestuft werden.
Das hervorgehobene ist der eigentlich Nutzen von 3R.

Allerdings findet sich auch folgende Definition
Laserklasse 3R
Klasse 3R. Bei Lasermaschinen der Klasse 3R liegt die zugängliche Laserstrahlung im sichtbaren Wellenlängenbereich von etwa 380nm bis 780nm bei maximal 5mW, d.h. 5 mal mehr als für Laserklasse 2. Diese Laserklasse bildet den Übergang zwischen Laserklasse 2 und 3B. Diese Geräte sind gefährlich für das Auge!
Beitrag automatisch zusammengefügt:

LSB braucht es grundsätzlich immer ab Klasse 3. Auch wenn man Laser öffentlich für Showzwecke einsetzt.
Allerdings bringt das auch nur dann was, wenn man seine Hausaufgaben im Vorfeld gemacht hat, sprich messen, justieren, Abnahme.
 
Sollten die auch so gefährlich sein, ist es schon krass, das man das einfach so bestellen kann
Bestellen kann man vieles.
Auf Amazon kannst Du Schreckschuss Pistolen (Airgun), Pfefferspray und Taser bestellen.
Die sind kaum ungefährlicher.

Wie schon gesagt, klasse 2M mit Streuscheibe minimiert das Risiko erheblich, aber LED als Alternative eliminiert es. Zudem LED auch andere Farben bietet als das Grün und Rot der meisten Partylaser.
 
... Okay, got it

die Laser die diese schönen Tunnel und Röhren projizieren, sind offensichtlich alle grundsätzlich Klasse 3, oder gibt es sowas auch in Klasse 2

Ich würde ja sofort einen Klasse 2 Kaufen, wenn er sowas könnte, aber da find ich nur die mit ganz vielen kleinen Punkten, was auch nett ist bei Nebel, aber natürlich nicht das selbe wie die Tunnel , Wellen und Röhren, die ich ursprünglich suchte

Wieso ist das so? Sind die Klasse 2 zu schwach um Wellen, Tunnel etc, zu zaubern? Wenn das machbar wäre ist das wahrhaftig ne Marktlücke
 
Ich kann nur nochmals auf meinen Beitrag #5 verweisen.

Wenn jemand nach dem Besuch deiner Veranstaltung einen Laserschaden am Auge (lässt sich vom Augenarzt sehr gut von anderen Schäden abgrenzen) diagnostiziert bekommt und darauf hinweist, dass bei dir Laser im Einsatz war, bist du in Erklärungsnot (auch wenn der Schaden eventuell gar nciht von dir verursacht wurde).
Und bei einem Gerät mit Klasse 3 erst recht.

Mir wäre das nach wie vor zu heiß, weil es auch sehr schöne ähnliche Effekte ohne Laser gibt.
Wenn jemand meint, bei dir wäre Laser im Einsatz gewesen, aber du nachweisen kannst, dass in deinem Fuhrpark kein Laser ist, bist du damit aus dem Schneider. Ein LED Effekt kann keine Augenschäden wie ein echter Laser verursachen.

Ich kann nach wie vor nicht nachvollziehen, warum es unbedingt ein echter Laser sein muss.
 
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Da hast Du mich falsch verstanden.

Von einem Klasse 3 bin ich ja inzwischen weg.

Ich hatte aus Neugierde gefragt wieso die oben beschriebenen Effekte nicht durch einen deutlich schwächeren Laser erreicht werden können.

Sollten solche Effekte durch LED Technik oder Geräte erreicht werden können scheidet Laser für mich sowieso komplett aus.

LED Technik in Form von Moving Heads, Flowerprojektoren, etc. aus dem Hobbie Bereich von ADJ hab ich bereits reichlich, ebenso einen Stobo und Discokugel.

Der Laser würde es halt nur abrunden.

Aber ich habe ja auch nicht gesagt oder geschrieben das ich auf Eure Tips scheisse, sondern es interessiert mich einfach wieso was wie ist.

Daher die Fragerei

und nochmal..

Sollte es ein Gerät geben, welches aus egal welcher Lichtquelle solch "scharf abgegrenzte" Linien projiziert in den Nebel (der immer mit dabei ist) dann her mit dem Link und ich bestelle es noch heute Abend.
 
Die Tunnel und Röhren kriegst Du nur mit beweglichen Spiegeln bei einem gelenktem Strahl hin.
Wüsste nicht, dass es sowas in der „Klasse 2M“ gibt. Und ja, wäre sicher ne Marktlücke.
Um aber den Bogen zum Beginn des Threads mal zu spannen: Es gibt da natürlich weiterhin die China Dinger mit Streuscheiben. Die können teils sowas ähnliches wie Tunnel - oder Besser Formen/Gebilde, statt der Muster darstellen.
https://www.amazon.de/AmyFei-Fernbedienung-Sprachsteuerte-360°Drehbares-Weihnachten/dp/B09GKSL95B

Aber da sind wir eben wieder genau am Anfang: sind die Teile gefährlich oder nicht?
Wenn Klasse 2M Laser verbaut wurden und auch wirklich nur die erlaubte Leistung hinter der Streuscheibe abgeben, vermutlich nicht. Aber man kann bei den Dingern eben nicht sicher sein.

Bei Thomann kann man ja auch mal anrufen und fragen, welche LED basierten Systeme zumindest was Ähnliches produzieren.
 
Grund: Ergänzung
Zuletzt bearbeitet:
Wieso ist das so? Sind die Klasse 2 zu schwach um Wellen, Tunnel etc, zu zaubern?
Nein, das ist erstmal nicht von der Laserklasse abhängig. Selbst mit Klasse 1 kann man Figuren "malen".
Allerdings sind Klasse 1 und 2 eben recht dunkel. Erst ab Klasse 3 wird es heller, allerdings auch für das Auge deutlich gefährlicher.

Licht, egal wie erzeugt und in welcher Qualität, breitet sich zunächst geradlinig aus. Fertig.
Damit man Licht "formen" kann braucht es entsprechende Optiken (Linsen, Prisma, Abschatter) und um Licht abzulenken bzw. in eine bestimmte Richtung zu lenken braucht es Spiegel.

Damit man Figuren "malen" kann braucht es sehr schnelle und auch genau Ablenkeinheiten, sogenannte Galvometer. Das ist das neben der Lichtquelle das Herzstück einer Laseranlage und das kostet auch richtig Geld. Die Lichtquelle ist erstmal egal.
Laserlicht hat den Vorteil, dass es eben eine sehr geringe Divergenz aufweist. Ein Laserstrahl weitet sich erst auf mehere Meter auf. Bei einer nicht Laserquelle muss man den Lichtstrahl aufwendig über eine gute bis sehr gute Optik fokussieren, doch auch das geht und wenn man dies richtig macht kann man mit entsprechenden Glavos auch "malen".

Der Wert eines guten Galvo liegt gerne mal bei 2-3 k€. Dazu braucht es dann die Treiberstufen, den Controller und die Software. Dies würde bei einer Klasse 2 Gurge deren Wert zigfach übersteigen, ist also nicht wirtschaftlich.
Selbst wenn man ein Billiggalvo für 500 € nimmt, würde dies wirtschaftlich keinen Sinn machen.
 
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... das Gerät was Du verlinkt hast ist in den Rezessionen von jemandem der die Anleitung gelesen hat als Klasse 3 Ausgewiesen..

Ich denke ich lasse es einfach, oder baue eine Blende drunter, das in dem 2,70 Meter hohen Raum die "Lasershow" nur oberhalb von 2,15 Meter ist.. den ich denke dann hat man es aus dem Augenbereich.. Fraglich nur ob es dann noch so geil aussieht, wie ich es erhoffe und der Aufwand dafür gerechtfertigt ist
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Nein, das ist erstmal nicht von der Laserklasse abhängig. Selbst mit Klasse 1 kann man Figuren "malen".
Allerdings sind Klasse 1 und 2 eben recht dunkel. Erst ab Klasse 3 wird es heller, allerdings auch für das Auge deutlich gefährlicher.

Es erschliesst sich mir aber nach wie vor nicht, das es sowas überhaupt nicht am Markt gibt...

Eigentlich bekommt man doch alles wofür es Abnehmer gibt auch zu kaufen und damit könnte man deutlich risikofreier alle Jungendzimmer, Hochzeit DJs Partykeller etc. ausrüsten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es erschliesst sich mir aber nach wie vor nicht, das es sowas überhaupt nicht am Markt gibt...
und nochmal: Es ist nicht wirtschaftlich, es rechnet sich nicht.
Du baust in ein Gehäuse eine Klasse 2 Gurge im Wert von 5 € oder weniger ein und setzt ein Galvo für 500 € ein, um den Strahl zum leben zu erwecken. Dazu kommt noch, dass die Funzel durch die schnelle Ablenkung noch dunkler wird, ergo das sieht auch nach nix aus.

Also schrauben die Hersteller in solche Spielzeuge geriffeltes Plastik und ein langsam drehendes Motörchen rein. Vielleicht mit viel gut will ein Plastikprisma.

Um es für dich also Fotograf zu verdeutlichen. Wer schraubt auf einen Body im Wert von 200 € oder weniger eine Festbrennweite mit 1:1,2 oder besser drauf? Oder ein fettes Tele? Solche Spielzeuge liegen auch deutlich jenseits der 2 k€. Die Frage ist ob es sich rentiert, ich vermute mal nein.
 
Man muss in unserer Branche immer auch Fälle bedenken, die in anderen Bereichen sehr unwahrscheinlich sind. Aber man sollte einfach davon ausgehen, dass ein Zwei-Meter-Mann seine Freundin auf die Schultern nimmt, deren Lidschlussreflex aufgrund von Alkohol und anderen Substanzen nicht funktioniert. Dann wird es schon knapp.
 
das Gerät was Du verlinkt hast ist in den Rezessionen von jemandem der die Anleitung gelesen hat als Klasse 3 Ausgewiesen..
Ich hab das ja auch entsprechend als Beispiel zum Thema herangezogen; du weißt eben nicht was Du bekommst … Hinter “Party Laser“ oder Aurora Effekt, welche sich manche ins Kinderzimmer stellen, kann eben auch sowas stecken.
Von daher würde ich schon aus dem Grund, dass Du nicht Deine und die Gesundheit Deiner Leute im Partyraum gefährdest, auf Laser verzichten.
Ich habe bei mir im Proberaum in 2,8m Höhe die hier im Thread gezeigten Teile.
Die lassen sich per DMX dimmen.
Was da am Ende aber emittiert wird, weiß aber niemand, sodass ich die Laser nicht nutze wenn die Gefahr besteht da rein zu blicken. Ich nutze die LED Effekte und die sehen top aus.
 
[...]
Sollte es ein Gerät geben, welches aus egal welcher Lichtquelle solch "scharf abgegrenzte" Linien projiziert in den Nebel (der immer mit dabei ist) dann her mit dem Link und ich bestelle es noch heute Abend.

Je nach Veranstaltung / Verwendungszweck wäre eventuell die Software Musicbeam (https://www.musicbeam.org/) interessant. Eine kleine Software, die manuell oder per Soundinput live Laser ähnliche Szenen erzeugt. Die Software ist ziemlich schlank, kann bei kleinen Partys also auch auf dem Musik-Laptop / PC im Hintergrund laufen. In einem abgedunkelten Raum ist ein alter, ggf. schon ausrangierter Beamer absolut ausreichend.
Für den privaten Bereich gedacht, bietet Musicbeam allerdings keine Möglichkeiten zur externen Ansteuerung.

Viele Grüße,
Philipp
 
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Jetzt mal Butter bei die Fische...

Das grundsätzliche Problem bei Lasern ist die Augenschädigung, die  irreparabel ist. Sprich, Hautschädigung Schnitte etc... heilt alles aus, zumindest in Deutschland kein großes Ding... in anderen Ländern gelten bekanntlich andere Regeln für Schmerzensgeld. Besonders hoch ist das Risiko natürlich bei unsichtbarer Strahlung (UV und IR), aber natürlich auch bei sichtbarer Strahlung.

Auch wenn meine Arbeit als Laserschutzbeauftragter schon einige Zeit her ist, nehme ich mal an, dass das wesentliche noch gilt.
Die Laserschutzklassen vereinfache ich jetzt mal stark - eigentlich gibt es noch Unterklassen... z.B. abhängig davon, ob man den Laserstrahl durch Lupen, Linsen, Teleskope etc. beobachtet.

Klasse 1: Laser die unter vernünftig vorhersehbaren Bedingungen für das Auge ungefährlich sind, da diese Leistungen im Mikrowatt-Bereich haben. Trotzdem kommt da schon was raus, Einsatz typ. zum Beispiel Laserpointer.
Bestenfalls sind diese (Dioden-)Laser Typ-geprüft. Logisch, die Mengen, die davon hergestellt werden, da kann gar nicht jedes Gerät einzeln geprüft werden.
Risiko: Aus Kostengründen handelt es sich oft um Diodenlaser, die eigentlich Ausschuss bei der Herstellung von CD-Playern sind. Wieso nicht mit denen auch ein bisschen Geld verdienen, statt sie raus zu werfen... also wird die Ausschussware in Laserpointern verbaut. Letztendlich garantiert Dir keiner, was Du wirklich bekommst... ein Billigprodukt, das noch nicht mal geprüft ist? ... ein typgeprüftes Modell, bei dem halt leider der verwendete Laser ein bisschen ausserhalb der Spec liegt?

Klasse 2: Das Auge wird bei dieser Klasse durch den Lidschluss-Reflex geschützt: Bei Blendung schließt die Spezies Mensch reflexartig das Augenlid. Typisch innerhalb von 0,25sec. Bei einer längeren Einwirkzeit kann das Auge geschädigt werden.
Risiko: Die Reflexzeit von 0,25s ist ein Mittelwert - der dazu noch von einigen Faktoren abhängt. Im Alter wird die Zeit um den Lidschluss-Reflex auszulösen länger, außerdem gibt es gewissen Mittelchen, unter deren Einfluss die Lichtempfindlichkeit gesteigert wird Dazu gibt es noch Idioten, die Spielchen daraus machen: "Schauen wir mal, wer es am längsten aushält in diesen Laserstrahl zu schauen, ohne zu blinzeln..." :igitt:
Wie gesagt, meine Tätigkeit als Laserschutzbeauftragter ist schon einige Zeit her - aber ich nehme an die Idioten sind noch nicht ausgestorben... :rolleyes:

Klasse 3: Bei direkter Beobachtung des Laserstrahls potentiell schädlich... je nach Unterklasse für Auge oder auch für Auge und Haut.
Da diese Klasse ein bisschen mehr Wumms hat, dürfte es sich um die meistverwendete Klasse für die Unterhaltungsindustrie handeln. Hier ist die (schriftliche!) Bestellung eines Laserschutzbeauftragten notwendig.
Risiko: Da ich mehr im Industriellen Bereich mit Lasern gearbeitet habe, kann ich hier nur vermuten: Mangelnde Fachkenntnis, falscher Aufbau, mangelhafte Einhaltung der Schutzabstände, keine Abnahme durchgeführt, Überschreitung der Expositionskennwerte...

Klasse 4: sehr gefährlich für das Auge und die Haut. Laserstrahlung kann Brand- und Explosionsgefahr verursachen. z.B. Materialbearbeitungslaser im industriellen Umfeld.
Na, ich denke, es erübrigt sich hier, die Risiken aufzuzählen.

Bitte beachtet auch den Unterschied zwischen diffuser und spiegelnder Reflektion (á la "ich bau mir mal kurz eine Abschirmung... und daneben hänge ich dann die Discokugel auf" -> unkalkulierbare Laserstrahlung im ganzen Raum. Das kann ins Auge gehen. :poop:

N.B.: Das besondere an Lasern ist, dass im Strahl hohe Leistungsdichten erreicht werden und durch die geringe Divergenz über lange Distanz aufrecht erhalten werden. Moderne Hochleistungs-LEDs erreichen Leistungen, die sie auch für das Auge gefährlich machen, wenn man aus kurzer Distanz rein schaut! [1]

Fazit: Nochmal, weil es so wichtig ist: Augenschäden sind irreparabel. Deshalb: Jede Art von Lichtshow erfordert Fachkunde die nicht durch eine Diskussion im Internet erreicht wird. Durch falschen Aufbau etc. kann euer Publikum gefährdet werden. Lasershows sind eine Sache für Profis, die sich die Gutachter-Abnahme, Laserschutzbeauftragte etc. leisten können und wollen. Im Hobby-Bereich würde ich generell darauf verzichten.

Grüße,

Kokopelli
 
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... Leute.

Vielen Dank für die vielen persönlichen und fachkundigen Wortmeldungen.

Ich verabschiede mich von dem Lasergedanken aus zweierlei Gründen nun endgültig.

Erstens sind schlicht so viele Argumente dagegen, besonders will ich mein Augenlicht und das meiner Freunde natürlich nicht gefährden.
Zweitens ist die Software oben so gut, das ich damit was gefunden habe, was für mich reicht. Einen ollen Beamer Hab ich nämlich noch daheim rumstehen.

Vielen Dank an alle die sich die Mühe gemacht haben so ausgiebig zu antworten
 
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… in meinen Augen eine sehr gute Entscheidung, auf Laser zu verzichten!

… das Publikum hat wesentlich mehr von gut inszenierten Farben, als von einer potentiell gefährlichen Laser Show!

… eine Party oder Show wird durch einen einzelnen Lichteffekt kein Stück besser!
 

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