Wie es besser geht

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Ein paar aktuelle Texte und Diskussionen hier im Forum haben mich zu diesem Text inspiriert.
Freu mich über Meinung dazu

Wie es besser geht

Ich müsste doch noch zornig sein
so viel, was mich verletzte
es waren nicht nur Sätze
doch viel lieber noch will ich verzeih'n

Ich müsste Dir doch böse sein
tiefe Wunden schmerzen noch
und im Herzen brennt ein Loch
doch viel lieber noch will ich verzeih'n

Ich müsste doch voll Härte sein
um Schläge zu ertragen
da muss ein Panzer wachsen
doch viel lieber noch will ich verzeih'n

Was soll der Hass, was soll die Wut?
Sie tun nicht gut und darum lass
uns den Ärger verbannen
und damit sofort anfangen


Ich habe mich so oft gefragt
warum es so gekommen ist
obwohl Du meine Mutter bist
dann hab' ich „ich verzeih“ gedacht

und dann hab' ich zu mir gesagt
lass die Suche nach der Schuld
versuch Dich besser in Geduld
und habe „ich verzeih“ gesagt

Ich habe mich jetzt klar entschieden
Obwohl ich weiß – Du bleibst Du
lass ich Dich nicht allein und nun
hab ich Dir schon verziehen

Was soll der Hass, was soll die Wut?
Sie tun nicht gut und darum lass
uns den Ärger verbannen
und damit sofort anfangen


Narben verheilen
Ärger verraucht
das, was soll bleiben
ist was jeder braucht
Liebe, Verständnis. Und nach einem Streit.
Vergeben, vergessen, verzeih'n
 
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Lieber @Frank_de_Blijen , das ist in der Tat ein versöhnlicher Text. :)
Zum Refrain habe ich eine kleine Anmerkung, weil ich rhytmisch dort ständig hakel, und zwar bei den Versen
"uns den Ärger verbannen
und damit sofort anfangen"
Mein Vorschlag wäre:
den Ärger uns verbannen
sofort damit anfangen
Das böte auch inhaltlich den Vorteil, dass der Fokus auf dem Ärger, der sofort verbannt würde, läge.
Was würdest du davon halten?
LG
 
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Mir fehlt eine Geschichte. :)
 
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Mein Vorschlag wäre:
den Ärger uns verbannen
sofort damit anfangen
Zustimmung, da hakte ich auch! ;)

Ansonsten: Toller Text, der wohl gut thematisch die von @Teestunde hier eingebrachte Stimmung von einer versöhnlichen Perspektive aus beleuchtet.

Gefällt mir sehr gut, obwohl ich selbst nicht ganz so gütlich drauf bin und bei mir selbst immer auch den Eigenanteil der Angesprochenen im Blick behalten will.
 
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Vielen Dank für Eure Antworten!

Und vielen Dank dafür, @Tygge :
den Ärger uns verbannen
sofort damit anfangen
So steht's jetzt im Text, das hab ich gern übernommen, es macht den Text besser.

Warum zu wenig Geschichte, @Teestunde ?

Mir reicht Konflikt inkl. physischer Gewalt. Der Auslöser ist zweitrangig.
obwohl Du meine Mutter bist
... das ist zudem ziemlich viel Geschichte - für mich. Ob ich "Mutter" schreibe - da habe ich lang geschwankt. Dadurch wird es ja sehr konkret. Aber ohne ein spezifisches LD war es mir dann auch zu ziellos, obwohl das Vergeben in den meisten Konflikten ein guter Rat ist. Zumindest nach etwa Zeit.
 
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Mein erster Gedanke ist, ich mag die Strophenanfänge.
Ich müsste doch noch zornig sein
Ich müsste Dir doch böse sein
Und auch das ABBA-Reimschema der Strophenzeilen und noch mehr in der verknappten Form im Refrain.

Nächster Gedanke, das Wort ‚verzeihen‘ wird ganz schön oft verwendet. Evtl ließe sich das straffen, wenn man in jeweils zwei der 4-Zeiler-Strophen die ‚verzeihen‘-Zeile überspringt.

Nächster Gedanke, ist ‚ich verzeihe‘ überhaupt das passende Wort?
lass die Suche nach der Schuld
versuch Dich besser in Geduld
Beinhaltet ‚Verzeihen‘ nicht gerade eine Schuldzuweisung? Aber mit was kann man die Bereitschaft aufeinander zuzugehen besser umschreiben? Vielleicht als Frage an beide gerichtet; ‚können wir uns verzeihen?‘ Oder mit der Erkenntnis, dass beide ihren Anteil am Streit hatten; ‚wir brauchen uns nicht verzeihen!‘

@Teestunde s Frage nach einer Story versteh ich schon. Ein erzählter Rahmen gibt mir die Möglichkeit mich an der Geschichte zu bedienen, nicht alles zu übernehmen, sondern Anteile auf mich zu übertragen. Vielleicht sind ein paar Details, der Küchentisch, das Blümchen-Geschirr, der gefilterte Kaffee, den/das man ewig kennt eine gute Beilage für den Song.

Mir hat mal jemand gesagt; ‚ich bin nicht nachtragend, aber ich vergesse nichts‘. War zwar nicht auf mich gemünzt, aber gesessen hat es trotzdem.
 
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Danke auch Dir, @michaw57

passte mir hier am besten, weil die AA-Reim-Botschaften die BB-Reimstories umfangen.

"verzeihen" kommt oft vor, stimmt - weil als Stilmittel die vierte Zeile der Strophen nur wenig verändert auftaucht. würden die wegfallen, wäre das ABBA-Schema nicht mehr erkennbar. Hmm. Find ich nicht so ideal. Auch, weil es je drei Strophen sind, die eine Einheit bilden.

Das "Lass die Suche nach der Schuld" sagt das LI sich selbt, dem LI. Eben: Nicht nach einer Schuld suchen, selbst wenn die da ist, selbst wenn die klar ist. eben Verzeihen - ohne dass die "schuldige Person" zu Rechenschaft gezogen wird, Buße zun muss oder sonst etwas. Ohne Suche, ob nicht auch beim LI Schuld liegt und wie viel. und sogar: Kein Aufeinanderzugehen steckt darin, sondern ein einseitiger Zugehen auf das LD ohne die Forderung, dass das LD das auch (an)erkennt.
Nicht einfach, sicher nicht immer und nicht jedem Menschen möglich - aber dem LI hier schon ;)

Zur Story: Ich untersuch da noch einmal die BB-Teile. Da könnte evtl noch etwas Geschichte rein.

und den Flachwitz erlaub ich mir noch: Pagen ... sind nachtragend :)
 
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Warum zu wenig Geschichte, @Teestunde ?
Mir reicht Konflikt inkl. physischer Gewalt. Der Auslöser ist zweitrangig.
Warum - weil es einfach spannender (für mich) ist. Bei einer Geschichte kann der Leser/Hörer mitgehen oder dagegen sein. Das macht (mir) einfach mehr Laune.
 
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Überarbeitet - mit @Tygge |s Verbesserung für den Refrain und einer Extra-Strophe für die Story.
Neues in blau.
------------------


Wie es besser geht

Ich müsste doch noch zornig sein
so viel, was mich verletzte
es waren nicht nur Sätze
doch viel lieber noch will ich verzeih'n

Ich müsste Dir doch böse sein
tiefe Wunden schmerzen noch
und im Herzen brennt ein Loch
doch viel lieber noch will ich verzeih'n

Ich müsste doch voll Härte sein
um Schläge zu ertragen
da muss ein Panzer wachsen
doch viel lieber noch will ich verzeih'n

Ich müsste doch verbittert sein
zu oft allein im Zimmer
dein Schweigen so viel schlimmer
doch viel lieber noch will ich verzeih'n


Was soll der Hass, was soll die Wut?
Sie tun nicht gut und darum lass
den Ärger uns verbannen
sofort damit anfangen


Ich habe mich so oft gefragt
warum es so gekommen ist
obwohl Du meine Mutter bist
dann hab' ich „ich verzeih“ gedacht

und dann hab' ich zu mir gesagt
lass die Suche nach der Schuld
versuch Dich besser in Geduld
und habe „ich verzeih“ gesagt

Ich habe mich jetzt klar entschieden
Obwohl ich weiß – Du bleibst Du
lass ich Dich nicht allein und nun
hab ich Dir schon verziehen

Was soll der Hass, was soll die Wut?
Sie tun nicht gut und darum lass
den Ärger uns verbannen
sofort damit anfangen


Narben verheilen
Ärger verraucht
das, was soll bleiben
ist was jeder braucht
Liebe, Verständnis. Und nach einem Streit.
Vergeben, vergessen, verzeih'n
 
Grund: Korrektur
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Psychologisch hinterlässt der Text bei mir noch Fragezeichen.

Das LI sagt: ich müsste doch noch...

- zornig sein
- böse sein
- hart sein

...und impliziert damit: obwohl ich allen (berechtigten) Grund dazu hätte, bin ich es aber nicht. Seltsam...

Ich frage mich: warum ist das LI nicht zornig / böse / hart? Was hat es umgestimmt? Der Wunsch zu verzeihen? Stimmt uns schon allein der Wunsch, dass "alles wieder gut ist", milde?

Weiter frage ich mich:

wenn das LI gar nicht zornig / böse / hart ist (obwohl es das "normalerweise" sein müsste) - warum gibt es dann überhaupt etwas, das das LI meint, verzeihen zu müssen? Sind seine eigenen Gefühle (und die Taten anderer an ihm) für es nur wie Mathematik, die es aus der Distanz bewertet? Eine Gleichung, die es zu lösen gilt?
 
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Lieber @Frank_de_Blijen ,
ich reibe mich inhaltlich an deinem Text.
In meiner Wahrnehmung scheint er mir ein unangebrachtes "Verzeihen" zu propagieren. Besonders in Verbindung mit der Mutter (wobei ich das auf "Eltern" ausweiten möchte) finde ich das nicht angebracht. Erwachsene verzeihen den Eltern meist viel zu früh und unbedacht und erlauben es sich nicht, ihren Zorn anzunehmen. Geschweige den, ihn wirklich kennnen gelernt zu haben und so später dazu stehen zu können. (Insbesondere dann, wenn körperliche Gewalt im Spiel war. ) Kinder können Gewalttaten nicht verzeihen, sondern bestenfalls verdrängen.

So ist mir dann deine Brücke von den "Schlägen"
um Schläge zu ertragen
bis hin zum Streit
Und nach einem Streit.
Vergeben, vergessen, verzeih'n
zu weit gefasst: Ein Kind geschlagen zu haben ist nicht dasselbe wie ein Streit und der Versuch, das "zu verzeihen" ist eine völlig andere Hausnummer.
Insofern finde ich, dass diese beiden Konflikte nicht gemeinsam in den Text passen.



Formal finde ich einige Passagen nicht so gelungen, denn sie klingen für mein Ohr "ungelenk". z.B.
um Schläge zu ertragen
da muss ein Panzer wachsen
müsste es nicht eher heißen? (...)
"um Schläge zu ertragen
muss doch ein Panzer wachsen"
oder "musste ein Panzer wachsen"

oder auch
(...) und darum lass
den Ärger uns verbannen
sofort damit anfangen
So wirkt es sprachlich etwas unbeholfen auf mich im Angesicht der Mammutaufgabe eines tief empfundenen Verzeihens.

Liebe Grüße
 
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So wirkt es sprachlich etwas unbeholfen auf mich im Angesicht der Mammutaufgabe eines tief empfundenen Verzeihens.
Das trifft es. Der ganze Text wirkt auf mich so, als wolle das LI nur einer schmerzhaften Auseinandersetzung aus dem Wege gehen und dabei auch noch Pluspunkte sammeln. Sich seinem Schmerz und der Wut zu stellen, ist zwar unpopulär, aber ehrlicher.
 
Danke an @logologia farfalla @streamingtheatre und @Teestunde

.. was wäre das für eine Welt, in der Verzeihen nicht möglich ist? Diese Welt möchte ich mir gar nicht vorstellen ...

Und genau das will ich mit dem Text doch sagen - Wut, vielleicht zu Hass gewachsen, wäre für viele in diesem Fall ein naheliegendes Gefühl. Aber dieses LI will nicht hassen. Zumindest nicht das LD. Dabei ist dem LI durchaus bewusst, dass es eben Gründe für den Hass gäbe. Aber anstatt sich das eigene Herz verhärten zu lassen, die Spirale weiterzudrehen, durchbricht es diesen Kreislauf. (Das ist tatsächlich möglich) und gibt der Versöhnung den Vorrang. Es ist also gerade keine Mathematik, denn der kalten Logik folgend (bzw dem tit-for-tat-Denken) wäre das LI dran, nun dem LD etwas Negatives zuzufügen. Aber es will das nicht.

Vor 30, 40 Jahren war es noch wesentlich häufiger so, dass zur Erziehung Schläge und Stubenarrest gehörten - und so übel das auch gewesen sein mag, viele der schlagenden Eltern waren auch liebende Eltern und die meisten heute Erwachsenen, die als Kind einmal geschlagen worden sind, haben (hoffentlich!) heute doch ein nicht von Hass geprägtes Verhältnis zu Ihren Eltern.

Anlass für diesen Text war der Text von @Teestunde, in dem das Verzeihen eben nicht möglich schien. Da war einfach gleich der Gedanke bei mir "Lass das nicht zu, dass Du nicht vergibst, auch wenn es schwer wird."

Danke auch für die Hinweise zum Text-Klang.
musste ein Panzer wachsen
werde ich als 2. Version daneben schreiben. Sollte der Text einmal zu Musik werden, wird das dann beim Komponieren sicher die richtige Formulierung finden.
 
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Aber anstatt sich das eigene Herz verhärten zu lassen, die Spirale weiterzudrehen, durchbricht es diesen Kreislauf.
Man verhärtet nicht, wenn man sich endlich mal klarmacht, wo die negative Energie eigentlich herkommt. Und man durchbricht nicht automatisch den Kreislauf. Im Gegenteil, wenn alle sich nur gegenseitig was vormachen, wird es unerträglich. Verzeihen NACH einem reinigenden Gewitter ist viel schöner!
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Lass das nicht zu, dass Du nicht vergibst, auch wenn es schwer wird."
Glaub mir, mit mir selber bin ich schon weiter als das LI im Text. Trotzdem träume ich noch davon, dass ich mit den LD mal so richtig aneinanderkrache. Wenn das LD davor ausweicht, dann bestimmt nicht, weil es verzeihen will, sondern weil es ziemlich feige ist.
 
es gibt da ja kein völlig richtig oder total falsch ...
Wenn das LD davor ausweicht, dann bestimmt nicht, weil es verzeihen will, sondern weil es ziemlich feige ist.
Das LD in meinem Text hat nix zu verzeihen, es gab ja nichts vom LI, das sich gegen das LD gerichtet hat. Es wäre hier nur schön, es bäte um Verzeihung ...

Und gut, wenn
Man verhärtet nicht, wenn man sich endlich mal klarmacht, wo die negative Energie eigentlich herkommt.
doch die Gefahr, dass das geschlagene Kind verhärtet, ist ja schon vorhanden. Hier ist der Weg heraus das Verzeihen. Ein großer Krach mit anschließende Versöhnung kann auch ein Weg sein ... manche wählen auch den totalen Kontaktabbruch ...
 
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was wäre das für eine Welt, in der Verzeihen nicht möglich ist?
Ich für meinen Teil habe ich nicht behauptet, dass es nicht möglich sei.
und so übel das auch gewesen sein mag, viele der schlagenden Eltern waren auch liebende Eltern und die meisten heute Erwachsenen, die als Kind einmal geschlagen worden sind,
Aus diesem Verständnis folgert aber doch nicht, dass den Eltern verziehen werden müsse. Das ist leider ein Argument, mit dem Kinder immer wieder ihres individuellen Erlebens beraubt werden. "Mama und Papa haben es ja auch schwer gehabt".
Verzeihen ist meiner Meinung nach ein Prozess, der nicht auf dem Verzicht (des Zorns) beruht, sondern auf dem Gefühl, dass sich dieser bereits aufgelöst hat. Ist es nicht so, dass wir sagen: "Ich verzeihe dir" wenn wir das bereits tun? Alles andere wäre doch eine Absichtserklärung...
Es geht auch nicht darum, die Eltern ständig zu konfrontieren. Aber der Geschlagene braucht die Gewissheit, dass der Zorn berechtigt ist. Nur dann kann er sich auflösen.

Mir ist natürlich klar, worauf du @Frank_de_Blijen hinaus willst, aber gerade dass macht es mir schwierig. Das nämlich dein Text exemplarisch eine Art "Moral" propagiert. Aber vielleicht verstehe ich dich hier falsch?
 
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Aber der Geschlagene braucht die Gewissheit, dass der Zorn berechtigt ist.
Du sprichst mir aus dem Herzen. :) Franks Text ist mir insgesamt zu eilig verfasst und ja, zu oberflächlich. Er wirkt auf mich, als hätten alle Beteiligten nur nicht die Traute, sich mal so richtig zu fetzen. Ich will nicht zu hart sein, aber ich komme nicht weg von den Gefühl. :) Andererseits frage ich mich gerade, ob ich meinen Wut-Text meiner Mutter zeigen würde. Wenn sie es will, wahrscheinlich sofort. Aber ohne konkreten Auslöser wohl nicht. Also bin ich auch nicht die Mutigste.
 
hm. Es gibt im Song nicht
sondern nur das LI - es ist im Selbstgespräch, spricht nicht direkt zum LD sondern denkt nur über die Beziehung zum LD nach.

Aus diesem Verständnis folgert aber doch nicht, dass den Eltern verziehen werden müsse. Das ist leider ein Argument, mit dem Kinder immer wieder ihres individuellen Erlebens beraubt werden. "Mama und Papa haben es ja auch schwer gehabt".
das versteh oder fühle ich nicht. "Muss" natürlich nicht - aber "darf nicht" doch viel weniger.
Das LI ist zwar das Kind seiner Eltern, aber selbst erwachsen.
Ist es nicht so, dass wir sagen: "Ich verzeihe dir" wenn wir das bereits tun?
das ist ein guter Hinweis, aber kein Einwand. Diese Haltung kann ich im LI auch genauso erkennen ... es ist sich dieses Gefühl nur noch nicht vollständig sicher.
Und dann ohne Vorbedingung verzeihen, ohne eine Entschuldigung zu fordern - das scheint nicht so recht anzukommen. FInd ich fast ein wenig schade, dass so sehr erst eine Eskalation gewünscht wird.

Vielleicht ist da eine Moral drin, vielleicht auch gerade nicht? Die alte Moral nach Rache, Vergeltung, Zurückschlagen - ist ja auch eine moralische Grundidee. Der folgt das LI eben nicht.
Aber ich kann auch sehen, dass das Euch nicht so recht gefällt, nicht abholt. Da werde ich den Text kaum so ändern können, dass sich das ändert ;) - das wäre dann kein arbeiten an Formulierungen, sondern ein anderer Text ...
 
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Da werde ich den Text kaum so ändern können, dass sich das ändert
Nein, das sollst du ja auch gar nicht. :)
Ind ich fast ein wenig schade, dass so sehr erst eine Eskalation gewünscht wird.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Wobei noch gar nicht raus ist, ob man wirklich so viele Federn lässt, wenn man den Verursacher endlich mal mit den eigenen Wut-Gefühlen konfrontiert. Jemand, dem immer wieder ohne Wenn und Aber verziehen wird, der muss sich nicht ändern. Damit verewigt sich das Dilemma.
 
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