Die Feststellung ist korrekt, allerdings handelt es sich beim 64' dieser Orgel um einen Diaphone-Dulcian.
Ohne ins Detail zu gehen: Ein Diaphone kommt aus dem Kinoorgelbau (er wurde, glaub ich, wie so vieles für diese Orgeln von dem Mitarbeiter der Kinoorgelbaufirma Wurlitzer Robert Hope-Johnes entrwickelt). Diaphon-Pfeifen sind zweigeteilt, sie haben einen Teil, welcher eine Luftsäule in Schwingung erregt (wie bei einer Zungenpfeife) und einen Resonatorteil, welcher in voller Länge gebaut werden kann (aber nicht muss). Letzter bestimmt die KLangfarbe von dunkel grummelnd (bei klassischen Orgeln würde man Subbass oder Bourdon sagen) bis knarrend druckvoll (Bombarde). So gesehen ist dieses Register ein Zwitter aus Lippen- (Labial-) und Zungen- (Lingual-) Pfeife, welche aber ca. 20 m lang sein wird.
Letztendlich ist an der Orgel interessant, dass ein akustischer 128' gebildet wird aus 64' + 42 2/3'. Akustisch deswegen, weil dem Hörer bei dem Ton C 64' plus dem Ton G 64' (das sind eben diese 42 2/3') der Ton C 128' vorgegaukelt wird (Stichwort: Differenzton, Bsp.: 10 Hz + 15 Hz: Ergebnis ist ein Ton von 5 Hz).
Der Hörer denkt, er "hört" also einen 128', wobei - selbst einen 64' spürt man mehr als dass man hört...
Zu guter letzt: von der Convention Hall Organ in Atlantic City sind nur wenige Teilwerke spielbar, insofern ist z. B. die Wanamaker Store aus Philadelphia deutlich reizvoller, zumal hier sehr viele Teile klingen und es genügend schöne Aufnahmen gibt, wichtig ist inj diesem Zusammenhang der frühere Hausorganist von Wanamaker, Keith Chapman, der "seine Orgel" wirklich beherrschte.
Zur Lektüre:
http://www.die-orgelseite.de/kurioses.htm
und gerne nachfragen, gerne auh via PN!
Steve