Rollos Ausführungen zu seinem musikalischen Werdegang haben mich auch mal kurz drüber nachdenken lassen. Ich bin übrigens Autodidakt und hab nur kurz in ganz jungen Jahren mal "Musikalische Früherziehung" genossen. Das hätte mich beinahe von der Musik abgebracht...
Jahre später (mit 14) fings bei mir mit einem geschenkten Yamaha PSR-irgendwas an. Das Ding wurde schnell langweilig. Also wurde gespart und für 800 DM mein erster Synth gekauft: ein
Ensoniq ESQ-1. Den hab ich heute noch.
Für "Gigs" zusätzlich von einem Freund ein
Roland JX-1 ausgliehen. Der hatte das bessere Piano.
Danach einen zusäztlichen
Yamaha TG-33 erspart. Eine skurrile Kiste. 300 Mack oder so, keine Ahnung. Viel Geld für mich jedenfalls.
Mir lüstete nach einer größeren Tastatur. Ohne große Ahnung erwarb ich ein
PPG PRK-FD. Ein Monstrum. Zum ersten Mal tat Musik machen im noch jungen Rücken weh. Völlig ungeeignet das Teil als Controller, aber was solls...
Was fehlte, war ein realistischer Pianoklang. Also ein gebrauchtes Kurzweil MicroPiano erspart. Das erste Mal, dass ich mich mit einem Pianosound live wohlgefühlt hab.
Das war mein Setup. Dann hab ich zuviel Pink Floyd gehört, liebte diese Sounds und wollte unbedingt einen Kurzweil K2000 besitzen - denn den spielten PF live. TG-33 und Micropiano wurden verkauft, neben der Schule Regale im Supermarkt eingeräumt und dann letztendlich hab ich einen
gebrauchten K2000 für 4000 DM erworben. Das können die Junghasen sich heute gar nicht mehr vorstellen... 4000 Mack für 61 gebrauchte schwarze und weiße Tasten, meine Eltern haben ernsthaft an meiner Zurechnungsfähigkeit gezweifelt, vermutlich wurde ich aus dem Testament gestrichen.
Als Ergänzung kam dann irgendwann ein Roland JV-1080 dazu, gebraucht immerhin 1400 Mark und vielleicht die einzige Anschaffung, die ich bereue. Das Teil wurde noch nie wirklich ausgenutzt. Aber das neu erworbene Rack (20 HE) musste ja irgendwie voll werden. Mixer, Effekte und der ganze Kram reichten da nicht aus...
Das PPG-Monstrum wich einer Doepfer LMK-4+ Tastatur, meinem ersten Neugerät. 19 oder 20 war ich da, das Zivigehalt musste dringend investiert werden.
Das Display des K2000 gab irgendwann den Geist auf, er resettete sich auch gerne während den Gigs. Also einen neuen gebrauchten gekauft, alle anderen in der Zeit angespielten Synths konnten mich nicht vom Kurzweil abbringen.
Viel später (vor zwei Jahren) kam ein
Nord Electro 2 dazu, das Doepfer war mittlerweile "durch", die Hämmer haben's nicht überlebt.
Durch Zufall ein
Yamaha KX-5 gefunden und erworben.
Kurz danach hab ich mir endlich einen langen Traum erfüllt und einen
Roland JD-800 gekauft. Schwer, ein gut erhaltenes Exemplar zu finden, aber es hat sich gelohnt. Ein sensationeller Synth.
Meine letzte Anschaffung vor zwei Wochen: ein Kurzweil PC3x.
Rückblickend finde ich es wichtig, dass man sein Setup anpasst. Jedoch nur dann, wenn der eigene Anspruch beispielsweise an einen Sound nicht mehr befriedigt werden kann und nicht, weil der Kollege was Größeres spielt.
Als Jugendlicher finde ich es wichtig, dass man sein Zeug selbst erspart oder erarbeitet - nur dann weiß man es auch zu schätzen. Klingt für die Jungs hier im Board bestimmt oberlehrerhaft, ist aber wirklich so (und gilt natürlich nicht nur für Instrumente). Das Gefühl bei Tätigung eines größeren Kaufs nach langer harter Arbeit ist besser als Sex, zudem hält das Glücksgefühl beim richtigen Kauf länger an.
Equipment sollte sich zu einem gewissen Grad durch Gigs oder Produktionen auch finanziell tragen. Hab ich keine Gigs und bin nicht als Studiomusiker engagiert, brauche ich eigentlich keine 4 Tastaturen, vermutlich nutze ich das vorhandene Equipment nichtmal zu 20 % aus. Aber das ist sehr rational gedacht, Sammler und Liebhaber sehen das verständlicherweise anders.
Genug gelabert. Habt Spaß