Wer spielt diatonisch?

  • Ersteller Torquemada
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"diatonisch" Spieler (gemeint sind hier wohl wechseltönig spielende Instrumente) sind vermutlich hier im Forum recht wenig vertreten. Sehen und hören tu ich solche Leute immer eher im Alpenraum - Bayern, Österreich und so und vor allem in ländlichen Gegenden. Die Leute die diese Instrumente dann jeweils spielen (jedenfalls die, die ich so erlebt habe) würde ich jetzt nicht unbedingt als typische Internet-User einschätzen, berufsmäßig, privat und sonstwie.
Ja, in meiner Kindheit gab's aufm Dorf noch ein paar, aber die waren 1. auch schon nicht mehr die Jüngsten und 2. war das lange vorm Internet. ;)

Vielleicht müsstest du die Suche deshalb mehr in südliche Gefilde verschieben, oder in der Folk-Szene suchen (irisch, bretonisch etc), da wird dieses instrument ebenfalls noch häufiger eingesetzt und da sind dann vielleicht auch eher Leute zu finde, die auch übers Internet ansprechbar sind - allerdings in deren speziellen Forenkreis.
Ich bin ja über die Frage zu den zweireihigen Konzertinen hier auf das Forum gestoßen. Sonst wäre ich gar nicht hier.
;)

Mich interessieren nun weder Alpengedöns noch irisches oder bretonisches Gedudel so sonderlich (und auch kein Morris-Dancing und keine Balkanmucke, um das gleich vorwegzunehmen). Deshalb haben mir die diesbezüglichen Foren bisher auch nicht weitergholfen.

Ich habe halt im deutschen Sprachraum noch kein anderes einigeraßen funktionierendes Akkordeonforum gefunden, geschweige denn eines für die Untergruppe diatonische Akkordeone.
 
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Mich interessieren nun weder Alpengedöns noch irisches oder bretonisches Gedudel so sonderlich (und auch kein Morris-Dancing und keine Balkanmucke, um das gleich vorwegzunehmen).

Dann solltest Du vielleicht mal erzählen, um welche Art der Musik es Dir geht - außerhalb dieses "Gedöns" oder "Gedudels" ist die Anwendung diatonischer Harmonikas doch ziemlich selten.

Gruß,
INge
 
Dann solltest Du vielleicht mal erzählen, um welche Art der Musik es Dir geht
Derzeit spiele ich Polkas, Walzer, Mazurkas, Schottische - alles meistens norddeutsche- , verschiedene Kontertänze, aber auch was von z. B. Walter Kollo oder Harry Bellafonte oder anderes wie La Paloma, Lilly Marleen, ...

Aber mir geht es nicht um eine bestimmte Musik, z. B. irische, und um deren stilistische Besonderheiten beim Spiel auf der Fiedel, Flöte usw., sondern generell ums diatonische Akkordeon. Deshalb sind Foren zu besonderen Musikstilen aber mit nur mäßigem Akkordeonbezug erstmal nicht so interessant. Mich interessieren die Diversität und die Möglichkeiten der diatonischen Akkordeone, nicht ein bestimmter Musikstil.
 
Hallo Torquemada,

du hast dir richtig was vorgenommen mit deiner diatonischen!

Ich selber spiele ein stinknormales Akkordeon, habe aber schon ein paar mal Noten für diatonische gesehen - und die sind häufig eben nicht in normalen Noten, sondern in einer ganz eigenen Griffschrifft notiert, da die Instrumente ja in einer, bzw. meist in zwei Tonarten gestimmt sind und damit klar ist, welche Taste nur in Frage kommt. Nur diese Griffschriften gibt es ziemlich wahrscheinlich eben auch nur für die "üblichen Verdächtigen" . Was es für dich wohl schwer machen wird, beliebige Stücke zu spielen, ist, zum einen, dass du, wenn es nicht in deiner Tonart notiert ist und erst mal transponieren musst - kriegt man hin , und dass du das Stück umsetzen mußt auf deine Bedürfnisse, was heißt, zu berücksichtigen, was du auf Zug und was auf Druck spielst. Da kann es dir unter Umständen passieren, dass du den Notentext etwas umschreiben musst, weil du in dem Moment vielleicht den notierten Ton gar nicht spielen kannst, da er auf "Zug" liegt und du halt grad auf "Druck "bist.

Aber man wächst mit seinen Herausforderungen - ich find es auf jeden Fall Klasse, dass du dich auf das Thema einlässt.

Versierte diatonische Spieler haben schon auch mal die gleichen Kisten in verschiedenen Tonarten - du siehst, es gibt viele Wege, um mit den Beschränkungen klarzukommen.

Viel Spaß mit deiner Musikbox!

Gruß,
maxito
 
Noten für diatonische gesehen - und die sind häufig eben nicht in normalen Noten, sondern in einer ganz eigenen Griffschrifft notiert
Ja, aber mit den Griffschriftnotationen habe ich mich bisher noch nicht ernsthaft befasst. Meist sind das einfachste Bearbeitungen von Schlagermelodien, die kriege ich zur Not auch selber hin, ebenso wie On-the-fly-Transponieren und so. (Ich wusste, so'n Musikwissenschaftsstudium zahlt sich irgendwann doch mal aus.) ;)

Versierte diatonische Spieler haben schon auch mal die gleichen Kisten in verschiedenen Tonarten
Welcher »versierte chromatische Spieler« kommt denn auch mit nur einer Kiste aus? :great: (Obwohl, bei den Preisen ... :eek: )
 
Welcher »versierte chromatische Spieler« kommt denn auch mit nur einer Kiste aus?

Na ja, das hat ja meistens eher mit Sammlerleidenschaft zu tun, als mit technischer Notwendigkeit - andererseits, gibt es eigentlich keinen Grund, warum immer das Akkordeon sich in der Tonart anpassen soll, nur weil die Bläser keine Lust haben sich mit den Kreuzen abzugeben. Es ist auf jeden Fall wesentlich preiswerter einen verstimmten Klarinette Kollegen in Kauf zu nehmen, als sich extra ein Bb/Eb-gestimmtes Instrument noch zuzulegen, zumal es ja wie bei dir nicht das Hauptinstrument ist.

Ich wusste, so'n Musikwissenschaftsstudium zahlt sich irgendwann doch mal aus.
Kannste mal sehen, ab und zu ist brotlose Kunst halt doch besser, als kunstloses Brot!;):D

Gruß,
maxito
 
Nochmal zum Begriff "diatonisch": Es gibt auch diatonische Harmonikas - die verbreitetste ist die russische Harmoschka (auch "Garmon") - die gleichtönig sind, also wie ein chromatisches Instrument auf Zug und Druck den gleichen Ton spielen. Diatonisch heißt also eigentlich, dass darauf nur eine diatonische Skala (Dur- oder parallele Molltonleiter ohne Zwischentöne) spielbar ist.
 

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Hallo Waldgyst,

du hast vollkommen recht:

eigentlich sollte man die Begriffe sauber trennen, weil sich sonst schnell Missverständnisse einschleichen.

Das heißt, in ihrer Reinform sind dann diese Instrumente nur und alleinig in einer Tonart gestimmt. Das war ja wohl auch die Ausgangssituarion für alle steirischen und wechseltönigen Instrumente anfangs. Da sich das dann im Laufe der Zeit als doch zu starke Beschränkung herausgestellt hat hat man dann noch eine zweite, bisweilen auch dritte Tonart dazugenommen, weil der Begriff "diatonische" aber schon so stark mit den Instrumenten verbunden wurde, hat sich der Begriff für diese Gattung bis heute gehalten, obwohl es ja nun nur mehr "wechseltönige" Instrumente sind. Weswegen heute, wenn man von einer "diatonischen" spricht meist ein wechseltöniges Instrument meint - und schon ist das Missverständnis perfekt!

Um den Sprachgebrauch wieder sauberer zu trennen, müßte man dann eigentlich einen griffigen Begriff für "wechseltönige Knopfakkordeons mit zwei oder drei Tonarten" finden!
Scheint mir schwierig - ich vermute mal, wir müssen mit dieser Unsauberkeit leben und ab und zu auf die eigentlichen Unterschiede hinweisen!
Vielleicht trifft der Begriff "steirische" zu - aber da geht es schon wieder los, daß ich eigentlich gar nicht genau weiß, was unter dem Begriff im eigentlichen Sinne gemeint ist!


Gruß,
maxito
 
Vielleicht trifft der Begriff "steirische" zu - aber da geht es schon wieder los, daß ich eigentlich gar nicht genau weiß, was unter dem Begriff im eigentlichen Sinne gemeint ist!
Der Begriff der "diatonischen" Instrumente hat sich eingebürgert, ich sehe darin keine Schwierigkeiten.

Geschichtlich: Ja, erst eine Reihe (heute z. B. die Normalform bei Mundharmonikas). Dann zweite Reihe im Quintabstand (weil deutsche Lieder eben in der Mitte in der Regel in die Quinte gehen).

Ganz interessant sind Instrumente, deren Reihen im Abstand einer kleinen Sekunde liegen, nach dem Vorbild der chromatischen Mundharmonika. Die sind dadurch auch vollchromatisch. Dafür lässt sich die Bassseite kaum mehr sinnvoll nutzen.

"Steirische Harmonikas" sind durch zwei Dinge gekennzeichnet: Erstens die Helikonbässe, zweitens ein mindestens dreireihiges Tonlayout mit Gleichtönen in allen Reihen außer der äußersten.

Ich sollte vielleicht noch anmerken, dass auch Zweireiher in der Regel eine volle chromatische Oktave haben, weil anstelle der beiden tiefsten Töne jeder Reihe die vier fehlenden chromatischen Halbtöne sitzen.
 
Hab seit Freitag ein Leihinstrument (Hohner Erika G/C) und hab natürlich übers Wochende fleißig geübt (nach dem Lehrbuch von Yann Dour) und kann dem Ding schon zusammenhängende Melodien (halt die einfachem am Anfang) mit Um-Ta-Um-Ta.. Begleitung relativ zügig entlocken :)
Es hat mich selbst überrascht, wie schnell ich die Sache mit den unterschiedlichen Tönen auf Zug und Druck heraus hatte. :)
 
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Hab seit Freitag ein Leihinstrument (Hohner Erika G/C) und hab natürlich übers Wochende fleißig geübt (nach dem Lehrbuch von Yann Dour) und kann dem Ding schon zusammenhängende Melodien (halt die einfachem am Anfang) mit Um-Ta-Um-Ta.. Begleitung relativ zügig entlocken :)
Es hat mich selbst überrascht, wie schnell ich die Sache mit den unterschiedlichen Tönen auf Zug und Druck heraus hatte. :)
Genau das ist der Vorteil der Diatonischen Instrumente: Aufgrund der nicht chromatischen Tastenbelegung klingt eigentlich alles gut solange man nur in einer Reihe spielt. Dadurch ist ein sehr schneller Lernfortschritt garantiert.

Dafür ist es ziemlich schwer richtig gut zu werden, da man dafür sein Instrument und die Tastenbelegungen schon in und auswendig kennen muss, um gängige "chromatische" Literatur spielen zu können.
An den Links von Torquemada sieht man ja, wie die Profis mit Zug und Druck hantieren müssen um eine einigermaßen ausreichende Tonvielfalt zu bekommen.

Aber bis zum Amateurlevel geht es dafür vergleichsweise schnell und macht auch viel Spaß.
 
Dafür ist es ziemlich schwer richtig gut zu werden, da man dafür sein Instrument und die Tastenbelegungen schon in und auswendig kennen muss, um gängige "chromatische" Literatur spielen zu können.
Das verstehe ich nicht ganz. Kannst du ein konkretes Beispiel geben?

An den Links von Torquemada sieht man ja, wie die Profis mit Zug und Druck hantieren müssen um eine einigermaßen ausreichende Tonvielfalt zu bekommen.
Auch hier bin ich nicht sicher, ob ich dich verstanden habe. Bei wechseltönigen Instrumenten musst du doch von Anfang an »mit Zug und Druck hantieren«, bzw. reihenübergreifend spielen, wenn du längere Läufe ohne Balgwechsel spielen willst/musst. *verwirrtbin*
 
Man sollte bei der ganzen Diskussion auch nicht vergessen, dass das chromatische Akkordeon ja als Weiterentwicklung, zur Erweiterung der Spielmöglichkeiten, aus dem diatonischen entstanden ist. Insofern ist auch klar, dass man auf einem diatonischen Instrument stilistisch immer relativ eingeschränkt ist.
Aber wenn man gerade auf diesen einen Stil steht, ist dagegen natürlich nichts einzuwenden.
 
Man sollte bei der ganzen Diskussion auch nicht vergessen, dass das chromatische Akkordeon ja als Weiterentwicklung, zur Erweiterung der Spielmöglichkeiten, aus dem diatonischen entstanden ist. Insofern ist auch klar, dass man auf einem diatonischen Instrument stilistisch immer relativ eingeschränkt ist.
Aber wenn man gerade auf diesen einen Stil steht, ist dagegen natürlich nichts einzuwenden.
Öhm, jein. Jetzt ist tatsächlich der Zeitpunkt, wo der Begriff "diatonisch" auf Abwege führen kann. Das "diatonisch" bezieht sich auf das Ausgangskonzept der Anordnung der Töne einer diatonischen Skala in einer bestimmten Weise in einer Reihe. Wenn das Instrument nur eine Reihe hat, ist es tatsächlich auch in schönster Weise diatonisch.

Die meisten Instrumente haben aber mehr als eine Reihe und sind damit als Ganzes schon nicht mehr rein diatonisch. Diatonisch ist jede Reihe für sich genommen. Zweireiher, deren Reihen um einen Halbton versetzt sind, sind per se voll chromatisch. Auch normale Zweireiher, deren Reihen um eine Quinte versetzt sind, sind meist über eine Oktave voll chromatisch, weil sie Extraknöppe am Ende der Reihen für die nötigen Halbtöne besitzen. Clubmodelle (zweieinhalb Reihen) haben die Halbtöne in der extra "halben" Reihe. Auch die verwandten Instrumente (Karlsfelder und Chemnitzer) Konzertina und Bandonion sind chromatisch, basieren aber auf dem Reihenprinzip.

Der wesentliche Unterschied des Pianoakkordeons und des sog. chromatischen Knopfakkordeons ist ein anderer: Sie geben die Wechseltönigkeit auf. Bei jedem Knopf/jeder Taste klingt auf Zug und Druck der gleiche Ton. Das erleichtert für Anfänger den gezielten Zugriff auf separate Töne, verändert aber auch völlig den Sinn der Balgarbeit.

Wesentlich wäre übrigens auch ein Blick auf die Bassseite, denn mit der Aufgabe des Reihenprinzips und der ihm inhärenten Harmonik schwillt sie enorm an.

Aber wenn man gerade auf diesen einen Stil steht, ist dagegen natürlich nichts einzuwenden.
Was "dieser eine Stil" sein soll, erschließt sich mir nicht. Diese Aussage erscheint mir in etwa so gehaltvoll wie wenn ein Organist sagen würde, auf nem Klavier lasse sich zwar nur dieser eine Stil spielen (hat ja nicht mal Register...), aber für den, dem das genüge, sei das sicherlich okay.
 
:rolleyes: hmmm, jetzt muss ich doch mal was fragen ,
also bei uns im seniorenorchester sind noch etliche ,die diatonisch spielen .
und so wie mir das erklärt wurde ,haben diese instrumente zwar halbtöne drauf ,sind aber
auf betimmte tonarten bebunden z.b. c,f, oderb, es, auch wurde mir gesgt ,dass es schwierig ist moll zu greifen -viele machen dass gar nicht .und so hängen sie mehr oder weniger auf den zwei tonarten fest in denen das instrument gestimmt ist. im orchester können sie dennoch spielen ,weil erstens ohne bass und zweitens weil nur ein ton zumeist wenns denn da auch mal as dur sein soll. den einzelnen ton haben sie schon drauf nur können sie auf einem c,f, gestimmten gerät halt keine as dur spielen ,weil das mit dem bass net hinhaut. bitte berichtigen ,wenn das so net stimmt . deshalb frage ich ja nach. ich spreche von instrumenten (diatonische) wie z.b. hohner overtüre. ich selber habe auch eine konzertina und die ist
auch diatonisch sprich auf zug und druck verschiedene töne . die basseite ist genauso wie die rechte seite also melodie und net akkorde da kann mann alles drauf spielen (wenn man kann).
ein knopfakkordeon ist net diatonisch ,weil zug und druck den gleichen ton haben wie beim piano akkordeon -oder? und so glaub ich die töne /knöpfe net wie beim piano angeordnet sind sonder quasi im "kringel " quintenzirkel so wie bei unsrere bassseite?

viele grüße
gerdi
 
Zweireiher, deren Reihen um einen Halbton versetzt sind, sind per se voll chromatisch. Auch normale Zweireiher, deren Reihen um eine Quinte versetzt sind, sind meist über eine Oktave voll chromatisch, weil sie Extraknöppe am Ende der Reihen für die nötigen Halbtöne besitzen. Clubmodelle (zweieinhalb Reihen) haben die Halbtöne in der extra "halben" Reihe. Auch die verwandten Instrumente (Karlsfelder und Chemnitzer) Konzertina und Bandonion sind chromatisch, basieren aber auf dem Reihenprinzip.

Der wesentliche Unterschied des Pianoakkordeons und des sog. chromatischen Knopfakkordeons ist ein anderer: Sie geben die Wechseltönigkeit auf. Bei jedem Knopf/jeder Taste klingt auf Zug und Druck der gleiche Ton. Das erleichtert für Anfänger den gezielten Zugriff auf separate Töne, verändert aber auch völlig den Sinn der Balgarbeit.

Wesentlich wäre übrigens auch ein Blick auf die Bassseite, denn mit der Aufgabe des Reihenprinzips und der ihm inhärenten Harmonik schwillt sie enorm an.
Aha. Also chromatische Instrumente sind eher was für Anfänger und haben auch sonst Nachteile gegenüber diatonischen.
Man sollte da mal Galliano oder Lips drauf hinweisen, ein Umstieg auf die Steirische könnte sich lohnen.
 
den einzelnen ton haben sie schon drauf nur können sie auf einem c,f, gestimmten gerät halt keine as dur spielen ,weil das mit dem bass net hinhaut.
Genau. Die Halbtöne sind zwar da, lassen sich häufig aber nur entweder auf Zug oder auf Druck spielen. Ebenso lassen sich die meisten Basstöne und Akkorde nur entweder auf Zug oder auf Druck spielen. So habe ich zum Beispiel bei nem Zweireiher in CF zwar alle Töne von A-Dur auf der Diskantseite: A und E sowohl auf Druck als auch auf Zug, Cis aber nur auf Zug, was mit der Bassseite nicht zusammenkommt, weil ich da A und A-Dur nur auf Druck habe. Das meinte ich oben, als ich schrieb, wesentlich wäre eher ein Blick auf die Bassseite und darauf, dass das Prinzip der Wechseltönigkeit bzw. das Reihenprinzip aufgegeben worden ist.

Es ist ja schon bezeichnend, dass dort, wo Instrumente eingesetzt werden, deren Reihen jeweils um einen Halbton versetzt sind, deren Diskant also voll chromatisch ist, die Bassseite kaum gespielt wird, z. B. in Traditioneller Irischer Musik.

ich selber habe auch eine konzertina und die ist
auch diatonisch sprich auf zug und druck verschiedene töne . die basseite ist genauso wie die rechte seite also melodie und net akkorde da kann mann alles drauf spielen (wenn man kann).
Unter dem Namen "Konzertina" gibts ja ganz verschieden Instrumente. Die "englische Konzertina" ist gleichtönig (ebenso die verschiedenen "Duett"-Konzertinas) und von vorneherein als chromatisches Instrument angelegt.

Die "deutsche Konzertina" beruht (wie die Mundharmonika) auf einer diatonischen Reihe und ist wechseltönig. Die kleinen haben meist zwei Reihen im Quintabstand ohne Sondertöne für Chromatik, da geht also an Chromatik praktisch kaum was. Davon gibts eine Weiterentwicklung ("Anglo-German Concertina") mit einer dritten Reihe, die die chromatischen Halbtöne enthält (und für ein paar Noten zusätzliche Alternativen für Druck bzw. Zug bereitstellt). Die Halbtöne gibts aber jeweils nur auf Druck oder auf Zug. Eine andere Richtung der Entwicklung geht zu den großen Konzertinen, Karlsfelder, Chemnitzer und Bandonion. Die ergänzen um die Kernzone aus den zwei Reihen herum zusätzliche Töne. Zumindest das Bandonion ist interessant, weil es grundsätzlich wechseltönig bleibt, aber dennoch im Prinzip alle Töne sowohl auf Druck als auch auf Zug bietet (allerdings auf jeweils anderen Knöpfen).

Als das Bandonion (ich glaube, so in den 20er-Jahren) mit dem Tango in Paris modern wurde, wollten/mussten relativ viele Musiker in kurzer Zeit Bandoneon spielen lernen. Die wollten sich nicht unbedingt mit dem gewachsenen Tonlayout des Bandoneons auseinandersetzen, und das gab dann den Anstoß zu den gleichtönigen Bandoneons, von denen aber eben auch behauptet wird, dass sie anders klingen; mit Sicherheit wird der Balg beim Spiel anders eingesetzt.

ein knopfakkordeon ist net diatonisch ,weil zug und druck den gleichen ton haben wie beim piano akkordeon -oder?
Knopfakkordeon meint meist das sogenannte chromatische Knopfakkordeon, ja. Da die meisten diatonischen Akkordeone aber ebenfalls Knöpfe (und keine Tasten haben), meint es manchmal ein diatonisches Knopfakkordeon. Kommt halt auf'n Kontext an.

Aha. Also chromatische Instrumente sind eher was für Anfänger und haben auch sonst Nachteile gegenüber diatonischen.
Das wäre eine ziemlich bösartige Interpretation dessen, was ich geschrieben habe. ;)
 
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