Wer muß bzw. sollte eine Endkontrolle durchführen - Hersteller, Vertrieb, Händler ?

Ja klar. Hast Du recht. Aber ist das der Großteil? Denke nicht.
 
Nö, aber ein nicht unerheblicher.

Der Einstellservice würde imo NICHT in Anspruch genommen von:

- Leuten die es eh selbst machen
- Geiz ist geil Kunden
- puren Anfängern die nur mal kurz reinschnuppern wollen

Einstellservice in Anspruch nimmt:

- wem die Technik seines Instruments egal ist und nur spielen will und auch über die entsprechenden Mittel (Kapital) verfügt.

Letztere gehen imo aber eher in den Laden und lassen sich gleich noch andere Saiten aufziehen.

Aber es wird gerade sehr OT, da es ja eher um die Endkontrolle also funktionstüchtigkeit ging und weniger um die Saitenlage.
 
Dazu müsste man erst mal definieren, was die Endkontrolle beinhalten soll.

Neben Matierialfehlern insgesamt und wichtigen Teilen wie Tuner, Brücke, Switches etc. sollte aus meiner Sicht der Hersteller dafür garantieren, dass man eine spielbare Gitarre erhält.
Dazu zählt für mich auch die Kontrolle der korrekten intonation, Bundreinheit und mögliche niedrige Saitenlage und damit auch der korrekt gekerbte Sattel für die werksseitig aufgezogenen Saiten.
Sonst kann sich der Hersteller gleich die Bundstäbchen ab dem 12. sparen.
Alles Andere ist für mich ein unkontrolliertes Produkt.
Ob der Hersteller das den Händlern aufträgt ist seine Sache. Den Imageschaden bei ungenügend ausgeliefertem Produkt trägt der Hersteller.

Das wäre ja, als ob man ein Auto kauft und ab dem 3. Gang nur noch Tempo 30 möglich ist. :D
 
Dazu zählt für mich auch die Kontrolle der korrekten intonation

Schwierig. Angenommen eine Gitarre liegt schon seit einem halben Jahr oder länger im Lager. Die Saiten die drauf sind nochmal Oktavrein zu kriegen, könnte schwierig werden. Das würde bedeuten, dass ein Händler bei älteren Gitarren grundsätzlich auch immer einen neuen Satz Saiten mit einrechnen muss. Aber gut, über den Punkt könnte man streiten...


Ich hab noch nie erlebt, dass eine Gitarre nicht Bundrein war. Das wäre eh ein Fall für den Müll. Im Zeitalter von CNC sollte das eigentlich überhaupt kein Thema mehr sein.

mögliche niedrige Saitenlage

Da fängt es halt an. Wie oben von mir schon beschrieben, gehen die Präferenzen da weit auseinander.
 
Sind wir uns denn einig das ein Musikhandel ein Mega großes Gebundenes Kapital hat?!! Und der Händler im Interesse seiner selbst,das Kapital zu überprüfen?
 
@Azriel
Es geht mir nicht um Das was später eingestellt wird, sondern das es überhaupt möglich ist eine flache Saitenlage einzustellen.
Dafür muss bei einer neuen Gitarre aber der Sattel schon passen. Scheint ja auch nicht ganz trivial ;)
 
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Sind wir uns denn einig das ein Musikhandel ein Mega großes Gebundenes Kapital hat?!! Und der Händler im Interesse seiner selbst,das Kapital zu überprüfen?
Das trifft so ziemlich auf jeden Händler zu, trotzdem öffnet kaum einer die ganzen Kartons und prüft den Inhalt auf Funktion und Vollständigkeit, seien es nun Rasenmäher, Flatscreens oder sonstwas.
 
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@Azriel
Es geht mir nicht um Das was später eingestellt wird, sondern das es überhaupt möglich ist eine flache Saitenlage einzustellen.
Dafür muss bei einer neuen Gitarre aber der Sattel schon passen. Scheint ja auch nicht ganz trivial ;)

Möglichst flach, ist keine Vorgabe an der sich jemand halten kann, da durch und durch subjektiv. Im Grunde dreht sich das jetzt im Kreis.
 
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Die Endkontrolle sollte und müsste logischerweise immer beim Hersteller stattfinden. Das ist ja soweit klar und logisch.
Es entspricht auch einfach ganz herrlich, harmonisch modernen und gesunden Geschäftsprozessen. ^.^

Kann aber aus Erfahrung sagen, dass die anscheinend "echte" Endkontrolle wohl bis in alle verdammte (hat auch nicht nur Nachteile, bei gewissen Modellen. :D) Ewigkeit beim Händler stattfinden wird.^^
Widerspricht aber schon allein gesunden, ökonomischen Ideen und Ansichten und Einstellungen.
Wenn man mal trocken und realistisch einander gegenüber stellt, was nicht nur sinnvoller, weil u.A. zeitsparender für ALLE Beteiligten wäre, sondern was auch einfach so viele andere Dinge im wahrsten Sinne des Wortes erspart...

Hab mal direkt auf die Fragestellung geantwortet und mir den Verlauf bisher nicht durchgelesen.
Viel, viel mehr muss man da nämlich denke ich, nicht zu sagen. :)
 
Es ist trotzdem interessant wie entspannt alle sind.

Hier wird ja quasi pauschal der Onlinehändler in Schutz genommen das kein Endkontrolle statt findet.

Da frage ich mich ernsthaft:

- Ob alle wirklich so entspannt sind?
- Ich vll spießig bin?
- Oder die meisten bisher einfach Glück hatten?

Oder ist der Hauptsache billig wahn schon so normal, das Fehler einfach akzeptiert werden?

Es soll ja auch Anhänger einer Marke geben (Ich gehöre auch zu dem Gefolge) die gewisse Verarbeitungsmängel als "Spirt" oder "vibe" ansehen.....und drüber hinweg sehen können.

Jeder kann das ja halten wie er will. Persönlich ist das nix für mich. Ich greife lieber auf kleine Läden zu. Da bekomme ich meine Endkontrolle.
 
Endkontrolle beim Hersteller heißt für mich: Fehlerhafte/Fehlende Teile, Lockere Teile, Nicht funktionierende Teile wie Pickups, Schäden im Lack oder Holz, Produktionsfehler.
Ich erwarte von der Firma in China KEINE vollständige Kontrolle. Bei Squier gehen, was weiß ich, 500 Affinity Teles, 500 Standard Teles und 500 Classic Vibe Teles täglich übers Band und das gleiche nochmal an Stratocasters. In dem Umfang sind nur Stichproben möglich. Wir reden hier von Massenfertigung und nicht von der liebevollen Arbeit wie bei den vielen tollen(!!) Selbstbauten hier im Board! Selbst Leo Fender hatte schon Fließbänder. Ich erwarte hier auch KEINE exakte Einstellungen der Intonation,Pickuphöhe, Saitenlage, Halskrümmung etc, letztere sind eh Geschmackssache. Aufgabe des Herstellers ist für mich die Herstellung eines spielfähigen Instruments. Das ist denke ich auch in etwa die Art und Weise, wie die großen Fabriken und Vertriebe arbeiten.

Der Vertrieb in Deutschland wird vermutlich ähnlich arbeiten und nur Stichproben einer Ladung nehmen, bevor sie versendet wird. Überlegt doch mal z. B. mal wie viele Fender/Squier Telecasters es beim großen T gibt: Da gibt es die Squier Affinity/Standard/Classic Vibe/Modern Player sowie die Fender Standard MIM/American Standard/Road Worn/Classic Player/Elite/American Special, jede Baureihe auch noch in mehreren Farben. Das gleiche dann nochmal für die Strat und dann gibt es ja noch Jazzmasters, Jaguars, Akustikgitarren oder andere Gitarren von Fender. Das muss man sich mal bildlich vor Augen führen, über welche Mengen wir hier für den Vertrieb. Dann wird die gleiche Ladung nochmal nach Köln zum M.store verschickt und die ganzen Just Musics, Sessions und "kleinen Musikläden nebenan" wollen auch beliefert werden. Da kann der Vertrieb gar keine vollständige Kontrolle durchführen und der Hersteller noch viel weniger, der nebenbei noch alle anderen 193 Staaten des Planeten beliefern muss.

Für die Feinjustierung und abschließende Endkontrolle ist für mich der Händler zuständig, auch die großen wie Thomann oder Musicstore! Deren Aufgabe sehe ich darin ein spielbares Instrument dem Kunden an die Hand zu geben. Sprich: Brauchbare Saitenlage, Kontrolle ob alle Bauteile in Ordnung sind etc. Ich spreche hier bewusst nur von "brauchbarer Saitenlage" nicht von "perfekter", da diese wie gesagt Geschmackssache ist. Der Kunde muss in der Lage sein, das Instrument anständig testen zu können. Nicht mehr aber auch nicht weniger! Händler wie das große A haben eine Sonderrolle, weil da in den wenigstens Fällen Musiker beim Versand sitzen. Wenn ich da bestelle muss mir das bewusst sein! Andersrum erwarte ich aber genau das, trotz der Anzahl, von großen Musikhändlern. Ob sie es tun, weiß ich nicht, bisher hatte ich keine Probleme. Die Frage wird reinste BWL sein: "Mache ich weniger Verlust, wenn ich die ein oder andere Retoure einkalkuliere oder wenn ich neue Leute für die Endkontrolle einstelle?" Aber für mich ist in Sachen Endkontrolle der Händler in der Pflicht und ich würde es dafür auch akzeptieren, wenn die Gitarre für 5€ mehr auf der Homepage angeboten wird.

So.. das war mein Wort zum Sonntag. :prost:
 
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Es ist trotzdem interessant wie entspannt alle sind.
Sorry, aber verlangst du auch vom Elektrohändler, dass er jedes TV-Gerät, Radio, Fön, Küchenmixer oder was weiss ich, das er verkauft vorher prüft? Und da red ich jetzt auch nicht von Mediamarkt sondern auch vom kleinen Fachhändler, der dir trotzdem nur den Karton aus dem Lager holt.
Und die Diskussion ist wegen dem großen T entbrannt - und bei einigen tausend Sendungen pro Tag ist eine lückenlose Endkontrolle nicht möglich! Sind ja nicht nur Gitarren sondern sämtliche andere Instrumente, Zubehör etc... Und ehrlich gesagt wär ich ganz schön angepisst, wenn ich ein Packerl vom Händler bekomm und das Siegel des Herstellers aufgebrochen ist. Und bei deiner Erwartungshaltung müsste schliesslich auch jedes popelige Effektpedal kontrolliert werden!
Du verkaufst Fahrzeuge soweit ich das verfolgt hab - damit hast du EINE Produktkategorie die du prüfen musst und relativ einfach kannst. Händler wie Thomann verkaufen zig Produktkategorien und das in hohen Mengen. Da ist der Aufwand alles zu prüfen enorm, abgesehen davon, dass es dann wohl ein paar Tage dauert, bis die Ware im Versand ist. Weil du brauchst dann entweder eine Armee an Testern um das zeitnah zu bewältigen oder du hast sehr schnell einen riesigen Rückstau. Da ist es wahrscheinlich um Welten günstiger bei Retouren kulant zu sein!
 
@stoffl.s
meine Rede. Full ACK. ;)

@Peersy
Nicht entspannt sondern realistisch. ;)
Natürlich wäre es schön wenn man nur geprüfte einwandfreie Ware bekommt, aber das kostet halt Geld.
Wenn sich die Mängelhäufigkeit in einem vernünftigen Rahmen bewegt und die Händler anstandslos nachbessern bzw. Ersatz leisten (was die meisten auch tun) ist das in meinen Augen hinnehmbar.
Im Fahrzeughandel ist das was anderes. Dort wird ja bereits von den Herstellern vorgegeben was vor der Auslieferung an dem Fahrzeugen geprüft und gewartet werden muss, da diese auch nicht "gerbauchsfertig" geliefert werden. Nicht zuletzt sind Autos auch deutlich teurer als die meisten anderen Verbrauchsgüter.
 
Die Endkontrolle sollte und müsste logischerweise immer beim Hersteller stattfinden. Das ist ja soweit klar und logisch.
Es entspricht auch einfach ganz herrlich, harmonisch modernen und gesunden Geschäftsprozessen. ^.^

Hersteller ... gibst du dem (Auftrags-)Hersteller auch die Qualitätskontrolle, dann kannst du dein blaues Wunder erleben ... Natürlich baut dir der Asiate zu jedem aberwitzigen Preis dein Wunschprodukt ... aber wie häufig auch in der gewünschten Qualität. Es kann daher schon beim Vergleich "Auftragsware zu InHouse" keine "EINE" gültige Strategie geben.

Daher ...

Sagen wir also lieber - die Verantwortlichen der Marke im Vertriebsgebiet sollten sicher stellen, dass beim Vertrieb (oder Händler im Sinne von Direktvertrieb) Ware ankommt, die dieser nicht auf den Müll schmeißen muss.

Der Vertrieb (oder Direktvermarkter) stellt sicher, dass dies auch der Fall ist. Dafür muss er Aufwand betreiben und wird diesen auch ein wenig darauf basieren, wie viel Erfahrung er mit dem Hersteller/der Marke hat und oft auch mit dieser besonderen Serie. Den Kontrollzyklus wird er entsprechend anpassen - er ist also auch hier nicht für alle Produkte gleich.

Charge 1 - alle (keine Vorfälle) = Charge 2 - Stichproben ... Rückläuferquote steigt = Kontrolle für alle ... usw.

Ein Online Händler mit dem entsprechenden Durchsatz wird wohl intern auch zu jedem Produkt einen "Zuverlässigkeitswert" haben und diesen in die Prüfentscheidung mit einfließen lassen. Ebenso kennt er seine Rückläuferquote.

Guß
Martin
 
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Wo und wie man eine Endkontrolle macht, ist eine Frage des Produktes. Wenn ich Gitarren aus sagen wir mal Elbonia bestelle, ist mir als Händler sehr klar, das ich auf jeden Fall Stichproben machen sollte. Wenn ich da zuviele Ausfälle hab, laß ich jede einzelne Gitarre aus der Lieferung kontrollieren. Bei der nächsten Containerladung wird dann entsprechend anders verhandelt.

Wenn ich einen Hersteller wie Gibson im Programm hab, sollte ich davon ausgehen können, das er seine Gitarren einer aufwendigen Endkontrolle unterzieht. Solange ich als Händler keine Beschädigungen an der Verpackung hab, geh ich mal davon aus, das die Ware OK ist.

Wenn ich jetzt eine Reklamationsrate von sagen wir mal 10% bei diesen noblen Geräten hab, werde ich als erstes mal bei Gibson durchklingeln. Je nachdem wie das Gespäch gelaufen ist, werden ich dann entweder die komplette Lieferung zurückschicken oder selber nochmal eine Endkontrolle durchführen. Also jeden Karton öffnen, die Gitarre auf Herz und Nieren testen und dann kommt nochmal ein Zettel in den Karton, wer die Gitarre getestet hat und nen schicker "Checked by Thomann" Aufkleber als Siegel auf den Karton.
 
Sorry, aber verlangst du auch vom Elektrohändler, dass er jedes TV-Gerät, Radio, Fön, Küchenmixer oder was weiss ich, das er verkauft vorher prüft?

Realismus ist da schon angebracht. Aber grob gesagt, ja.

Wenn ich mir wie vor kurzem ein Kaffeeautomat kaufe und 7Grüne auf den Tisch lege,dannist das Teil geprüft!

Das war auch gut,denn im Karton fehlte mal ganz einfach der richtige Anschlusskabel. Kein Beinbruch aber nervig wenn man das Zuhause bemerkt.

Kaufe ich ne DVD oder ein Fön natürlich nicht. Aber bei dem TV Gerät ... klar. Etc pp.





Charge 1 - alle (keine Vorfälle) = Charge 2 - Stichproben ... Rückläuferquote steigt = Kontrolle für alle ... usw.

Das hat Hand und Fuß. Mache ich mit meinen Checker und Lieferanten genauso.
 
Sind ja nicht nur Gitarren sondern sämtliche andere Instrumente, Zubehör etc... Und ehrlich gesagt wär ich ganz schön angepisst, wenn ich ein Packerl vom Händler bekomm und das Siegel des Herstellers aufgebrochen ist. Und bei deiner Erwartungshaltung müsste schliesslich auch jedes popelige Effektpedal kontrolliert werden!

Bei Blasinstrumenten macht Big T das übrigens. Das liegt aber schlicht an der Art des Instruments, am Preis und der überschaubaren Anzahl an verkauften Instrumenten.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
gibst du dem (Auftrags-)Hersteller auch die Qualitätskontrolle, dann kannst du dein blaues Wunder erleben

Man kriegt wofür man bezahlt. Gehe ich zum Hersteller XY, verhandele den günstigsten Preis nur für Container dann ja.
Verlange ich vertraglich Einhaltung der Spezifikationen, max. einen gewissen Prozentwert an Ausschuss bzw. dokumentierte Inprozesskontrollen, dann kriege ich das auch. Muss aber im Gegenzug dafür bezahlen. Der alte Spruch "Qualität hat seinen Preis" kommt ja nicht von ungefähr.
 

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