ABM 2500n Stone Aged Bridge?
Also ich möchte meine nicht durchweg positiven Erfahrungen mit ABM auch mitteilen.
Ich hatte mir eine geagte ABR-1 Replica von ABM gekauft.
Den im Thomann Text erwähnten "erweiterten Intonationsweg" habe ich vergeblich gesucht. Die Bridge hat nicht mehr Regelweg als eine original Gibson Bridge.
Das daraus resultierende Umdrehen der Saitenreiter erwies sich als äußerst nervig. Man muß an winzigen Sprengringen rumpopeln, welche dadurch recht schnell unbrauchbar werden können, bis man sie überhaupt erst einmal von der Stellschraube abbekommen hat. Sind diese winzigen Sprengringe erst einmal verzogen, rutschen die Saitenreiter unkontrollierbar in der Bridge herum.
Nur zum Vergleich: Bei einer Gibson ABR-1 ist das umdrehen der Saitenreiter absolut easy/stressfrei. Rappelfeder hin oder her.
Der Gitarrenbauer hat mir dann die ABM Bridge prof. gekerbt. Die flog dann aber recht schnell wieder runter, weil der Radius irgendwie nicht zu meinem Griffbrett passte, bzw. anders war als bei meiner original ABR-1 Bridge von meiner SG VOS. Daraus resultierte ein für mich unangenehmes, vielleicht auch weil ungewohntes, Spielgefühl. Das Nickel aged Finish sah eher wie V2A matt aus und passte irgendwie auch nicht zu der VOS Optik meiner SG.
Die oft zitierte Klangverbesserung, trocken und am Amp konnten weder der Gitarrenbauer noch ich hören?
-> Also wieder runter damit.
Ich habe daraufhin eine Gibson ABR-1 Bridge mit einer Tischbohrmaschine auf haargenau 4,2mm aufgebohrt. So passte sie "saugend" auf die ABM Bolzen. Wau!
Nur konnte man die Saitenlage nicht mehr vernünftig anpassen, weil die Bridge sich bass- trebleseitig nicht mehr unterschiedlich hoch einstellen ließ. Wer einmal genau hinschaut wird vielleicht sehen, daß die Bridge trebleseitig etwas tiefer liegt. Das bedeutet, daß die Bolzen leicht verkanntet durch die Bohrung der Bridge laufen müssen. Das können sie aber nur, wenn zwischen Bolzen und Bohrung etwas Luft/Toleranz vorhanden ist.
Also die Bridgebohrungen auf genau 4,5mm aufgebohrt. Das entspricht in etwa der Toleranz, die Gibson auch verwendet. Nun ließ die Bridge sich wieder einstellen. Ein wenig Spiel muß halt vorhanden sein... Gibson macht das nicht, weil sie es nicht besser können/wollen, sondern weil das so sein muß....
Dann um Ostern rum bei ABM angerufen, weil ich nach Saitenreitern und eben den Sprengringen nachfragen wollte. Da ging dann Nachmittags um ca 15.00 Uhr der Anrufbeantworter dran, obwohl ich eigentlich, laut Homepage bis 17.00 Uhr jemand an die Strippe kriegen sollte. Kein Problem, dachte ich. Als der Anrufbeantworter mir dann schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschte, wurde ich dann doch etwas nachdenklich. Wie gesagt um Ostern rum...
Bei einer deutschen Firma mit 61 Jahren Erfahrung, die laut der Aussage von Herr Peter Borowski (Sales & Marketing ABM) etwas auf sich hält, dazu auch nur eine englischsprachige Homepage vorzufinden, fand ich jetzt auch nicht gerade überzeugend.
Mein persönliches Fazit für die ABM 2500n Stone Aged Bridge: Vielleicht nicht schlecht, aber "leicht" überbewertet, im Detail verbesserungswürdig, sowie preislich ein gutes Stück überzogen.
3 von 5 Sternen.
Viele Grüße,
BB