Also, zuallererst hätte ich die gute alte Roland XP-80 ein bißchen aufgebohrt zur XP-2080. Als Klangerzeuger käme nicht der JV-1080 zum Einsatz, sondern ein JV-2080, allerdings mit sechs statt drei Effektwegen. 8 SR-JV80-Slots sind selbstverständlich auch vorhanden (4 sind für die XP-80 echt nicht genug). Und um Kurzweil und Korg zu erschrecken, würde ein auf dem S-760 basierender Sampler mit eingebaut. Der Klangspeicher wird entsprechend aufgebohrt: jeweils 4 User-Patch- und -Performance-Speicherplätze. Dazu noch lecker JD-800-Wandler. Ansonsten das volle Programm an XP-80-Features. Weitere Varianten wären die XP-2060 (61 Tasten), XP-2090 (88 Tasten wie später beim XV-88) und XP-2000 (Rackversion und immer noch teurer als der JV-2080).
Das Handbuch wär dann fast so schwer wie so manch ein kleiner Synthesizer. Das von der XP-80 ist ja schon ein Telefonbuch.
Wo wir gerade bei Roland sind: mehr ARX-Karten mit mehr Frechheiten.
- Echtanaloge Jupiter-Karte, monotimbral, achtstimmig
- GAIA-Karte, multitimbral, oder wahlweise Reinkarnation des JP-8000 als ARX-Karte
- D-550 auf einer Karte (das Ding sollte dann schon multitimbral sein)
- Variphrase-Karte für die ganz Mutigen
Außerdem für Roland eine Keytar, die wirklich sinnvoll ausgestattet ist, die AX-8:
- 44 Tasten, jetzt auch mit Aftertouch
- keine Klangerzeugung, aber umfangreiche MIDI-Fernsteuerungsmöglichkeiten
- Display(beleuchtung) abschaltbar
- Wireless MIDI mit beiliegendem 9½"-Transceiver-Rackmodul (USB To Host, 1 MIDI In, 4 MIDI Out mit V-Link, wenn schon, denn schon)
- Design gegen Aufpreis frisierbar. Standardmäßig wäre die AX-8 weiß, es gäbe aber auch Schwarz und AX-1-Rot als Gehäusefarbe, wenn nicht noch mehr. Die Tastatur kann entweder in den unteren 1½ Oktaven oder komplett reversed ausgeführt werden. Eine der teuersten Varianten wäre die Jarre-Signature-Ausführung: dunkelgrau mit dunkelgrauen "weißen" und hellgrauen "schwarzen Tasten" wie beim Lag Circulaire/Mad Max II, und auf der Vorderseite (falls Platz ist) Jarres aufgedrucktes Autogramm. Eine Herbie-Hancock-Signature wäre auch denkbar.
Meine Idee einer Kurzweil K3000 sollte hinlänglich bekannt sein. Wenn nicht, schreit, und ich werde euch noch einmal davon erzählen. *Spezifikationsbuch, das wie ein Märchenwälzer aussieht, in die Hand nehm*
Ein Waldorf Wave, basierend auf dem Blofeld (natürlich trotzdem mit analogen Filtern)?
Der wär dann goldmetallic (auf Wunsch auch andersfarbig) und würde Scaramanga heißen. Du bist nicht der erste mit dieser Idee.
Einen Micron mit 48 stimmiger Polyphonie und 61 Tasten mit Aftertouch.
Ich design da mal mit: Der Aftertouch ist natürlich polyphon, und zusätzlich kommen die Presets vom Ion mit rein, weil die was taugen. Natürlich ist das Teil dann von Akai ("Polymer") und so solide verarbeitet wie die großen MPCs, vor allem gäbe es keine ausgelutschten Drehregler mehr. Ich stell mich freiwillig zur Verfügung, die ersten zwei Prototypen dauerzutesten. *jetzt schon GAS krieg*
A propos Akai: Die könnten mal auf den Workstationzug aufspringen. Man nehme die Fusion, bohre sie um ein zweites Ion/Micron/Miniak-Filter auf, mache die Firmware im- und exportkompatibel zu allen Akai-Samplern und MPCs, baue das Ganze in ein weniger abgefreaktes schwarzes Gehäuse (Wheels bitte links von der Tastatur, wo sie hingehören, und drei davon wie beim Miniak), pflanze obendrein die 16 Pads vom MPC2500 ein (wenn Roland Stunk macht Akai hatte diese Pads lange vor Roland) und lege die Hollow-Sun-Programme für die Fusion auf CD bei. Auf eine zweite CD kommen die Werkspresets von Ion, Micron und Miniak. Daß die Fusion-Firmware inzwischen stabil ist, sollte sich rumgesprochen haben. Dazu noch vernünftige Preise: 2200 für 61 Tasten, 2400-2450 für 76 Tasten, 2800 für 88 Graded-Hammer-Tasten.
Ich hab auch noch was für Yamaha. Zunächst mal betrachte ich es als einen Fehler, alle Syntheseformen außer Sampleplaying einzustampfen. Das machen wir mal ganz schnell wieder rückgängig und hauen als erstes mal ein paar Synthesizer raus, die eben keine Sampleplayer sind (aber sonst fast alles), als da wären:
- SY20: R3/GAIA-Konkurrent. 37 Tasten, AN2, duotimbral.
- SY50: 61 Tasten, AN2 + 6-OP-FM, 16fach multitimbral. Quasi der langersehnte AN1x-Nachfolger.
- SY80: 61 Tasten, AN2 + 8-OP-FM/FS + VL/VP, 16fach multitimbral.
- SY90: 76 Tasten, AN2 + 8-OP-FM/FS + VL/VP, 16fach multitimbral.
- SHS20: SY20 im Keytargehäuse. Mit Fullsizetasten bitte, auch wenn SHS was anderes suggeriert.
- TG20: SY20 als Pult, Rackohren optional, oder als Halbrack.
- TG50: SY50 als Rack.
- TG80: SY80/SY90 als Rack.
Alle Synths haben übrigens sowohl wahlweise polyphonen oder Channel Aftertouch (im Klangprogramm umschaltbar) als auch Horizontal Touch. SY80 und SY90 haben lange Ribbons über der Tastatur.
Die nächste Motif-Generation bekommt wieder Slots für Erweiterungskarten, z. B.:
- PLG200-FS: 8-OP-FM/FS für zwei Multimodeparts
- PLG200-DX: 6-OP-FM für acht Multimodeparts, quasi TX816 als Karte
- PLG200-VL: VL/VP-Karte, monotimbral
- PLG200-AN: AN2-Karte mit Modulen für vier Multimodeparts; eine Karte reicht, um eine ganze GX-1 zu emulieren
Dabei stehen in den Motif-Keyboards vier und im Rack sechs Slots zur Verfügung. Der MO-Nachfolger bekommt zwei (und eine aktuelle Klangerzeugung statt der der Motif XS).
Weil das so gut ankam, daß die neuen SYs "Dreifachtouch" haben, wird natürlich die Workstationuserfraktion darauf pochen, daß das auch in die nächste Motif implementiert wird. Wird es auch, sogar die nächste 8er hat polyphonen Aftertouch und Horizontal Touch. Die Tastaturen werden ein Killerfeature der Motif sein. Natürlich werden die Soundprogrammierer genügend gesunden Menschenverstand haben, daß sie nicht alle drei Tastaturcontroller in jedes Klangprogramm einbauen. Im übrigen werden mindestens die 7er- und 8er-Modelle mit dem Ribbon von SY80 und SY90 bestückt.
Effekte wird's reichlich geben. Jeder Part im Multimode wird seinen eigenen Effektweg mit mindestens zwei Slots haben, was die Übernahme der Effekte der einzelnen Klangprogramme (und somit die Rückkehr von FDSP) erlaubt. Außerdem gibt's zusätzliche Effekte zum Nachschalten, unbelegte Effektslots können auf andere Parts gelegt werden, man kann den Sound von einem Part durch die Effektsektion eines anderen schicken (unabhängig davon, woher die Effekteinstellungen stammen), und Mastereffekte gibt's sowieso.
In Sachen Wandlern geht Yamaha in die Vollen und weit über 44,1 kHz hinaus. Die selbstentwickelten D/A-Wandler sollten mindestens 24 Bit/96 kHz bzw. 88,2 kHz unterstützen. Daß das keiner hört, halte ich für ein Gerücht. Außerdem öffnen zumindest die Filter des PLG200-AN bis in den Ultraschallbereich rein.
In Sachen Rack könnte Yamaha auch noch aufrüsten. Es gibt wie gehabt ein 1HE-Rack, das die Klangerzeugung der Motif-Keyboards enthält, aber ohne Sampler und ohne Sequencer, dafür mit 6 PLG200-Slots. Soundschleuder eben. Für Wagemutige und Studiobesitzer gibt's die größere Rackversion auf 3HE mit größerem Display, voller Workstation-Funktionalität, 32fachem (!) Multimode inklusive zweier MIDI-Ports, erweiterter Polyphonie und 8 PLG200-Slots. Mehr Audioausgänge und mLAN-Ports gäbe es auch. Eine Option für beide Rackmodule ist eine Fernbedienung mit dem Display der Keyboardversionen und diversen Tastern, die wie bei Miditemp an ein CAT5-Kabel gehängt wird.
Die PLG200-Boards werden keine in sich geschlossenen Systeme mehr sein, sondern Module enthalten, die in die vorhandene Klangerzeugung (die ohnehin genügend Stimmen haben wird) eingeklinkt werden. So hat man bei vielen Boards zusätzliche Oszillatorblöcke zur Auswahl oder zusätzliche Filtertypen. Die nächste Motif bekommt übrigens auch pro Multimodepart eine "Output-Simulation", etwa vergleichbar mit Amp-/Speakersimulationen, nur daß sie noch weitergeht. Sie kann etwa die Uraltwandler des DX7 I oder von kleinen 4-OP-Geräten emulieren (wenn die PLG200-DX oder die PLG200-FS drin ist) oder die Röhrenkabinette der GX-1 (wenn die PLG200-AN eingebaut ist).
An weiteren Geräten wird es neue Digitalpianos (S70 mit 76 Waterfall-Tasten, S80 mit 76 Tasten und Hammermechanik, S90 mit 88 Tasten und Hammermechanik) mit der erweiterten Klangsynthese und mindestens zwei PLG200-Slots geben. Außerdem wäre zu erwähnen, daß die neue Motif 6 dieselbe Gehäusebreite hat wie SY50 und SY80. Diesen Umstand nutzen wir mal aus und bieten Unterbautastaturen mit 61 weiteren Tasten an, die entweder über MIDI oder mLAN oder über eine Buchse speziell für diesen Zweck angeschlossen werden. Das eine Modell hat einen zweiten Satz Wheels, das andere neun Fader. Das spart Auflagen auf den Keyboardständern und macht "Rumorgeln" (gibt auch ein PLG200-Board mit Vintage-Tasten und entsprechenden Oszillatorblöcken sowie Output-Modellen) leichter.
Natürlich sind alle Klangerzeuger per USB oder mLAN voll in Sequencerumgebungen integrierbar. Mithin die einzige Möglichkeit, die 8-OP-FM/FS-Erzeuger zu bändigen.
Zur Erklärung der Klangsynthesen:
- AN2 steht für eine aufgebohrte Analog-Modeling-Synthese. Es gibt diverse Filtertypen, darunter detailgetreue Emulationen der klassischen 70er-Jahre-Yamaha-Filter inklusive Bandpaß. An Oszillatoren kann man entweder einen Block mit vier baugleichen herkömmlichen Oszillatoren nehmen oder einen Block mit einem Oszillator, der fünf Wellenformen gleichzeitig ausgibt, zwei davon auch gefiltert. Typischerweise haben AN2-Programme hinterm Mixer ein oder zwei Filter, die verschieden verschaltet werden können. Die Hüllkurven beherrschen auch IL/AL/ADR und gehören zum schnellsten, was in Hardware erhältlich ist. AN2 erlaubt das Koppeln zweier Klangprogramme und die weitere Bearbeitung des Mix, etwa durch ein weiteres Filter oder durch gemeinsame Modulationen. Klanglich wird AN2 recht flexibel sein und einen nicht zu eigenständigen Charakter haben.
- FM kommt grundsätzlich in zwei Varianten. Zum einen mit sechs Operatoren, zum anderen mit acht Operatoren + acht Noiseoperatoren für FS1R-Artiges. Beide Systeme sind jeweils mit allen Waveforms, Parametern und Algorithmen bestückt, die Yamaha für die jeweilige Operatorenzahl implementiert hat, so daß mit 6-Operatoren-FM ohne Probleme Sounds vom DX7 bis zum SY99 möglich sind. Es besteht natürlich Datenkompatibilität mit allen FM-Synths inklusive solchen mit weniger Operatoren (nicht erwähnt wird, daß sogar z. B. Korg-707-Sounds importiert werden können). Bekannte Sounds liegen als Presets bei, für den europäischen Markt kommt die 8-OP-Version mit dem Originalsound der "Tänzerin".
- VL/VP wird unter VL zusammengefaßt. Heutzutage sollte die Rechenleistung, die für virtuell-perkussive Synthese gebraucht wird, mit Leichtigkeit zur Verfügung stehen. Alle VL/VP-geeigneten Synths haben übrigens einen eigenen Blaswandleranschluß. Wahrscheinlich wird VL/VP eher nicht multitimbral sein, es sei denn, man verwendet mehrere PLG-Boards vom selben Typ.
Ich hab auch noch Ideen für Korg. Zum einen ein Kaoss Pad, das ins Komponent System paßt. Zum anderen sollten die nächsten Electribes mit KARMA bestückt werden, das wär mal lustig. Wobei Tribes im Komponent-Formfaktor auch interessant wären. Vielleicht auch ein reiner tribeartiger Hardwaresequencer, der sich auf der Tastatur neben einer Radias macht wie ein SQ10 neben einem MS20, für die, denen der Sequencer des Radias zu fummelig ist, oder die spectralisverwöhnt sind.
Mal was für die Analogfraktion: Wie wär's, wenn Alan R. Pearlman die Rechte an ARP von CBS zurückkauft und... Der Rest ist Geschichte. Ich meine, Moog ist zurück, Dave Smith ist mit DSI zurück, Oberheim ist zurück, als nächstes ist ARP dran.
A propos analog: EMS wird revolutioniert. VCS3 und Synthi AKS werden mit der notwendigen Vorsicht weiterentwickelt, so daß sie wieder (und endlich in anständigen Stückzahlen) neu gebaut werden können, ohne daß vorher ein Schlachtgerät zur Verfügung steht. Der Synthi AKS kriegt (was tatsächlich schon angekündigt wurde) ein überarbeitetes Gehäuse, das erheblich stabiler sein soll als der Wabbelplastikkoffer der alten Portabellas. Erstmals werden EMS-Synthis werksseitig mit MIDI-Eingängen ausgestattet. Eine verbesserte Kalibrierung macht tonales Spiel leichter, auch wenn einige das als Sakrileg ansehen werden.
Man könnte noch einen draufsetzen mit dem EMS Synthi D, dem ersten ganz neuen Synthi seit Jahrzehnten und dem ersten programmierbaren EMS-Hardwaresynthi. Er wird zwar weiterhin analog und spannungsgesteuert sein, die Steuerspannungen werden aber wiederum digital geregelt. Sogar die Patchmatrix wird emuliert nie wieder fehlende oder oxidierte Pins. Eine Tastatur kriegt der Synthi D immer noch nicht, aber drei MIDI-Buchsen.
Natürlich kehren damit auch die berühmt-berüchtigten EMS-"Every X Needs A Synthi"-Werbeposter zurück mit neuen Motiven.
Und außerdem glaub ich nicht, dass die MIDI-Verbindung die Datenmengen von nem Gehirn abkann.
Dann entwickeln wir eben Wireless mLAN. Der Prototyp des Kopfinterface sieht dann so aus wie der Gedankenlesehelm von Dr. Emmett L. Brown.
Martman