Weltmeister Cantus vs Cantus de luxe

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Guten Morgen,

nachdem wir am Samstag ja die Cantus de luxe gesehen und gehört haben, frug ich auch Stefan auf dem Heimweg noch, aber zwischen "Tür und Angel" geht halt nicht viel an Information. Daher stelle ich einfach hier nochmal die Frage, was eigentliche die Unterschiede zwischen der Cantus und der Cantus de luxe sind.

Viele Grüße

Andreas
 
Eigenschaft
 
Bei Oliver Ziem (Berliner Händler) gibt es momentan sogar beide:
Cantus V
Cantus V de luxe

Hier kurze Videos vom gleichen Händler:
Cantus Videos

Leider habe ich es bisher nicht geschafft, bei Oliver Ziem mal vorbeizuschauen - da ich ja jetzt ein neues Instrument habe, ist aber auch der Druck nicht so groß...
Die Links hier haben natürlich nur eine begrenzte Lebensdauer - sie werden sicher irgendwann verschwinden, wenn die Instrumente verkauft sind. So ist halt der Lauf der Dinge...
 
Wäre schön, wenn Du die beiden mal durchtesten könntest... laut Stefan wäre die Tastaturmechanik ein wenig anders...

Die Videos bleiben ewig... ist ja schließlich Werbung ;)

Viele Grüße

Andreas
 
Hallo Ihr Lieben,

ich habe es ja leider immer noch nicht geschafft, beim Oliver Ziem vorbeizuschauen. Die Cantus V gibts bei ihm noch - die Cantus V de Luxe ist weg.
Hat die vielleicht jemand von Euch ergattert?

Liebe Grüße
Olaf
 
Sodalla, zu den Stimmplatten, soweit ich immer was im Net gefunden hatte:

Supita I fand ich immer mit italienischen Stimmplatten. Erkennungsmerkmal ist der von Hand gehämmerte Nietkopf.
S 4 bzw. S 5 habe ich bisher immer nur mit Klingenthaler Stimmplatten entdeckt. Mir wurde aber auch schon gesagt, daß es auch welche mit italienischen Stimmplatten gibt.
Cantus/C de luxe Die Stimmplatten sind eine Klingenthaler Sonderserie, bei der ab und zu ein Violinschlüssel, eine Note oder ähnliches eingestanzt sein soll.
Cantora. Habe nun eine in Ebay entdeckt. Auf den Nietköpfen ist eine kleine 32tel Note eingestanzt. Diese Stimmplatten dürften die cremé de la cremé der Klingenthaler Stimmplattenproduktion sein und bei Gelegenheit will ich eine Cantora mal anspielen.
 
Da diesbezüglich immer mal wieder Fragen auftauchen, hier einige Daten: Schwer kommt sie mit ihren gut 12 kg Gewicht daher: 5chörig mit einer Klangqualität, die ihresgleichen sucht und den Vergleich mit anderen Spitzeninstrumenten nicht zu scheuen braucht.

Leider wird dieses feine 120-Bass-Instrument mit 13+5 Registern und Vollcassotto nicht mehr gebaut. Die Stimmplatten stammen aus bester Klingenthaler Eigenproduktion (...die zum Ziel hatte, eine sehr hochwertige Stimmplattenqualität auch in Deutschland herzustellen. Leider wurde dieser Ansatz durch die Wirren der Nachwendezeit vernichtet.). Sie verleihen diesem Akkordeon eine große Wandlungsfähigkeit: Weicher Sound, doppeltes Tremolo, einzeln schaltbar. Die 5chörige Konstruktion erlaubt scharfes, offenes Spiel ebenso, wie gedecktes, getragenes Spiel bei ausgezeichneter Ansprache und geringstem Luftverbrauch. Im Bass kommen die Töne ausgesprochen satt und knorrig, es wurden große Bass-Stimmplatten der Klingenthaler Serie 1 mit schweren Gewichten verbaut (Womit mal wieder bewiesen wäre, dass speziell im Bass nichts über eine gute Qualität der Stimmplatte geht). Dennoch zeigt sich eine ausgezeichnete klangliche Ausgewogenheit zum Diskant. So läßt sich auf diesem Akkordeon Folklore, Tango- und Tanzmusik genauso darstellen wie klassische oder sakrale Musik:16' + 8' + 4'= einchörig, mittlere Oktave + hohe Oktave + tiefe Oktave gespielt, klingt das Instrument fast wie eine Silbermann-Orgel. Um es kurz zu sagen: Ein absolutes Sahnestückchen aus Klingenthaler Produktion, die nur in kleinen Stückzahlen aufgelegt wurde. Froh sei, wer denn eine hat!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei ebay gibts gerade mal wieder eine: 230412433947 - und in der Beschreibung taucht odenwalds Text (s.u.) fast wörtlich wieder auf...
Odenwald: Willst Du da etwa Deine Cantus verkaufen???

Liebe Grüße
Olaf


Leider wird dieses feine 120-Bass-Instrument mit 13+5 Registern und Vollcassotto nicht mehr gebaut. Die Stimmplatten stammen aus bester Klingenthaler Eigenproduktion (...die zum Ziel hatte, eine sehr hochwertige Stimmplattenqualität auch in Deutschland herzustellen. Leider wurde dieser Ansatz durch die Wirren der Nachwendezeit vernichtet.). Sie verleihen diesem Akkordeon eine große Wandlungsfähigkeit: Weicher Sound, doppeltes Tremolo, einzeln schaltbar. Die 5chörige Konstruktion erlaubt scharfes, offenes Spiel ebenso, wie gedecktes, getragenes Spiel bei ausgezeichneter Ansprache und geringstem Luftverbrauch. Im Bass kommen die Töne ausgesprochen satt und knorrig, es wurden große Bass-Stimmplatten der Klingenthaler Serie 1 mit schweren Gewichten verbaut (Womit mal wieder bewiesen wäre, dass speziell im Bass nichts über eine gute Qualität der Stimmplatte geht). Dennoch zeigt sich eine ausgezeichnete klangliche Ausgewogenheit zum Diskant. So läßt sich auf diesem Akkordeon Folklore, Tango- und Tanzmusik genauso darstellen wie klassische oder sakrale Musik:16' + 8' + 4'= einchörig, mittlere Oktave + hohe Oktave + tiefe Oktave gespielt, klingt das Instrument fast wie eine Silbermann-Orgel. Um es kurz zu sagen: Ein absolutes Sahnestückchen aus Klingenthaler Produktion, die nur in kleinen Stückzahlen aufgelegt wurde. Froh sei, wer denn eine hat!
 
Nein, das ist nicht die von Odenwald. Eher friert die Hölle zu als daß er seine wieder hergibt.

Trotzdem ist meine Frage unbeantwortet *heul* genauso wie Unterschied zwischen Cantora und Cantora de luxe. *nochmehrheul*

A propos... ich habe am Woend eine Cantora anspielen dürfen. Sie klingt der Supita sehr ähnlich, allerdings das Baßcassotto *hmmmmmm* und die Baßzungen sprachen super an. Seufz...
 
Bei ebay gibts gerade mal wieder eine: 230412433947 - und in der Beschreibung taucht odenwalds Text (s.u.) fast wörtlich wieder auf...
Odenwald: Willst Du da etwa Deine Cantus verkaufen???

Liebe Grüße
Olaf

Hi Olaf,

das ist mir auch schon passiert, daß jemand meinen Text wörtlich in ebay verwendet hat -es gibt im ebay immer noch sehr viel schwarze Schafe....

Ja die Cantus klingt schon wirklich super, odenwald hat da wirklich Glück noch eine zu haben...

viele Grüsse
musixman
 
So, jetzt ist WE und ich hab mal wieder bissel Zeit, was zu posten: Nö, meine Cantus verkauf ich nicht, die kann später mal nur jemand erben - ihr könnt euch ja schon mal bewerben...:D:D:D

Aber jetzt mal im Ernst: Hat mich immer geärgert, dass es keine ordentliche Beschreibung für die C d Luxe im Netz gegeben hat und hab die einfach mal reingestellt. So als allgemeinen Beitrag zur allgemeinen Ratlosigkeit.

Wenn dann jemand den Text kopiert und benutzt - bitte schön: Kein Problem damit. Gern geschehen.
 
Nachdem scheinbar in Ebay doch wie heute auch passiert immer mal wieder dieser Faden hier gepostet wird, will ich diesen doch mal aktuell halten:

Hier die Quelle mit weiteren Bildern und Informationen: http://www.weltmeisterforum.de/forum/topic.php?id=89&page=1&#2342

Update am 6.6.2011
DSC02442 (Custom).JPG
Die Cantusserie ist die Nachfolgeserie der S-Serie. Aufgrund vieler technischer Änderungen wurde eine neue Serie fällig, da es nicht nur ein Facelifting sondern eine komplette Überarbeitung war. Nach der Wende gab es die Cantus weiterhin unter der Firma "Harmona".

Zudem haben die Instrumente der Cantusserie keine italienischen, sondern KHW "Sondermensur" bzw. "Super Finish" Stimmplatten drin. Die Ansprache und der Klang sind vorzüglich.

Die Cantus gibt es in 3 Versionen:
- Im Diskant 3-chörig, 11 Register, Bezeichnung "Cantus"
- Im Diskant 4-chörig, 11 Register, Bezeichnung "Cantus IV"
- Im Diskant 5-chörig, 13 Register, Bezeichnung "Cantus V"

Der Unterschied zwischen der "normal" und der deluxe ist nach meinen Recherchen das Schildchen und das leicht veränderte WM-Emblem auf dem Verdeck. Ebenfalls wurde die Baßmechanik geringfügig verändert und im Diskant sind die Piccoloplatten bei der "deluxe" nicht oben auf dem Stimmstock, sondern seitlich in der Reihe angebracht.
Die "Normal" hat die "Sondermensur" drin, die den italienischen tipo-a-mano Stimmplatten nachempfunden sind.
Die "deluxe" hat wie die Cantora die "Super Finish"-Platten drin, die der italienischen a-mano nachempfunden sind, also im Vergleich zur "Sondermensur" eine breitere Zunge haben und dadurch im Klang etwas fetter sind. DSC01594 (Custom).JPG

Der Baß ist immer 4-chörig mit 5 Registern und hat eine geschlossene Haube, wodurch die Höhen stark bedämpft werden, während die tiefen Mitten und die tiefen Töne ausgewogen sind. Die Baßknöpfe sind in Filz gelagert. Die Baßmechanik ist die gleiche wie bei der Stella und wohl auch meisten anderen Serien.

Der Tonumfang der Baßchöre der deluxe-Serie geht von E - es
der der "normalen" ab G - fis. Die Begleitchöre sind immer E - es.

Allerdings gibt es auch Baßhauben mit Schalldurchbrüchen. Bei diesen ist der Klang entsprechend heller und durchsetzungsfähiger.

Die Klaviatur hat einen Holzkern, ist auf einer Achse gelagert, und diese steckt in einem Metallrechen.
DSC03299 (Custom).jpgDSC03296 (Custom).JPG
Die Oberfläche der Registerschalter ist aus Aluminiumplättchen, die in das Register eingelegt sind.

Die Füllung ist aus Metall und das Cassotto ist aus Aluminium, das messingfarben eloxiert ist (Vielen Dank an Manfred für die Info).

Der Schwebeton ist sehr flach gestimmt, wodurch dieser als Gegenstück zum 8, der im Cassotto ist, fungiern kann, da er auch einzeln geschalten werden kann. Die Stimmung ist linear 7 Cent.

Klanglich ist die Cantus eine Ohrenweide und ich will sie nicht mehr missen. Der Baß ist sehr dunkel und warm.

Die Cantus V ist durch ihre Doppelschwebung ein klangliches Gegenstück zur konzertanten Cantora und wird wohl eher bei freudiger Tanzmusik etc. Verwendung finden, während die Cantora v.a. für klassisches gedacht ist.

Die Cantus IV kann als kleine Cantora gesehen werden, da sie ihr sehr ähnelt. Durch die geschlossene Baßhaube klingt sie der Cantora im Baß ähnlich, im Diskant haben sie die gleiche Chorbestückung und sind auch ähnlich oder gleich gestimmt. Die Cantora hat aber das Baßcassotto und den Umlenkstock, wodurch der Baß kräftiger und kerniger kommt, und steht in ihrer Entwicklung in der Nachfolge der Supita.

Als Sonderausstattung gibt es das Generalregister am Griffbrett.

Das Gewicht der Cantus 4 ist etwa 10,5 kg.
 
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Hallo Ippenstein,

die Beschreibung und Typisierung ist wirklich Klasse - mit der kann man sich ein recht gutes Bild über die Cantus machen.
Schade finde ich nur, das du hier keine Bilder mit eingebunden hast. Den Wechsel in ein anderes Forum, in dem ich die Bilder erst sehen kann, wenn ich mich dort auch als User angemeldet habe finde ich ehrlich gesagt unschön.

Ich weiß, dass du dich als Admin des im Link oben angeführten Forums stets über neue Mitgleider freust - die seien dir auch vergönnt - trotzdem hätte ich mich mehr gefreut, wenn ich zu deinem wirklich guten Bericht hier auch ein paar Bilder gesehen hätte. So quasi als Sahnehäubchen.;)

Gruß, maxito
 
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Guten Abend,

- Im Diskant 4-chörig, 11 Register, Bezeichnung "Cantus IV"
In diesen Tagen bin ich auf zwei Cantus IV-Instrumente mit den hochwertigsten Stimmzungen gestoßen in zwei Versionen: eines in Standardstimmung und das andere in Musette-Stimmung. Falls sich jemand für den Unterschied von den Registerkombinationen im Diskant interessiert, ich füge einen Vergleich bei, bitte schön:
Cantus IV diskantregister.jpg

Zum Vergleich: Diskantregister Anordnung beim Modell Cantus V:
Cantus V.jpg

Die Bassregister haben keine einzelnen "Chor-Symbole", aber ihre Reihenfolge (bei der Cantus V) ist wie folgt:
Bass.jpg


Herzliche Grüße, Vladimir
 
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Hallo,
Der Unterschied zwischen der "normal" und der deluxe ist nach meinen Recherchen das Schildchen und das leicht veränderte WM-Emblem auf dem Verdeck.
Emblem.jpg
Ein kleines Update zu den Unterschieden zwischen Cantus V und Cantus V deluxe:
Neben der 8´- Chor im Cassotto hat die Cantus V im Diskant auch ein separates Register für einen der beiden 8- Chöre (8₀) außerhalb des Cassottos. Die Cantus V deluxe hat stattdessen einen dreichöriger Register von beiden schwebenden 8- Chören mit dem 4´- Chor:
Register Cantus.jpg

Gruß, Vladimir
 
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