Welches Register ist das denn?

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Pletti
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Hallo Board,

nochmal ich. Ich habe Locked Out of Heaven in 3 verschiedenen Tonarten aufgenommen, -1, -3 und -5.
Das Lied ist nicht gerade eines, dass mir perfekt liegt, die hohe Tonart auch nicht.
Ich wollte eigentlich wissen, wann ich nach eurer Meinung nach in welchem Register bin, bzw. ob ich das mit dem Registerwechsel und so falsch mache. Dass es keine einheitlliche Registerdefinition gibt, ist mir natürlich bewusst, ich weiß auch nicht, wie ich für mich selbst die Register definieren soll, aber Vollstimme mit Kopf- und Brustresonanz, sagt mir zu. Der obere Teil der Vollstimme ist für mich quasi der Mix, aber ich bin anderen Sichtweisen auch nicht abgeneigt.
Vielleicht kann mir ja jemand ein Feedback geben, was ich eurer Meinung mache, ich finde es immer schwierig mich selbst einzuschätzen. Tipps zur Verbesserung sind auch gerne gesehen, ich habe den Eindruck, dass ich im Chorus presse, weiß aber nicht, wie ich das unterbinden kann. Über Intonationsschwächen und den falschen Rhytmus/Timing bitte ich großzügig hinwegzuhören, ich kenne das Lied zwar grob, aber damit hat sichs auch :D
Abgesehen von dem Register, wie schaffe ich es meine Tonqualität zu verbessern? Gesangsuntericht nehme ich auch schon seit rund 3 Jahren, allerdings habe ich bei solch hohen Nummern immer Probleme.

-5: https://www.box.com/s/tc5pzv3wy003flkkg44u
-3: https://www.box.com/s/oik96wp0ey94h0142b84
-1: https://www.box.com/s/a51gq54n256zkmg4rq30

Über Antworten würde ich mich sehr freuen!
Viele Grüße Pletti
 
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Das Nasenregister. ;)
Nee ernsthaft, da fehlt die hintere Weite und wie Du schon selber sagst, singst Du insgesamt mit zuviel Druck und untenrum wirds dann auch schonmal hauchig.
Die hohen Töne könnten durchaus drin sein bei Dir, aber die Stimme klingt müde und ich würde erstmal in bequemeren Lagen an Stimmbandschluss/Stütze und hinterer Weite arbeiten und mich dann langsam wieder an die höheren Töne rantasten und schauen, wo die hinwollen. Du sperrst die im Moment ziemlich ein und schiebst von unten/ verschlankst nicht genug,.
Bist Du momentan verschnupft? Falls nicht und Du den etwas nasalen Klang auch durch Übung nicht wegkriegst wäre evtl. ganz vielleicht auch ein Gang zum HNO sinnvoll. (Weißt ja, Internet und so. Notwendig ist es sehr wahrscheinlich nicht. Außerdem bin ich gerade verschnupft und hab nen dicken Kopf, vielleicht projiziere ich das ja. ;) ) Gibt ja auch sehr erfolgreiche Sänger mit nasaler Stimme, soll also kein Angriff sein, würde es halt so einschätzen, dass das eher nicht Dein natürlicher Stimmklang ist.
 
Vielen Dank erstmal :)
Ein bisschen erkältet bin ich tatsächlich, hatte ich vergessen zu erwähnen. Stütze und Stimmbandschluss also, v.a. wie ich an letzterem arbeite ist mir nicht ganz klar, wobei ich bei Liedern in tieferen Lagen grundsätzlich eigentlich keine Probleme mit Hauchigkeit habe, das kommt eher bei den hohen Liedern vor, aber da auch wie du sagtest und wie ich eben erst selbst gemerkt habe auch in den eigentlich unkritischen Bereichen.
Verschlanken habe ich schon oft hier im Board gelesen, wie das von statten gehen soll, ist mir aber noch nicht ganz klar. Mit dem einserren meinst du, dass ich presse? Und das wäre doch eigentlich das selbe wie zu viel Druck, oder verstehe ich das falsch?
Ich möchte halt den Klang im hohen Bereich einigermaßen aufrechterhalten. Ich denke, ich prügle nicht die Bruststimme hoch, aber ich fühle schon Spannungen im Hals, die da in der Form nicht richtig zu sein scheinen, allerdings schaffe ich es auch nicht, sie weg zu bekommen, außer wenn ich auf jegliche Power verzichte.
Viele Probleme hengen direkt mit der hohen Lage zusammen, deshalb übe ich weniger in bequemen Lagen. Ich habe auch 3 Jahre Klarinette gespielt, wo Stütze natürlich ein wichtiges Thema war, aber da war es eine aktive Stütze, die man mir beim singen immer versucht hat auszureden, sodass ich nicht ganz sicher bin, was eigentlich richtig ist, vor allem, weil so viele Leute so verschiedene Thesen vertreten, und sich Gesang nicht rein wissenschaftlich beschreiben lässt, zumindest nicht sinnvoll.
Achja, was kann ich am besten für hintere Weite tun? Und meinst du damit quasi bessere Resonanzraumnutzung? Und was wären hilfreiche Übungen?
Entschuldingung, dass ich so viele Fragen stelle...
 
Ich würde Tinitus in allen Punkten zustimmen. Was dir neben der hinteren Weite aber auch fehlt ist die nicht weniger wichtige vordere Weite. Es fehlt einfach an Weite insgesamt. Und doch: Du prügelst die Bruststimme hoch (ok prügeln ist vielleicht das falsche Wort, aber du verschlankst eben nicht genug).

Eine schöne Übung für Weite ohne hauchig zu werden ist z.B. diese:

http://www.youtube.com/watch?v=76d2vx2WRBE

Achte auf seine entspannte Mund- und Gesichtsstellung, so musst du das auch machen.
 
Hi, das mit dem Einsperren ist in erster Linie eine Ansatzrohrgeschichte hat aber natürlich auch Register und Druckkomponenten.
Du brauchst Da in der Höhe vor allem hinten mehr Raum, damit die Töne klingen können. Je lauter Du werden willst, desto wichtiger wird das.

Verschlanken bedeutet, schon im vollstimmigen Bereich die Masse rauszunehmen um einen leichteren Übergang zum Falsett zu haben. (Und letztlich auch die Stimme zu schonen. )
Übungen auf "u" sind da gut. (Je mehr Du dabei om O Klang hin zum U Klang kommst, desto mehr geht auch das Gaumensegel hoch. ) Der Ton wird dabei zuerstmal etwas weicher und geht nach hinten oben, zumindest bei mir.
Wenn das gut klapp,t kann man dann versuchen, den Klang wieder etwas schärfer werden zu lassen und mehr nach vorne zu bringen, bzw zu den Resonanzen oben kommen dann noch die vorne. (Hinter oder über den oberen Schneidezähnen. "Vor" dem Mund/Nasenraum, für manche auch in der Nase, was aber nicht mit einem verschnupften Klang zu verwechseln ist.
)
Was Du wohl machen willst und was man auch machen kann ist, auch etwas mehr Masse nach oben zu nehmen, das wäre dann von der Resonanz her Kopfstimme (wobei die bei Dir halt noch sehr eng ist ) und vom Modus her eine eben nicht ganz so schlanke Vollstimme. (Im Prinzip passt Deine Einteilung also, zumindest in meinen Augen. )
Das fordert aber auch seinen Preis, vor allem wenn Kräfte da nicht im Gleichgewicht sind und das hört man Deiner Stimme auch deutlich an. Kann sein, da ist jetzt das ein oder andere durch die Erkältung beeinflusst, und Du bist das jetzt auch einfach so gewohnt, aber ich sag Dir ganz klar, dass Das für mich so nicht gut klingt. Je lauter Du wirst, desto wichtiger wird auch wiegesagt, das Gaumensegel und den Schlund da aus dem Weg zu schaffen. (Ein anderer Tipp wäre auch eine Art inneres Lächeln, das eine ganze Reihe von positiven Veränderungen hervorrufen kann, vom Stimmbandschluss/Vordersitz bis eben zur hinteren Weite. )
Probier mal ein wenig rum mit dem Klang in mittlerer Höhe, dann kriegst Du vielleicht ein Gefühl dafür, was einen freien Klang ausmacht und merkst, dass sich da auf einmal ein Hindernis aus dem Weg hebt. Versuch dabei möglichst unvoreingenommen zu sein und nimm Dich vielleicht auch auf. Vieles was ungewohnt ist, klingt vielleicht erstmal schlecht für Dich.
Und natürlich musst Du die Höhen dann auch nach und nach üben. Wenn Du nur in den Mittellagen übst, dann kannst Du nicht auf einmal für ein Lied in die Höhe gehen, das ist in den allermeisten Fällen zum Scheitern verurteilt.

Wenn Du Spannungen im Hals spürst, kann das auch eine Zungen und Kehlkopfgeschichte sein. Kurz gesagt sollten die so entspannt wie möglich sein, der Kehlkopf auch nicht mit Gewalt nach unten gezogen, so dass da alles fest wird. Die Zunge auch nicht zu flach. Was da vermeintlich an Raum im Mund gewonnen wird, versperrt weiter unten den Weg und die Zunge dückt auf den Kehlkopf. Du kannst mal nach der ng Übung suchen. (Auch gut für hintere Weite. )

Den Stimmbandschluss kann man meiner Meinung nach am besten über den Klang üben. Wichtig ist dabei, die ganze Zeit über nicht von unten mit Luft zu schieben und am besten leise anzufangen und zu schauen, wo der Ton von selber lauter wird. Für manche sind da die Stütze und Atemübungen das Mittel der Wahl. Lass den Klang (und/oder die Resonanz) wandern, versuche ihn nach vorne zu fokussieren. (Vordersitz ). Für viele hat ein Ton mit gutem Vordersitz auch eine metallische oder trompenartige Komponente, was im ersten Augenblick etwas harsch und störend klingen kann, wenn man das nicht gewohnt ist. Ein guter KLang hat dann beides, den vollen, freien Klang der hinteren Weite und den etwas schärferen Fokus des Vordersitzes. Ein guter Vokal um den Stimmbandschluss zu üben ist das "a".
Und wenn das alles läuft kann man dann auch wieder mit dem Klang spielen und in so einsetzen, wie man ihn braucht.
Bei dir ist der hauchige Ton untenrum aber wohl auch der Tatsache geschuldet, dass die Stimme übermüdet und abgesungen ist, vielleicht auch Folge der Erkältung. (Allgemein ist es nicht so schlau erkältet ohne Not die Stimme zu strapazieren. )
Letztendlich solltest Du einen kräftigen Klang vor allem in der Höhe idealerweise halt nicht mit mehr Druck erreichen. (Wobei das letztendlich auch eine Rolle spielt, genauso wie eben auch ein gewisser Luftstrom da sein sollte. Vorstellen tut man sich das aber vielleicht eher, dass die Stimmbänder die benötigte Luft von selber "ansaugen." ) Aber letztlich kann auch jeder machen, was im Spaß macht und gut klingt. Etwas druckvolleren Gesang finde ich z.B. auch gut, wenn der Rest passt.


Das ist jetzt alles wahnsinnig viel Zeug, dass man am besten immer mal wieder ausprobiert und irgendwann automatisch über eine Klanganpassung macht. Letztendlich auch alles Saches, die ihr am besten im Unterricht macht und zumindest zum Teil wahrscheinlich auch gemacht habt. (Ich kann mir jetzt allerdings auch nicht vorstellen, dass ihr das, was Du hier in den Hörproben vormachst, so im Unterricht besprochen habt, bzw. dass Du dazu von Deinem Lehrer/Deiner Lehrerin ermuntert wirst. Da würde ich mir dann Gedanken über einen Wechsel machen. )
 
Hmm okay, scheint ja wirklich alles nicht so einfach zu sein ;)
Kann man (pauschal) sagen, dass beim singen der ganze Kopf- und Halsbereich immer entspannt sein sollte? Abgesehen von Sachen, wie Fauchstellung? Interessehalber: Gilt dies auch beim belten? Bei dem Video von dir, broeschies, soll das doch auf jeden Fall so sein, oder? Wenn ich dies versuche, fällt es mir schwer, ohne Bruch zu singen.
Was ich gerne können würde, wäre das Lied ähnlich wie im Original zu singen, kein Problem, wenn ich 3 Schritte runtermuss oder sowas, aber ich würde gerne Noten um das f/g über dem Mittel c singen können. Dabei geht es mir überhaupt nicht darum wie jemand bestimmtes zu klingen, stimmfarbenmäßig, sondern eher Modus mäßig, also ich möchte nicht aus Locked Out of Heaven ne Ballade machen müssen, die keine Power hat, bzw. wo die hohen Töne im Falsett gesungen werden müssen. (Für mich ist Falsett das, was ich bekomme, wenn ich hoch singe (mindestens d oder e über Mittel c) und überhaupt nicht stütze.
Eine Sache ist mir aber unklar, und zwar sagst du, Tinitus, dass das von der Resonanz Kopfstimme wäre, die bei mir sehr eng ist, und vom Modus Vollstimme. Aber Resonanzräume sind doch keine Muskeln, die man groß trainieren kann, also wie schafft man es sich mehr Kopfstimmenresonanz anzutrainieren? Oder ist das eher so ala die richtige Einstellung/Koordination finden und üben sie zu finden?
Soll inneres Lächeln so einen Effekt haben, wie die Vorstellung einer heißen Kartoffel im Mund bei den Klassikern?
Spannungen, die ich im Hals spüre, werden ziemlich sicher vom Kehlkopf verursacht, aber ich schaffe es einfach nicht, ihn annähernd in einer neutralen Lage zu halten, ohne sämtliche Power zu verlieren und ins Falsett zu kippen. Ich erreiche die hohen Töne also tatsächlich nicht ohne Druck, zumindest nicht in der Vollstimme.
Und nein, im Unterricht haben wir das so bestimmt nicht besprochen, allerdings meint mein Lehrer, das Lied würde nicht zu meiner Stimme passen, und ich solle es lieber 8 Halbtöne oder so tiefer als im Original singen, weil es sich sonst nicht gut anhört. Das stimmt natürlich, wie ihr hören musstet (sry), allerdings denke ich, dass ich es doch irgendwie lernen können muss dieses Lied halbwegs vernünftig in -3 oder so zu singen. Und wenn ich mir was vornehme, versuche ich auch das umzusetzen, und deshalb frage ich euch um euren Rat.
Wenn ich dieses Lied, oder auch die Übung von Broeschies singe, soll ich doch die ganze Zeit in der Vollstimme bleiben und es sollte im Idealfall so etwas wie den Bruch nicht geben, da sich lediglich der Resonanzraum verändert, und das auch nicht von einem Schlag auf der anderen, sondern im gleitenden Übergang oder?
Ich habe mir auch vor Jahren 2 Bücher zum Thema gekauft, Powervoice, welches mich nicht vollends überzeugt hat, und das von Karin Ploog, welches mir besser gefiehl, wo aber über Brust- und Kopfstimme oder Mix kaum ein Wort verloren wurde.
Ist es emfehlenswert, ein solches Buch von Vorne nach hinten durchzuarbeiten, oder lieber da nur spezielle Übungen?
Alles nicht so leicht umzusetzen, aber ich werde es schonmal versuchen ;)
 
Hmm okay, scheint ja wirklich alles nicht so einfach zu sein ;)
Kann man (pauschal) sagen, dass beim singen der ganze Kopf- und Halsbereich immer entspannt sein sollte?
Ja, das wirklich einzige, was du an Spannung im Kopfbereich brauchst, ist die "vordere Weite" in der Höhe. Das ist das "innere Lächeln", welches durch ein ganz leichtes Heben der Wangen erzeugt wird. Ansonsten nur die Muskeln, die den Kiefer runterklappen (etwa im Bereich der Ohren, wo der Kiefer "eingehängt" ist). Diese erzeugen quasi die "hintere Weite".

Wenn ich dies versuche, fällt es mir schwer, ohne Bruch zu singen.
Das ist normal. Genauso ist es normal als Anfänger zu versuchen, das mit "Druck von unten" zu beheben, was aber zum Singen lernen kontraproduktiv ist.

Aber Resonanzräume sind doch keine Muskeln, die man groß trainieren kann, also wie schafft man es sich mehr Kopfstimmenresonanz anzutrainieren? Oder ist das eher so ala die richtige Einstellung/Koordination finden und üben sie zu finden?
Nein, aber die Resonanzen werden durch Aktivität vom Muskeln im Bereich des Kehlkopfes erzeugt. Zudem musst du die Resonanzräume "öffnen" (Stichwort wieder, vordere und hintere Weite). In Bezug auf die Muskeln geht es aber tatsächlich mehr um Koordination als um "Krafttraining". Hierzu habe ich letztlich eine schöne Analogie gehört: Das Zusammenspiel von Brust- und Kopfstimmenmuskeln ist ähnlich wie das Zusammenspiel von Bizeps und Trizeps beim Heben des Unterarmes. Sagen wir, du willst ein Glas vom Tisch heben, um zu trinken. Wenn du nur den Trizeps benutzt, kannst du es nicht heben, weil er in die falsche Richtung wirkt, du bist "zu schwach" (das entspricht dem Falsett = nur Kopfstimmenmuskulatur). Wenn du aber nur den Bizeps benutzt, schlägst du dir das Glas mit voller Wucht ins Gesicht (das entspricht dem "Drücken" mit der Bruststimme). Du kannst es nur in angemessener Stärke heben, wenn du beide Muskeln koordiniert einsetzt. Der Bizeps muss das Glas heben, aber der Trizeps muss gleichzeitig entgegenwirken, um die Wucht rauszunehmen. Genauso ist es bei Brust- und Kopfstimme.

Soll inneres Lächeln so einen Effekt haben, wie die Vorstellung einer heißen Kartoffel im Mund bei den Klassikern?
Ja, es hebt den harten Gaumen leicht und wirkt unterstützend beim Heben des weichen Gaumens.

Spannungen, die ich im Hals spüre, werden ziemlich sicher vom Kehlkopf verursacht, aber ich schaffe es einfach nicht, ihn annähernd in einer neutralen Lage zu halten, ohne sämtliche Power zu verlieren und ins Falsett zu kippen. Ich erreiche die hohen Töne also tatsächlich nicht ohne Druck, zumindest nicht in der Vollstimme.
Druck an sich ist nichts schlimmes. Du brauchst den Druck, um hohe Töne in der Vollstimme zu singen. Aber der Kehlkopf muss richtig eingestellt sein (im Sinne von genutzten Resonanzräumen etc.) bevor du deinen Druck da drauf los lässt. Es ist so wie der Typ in dem Video sagt: "pressure is good, tension is bad" (Druck ist gut, Spannung (am Kehlkopf) ist schlecht).


Wenn ich dieses Lied, oder auch die Übung von Broeschies singe, soll ich doch die ganze Zeit in der Vollstimme bleiben und es sollte im Idealfall so etwas wie den Bruch nicht geben, da sich lediglich der Resonanzraum verändert, und das auch nicht von einem Schlag auf der anderen, sondern im gleitenden Übergang oder?
Ja, ein gleitender Übergang. Diese Koordination von Kopf- und Bruststimme ist so ziemlich das schwierigste aber auch wichtigste Thema beim singen. Es gibt im Prinzip zwei Ansätze da ran zu gehen, du müsstest testen, womit du besser klar kommst.

1. Du nimmst keinen Druck weg und arbeitest daran, die Resonanzräume anzupassen und den Kehlkopf richtig einzustellen.
2. Du singst die Kopfstimme zunächst im Falsett und arbeitest nur daran, das Falsett "koordiniert" zu bekommen, d.h. dass du sauber von der Bruststimme ins Falsett kommst und, dass das Falsett nicht hauchig ist. In einem zweiten Schritt fügst du dann den Druck wieder hinzu, wenn du im Falsett die Resonanzräume "gelernt" hast.

Ich habe mir auch vor Jahren 2 Bücher zum Thema gekauft, Powervoice, welches mich nicht vollends überzeugt hat, und das von Karin Ploog, welches mir besser gefiehl, wo aber über Brust- und Kopfstimme oder Mix kaum ein Wort verloren wurde.
Ist es emfehlenswert, ein solches Buch von Vorne nach hinten durchzuarbeiten, oder lieber da nur spezielle Übungen?
Da hilft nur "learning by doing". Lies die Bücher, probier die Übungen aus, und schau, was dir hilft. Es gibt Bücher, die eher theoretisch sind und solche mit vielen Übungen. Was dich gesanglich weiterbringt sind natürlich letztlich die Übungen, aber oft ist es auch nicht unwichtig zu wissen wofür genau die Übungen sind und was sie bewirken.
 
Hi Pletti,

an Belten etc. würde ich mich an Deiner Stelle erstmal noch nicht ranwagen und ansonsten würde ich Dir empfehlen auf Deinen Lehrer zu hören, der kennt Dich am besten. Wie gesagt denke ich schon, dass Du das rein theoretisch packen kannst, von der Höhe her und bei der -1 Version klingst Du in meinen Ohren kurz (bis die Kräfte sehr schnell nachlassen ) fast etwas besser als bei der tiefsten, aber das liegt wohl daran, dass der Übergang besonders schwer zu meistern ist. Und im Moment tust Du Deiner Stimme ganz klar Gewalt an.
Weil Du um jeden Preis vollstimmig klingen willst, lässt Du die nötige Resonanzverschiebung nicht zu. Statt kraftvoll klingt das aber dumpf und Du schiebst mit noch mehr Kraft von unten nach um das auszugleichen, was aber nicht klappen kann.

Das mit Resonanzräumen ist größtenteils eine Projektionsgeschichte. Die hintere Weite stimmt da noch am ehesten mit dem tatsächlichen Geschehen überein. Der Rest sind Einstellungen im Kehlkopf, die Du eben am besten über den Klang übst und wo Du die Resonanzen besonders intensiv spürst.
Bei der höchsten Variante bist Du in einer engen/flachen Kopfresonanz, schon rein aus Notwendigkeit heraus. Vor allem in der Mittellage aber auch grundsätzlich könnte man aber schon auch sagen, dass Du die Bruststimme hochdrückst. Nur weil das nachher vielleicht irgendwann auch sehr kraftvoll klingt, heißt das nicht, dass die Einstellung komplett unverändert bleiben kann.

Beim Kehlkopf würde ich das ähnlich halten wie in dem von broeschies verlinkten Video. Taste dich langsam Ton für Ton nach oben und versuch den Kehlkopf dabei entspannt zu lassen. Je brustiger Du singst, desto mehr wird der auch nach oben wollen. Je kopfiger und kleiner der Ton (zunächst) ist, desto eher bleibt er unten. Mit Kraft solltest Du ihn eher nicht festhalten. Ich finde da eine gute Übung sich vorzustellen, dass nur der Ton allein durch den Kopf wandert und dass sich ansonsten nichts bewegt.

Und befreie Dich erstmal vom Wunsch , auf eine bestimmte Art und Weise klingen zu wollen. Du sagst zwar, dass Dir der individuelle Klang egal ist, aber hast eben schon bestimmte Vorstellungen, die Du im Moment forcierst
Ich will nicht ausschließen, dass Du damit auch irgendwann Land siehst, aber von den Hörproben ausgehend und ohne zu wissen, welchen Anteil da jetzt genau die Erkältung hat, befindest Du Dich im Moment ziemlich auf dem Holzweg.
Vor allem gönne Deiner Stimme eine Erholungspause, wenn Du merkst dass Du abgesungen bist. (Flat wirst, die Töne nur durch Drücken erreichst, auch nur ganz leicht heiser auf manchen Tönen, untenrum hauchig etc. )
Grundsätzlich kannst Du ja singen, triffst die Töne etc.
 
Nur kurz zur besseren Einschätzbarkeit ein anderes Lied, mit dem ich weit weniger Probleme hatte: Breakeven. Ist 1 oder 2 Halbtöne tiefer, weiß ich nicht mehr genau, die Aufnahme ist von kurz vor Weihnachten im nicht erkälteten Zustand. Auch da war ich Vocal-mäßig nicht ganz zufrieden, deshalb habe ich mir auch nie die mühe gemacht, es richtig abzumischen, daher sind einige Instrumentaleinsätze falsch. Auf der Stimme liegen auch ein paar Effekte: Ein bisschen Hall, Compressor und sowas, ich glaube ich habe auch ein kleeeeines bisschen Pitch Correction, naja, soll ja nur als Anhaltspunkt dienen und ich denke das tut es.
https://www.box.com/s/ex9qdloyu2x18pdvcmf3
Und noch ein zweites Lied entstanden im gleichen Zeitraum, aber ohne Pitch-Correction - Sex on Fire
https://www.box.com/s/7ah6j6myqsaq56gdw7vd
Ich weiß nicht, obs es Ladezeit technisch ein Problem ist, dass ich immer wavs hochlade, aber mein PC ist im Arsch und itunes, Mediamonkey und co. funktionieren allesamt nicht und machen mir das konvertieren schwer^^
 
Die beiden letzten Hörproben sind viel besser. Warum lädst du vorher Hörproben hoch, die ein völlig anderes Bild vermitteln? Dein Problem bleibt jedoch, wenn auch weniger ausgeprägt, bestehen. Du willst zu viel und mutest deiner Stimme eine Höhe zu, die ihr nicht gut tut. Kannst du auch eine Oktave tiefer ordentlich singen? Denn bis auf die zu hohen Töne singst du doch schon ganz gut.
 
Nur kurz:

Breakeven klingt zum Teil sehr, sehr viel besser. :)

Sex on Fire ist wieder zu flach und gedrückt. Für die lauten hohen Sachen musst Du in meinen Augen schlicht nochmal umlernen, da hast Du in meinen Ohren den falschen Ansatz und die rauhen Töne produzierst Du soweit ich das höre auch eher falsch.
 
Naja,
wenn ich gerade verhältnismäßig gut singe, bin ich ganz zufrieden, nur wenn es nicht klappt bin ich eher verunsichert und frage mich, woran es liegt, weil ich es doch eigentlich zumindest einigermaßen kann. Und aus diesen Phasen der Verunsicherung frage ich halt. Aber vielleicht haltet ihr mich jetzt für zumindest nicht absolut hoffnungslos. ;)
Was die rauhen Töne angeht, die produziere ich überhaupt nicht gewollt, die sind einfach da, wenn ich etwas härter singe. Ich könnte Sex on Fire selbst wenn ich wollte nicht ohne rauh singen, oder nur wenn ich die Härte extrem zurücknehme, also eher Breakeven-mäßig singe.
Ja, tiefer geht schon, nur ich würde gerne auch höher können, deshalb versuche ich das zu lernen und singe es. Ist z.B. Breakeven in der Tonart grundsätzlich für mich zu hoch, oder singe ich die Höhen einfach nur falsch, was aber lernbar ist, zu korrigieren?
Aber Erkältung hin oder her, Breakeven kann ich halbwegs vernünftig singen, Locked Out of Heaven nicht. Ich habe auch Diamonds von Rihanna in -4 probiert. Klingt echt grauenhaft, ich merke, dass ich da total verspannt bin, was ich bei anderen Liedern nicht bin.
Vielleicht warte ich einfach ab, bis die Erkältung weg ist und mache solange Pause... Habe mit Uni eh genug zu tun.
Aber die fehlende Weite habe ich doch auch bei den neuen Uploads, oder? Und wie sieht es da mit dem Stimmbandschluss aus?
 
Breakeven sollte sowohl im Falsett (was meiner Meinung nach schön klingt ) als auch vollstimmig für Dich machbar sein. (Meine Meinung, ich bin da aber nicht wirklich qualifiziert. )
Du singst insgesamt etwas überlüftet, "weich" und versuchst einen vollen Ton dann durch Druck hinzubekommen. Letztendlich ist das aber Aufgabe des Stimmbandschlusses. (Den Du wie geschrieben am besten durch Klang und Resonanzen lernst. Fokus nach vorne, Tragfähigkeit etc. Ggf auch Atemübungen/Stütze, aber das werdet ihr ja auch im Unterricht angesprochen haben. )
Ob das jetzt Folge der Überlastung ist, oder einfach erstmal angewöhnt oder gegeben kann ich aber nicht sagen. Auf jeden Fall ist es ein schlechtes Zeichen, wenn Dir die Stimme den KurtCobain macht ohne dass Du Kontrolle darüber hast und zeigt auch nochmal, dass die Stimmbänder dem Druck nicht gewachsen sind. Das Falsett klingt gut, wenn auch nicht 100% klar, von daher würde ich als Komplettlaie mal davon ausgehen, dass da stimmlich (noch) nichts dringendes vorliegt, aber falls sich das trotz etwas konservativerer Gesangstechnik und Stimmruhe nicht gibt, dann wäre das ggf. auch wieder ein Fall für den Phoniater. Sicher ist sicher. Aber ich habe wie gesagt keine Ahnung.

Breakeven ist auch eher flach gesungen, steht dem Lied aber erstens und zweitens wird das mit den Resonanzen wie gesagt um so wichtiger je lauter Du wirst. Teilweise erwischt Du das hier ganz gut.
Das Problem fängt wie gesagt vor allem dann an, wenn Du besonders druckvoll singen möchtest.


Vielleicht warte ich einfach ab, bis die Erkältung weg ist und mache solange Pause..
Aber Hallo!


Letztendlich ist das alles ein weites Feld, ein gewisser Luftstrom hilft z.B. auch, die Stimmbänder zusammenzuziehen, aber das ist bei Dir definitv nicht der Fall.
Oder anders als oben geschrieben kann es z.B. auch helfen sich statt Druck eine gewisse Spannung an den Stimmbändern vorzustellen und beides kann letztendlich für Dich richtig oder falsch sein.
Letzendlich muss das Dein Gesangslehrer zusammen mit Dir erarbeiten.
 
Ich habe nochmal darüber nachgedacht und mir ist irgendwie nicht ganz klar was denn der Unterschied zwischen Falsett und Kopfstimme ist.
Meiner Einschätzung nach sind bei meiner Aufnahme von Breakeven die höchsten Töne (abgesehen von der Bridge), also "piiiieces" im Falsett und die anderen hohen Töne, z.B. bei der Phrase "What am I supposed to do when the best part of me was always you?", also g# über Mittel c, Kopfstimme. Die klingen anders, sind anders gesungen und fühlen sich anders an, ziemlich ähnlich wie in der Bruststimme, aber mit mehr Spannung. Sind die jetzt zumindest halbwegs richtig gesungen, oder ist das auch nur hochgezogene Bruststimme?
Diese Töne sind nicht so entspannt zu produzieren, wie z.B. eine Oktave tiefer, und diese Töne könnte ich so auch nicht im piano singen, ohne ins Falsett (also so wie bei piiiieces) zu kippen. Ist das normal, oder soll man die Kopfstimme auch komplett im piano singen können?
 
Der Begriff Kopfstimme ist leider doppeldeutig. Einmal wird er synonym zum Falsett, der (ggf. ungestützen) Randstimme verwendet und zum anderem im klassischen Sinne als Vollstimme mit Kopfresonanz, wie Du das im Prinzip eindeutiger und besser oben schon selber geschildert hast. In dem Sinne wäre "pieces" dann Falsett und der Rest Vollstimme mit Kopfresonanz.
Idealerweise solltest Du die vollstimmigen Töne auch piano oder zumindest leiser singen können, das wäre ein guter Hinweis, dass Du es richtig machst, sofern der Ton nicht hauchig wird oder wegbricht. Eine gewisse Spannung herrscht da in der Höhe auf jeden Fall, es ist halt sehr heikel zu vermitteln, was jetzt eine gute und was eine schlechte Spannung ist, von daher würde ich in einer bequemen Tonlage ansetzen und mich langsam an die Höhen rantasten. Normalerweise darf man dabei ruhig laut werden, allein schon um die Resonanzen besser zu spüren und weil es eben wesentlich einfacher ist, nur hast Du Dir jetzt halt eine falsche Technik angewöhnt, nähmlich immer mehr Stoff zu geben, je höher Du in der Vollstimme kommst, bis die Stimmbänder das kaum noch halten können, also sollte da am besten jemand dabeisein, der aufpasst, dass Du es richtig machst. Wie gesagt empfehlen sich Technikübungen auf u, sich vorzustellen, dass nur der Ton allein nach oben wandert und dass sich sonst nichts großartig bewegt etc. auch wenn Dir der Klang dann erstmal vielleicht nicht gefällt. Und vorher wie gesagt abwarten, dass die Stimme sich erholt hat.
Breakeven hört sich aber wiegesagt wesentlich besser an als die ersten Hörproben.
 

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