Welches Live-Mikro für was?

  • Ersteller Technika
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Das Beta 57 ist wirklich ein gutes Mikro. Aber wenn man z.B. eine Akustik-Gitarre abnehmen will, dann hört man (auch live) einen (für mich relevanten) Unterschied in der Auflösung und Transientenwiedergabe. Das merkt man auch in der Funktion OH, Streicherwiedergabe u.a. Bereichen. Im Studio hat man natürlich dafür wieder Spezialisten. Ich schreibe jetzt einfach von der Standardsituation bei z.B. Festivals, wo man eben spontan ein passendes Mikro braucht. Und da spielt das 201 ganz vorne mit.
Ergänzung: Manchmal nehme ich es auch dann, wenn mir ein 421 zu exponiert/gefährdet erscheint. Schließlich kosten die 421 ordentlich Kohle.
 
Beim Schlagzeug habe ich für die Bassdrum sehr sehr lange suchen müssen: Das AKG D112 gefiel mir noch nie, Shure Beta 52a war mir zu unspektakulär, das Sennheiser E602 zu wuchtig und sehr unpräzise und das Audix D6 zu unflexibel und zu sehr "One-Trick-Pony". Gelandet bin ich bei Sennheiser E902, dass sich in all meinen BDs ab 16" wunderbar in allen Kontexten einsetzen lässt. Im Jazzkontext muss etwas auf die Fatness-Kontrolle geachtet werden. Man könnte es auch mal vor den Bassamp stellen, war bisher aber nie erforderlich.

Das Snaremikro, genauso wie die Gitarrenamps sind abhängig von Sound und Tagesform: Mir gefällt das Sennheiser E906 sehr. Gerne nehme ich aber auch mal das Shure SM 57, aber mittlerweile greife ich da immer öfter zum Shure 545. Sehr schön ist auch das Sennheiser MD 441.

Für die Overheads nutze ich live fast immer die neuen Line Audio CM 4. Rode NT5 fand ich hingegen absolut grausamst und klanglich gerade nahezu an der Körperverletzung. Das Line Audio CM3 nutze ich gerne im Studio als Overhead bei großen und weitwinkligen Sets, da sie aufgrund ihrer breiten Niere viel einfangen. Im Bühnenbetrieb eignen sich die CM3 in kleineren Kontexten, die aber nicht kompakt auf der Bühne stehen.

Für Toms fällt meine Wahl fast immer auf Kondensatormikrofone. Lange war ich schon alleine wegen der Halterung ein Fan der TG-Serie von Beyerdynamic, tendiere aber aktuell wegen Platz und Kompaktheit zu Shure 98 AD/C. Würde ich nur Rockmusik machen, würde im Grunde aber auch ein Sennheiser 904 funktionieren.

Für fast alle anderen akustischen Instrumente nutze ich das Line Audio CM 3. Für meine Akustikgitarren mit bereits eingebauten Piezo+Mikrofon Preamp nutze ich im Studio Bändchen oder Line Audio CM3 - Letztere auch Live, wenn wirklich der Rahmen das zulässt. Gerade durch die breite Niere ist es möglich, Bewegungen des Gitarristen, insb. wenn er denn im Stehen spielt, abzufangen. Es macht für mich wenig Sinn und auch aus Zuschauersicht keinen Spaß, wenn Saitisten litfaßsäulenartig festbetoniert auf der Bühne stehen.

Wenn es ein dynamisches Mikrofon sein muss, dann gefällt mir das Shure SM58 für Gesang nur sehr selten, weshalb ich da fast immer zum aus meiner Sicht weit überlegenen Shure 565 oder, wenn das Mikro nicht bewegt wird, auch mal zum Sennheiser MD 441 greife. Ansonsten bin ich absoluter Fan von Kondensatormikrofonen.

Edit 1 - Schlagzeug Overheads: Beim Schlagzeug ists mE aber auch sehr Set- und Kontextabhängig. Im Studio ein Vintage-Set mit sehr modern klingenden Mikrofonen zu bedienen und auch modern klingende Bassdrummikros zu nutzen wären für mich keine Option. Als Overhead habe ich dann gerne Bändchen über dem Set, oder aber Oktavas. Für die Bassdrum wurde ich zuletzt für diese Fälle fündig: Aktuell befindet sich mein AKG D12 in Restauration und ich freue mich darauf, wenn es endlich wieder den Weg zu mir gefunden hat.

Edit 2 - Kurzer Einschub zu Line Audio CM3: Meines Erachtens sind sie oft völlig falsch verstandene Mikrofone. Ihr sehr linearer Frequenzgang kommt daher, dass sie - entgegen fast aller modernen Kleinmembrankondensatoren - NICHT(!) diffusfeldentzerrt sind. Dadurch fehlt eine gewollte Höhenanhebung durch Kapseleigenresonanzen. Auf größerer Distanz benötigen sie auch etwas mehr Dampf durch den Preamp als andere Mikrofone. Im klanglichen Ergebnis sind sie daher sehr neutral und werden vorschnell als "unspektakulär, langweilig oder gar mulmig" beschrieben, insbesondere wenn sie auf größere Distanzen verwendet werden. Genau dann kann sich dies je nach Rahmen, Luftfeuchte und deren Absorbation der Höhen in Distanz zu Schallquelle sehr bemerkbar machen. Im Ergebnis ist das CM3 für mich ein Mikrofon, dass tatsächlich in der Lage ist, Schallquellen sehr originalgetreu abzubilden. Gerade deshalb eignet es sich für mich für so ziemlich alle akustischen Instrumente oder Situationen, in denen ich genau die Schallquelle möglichst natürlich abbilden will. Auch kann man im Studio flexibler arbeiten, da sich die spezifischen Eigenheiten des Instruments und des Preamps sehr genau auch später herausarbeiten lassen. Wenn all das nicht im Endprodukt gewünscht ist, dann ist das Line Audio CM3 dafür nicht das richtige Mikrofon. Man muss eben schon genau wissen, was man sich da in den Mikrofonkader holt und was man damit anstellen kann.
 
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Nun da es auf der Titelseite gelandet ist, mein Senf dazu:

Zunächst mal gibt es günstige Alternativen zum SM58, ich nehme gerne das AKG D5. Klingt etwas frischer und kostet deutlich weniger. Ist aber auch eher für den weniger anspruchsvollen Bereich, wie das SM58 auch.

Generell unkonventionell und universell einsetzbar sind Kleinmembran-Kondenser. Ich habe vier Stück Line Audio CM3, zu denen ich ein gespaltenes Verhältnis habe. Sie sind klanglich langweilig bis flau, und durch ihre breite Richtcharakteristik anfällig für Rückkopplungen, außerdem für Condenser wenig Ausgangspegel. Und all diese seltsamen Eigenschaften plus ihre winzige Größe machen sie ziemlich geeignet für laute Quellen. Ich klemme sie an Toms (mit Klemmen) oder stelle sie vor Amps, oder wenn nix anderes da ist auch an eine Bass Drum. Kurzum, überall da wo es lauter zugeht und silbrige Höhen eh nicht gefragt sind. Zum Thema "wenn wenig Budget vorhanden"...

Was an Amps auch geht ist das Rode ProCaster, deren übergroß gestaltete RE320-Nachempfindung. Wenn man es günstig gebraucht kriegt. Es liefert weniger Tiefenwumms als das RE320 und ist daher für Bass Drums nicht so gut geeignet, aber die meisten Gitarristen haben sowieso ein fehlgeleitetes erotisches Verhältnis zu tiefen Frequenzen.

... ansonsten meide ich mittlerweile die Rode NT5, die alle so gerne haben, weil sie in den Höhen irgendwas machen, das man einfach nicht entsorgen kann und außerdem klicken sie bei manchen Impulsen richtig kläffig. Derzeit benutze ich gerne Audio Technica AT4041 für alles mögliche (auch z.B. Overheads für Geigen-Section) und AKG C7 für Gesang. Das C7 klingt differenzierter als das D5 und verfärbt den Klang nicht so drastisch, wenn seitlich eingesprochen (ist dafür/dadurch feedback-anfälliger).

Generell geht nix über Testen, vor allem wenn man aufs Geld schauen muss. Gerade im Preisbereich bis 400€ gibt es meiner Meinung nach sowohl viele Reinfälle als auch viele Schätzchen. Und klar, jeder mag die Neumann KM184, schon allein weil Neumann draufsteht, aber für den Preis bekomme ich eben doppelt so viele AT4041. Da muss man schon immer abwägen, vor allem wenn nach der Thomann-Rechnung noch Geld für die Miete übrig bleiben soll. :evil:
 
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Ich habe ein Sennheiser E609 immer dabei. Hatte mir damals ein professioneller Tonmann empfohlen, gerade wegen der abgeflachten Seiten recht einfach und unkompliziert zu verwenden (Hängt vorm Amp, kein Ständer notwendig).
Seit neuestem hab ich eine TAD FANTA Box im Amp liegen, um alles noch einfacher zu gestalten. Da wir eher selten "Abgenommen" werden, reicht es für "Ab und zu" aus... denke ich.
Also hab ich 2 Waffen immer dabei. Für alle Fälle.
 
Nun da es auf der Titelseite gelandet ist, mein Senf dazu:
Zunächst mal gibt es günstige Alternativen zum SM58, ich nehme gerne das AKG D5. Klingt etwas frischer und kostet deutlich weniger. Ist aber auch eher für den weniger anspruchsvollen Bereich, wie das SM58 auch.

So auch bei mir, und zwar gleich in doppelter Hinsicht: Erstens mein Senf und zweitens D5 von AKG. Nicht (allein) wegen des Preises, sondern weil es gegenüber dem SM58 weniger muffig und boomy klingt. Ausserdem hat es mehr Pegel und ich muss nicht so schreien.

Wenn man mehr Geld ausgibt, das Sennheiser E945. Das hat m. E. die Vorteile des D5 plus weniger Nahbesprechungseffekt und klingt wärmer, ohne mulmig zu sein.
 
Das klingt jetzt echt ziemlich abgedreht aber...
Einige von uns haben noch ein altes AKG D190 herumliegen. Probiert das mal an einer Snare aus! Völlig anders als jedes SM57 o.ä., aber mit sehr eigenem Charme. Durchaus bereichernd.
 
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Teste das mal an der trompete :D
 
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Das klingt jetzt echt ziemlich abgedreht aber...
Einige von uns haben noch ein altes AKG D190 herumliegen. Probiert das mal an einer Snare aus! Völlig anders als jedes SM57 o.ä., aber mit sehr eigenem Charme. Durchaus bereichernd.

Ich habe gerade ein AKG D 202 als Snaremikro verliehen. Und ein D 19 für den Gitarrenamp.
 
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Es wurde ja mittlerweile schon vieles genannt was Rang und Namen hat.

Ich hätte da allerdings noch meinen persönlichen Geheimtipp:

Das T-Bone RB500
ich nutze es als zweites Mikro am Gitarrenamp oder als Overhead/Raummikro. Es gibt allem eine gewisse Wärme im Sound.

Einfach mal ausprobieren! Ich war sehr positiv überrascht!

Liebe Grüße
JD
 
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Das ist nicht schlecht, sowieso für den Preis. Kleiner Wermutstropfen ist die Serienstreuung, gerade wenn man ein Pärchen einsetzen will. Es kommt mir vor, als wäre die Menge an verbautem ‚Füllmaterial‘ (Schaumstoff) im großen Gehäuse ziemlich variabel.
Schwierig finde ich die doch deutlichen Gehäuseressonanzen.
Die mechanischen Eigenheiten und das fest verbaute Kabel...nun kann man mit leben.
Das Rauschen...muss man schauen, ob es noch passt.

Weil oben Line Audio genannt wurde... ich habe gerade neu ein Pärchen OM1 mit Kugelcharakteristik. Nach ein paar Testaufnahmen bin ich begeistert von den Teilen. An Natürlichkeit noch mal ein Quantensprung zu den schon sehr linearen CM3.
Passt vorzüglich an Drums/Overheads und allen möglichen Perkussionen sowie Saiteninstrumenten.
Unbedingte Testempfehlung.

Ich schätze das RE20. Davon könnte man durchaus 2-3 haben, die passen einfach an vielen Sachen, Kick (!), Bass, Amps, Gebläse aber auch Stimmen und akustische Instrumente.
 
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Und klar, jeder mag die Neumann KM184, schon allein weil Neumann draufsteht
Dann bin ich definitiv nicht "jeder". Ich mag die in den meisten Fällen gar nicht. Das Geld kann man sicher besser anlegen. Nur weil Neumann drauf steht heisst das nicht immer dass man das Teil ungereflektiert nehmen kann.
Ich schätze das RE20
Ich auch. Ich habe auch noch ein RE320 das mir persönlich am Saxofon (Paradedisziplin vom RE20) meist sogar besser gefällt. Ich muss da weniger schrauben um einen eher weicheren Ton zu bekommen.
Was ich nach wie vor nicht ganz verstehen kann ist die Abneigung gegenüber dem SM58. Gerade neulich habe ich wieder ein paar Gesangsmikros verglichen (Ok, meine Stimme ist jetzt nicht gerade die schönste). Und da verwende ich das SM58 immer noch als Referenz. "Mumpfig" wäre ein Attribut das ich dem 58er einfach nicht pauschal zusprechen würde. Ok ich kenne einige, sehr gut abgetragene, Exemplare, die aus dem Fundus einiger Locations oder Verleiher stammen, die nicht mehr so brauchbar sind. Aber denen würde ich aus rein hygienischen Gründen auch nicht mehr wirklich nahe kommen wollen. Aber gut gepflegte Exemplare sind durchaus gut für Stimme, aber nicht nur das, einsetzbar. Da finde ich viele der hier und anderswo gehypten Teile nicht so pflegeleicht. Auch das Beta58 ist nie und nimmer meine ertse Wahl, schon gar nicht für Frauenstimmen. Aber gut, es ist wie es ist, ich jedenfalls kann ganz gut mit dem SM58.

Und meine MD441 würde ich nie beim Schlagzeug einsetzen. Zum einen wären sie mir zu wertvoll dafür (Entschuldigung an all die Drummer hier), zum anderen sind die einfach zu groß um sie sinnvoll am Drumkit zu positionieren. Ich habe hin und wieder schon ein Problem irgendwo eine Lücke zwischen Trommeln und Blech zu finden um da z.B die Snare oben abzunehmen ohne dass der Drummer das Mikro gleich köpft. Ja, ja die Jazzdrummer lieben die kurzen Wege;-)
 
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Das klingt jetzt echt ziemlich abgedreht aber...
Einige von uns haben noch ein altes AKG D190 herumliegen. Probiert das mal an einer Snare aus! Völlig anders als jedes SM57 o.ä., aber mit sehr eigenem Charme. Durchaus bereichernd.

Die D190 sind so mittel... ich hab mal mit denen experimentiert, irgendwie haben sie auch in die schräge Gesamtoptik gepasst, aber man musste schon kräftig am EQ zupacken, damit es nicht verbogen klang. Da ist das deutsche Wort "Entzerrer" für "Equalizer" doch passend. Also die D190 klingen schon sehr "verbogen", aber wenn das zum Zweck passt, warum nicht? Außerdem sind sie in der Elektrobucht manchmal günstig zu kriegen.

Hab dann leider nur Main Out vom Pult aufgenommen, weil es mir mit 8 Acts zu turbulent war Multitrack...


--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich auch. Ich habe auch noch ein RE320 das mir persönlich am Saxofon (Paradedisziplin vom RE20) meist sogar besser gefällt. Ich muss da weniger schrauben um einen eher weicheren Ton zu bekommen.

Ich habe nur das RE320 und muss sagen, dass es bei Sprache im Vergleich zu meinen Lewitt LCT440 eher arm aussieht, zumindest bei meiner Stimme und im Recording-Kontext. Ich nehme es mittlerweile fast nur noch an Bass Drums, wo es eine ziemlich gute Figur macht. Ich habe es aber tatsächlich auch schon mal für sowas wie Vocals benutzt.

Was ich nach wie vor nicht ganz verstehen kann ist die Abneigung gegenüber dem SM58. Gerade neulich habe ich wieder ein paar Gesangsmikros verglichen (Ok, meine Stimme ist jetzt nicht gerade die schönste). Und da verwende ich das SM58 immer noch als Referenz.

Das SM58 hat meiner Meinung nach verschiedene Probleme. Serienstreuung und Alterung sind zwei. Also wenn zwei SM58 gleich klingen, ist es schon mal ein guter Tag. Vor allem aber finde ich die Höhen vernuschelt. Da ist das SM58 nicht allein, viele günstige Gesangsmics haben das Problem. Beim SM58 oder Beta58 dreht man gerne etwas oben rum rein für die Sprachverständlichkeit, das klappt dann auch, aber es klingt eben nach SM58 und in meinen Ohren nicht so gut. Es ist auch nicht komplett furchtbar und jeder kennt's, und auszurotten ist es auch nicht.

Wer unbedingt Shure will, dem rate ich eher zum Beta58. Aber wie schon gesagt, AKG D5… kostet nicht halb so viel wie das Beta 58, hat aber mindestens so viel Sound.
 
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Ich muss gestehen, dass ich auch Fan vom 58 bin. Ich halte es auf keinen Fall für das beste gesangsmikro. Aber es ist robust, kostet nicht viel und geht irgendwie bei allen stimmen. Kurz: mit dem sm58 lag ich noch nie daneben.
 
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Was mich beim SM58 halt stört: Wann immer ich eins abmische, sieht mein EQ fast immer gleich aus. Und ich gebe mir wirklich Mühe, jedes Mal unvoreingenommen ranzugehen und mit den Ohren zu urteilen! Aber ich muss schon ganz schön daran herumbiegen, bis es so klingt, dass es mir im Mix gefällt. Und dann finde ich es auch wirklich in Ordnung. Aber ich kämpfe halt immer gegen den Eigenklang des Mikros und das finde ich eben alles andere als ideal. Klar sind Preis, Robustheit und Feedbackresistenz gute Argumente dafür, aber es ist ja nicht so, als ob andere Mikros diese positiven Eigenschaften nicht hätten.
 
Le_Franzose
  • Gelöscht von Harry
  • Grund: bitte auf das Thema achten - wir sind hier im "Live"-Bereich
Vor allem aber finde ich die Höhen vernuschelt.

Daher empfehle ich immer wieder das Shure 565.

Shure SM58
sm58.png

Shure 565
565.png


Tolles Gerät, ebenso wie das ARA RC44!

Und meine MD441 würde ich nie beim Schlagzeug einsetzen. Zum einen wären sie mir zu wertvoll dafür

Meine sehen aus wie frisch aus der Verpackung und ich bekomme es im Dreieck von Hihat, Snare und erster Tom trotz kompaktem Aufbau sehr gut positioniert. Gleichsam gibt es das Argument "zu wertvoll" nicht: Wenn ich den Sound mit diesem Mikrofon abbilden will, dann muss dieses Mikrofon da hin - egal wie viel es kostet. Gleichsam kann ich es nicht nachvollziehen, warum bspw. eine absolute hochpreisige Edelsnare, die den Wert eines 441 (oder anderen hochpreisigen dynamischen Mikrofons) in der Regel um ein vielfaches übersteigt, nur aus Angst eines unplanmäßigen Treffers mit einem günstigen Mikrofon mikrofoniert werden soll, obwohl das 441 das Instrument wie gewünscht abbilden würde. Ein Schlagzeug ist kein wildes Schützenfest, der Trommler kein Freischütz, sein Spiel erfordert keine Freikugel - wenngleich routinierte Trommler immer ihr festgelegtes Ziel treffen und Treffer auf 14" wirklich nicht schwer sind - und für die Schmuckschatulle gibt es andere Produkte.
 
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Was mich beim SM58 halt stört: Wann immer ich eins abmische, sieht mein EQ fast immer gleich aus. Und ich gebe mir wirklich Mühe, jedes Mal unvoreingenommen ranzugehen und mit den Ohren zu urteilen! Aber ich muss schon ganz schön daran herumbiegen, bis es so klingt, dass es mir im Mix gefällt. Und dann finde ich es auch wirklich in Ordnung. Aber ich kämpfe halt immer gegen den Eigenklang des Mikros und das finde ich eben alles andere als ideal. Klar sind Preis, Robustheit und Feedbackresistenz gute Argumente dafür, aber es ist ja nicht so, als ob andere Mikros diese positiven Eigenschaften nicht hätten.

Auch ich bin absolut kein Fan des SM58 - nur für extrem laut Sänger gefällt es mir, wahrscheinlich, weil die Partialschwingungen der Membran dann die fehlenden Höhen bringen. Aber am Wochenende habe ich verstanden, warum man eine extrem knallige metallene Snare lieber mit einem leicht verwaschen und undeutlich klingenden SM57 abnimmt statt eines wesentlich deutlicher abbildenden Sennheiser e904.

Ausserdem habe ich am WE zum ersten Mal ein Beyerdynamic M69N gehört - für meine Stimme perfekt, sogar besser als das M88, Beta58a oder e945. Das M69 gibt es leider nur noch gebraucht, und dann gar nicht mal so billig. Sehr dezenter Nahbesprechungseffekt, man kommt auch gut ohne LoCut aus (eine absolute Seltenheit), das Mikro ist einfach sehr passend als Gesangsmikro designt.
 
Daher empfehle ich immer wieder das Shure 565.

Shure SM58
Anhang anzeigen 713110

Shure 565
Anhang anzeigen 713111

Naja, Frequenzgang sagt eben nichts darüber aus, wie präzise die Abbildung in den Höhen ist, und genau das meine ich mit "nuschelig": Höhen sind da, oder ich drehe sie rein, aber sie sind verwaschen - das ist für mich SM58. Die Membran folgt den Schwingungen nicht sauber genug. Ist ja auch nicht so einfach für eine Membran, angebrüllt werden ab 100Hz und gleichzeitig soll man bei 6,5khz noch jedes Schwingungs-Fitzelchen mitgehen. :D
 
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Da ich den Live und Album-Sound (auch irgendwie Live) der Beatsteaks liebe, kam ich nicht umher, mir mal Moses Schneider anzuhören bzw anzusehen. Der macht das sehr eigen, aber für meine Ohren eben genial. "The wurst" ist so ein Drum-Abmisch-Dingens von ihm glaub ich. Vielleicht findet der ein oder andere ja dort auch interessante Tipps und Tricks. Gibts irgendwo ein Backstage Video mit ihm. Ein Buch glaub ich hat er auch dazu rausgebracht. Ich habe zwar keine Ahnung davon, aber das Endergebnis gefällt mir (Die Snares bei den Beatsteaks klingen für mich super, mit Wums und Attack irgendwie. Tut nicht weh, wie so oft bei Drum-Abnahmen).
 
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Dem SM58 konnte ich auch nie wirklich was abgewinnen. Über den Umweg über das D5 und C5 bin ich jetzt als schlagzeugernder Sänger beim C314 gelandet.
Mit dem gelingt es bisher am besten, die Schießbude aus den Vocals zu halten, besonders die HH waren immer das Hauptproblem.
Sicher ziemlich unkonventionell, klappt aber gut.
 
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Ich würde gerne Erfahrungen austauschen mit welchen (außergewöhnlichen) Mikros ihr an welchem Instrument gute Erfahrungen gemacht habt. Grade im livebereich, wo das Budget nicht immer grenzenlos ist.

Hallo,

hier meine Mikroerfahrungen:
  • Toms: Audio Technica MB 5 k
  • Snare: Shure SM 86
  • Bassdrum: AKG D 112, EV PL-33 und Audio Technica Pro 25
  • Overhead, Hi-Hat: Rode M3, alternativ Beyerdynamic MCE 72 PV (Stereomikro mit X-/Y-Anordnung)
  • Gitarrenverstärker: Sennheiser e 606, auch Beyerdynamic TG-X 47
  • Gesang: Beyerdynamic MCE 81 TG, bei "dünneren" Stimmen Beyerdynamic TG-X 41
Viele Grüße,

Carsten
 
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