Welches Instrument für Kind zu empfehlen (solistisch)

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Hallo, ich hoffe ich bin im richtigen Forum gelandet. Unser Sohn (sechseinhalb) möchte gerne ein Instrument lernen. Durch die Schnupperstunden konnten wir bereits einiges ausschließen, sind aber noch nicht ganz schlüssig. Am meisten interessiert ihn Geige. Ist das überhaupt ein Instrument für Einsteiger? Auf mich macht es eher den Eindruck, als bräuchte man da sehr lange damit es auch angenehm klingt :D

Auch gut finden würde er Flöte, die hätte den Vorteil, dass seine Oma Flöte spielt und er dann auch mal mit ihr zusammen spielen könnte oder sich mal einen Tipp holen könnte. Allerdings würde er mit der Sopran Blockflöte anfangen (die Oma spielt Alt), wäre das hinderlich?

Kann man denn sagen, welches Instrument für den Einstieg besser geeignet ist... viele empfehlen ja erst Flöte, aber dann danach auf Geige wechseln ist doch nicht unbedingt sinnvoll oder? Ich kenne einige die von Flöte auf Klarinette/Saxophon gewechselt sind, aber das ist ja dann irgendwie auch eine Kostenfrage.

Fallen euch noch weitere Instrumente ein, die er mal testen könnte, bevor er sich festlegt? Wichtig wäre uns, dass es ein Instrument ist, das auch solistisch funktioniert, also kein reines Orchester/Ensembleinstrument.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

In seinem Kindergarten wird übrigens Glockenspiel angeboten, da war er auch nur mal kurz, das hat ihm nicht wirklich gefallen. Ab der ersten Klasse könnte er in der Schule Melodica lernen... aber ist das wirklich ein anspruchsvolles bzw. sinnvolles Instrument?
 
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Kann man denn sagen, welches Instrument für den Einstieg besser geeignet ist...
Nein, grundsätzlich kann man mit jedem Instrument einsteigen. Aber nicht jeder hat eine so hohe Frustrationstoleranz es auch durchzuziehen. Ich habe als Anfänger der nicht einmal Noten lesen konnte mit der Orgel angefangen. Kein Problem, aber mühsam und frustrierend :)

Grundsätzlich solltest du nicht danach gehen welches Instrument leicht oder schwer zu lernen ist, im Grunde ist jedes Instrument für jemanden der es kann leicht zu spielen und für den der es nicht kann unmöglich. Die Wahl sollte sich primär nach dem Geschmack deines Kindes richten. Wenn er Geige toll findet, dann ist es nicht motivierend wenn er Blockflöte lernt weil es "leichter" ist. Wobei richtig Flöte spielen ist mindestens genau so schwer wie richtig Geige spielen. Wobei beides für die Ohren der anderen in der ersten Lernzeit alles andere als angenehm ist :)

Melodica würde ich nun nicht wählen. Wenn dann Harmonium oder Akkordeon meinetwegen auch ein anderes richtige Tasteninstzrument aber nicht so etwas. Schau aber auch mal über den Tellerrand was es noch für Instrumente gibt. Zum Beispiel braucht die Welt mehr männliche Harfenspieler :)
 
Ich finde ja Melodica auch nicht schön, aber es ist das einzige was die Schule anbietet. Andernfalls würden wir eben zur Musikschule wenn er sich richtig für ein Instrument interessiert.

Das Problem ist ja genau wie du es sagst mit der Harfe. Die haben wir nun nicht getestet und zig andere Instrumente auch nicht. An alle denkt man ja auch gar nicht. Darum hab ich auch gefragt welche Instrumente noch typisch solistisch sind.

Und selbst wenn man die Richtung weiss muss man ja entscheiden, Geige oder Cello, Trompete oder Posaune...es gibt ja bei vielen Instrumenten nochmal ähnliche.
 
Hi turtle,
ich finde es toll, dass Euch daran liegt, was euer Kind möchte und es musikalisch zu unterstützen.

Ich würde bei einem 6,5-Jährigen noch nicht hochrechnen, was daraus mal werden könnte und was sich vielleicht ergibt, wenn er irgendwann mal von Flöte auf Klarinette wechseln möchte.
Es ist auch manchmal nicht ganz einfach, herauszufinden, warum ein Kind auf ein bestimmtes Musikinstrument steht. Das kann sehr vieles sein.

Wichtig ist allerdings, mit einem Instrument anzufangen, das ihm Spaß macht - und das hat viel damit zu tun, dass sich da in absehbarer Zeit saubere Töne produzieren lassen. Da ist Geige eher schwierig. Flöte wäre ein Versuch wert - vorausgesetzt es ist ein Instrument, das sich für ihn gut handhaben lässt.

Habt Ihr schon ein Tasteninstrment probiert? Ein keyboard ist nicht all zu teuer, klingt schnell gut und ist sowohl als Solo- wie auch Begleitinstrument geeignet. Mit Kophörern ist es zudem Wohnungsgerecht - und man kann später auf Klavier umsteigen. Unterricht würde sich wohl auch organisieren lassen.

Wären jetzt erst mal meine ersten Ideen.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Als zusätzlichen Ratschlag, da Instrumente oft sehr teuer sind. Am Anfang kann es sinnvoll sein sich ein Instrument zu mieten. Dann ist man flexibel und kann testen ob es was ist für die Zukunft. Auf Dauer ist es natürlich keine wirkliche Option.
 
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Egal, für welches Instrument ihr euch entscheidet: Wichtig ist die familiäre Unterstützung, auch, wenn es am Anfang schief klingt. Im Idealfall wird in der Familie gemeinsam musiziert, gesungen etc. Man kann auch Altflöte und Geige zusammen spielen.

Die "Sozialisation" der Familie ist vielleicht auch ein Faktor: Wenn alle den ganzen Tag Heavy Metal hören, sind sie vielleicht genervt, wenn das Kind Waldhorn oder Harfe übt. Dann wäre Gitarre evtl. besser.

Wenn ihn Geige interessiert, dann ist das doch schon mal eine gute Überlegung. Früh anfangen mit Geige ist sehr gut.

Wenn Tasteninstrument, dann bitte nicht mit Keyboard anfangen, sondern gleich mit Klavier (bzw. Digitalpiano). Mit dem Keyboard kann man nicht die für Klavier richtige Spieltechnik erlernen. Der Umstieg von Klavier auf Keyboard ist leicht, andersrum ist es schwieriger.
Ich kenne einige die von Flöte auf Klarinette/Saxophon gewechselt sind, aber das ist ja dann irgendwie auch eine Kostenfrage.
Das Problem tritt bei jedem Instrument auf: Geige, Klavier, Klarinette, Saxophon ... Alle guten Instrumente kosten Geld. Zu den günstigeren Instrumenten gehört die Gitarre. Am Anfang kann man mieten. Auch in der Musikschule nachfragen, ob Leihinstrumente vorhanden sind.

In jedem Fall einen guten Lehrer suchen, der Gruppenunterricht in der Schule reicht nicht.

Viele Grüße,
McCoy
 
In jedem Fall einen guten Lehrer suchen, der Gruppenunterricht in der Schule reicht nicht.
Alle guten Instrumente kosten Geld.
Ich gebe da gerne den Ratschlag in Vereinen oder Kirchengemeinden anzufragen. Die Mitglieder bzw. Kantoren bieten oft Unterricht an und in der Gemeinde sind oft Instrumente vorhanden die weiter genutzt werden können. So bin ich auch zu meiner Konzert Posaune gekommen. In der Regel kostet der Unterricht zumindest bei Kantoren auch kein Geld, man muss sich natürlich dann auch hin und wieder mal mit dem Liturgischen Spiel befassen aber das ist wie ich finde kein Problem.

Davon abgesehen sollte man beim Instrument nicht sparen wenn es einem möglich ist. Der Frust über ein schlechtes Instrument hat schon die eine oder andere Karriere beendet bevor sie begonnen hat. Sofern das Geld nicht zu knapp ist lohnt es sich zu einem Instrumentenbauer zu gehen. Auch wenn einige Händler wie Thomann und andere günstige Instrumente anbieten sie sind doch weit hinter einem guten Instrument von einem Instrumentenbauer. Aber auch bei eBay Kleinanzeigen sollte man mal schauen da sind hin und wieder echte Schnäppchen von Privat. Nur egal was du tust, kaufe niemals irgendwelche Instrumente auf eine China Plattform, dann nimm lieber das Geld und verbrenne es, da hast du beim zuschauen wie das Geld verbrennt mehr Spaß als mit der Ware die vielleicht kommt. :)
 
kaufe niemals irgendwelche Instrumente auf eine China Plattform,
Verallgemeinern bringt auch hier nichts. Inzwischen kommen sehr gute Instrumente aus China, wie z.B. die Essex-Reihe von Steinway. Auch gute Gitarren, Saxophone u.v.a. kommen heute aus der "Werkbank der Welt". Aber darum geht es hier ja noch gar nicht, da sollte man dann ohnehin den Instrumentallehrer um Rat fragen.

Viele Grüße,
McCoy
 
Also mal so der Reihe nach ein paar Gedanken zu den jeweiligen Instrumenten:
(Aber Achtung, subjektive Wahrnehmung, also nicht unbedingt repräsentativ)
Am meisten interessiert ihn Geige
Sagen wir mal so, wenn er das Instrument wirklich umfassend erlernen will (bzw. im weiteren Verlauf seines Lebens das anstreben sollte) ist das Alter optimal, Geigenlehrer fragen, manche sind in dem Alter feinmotorisch weiter als andere, das wäre das einzige, was so prinzipiell Abzuklären wäre, dann redet man aber wohl eher von einem "warten wir noch ein Jahr".
Dafür ist Geige ein wirklich schweres Instrument, im Sinne von, man arbeitet mal relativ lange daran, überhaupt kontrollierte Töne erzeugen zu können und verhältnismäßig viel "Drumrum" was Haltung, Intonation usw. betrifft. Also vielleicht nicht unbedingt das Einstiegsinstrument für Kinder, die sich schnell ablenken lassen und/oder eine geringe Frustgrenze haben.

Auch gut finden würde er Flöte
Welche?
Die "normale" (Sopran-)Blockflöte ist mir hauptsächlich als Einsteigerinstrument bekannt, zumindest auf meine Musikschülererfahrung bezogen gab's immer eine riesige Horde an kleinen Blockflötern, die aber mit jedem Jahr mehr und mehr ausdünnte. Jedenfalls, bei den Älteren gab es dann nur noch ein- zwei, die wirklich (auch auf höherem Niveau) weiter Geflötet haben + einen Bassflöter, aber ich glaube so ziemlich alle Querflötenspieler haben mit der Blockflöte angefangen. Querflöte ist aber eine ganz andere Baustelle, da macht man erstmal lange das, was (bis auf Blockflöten eben) jeder Bläser am Anfang macht: Ansatzübungen und üben, Töne überhaupt korrekt zu erzeugen.
Vorteil: Man bringt schon am ersten Tag einen geraden Ton heraus und das man prinzipiell den Bereich so einer guten Oktave (also der "Wohlfühlzone" ohne sehr hohen und tiefen Tönen) vom Blatt spielen kann dürfte verhältnismäßig schnell gehen. Also gut geeignet, um mal reinzuschnuppern und sich etwas mit Notenlesen zu beschäftigen ohne vorher lange an der eigentlichen "Tonbildung" zu arbeiten, was eben auch gut passt zu:

viele empfehlen ja erst Flöte, aber dann danach auf Geige wechseln ist doch nicht unbedingt sinnvoll oder?
Auf der (Block-)Flöte kann man eben relativ schnell nach Noten spielen und vor Allem dabei auch das Lesen vom Rhythmus schon üben. Das bleibt ja bei jedem anderen Instrument, welches man nach Noten spielt gleich. Das muss man eben mit dem Lehrer abklären, wenn er eben z.B. der Geige haptisch noch nicht ganz gewachsen ist wird er vermutlich deutlich besser unterwegs sein, wenn er damit noch etwas wartet, dann aber schon die Entchen vom Blatt spielen kann.

ich kenne einige die von Flöte auf Klarinette/Saxophon gewechselt sind
Selbe Geschichte, mit dem Lehrer abklären, was da didaktisch Sinn macht. Außenstehende stellen sich das oft etwas einfach vor, aber bei so gut wie alle Blasinstrumente ist eben der erste Schritt, der nicht in ein paar Wochen erledigt ist einen Ansatz auszubilden und zu lernen (bzw. besser: zu trainieren), diesen fürn Anfang auch ein paar Minuten halten zu können. Da die Flöte genau das nicht braucht, sondern simpel ausgedrückt wie eine Trillerpfeife funktioniert kann man damit eben verhältnismäßig schnell etwas vom Blatt spielen und kann dann bei schwereren Instrumenten eben was Notenlesen und Blattspielen betrifft darauf aufbauen.

Musikschulen stellen normalerweise Leihinstrumente zur Verfügung. Bei sowas wie Geigen, wo man mit kleineren Versionen beginnt (die heißen dann 1/2- bzw. 3/4-Geige), aus denen 6 Jährige naturgemäß schnell rauswachsen sowieso zu empfehlen, aber natürlich auch, falls das Kind bei egal welchem Instrument nicht mehr weiter machen will.
Das erste eigene Instrument ist dann eine gute Belohnung, wenn man nach ein paar Jahren halbwegs etwas darauf zustande bringt.

Fallen euch noch weitere Instrumente ein, die er mal testen könnte, bevor er sich festlegt? Wichtig wäre uns, dass es ein Instrument ist, das auch solistisch funktioniert, also kein reines Orchester/Ensembleinstrument.
Soli kann man mit jedem Instrument spielen (Auch wenn es erstaunlich viele Witze über die Unzulänglichkeiten von Bassistensoli gibt :D)
Aber du meinst wohl eher, dass es auch alleine Spaß machen soll bzw. man nicht meint, "das was fehlt"?
Da gibt's einmal natürlich: Instrumente, die mehrere Töne gleichzeitig erzeugen können, also die Klassiker wären Klavier, Gitarre, Akkordeon. (Was mir der Vollständigkeit halber noch einfiele: Konzertharfe).

Ist aber ansich nicht so schlimm, ich hab mit Trompete->Bariton->Posaune begonnen, alles definitv keine "Spiels ganz alleine"-Instrumente, aber bei jedem didaktischen Übungsheft und auch jeder "normalen" Transkription (kA., ich hatte für die Posaune z.B. was, dass wohl den Titel "20 Klassiker aus der Filmwelt" oder so gehabt haben muss) ist idR. eine Begleit-CD (oder heutzutage ein Downloadlink?) dabei. Und wenn man ab einem gewissen (nicht allzu hohen) Niveau nicht beginnt, regelmäßig mit anderen zusammen zu spielen wird man idR. sowieso aufhören.


Wünsche jedenfalls viel Erfolg bei der Suche :)
LG
 
Verallgemeinern bringt auch hier nichts. Inzwischen kommen sehr gute Instrumente aus China
Ja, natürlich lassen große Hersteller dort fertigen. Ich meinte jetzt eher den günstigen Kauf in China über eBay oder Wish :)
 
Danke für die Meinung. Genau das meine ich ja ob man da bei Geige nicht eher frustriert ist am Anfang.

Es ist für uns eher schwierig, da wir uns als Eltern kaum auskennen (mein Mann spielt etwas Gitarre). Keyboard bietet unsere Musikschule nicht an. Aber Klavier. Das war für unseren Sohn okay, für die Lehrerin wäre er einer der jüngsten, aber auch "okay". Von beiden Seiten eben keine große Begeisterung. Und es wird vorausgesetzt dass man ein Klavier oder Epiano zu Hause hat (üben mit Keyboard nicht erlaubt wegen dem Anschlag), das wäre uns jetzt erstmal eine zu große Investition.

Ich les nochmal weiter was ihr schreibt.
 
Danke für die Meinung. Genau das meine ich ja ob man da bei Geige nicht eher frustriert ist am Anfang.
Da kommt es auf dein Kind an ob es Durchhaltevermögen hat oder lieber schnelle Erfolge hat. Selbst die Blockflöte kann frustrieren wenn die Finger die Löcher nicht treffen und der Ton sich eher wie ein leidendes Tier anhört statt wie Musik. Sehe es doch als Experiment. Das gewählte Instrument kann Spaß machen und perfektioniert werden, oder ihr merkt nach einigen Monaten das es nicht passt und probiert etwas anderes. Daher ja von den meisten auch der Ratschlag nicht gleich etwas zu kaufen.
 
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das wäre uns jetzt erstmal eine zu große Investition.
Günstigster Einstieg € 579,- Roland FP-10 + geeigneter Hocker.
Oder € 498,-, wenn man einen anderen geeigneten Ständer dazukauft. Das Instrument wird von den Klavierlehrern hier im Board immer wieder empfohlen und ist geeignet, um einige Jahre darauf zu üben. Auch Schüler von mir haben das.

Viele Güße,
McCoy
 
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Unser Sohn (sechseinhalb) möchte gerne ein Instrument lernen.

So war es bei meiner damals sechsjährigen Tochter auch; die Motivation bei ihr war ihre "Zuneigung" zu einer jungen Musiklehrerin, bei der sie ein Jahr lang Musikunterricht (Rhythmik und Instrumente-Schnuppern) hatte, und so wählte sie selbst die Blockflöte, weil diese Lehrerin auch Blockflöte unterrichtete. Spielerisch und wie von selbst lernte sie die Flöte nach Noten spielen und sogar selbst einfache Liedchen komponieren und notieren.
Später dann wollte sie Keyboard lernen, doch die neue Lehrerin hatte einen anderen Unterrichtsstil und auch einen anderen Zugang zu Kindern, und das war für meine Tochter zunehmend "quälend", und nach zwei Jahren wollte sie nicht mehr.
Es wurden dann noch weitere Instrumente, die sie ausprobiert hat, bis sie zum Schluß bei E-Baß und Trommel geblieben ist.

Es ist schwierig einzuschätzen, welches Instrument für das eigene Kind geeignet (oder gar zukunftsträchtig) ist, aber aus meiner Erfahrung ist der Spaß am Spielen (und lernen) ausschlaggebend, und da spielt die musizierende Familie und vor allem der Musiklehrer eine sehr wichtige Rolle.

Eine Blockflöte pfeift schon fast allein, da kann das Kind seine Phantasie entwickeln bzw. mitspielen lassen, und eine mitspielende Oma wäre schon ein Geschenk. Bei einer Geige muß sich das Kind jeden Ton hart erarbeiten. Stimmt die Umgebung und der Musiklehrer, wird eine solche Arbeit auch reichlich belohnt.
Aber auch hier gilt: Der Spaß am Spielen ist das Allerwichtigste, und es muß auch in Ordnung sein, wenn das Kind nach einer Weile doch ein anderes Instrument lernen will, denn das Kind befindet sich in einer Meinungsfindungsphase und kann sein Musizieren nur durchs praktische Ausprobieren beurteilen. Da gibt es kein richtig/falsch, sondern hier und jetzt.

Gruß, Bert
 
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Genau das meine ich ja ob man da bei Geige nicht eher frustriert ist am Anfang.
Was man sich auch vor Augen führen sollte:
Ich nehme mal an, dass der junge Mann nächsten Herbst eingeschult wird, wenn er jetzt 6,5J alt ist?

Da wird ihm jemand innerhalb weniger Monate das gesamte Alphabet und innerhalb weniger Jahre das halbwegs flüssige "vom Blatt sprechen" (ich glaube man nennt es "lesen" :D ) beibringen.
Das ist unglaublich, was das Hirn in welchem Tempo in dem Alter aufsaugt wenn es sich nicht dagegen wehrt. Klar, ein paar Voraussetzungen wie eine gewisse Frustrationstoleranz und ein Mindestmaß an musikalischen Talent muss man wohl haben, aber das wird eher auf die meisten denn auf einige wenige "Auserwählte" zutreffen. Wenn dann die Chemie mit dem Lehrer halbwegs passt und der es zumindest halbwegs schafft, die kindliche Neugier zu wecken glaube ich schon, dass grundsätzlich jedes Kind in der Lage ist, jedes Instrument zu erlernen.

Wenn er meint, die Geige fasziniert ihn am meisten dann ist das mal das stärkste Argument neben allen anderen. Egal, wie gut er das ausführen oder spezifizieren kann.
 
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Keyboard bietet unsere Musikschule nicht an. Aber Klavier. Das war für unseren Sohn okay, für die Lehrerin wäre er einer der jüngsten, aber auch "okay". Von beiden Seiten eben keine große Begeisterung. Und es wird vorausgesetzt dass man ein Klavier oder Epiano zu Hause hat (üben mit Keyboard nicht erlaubt wegen dem Anschlag), das wäre uns jetzt erstmal eine zu große Investition.
Manchmal kommt der Hunger beim Essen ... Manchmal auch nicht ... Manchmal dauert die Phase "Ich will mal Musik machen" lange an, manchmal nicht ...
Deshalb finde ich es gut, wenn man den Einstieg so wählt, dass nicht allzu viele Ausgaben dran hängen, wodurch ein "Das muss jetzt aber auch klappen"-Ding draus wird.

Deswegen wäre die Kombination Musikschule und Instrument ausleihen - oder vielleicht verhandeln, dass er erst mal einen Monat Klavier lernt ohne dass zu Hause eins steht (vielleicht kann er ja auch woanders üben?) - gut.

Gitarre reizt ihn wohl nicht?

x-Riff
 
Am meisten interessiert ihn Geige. ...Auf mich macht es eher den Eindruck, als bräuchte man da sehr lange damit es auch angenehm klingt :D
Allerdings kosten vernünftige Geigen eine Menge Geld, der Bogen übrigens auch. Auf der Geige "braucht man sehr lange" ist der Normalfall.
Wie z.B. auf meinem Hauptinstrument Trompete droht sehr vielen Anfängern eine mehrjährige Durststrecke oder der Abbruch bzw. Instrumentenwechsel.
Der Grund dafür ist das langwierige Erarbeiten einer guten Intonation und musikalischen Klangbildung. Leichter haben es nur speziell für dieses Instrument geeignete Begabungen, normale Musikalität ist dagegen Mindestvoraussetzung, kein Bonus.
Ist so eine besondere Eignung vorhanden, dann natürlich nichts wie 'ran an den Speck.

Viele Musikschulen bieten das Ausprobieren verschiedener Instrumente an. In pandemischen Zeiten mit zahlreichen Abmeldungen ist man vielleicht auch zu Einzelterminen zwecks praktischer Beratung bereit. Außerdem kann man zumindest in öffentlichen Musikschulen im ersten Jahr ein Leihinstrument nehmen, danach sieht man schon weiter.
Kann man denn sagen, welches Instrument für den Einstieg besser geeignet ist...
Nach Jahrzehnten mit fröhlichem Dilettieren auf verschiedenen Instrumenten bin ich der festen Überzeugung, dass es keine bessere Grundlage für alles Weitere in der Musik gibt als das (Digital-)Piano.
Auf dem Klavier bekommt ein Kind genauo schnell Erfolgserlebnisse wie auf der Blockflöte, das Instrument bietet aber unterm Strich auf Amateurniveau mehr Perspektive, solistisch wie im Ensemble fast jeden Musikstils.

Damit spreche ich nicht gegen Geige, Blockflöte, Trompete oder was auch immer, wenn das Herz wirklich dafür brennt und die m.E. ggf. notwendige besondere Eignung erkennbar ist.

Gruß Claus
 
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Fallen euch noch weitere Instrumente ein, die er mal testen könnte, bevor er sich festlegt?
zumindest vor Corona bot die Jugendmusikschule bei mir vor Ort in jedem Schuljahr einmal einen "Tag der offenen Tür" an, an dem jedes Instrument in einem eigenen Raum vorgestellt wurde. Interessenten konnten von Zimmer zu Zimmer gehen und sich die einzelnen Instrumente vorstellen lassen, vorspielen lassen und selbst ausprobieren. Vielleicht gibt es bei euch in der Nähe auch so eine Instrumentenvorstellung?

Melodica würde ich nun nicht wählen. Wenn dann Harmonium oder Akkordeon meinetwegen auch ein anderes richtige Tasteninstzrument aber nicht so etwas.
"Zu meiner Zeit" (vor etwas mehr als 50 Jahren) war es üblich, ein Jahr lang entweder Blockflöten- oder Melodicaunterricht zu nehmen, bevor zum "richtigen" Instrument gewechselt wurde (heute kann auch schon früher mit "richtigen" Instrumenten begonnen werden). Da für mich eh klar war, dass ich Akkordeon lernen wollte, bot sich Melodica als Auch-Tasteninstrument an. Die Melodica hat gegenüber der Blockflöte den Vorteil, dass sie als Tasteninstrument das Notenlernen erleichtert (Tastatur bildet das Notensystem ziemlich gut ab). Dafür hat sie den Nachteil, dass sie größtenteils wirklich nur als Anfängerinstrument verwendet wird. Selbst die Musiker, die die Melodica später noch einsetzen, tun das größtenteils (? evtl. ausschließlich) als Zusatzinstrument, weniger (evtl. nie) ausschließlich. Ich weiß von keinem professionellen Melodicaspieler, dagegen sind professionelle (Block-)Flötisten durchaus vorhanden. Auch gibt es für die Blockflöte im Amateurbereich Blockflötenensembles von Anfänger- bis Profiniveau, da besteht also kein Zwang, auf andere Instrumente umzusteigen, wenn das Interesse bestehen bleibt.
Mein Rat wäre:
- bei Interesse am Flötenspiel Flöte lernen
- bei Interesse an anderem Instrument dieses Instrument lernen
- bei Interesse an anderen Instrumenten, aber noch körperliche Entwicklung abwarten müssend Melodica lernen als "Lückenfüller"

P.S. ich setze im Akkordeonduo die Melodica gerne ein (also anstatt eines der beiden Akkordeons) - sparsam, bei passenden Stücken ...
 
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Durch die Schnupperstunden konnten wir bereits einiges ausschließen, sind aber noch nicht ganz schlüssig.
Ich weiss nun nicht genau, wie diese Schnupperstunden ausgesehen habe, halte es aber für sehr sinnvoll, die Kinder mit möglichst vielen Instrumenten bekannt zu machen. Ich habe mal von einer Profimusikerin gehört, dass sie sich für ihr Instrument entschieden hat, als in der Schule verschiedene Instrumente vorgestellt wurden. Nach der Schule hat sie dann ihren Eltern erklärt, sie werde dieses Instrument lernen. Die Eltern wussten nicht mal, dass es das gibt...

Andere Anekdote: Ein irischer Musiker und Musiklehrer hat mal erzählt, er würde immer einen Einstieg mit der Tin Whistle empfehlen: niedriger finanzieller Aufwand und ein baldiger Eindruck davon, ob der Nachwuchs nicht doch lieber Fußball spielt, statt zu üben usw. Lässt sich wohl nicht 1:1 übertragen, ist aber vielleicht eine Überlegung wert (Ukulele?).
 

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