Engim4 schrieb:
Du meinst Falsett und das hat nichts mit Loch im Hals zutun, sondern da klingen nur die Ränder von deinen Stimmbändern
Ich will nicht kleinlich wirken, nur der Ordnung halber: Beim Falsett
schwingen (nicht
klingen, denn die Stimmbänder "klingen" nie) gar keine Stimmlippen mehr. Die Ränder der Stimmlippen schwingen in der sog. "Randstimme", die ungünstigerweise auch oft "Kopfstimme" genannt und gerne mit dem Falsett verwechselt wird. Im Falsett sind die Stimmlippen so gespannt, dass gar nichts mehr schwingt, sondern die Tonerzeugung vielmehr durch ein Pfeiffen durch die gespannten Stimmlippen hindurch, erfolg, ähnlich wie beim Lippenpfeiffen.
"Randstimme" lässt sich über den kompletten Tonumfang singen (hat also primär - und im Gegensatz zur landläufigen Meinung - nichts mit Höhe zu tun, sondern ist vielmehr Stilmittel), Falsett aufgrund der anatomischen Vorgänge nicht: Kommt man beim Falsett in "tiefere Bereiche", wechselt die Stimme wieder in die Rand- bzw. im besten Falle in die Mischstimme.
Kleines Beispiel dazu (ein gnädiger Mod möge es verschieben, sollte es hier
völlig unpassend erscheinen):
Zwei Auszüge aus ein und demselben Song,
Love Letters, von Elvis Presley, der sich deshalb anbietet, weil er zu den wenigen gehört, die Elvis zweimal und in (gesangstechnisch) unterschiedlichen Augenblicken seiner Karriere aufgenommen hat: Der erste Part wurde im Mai 1966 aufgenommen und Elvis singt fast durchgängig in der deutlich wahrnehmbar "sanft" klingenden Randstimme.
Fünf Jahre später nahm er den Song auf Wunsch seines Pianisten, der glaubte, die erste aufnahme "vergeigt" zu haben, noch einmal auf. Hier singt er deutlich hörbar in der ";Vollstimme". Die Tonart ist dieselbe, trotzdem wirkt die zweite Version bedeutend ";schwerer" und nicht mehr so "hoch" (selbst in notentechnisch "tiefen" Partien) und "lieblich" wie die erste.
Man merkt eindeutig: Rand-/"Kopfstimme" hat nicht primär etwas mit der Höhe zu tun. Die Noten sind "tief genug", um sie "voll" zu singen, wie das zweite Beispiel beweist, aber der Künstler entscheidet sich trotzdem (im ersten Fall) vornehmlich für die sanfte Randstimme, obwohl von der Tonhöhe her nicht "nötig".