welchen Stimmumfang habt ihr?

  • Ersteller Houellebecq!
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Random Einwurf, der zwar nichts beiträgt, aber raus muss: Hoooooooly fuck. Wow. <3
 
Bruststimme: Wenn ich nach oben gut eingesungen bin Cis zu a'
 
Ich habe mich etwas unklar ausgedrückt und hätte schreiben sollen:
Untertöne im Sinne von "Die Stimmlippen schwingen hauptsächlich mit 160 Hz und dazu mit einem Unterton von 80 Hz" gibt es nicht.

Im Artikel wird ja zwischen Strohbass und Kehlgesang unterschieden. Wenn ich das richtig verstehe, könnten bei letzterem Untertöne im Spiel sein.

Meines Wissens beschreibt Strohbass einfach nur ein bestimmtes Schwingungsverhalten der Stimmlippen und die Gleichung Strohbass = Untertongesang geht genau so wenig auf wie die Gleichung Kopfstimme = Obertongesang. Jedenfalls dann, wenn man den Untertongesang wörtlich nimmt: Als Gesang, der Untertöne enthält.

Bei den Kehltechniken schwingen wohl bestimmte Falten in der Kehle eine Oktave tiefer als die Stimmlippen. Ich denke, wenn diese Falten durch Resonanz von den Stimmlippen in Schwingung versetzt werden, wären die durch sie produzierten Töne Untertöne.
 
Der Strohbass - oder neudeutsch "Vocal Fry" - ist ja an und für sich eigentlich nicht modulierbar, sondern einfach ein mehr oder weniger ton-neutrales "Knattern", das dann dann gesungenen Tönen beigemischt wird. Ich vermute - ich weiß es aber nicht - dass durch die Kombination dieses tieftönigen Knattergeräusches mit gesungenen Tönen der Höreindruck einer tieferen Oktave entsteht. Ob der Fry an sich wirklich so tief liegt, weiß ich nicht.

Jedenfalls höre ich in dem Soundbeispiel einen hohen "Geräuschanteil" und das ist der Grund, weshalb ich mich nicht sicher bin, um welche Oktave es sich handelt. ^^
 
Sorry, "ton-neutral" war falsch ausgedrückt. Was ich meinte war, dass der "reine" Fry eine eigene Grundfrequenz aber eben kaum moduliert werden kann. Das passt ja auch zu dem schmalen Frequenzbereich, der auf der verlinkten Seite angegeben ist. Meine Quelle ist in dem Fall das das EVTS-Buch (dort wird der Modus "Slack" genannt) bzw. Infos einer befreundeten Logopädin.
 
Hier wird das auf deutlich über einer Oktave vorgeführt (wenn der Sänger da auch eher durchhuscht):
http://www.youtube.com/watch?v=0raVR9T_LIw#t=102

Ich denke, auf der verlinkten Seite ist nur ein 'Normalbereich' angegeben, da es dort um Sprache geht, nicht um Gesang.

Mich würde interessieren, was denn deinem Verständnis nach beim Fry schwingt. Sind wir uns einig, dass das Knattern von den Stimmlippen kommt? Ist der eigentliche Gesangston dann ein ausgeprägter Oberton?

Was ist übrigens das EVTS-Buch, hat das was mit Estill Voice Training zu tun?
 
Genau, das ist das Estil Voice Training System (EVTS). Ich hab vor zwei Jahren einen Workshop mitgemacht, da bekamen wir das Buch.

In den Link kann ich gerade nicht reinhören, da im Büro. ^^


Ja, das Knattern kommt von den Stimmlippen, nur dass eben keine harmonische, gleichmäßige Schwingung zustande kommt, sondern eine Art unkontrolliertes "Flattern". Ob der Gesangston dann ein Oberton ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wenn ich das versuche, ist es eher so, dass ich das Gefühl habe, dass ich eine Art überlagerten Schwingungsmodus habe, also eine harmonische Schwingung, die den Grundton erzeugt und dann das "Fry-Knattern" überlagert, so dass ein "crisper" Sound entsteht. Das ist aber anstrengend und vermutlich nicht gesund. Vielleicht mache ich es auch falsch ... man müsste mal die User aus dem gutturalen Sub fragen.
 
Hallo Vali,
eigentlich bin ich eher ein Mezzo. Wobei meine Lehrerin meinte ich könnte einem Alt Konkurrenz machen. Die tiefen Töne haben mir noch nie große Schwierigkeiten gemacht.
Dieser Umfang bezieht sich auf alle produzierbaren Töne, also technisch sauber und gesund gesungen wobei die Spitzen hier sicher schon grenzwertig sind und sicher nicht außerhalb von Übungen einsetzbar sind.
Meine "Wohlfühlzone" die auch dementsprechend klingt, ist ja wieder was anderes.

Es ist gut möglich das es g - d´´´ ist.
Mir kam ein so großer Umfang schon seltsam vor, deshalb ja mein Post.

In den Tiefen ist z.B. "Unbreak my heart" von Toni Braxton noch machbar für mich. Wobei zwischen "machbar" und "auftritts-reif" ja au nochmal ein Unterschied ist. :)
 
@DanVinee: Ja, es ist wirklich ein großes E in dem Hörbeispiel. Und wie Foxx schon sagte, ein sehr außergewöhnliches Timbre hast du da.

Zum Vocal Fry: Nach meinem Wissen ist es erstmal nur ein Stimmlippenmodus. Er kann aber zum Ober- und Untertongesang benutzt werden. Der Fry-Modus an sich hat in der Tat einen relativ kleinen Frequenzbereich ungefähr im Bereich zwischen G0 und G1 (bzw. G'' und G') so wie auf der schon verlinkten Seite angegeben.

Unter- oder Obertongesang bedeutet im Allgemeinen, dass ein bestimmter Ober- oder Unterton der Schwingung so verstärkt wird, dass er subjektiv als Grundton wahrgenommen wird. Genau das kann man mit dem Vocal Fry tun. Der Grundton des Fry liegt immer zwischen G0 und G1. Durch anpassen des Vokaltraktes kann aber ein Ober- oder Unterton so verstärkt werden, dass er als Grundton wahrgenommen wird. Deshalb kann man auch das Vocal Fry bis zu etwa dem Punkt "hochziehen", an dem der Vokaltrakt zu keiner starken Resonanz mehr fähig ist.

Eine weitere Verwirrung ergibt sich noch dadurch, dass gesungene Töne unterhalb von etwa 80 Hz (=D#2 oder Dis) subjektiv als "pulsartig" wahrgenommen werden. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass diese Töne im Fry-Modus gesungen werden. Töne unterhalb von D2 hören sich "knatterig" an, selbst dann wenn sie in der Modalstimme gesungen werden, was bei echten Bässen durchaus häufiger der Fall ist. Der Unterschied ist allerdings die deutlich größere Definiertheit und Lautstärke, die mit der Modalfunktion erreicht werden kann.

Deshalb ist es in der Tiefe (unterhalb von D2) oft akustisch schwer zu unterscheiden, ob der Ton modal oder im Strohbass gesungen wird. Die Modalfunktion ist lediglich etwas weniger knatterig in dieser Tiefe. Töne unterhalb von G1 sind tendenziell immer Fry. Knatterige Töne oberhalb von G1 sind meistens Vocal Fry mit Obertonverstärkung. Dabei wird dann z.B. ein G1 im Fry produziert, aber der Vokaltrakt so eingestellt, dass der z.B. der Oberton G2 so stark verstärkt wird, dass er als Grundton wahrgenommen wird. Im Fry ist das einfach, weil der eigentliche Grundton eine schwache Amplitude hat.

Kehlgesang im Allgemeinen ist wieder etwas anderes, weil dort der Grundton nicht zwangsläufig durch die Stimmlippen produziert wird, sondern z.B. durch das Schwingen der Rachenwand oder des Kehldeckels. Das Prinzip ist aber dasselbe. Die Grundschwingung an sich ist schwach, aber durch Einstellen des Vokaltraktes wird ein bestimmter Oberton so verstärkt, dass er als Grundton wahrgenommen wird. Fry ist sozusagen eine Technik, mit der Ober/Untertongesang möglich ist, aber nicht die einzige. Zudem ist Fry nicht immer Ober- oder Untertongesang, denn es gibt einen Bereich, in dem tatsächlich der wahrgenommene Grundton auch der Grundton ist.
 
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https://www.musiker-board.de/member.php?u=200233@broeschies
Bezüglich Kehlgesang: Das Einstellen des "Vokaltraktes" ist das eine. Allerdings gibt es noch etwas anderes. Man kann mit dem selben gesungenen Grundton auch wirklich einen Unterton erzeugen. Es ist schwierig zu erklären, aber wenn man das macht, dann spürt man, dass etwas im Hals wie umklappt. Dann wird wirklich ein Unterton erzeugt und die hohen Frequenzen des Grundtones sind (fast) ganz verschwunden.
 
Moin,
mein Stimmumfang beträgt ca. 3 Oktaven und zwar von D bis e''. Also das ist bei mir sicher. XD
Mit Pressen erreiche ich auch ,H und fis''.
Ich habe aber keinen Plan, was ich für ein Stimmfach besitze. Auf jeden Fall aber nicht Tenor. Dafür ist meine Stimmfarbe doch zu dunkel würde ich mal behaupten nach Aussagen von Bekannten.^^
Wahrscheinlich Bariton schätze ich mal.

LG Tywin
 
Nein, Tenor auf keinen Fall. Das ,H unterm D ist schon mächtig tief. Aber wenn das nicht mehr wirklich singbarer Tonbereich ist, würde ich dich als Bariton einstufen. Ob nun schwer oder leicht, dramatisch oder lyrisch, dazu müsste man dich hören.
 
Moin,
mein Stimmumfang beträgt ca. 3 Oktaven und zwar von D bis e''. Also das ist bei mir sicher. XD
Mit Pressen erreiche ich auch ,H und fis''.
Ich habe aber keinen Plan, was ich für ein Stimmfach besitze. Auf jeden Fall aber nicht Tenor. Dafür ist meine Stimmfarbe doch zu dunkel würde ich mal behaupten nach Aussagen von Bekannten.^^
Wahrscheinlich Bariton schätze ich mal.
LG Tywin
Das Stimmfach ist vor allem durch die Stimmfarbe bestimmt, nicht durch die Range. Es gibt Bässe, die dir ein C6 (c'''') oder C7 (c''''') singen können und Tenöre, die bis zum großen C0 runterkommen (C'). Entscheidend für das Stimmfach ist die Klangfarbe und -qualität. Die Range, die gerne mit bestimmten Stimmfächern assoziiert wird, bezieht sich meist darauf, dass innerhalb dieser Range, das für das jeweilige Stimmfach charakteristische Timbre besonders zur Geltung kommt.

Nichtsdestotrotz ist natürlich auch wahr, dass tiefere Stimmfächer ihren "Wohlfühlbereich" und ihre Sprechtonlage tendenziell in einem tieferen Bereich haben. D bis e'' ist im Übrigen eine sehr typische Männer-Range für den Anfang.
 
Naja, bei den cs mit den vielen Strichen sprechen wir aber nicht mehr von Vollstimme, auch nicht abgeschlankt. Und randstimmig nehmen sich die Stimmfächer nicht viel. Da ist vielmehr entscheidend, ab wann abgeschlankt wird und ab wann es definitiv Randstimme sein muss.
Ähnliches gilt für die Tieflagen. Irgendeinen Ton noch zu erreichen ist etwas anderes, als dort auch singen zu können.
Die Klamgfarbe ist ein mitbestimmender Faktor. Aber auch der dunkelste Klang wird nicht darüber hinwegtäuschen können, dass einer zB das D zwar trifft aber nicht mehr singen kann.
 
Naja, bei den cs mit den vielen Strichen sprechen wir aber nicht mehr von Vollstimme, auch nicht abgeschlankt. Und randstimmig nehmen sich die Stimmfächer nicht viel. Da ist vielmehr entscheidend, ab wann abgeschlankt wird und ab wann es definitiv Randstimme sein muss.
Ähnliches gilt für die Tieflagen. Irgendeinen Ton noch zu erreichen ist etwas anderes, als dort auch singen zu können.
Die Klamgfarbe ist ein mitbestimmender Faktor. Aber auch der dunkelste Klang wird nicht darüber hinwegtäuschen können, dass einer zB das D zwar trifft aber nicht mehr singen kann.
Natürlich nicht, aber das sind wir beim fis'' ja auch schon nicht mehr. Bei einigen Sängern auch nach unten hin auch beim D nicht mehr. Der Stimmumfang besteht nunmal nicht nur aus der Vollstimme und auch einen Ton "singen können" hat mit der Stimmlippenfunktion wenig zu tun. Die "Grenze der Vollstimme" ist bei benachbarten Stimmfächern sehr ähnlich und streut statistisch auch in einem Maße, dass es Baritone gibt, deren Vollstimme erst später endet als die eines Tenors.

Nach David Jones endet die Vollstimme eines Bariton ja im Bereich a'/h' und die eines Tenors im Bereich c''/d''. Da ist es relativ leicht vorstellbar, dass es Baritone gibt, die erlernen ihre Vollstimme noch 1 oder 2 Noten weiter zu strecken. Die sogenannten "Heldentenöre" sind in vielen Fällen ursprünglich Baritone mit einer stark trainierten Höhe.

Die meisten Definitionen für Stimmfächer funktionieren nur in der Welt des klassischen Gesangs mit ihrem sehr eng gefassten Klangideal. Hier liegen die Stimmfächer dann im Durchschnitt jeweils 1-2 Töne auseinander in Bezug auf Passaggio und Stimmlippenfunktion. Das trifft aber eben nur zu, wenn auch der typisch klassische Klang erzeugt wird, der dafür eben auch erstmal gelernt sein muss.

Als Anfänger habe ich die Bridge bis zum e' oder f' hinausgezögert und die Vollstimme meist bis zum ais' hochgepusht, aber das macht mich noch lange nicht zum Bariton, auch wenn es von den Übergängen her die typischen Grenzen gewesen wären. Vom Klang her hätte man bestenfalls sagen können, dass es nicht gut war ;-) aber auf keinen Fall eine Aussage über das Stimmfach machen können. Die Kommentare zu meinen Hörproben lagen meistens zwischen "Bass mit ungewöhnlicher Höhe" und "hoher Bariton". Nachdem ich dann meine Technik etwas verbessert hatte, das klassische Chiaroscuro zumindest ansatzweise hinbekam und mal von einem klassischen GL mit mehr Erfahrung mit Stimmfächern gehört würde, war das Urteil ziemlich schnell "Bass, und noch nicht einmal ein hoher".

Umgekehrt gibt es das natürlich genauso. Je nachdem welche Fähigkeiten und welche Defizite man so am Anfang hat können sich Bridge-Grenzen und Timbre deutlich verschieben. Das endgültige Urteil kommt dann fast immer erst, wenn die grundlegende Technik schon sitzt und ist dann abhängig von der Klangfarbe, die im klassischen Ansatz erzeugt wird.
 
Ach Ihr Lieben,

in diesem Thread geht es doch nicht um Klangfarben und Stimmfächer, nicht mal ums Singen. Nur darum, was man gerade noch so rausgegrummelt und gequietscht kriegt.

Und ja - Broeschies hat recht und es kann wohl nicht häufig genug wiederholt werden: die Stimmfächer kommen aus der Klassik, um die Rollen optimal zu besetzen. Im Pop haben sie kaum Bedeutung, da man dort auch als Bariton im Falsett quietschen darf wie Jimmy Sommerville.
 

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