Und die meisten würden sich nicht wohl fühlen, bei genügend Budget KEINEN Röhrenamp zu kaufen.
Ob das wirklich so ist, wissen wir nicht. Es gibt natürlich schon Anhaltspunkte dafür, dass du mit deiner Vermutung richtig liegst.
Andererseits gibt es seit Jahren doch auch Modeling Amps, bei denen die Werbung verspricht, dass es dann "wie ein guter Röhrenamp" klingen soll...
Ja, schön wärs... ich hab jedes Mal, beim Pod HD500, beim Boss GT-100 usw. gehofft, dass der Grundsound einigermaßen dran kommt - und ich stehe da auf gute Zerrsounds - keine Chance!
Axe-FX und Kemper - ja, damit könnte ich leben. Ich mag aber die Haptik beider Geräte nicht und sie kosten so viel, dass man sich auch gleich einen guten Röhrenamp kaufen kann, wenn man die Vielfalt nicht braucht.
Bei Transistoramps bin ich auch nicht fündig geworden, egal ob Randall oder PCL oder was sonst noch so gelobt wird.
Wenn ich nur Clean spielen würde, kein Thema. Ich hatte selbst schon nen Jazz Chorus 120.
Aber bei den Zerrsounds merke ich, dass Transistoramps (ja das ist jetzt verallgemeinert - aber so geht es mir halt bei den meisten), einfach nicht die Dynamik und vor allem nicht das schöne Obertonverhalten von guten Röhrenamps liefern. Es klingt "hart" und "harsch", "nervig" in bestimmten Frequenzbereichen oder einfach nur "flach". Und ich spreche da von den Amps, die wirklich komplett ohne Röhren auskommen. Im Zusammenspiel sieht das schon anders aus - habe auch kein Problem damit, ein nicht-Röhren-getriebenes Zerrpedal vor den Röhrenamp zu schnallen. Da kann dann was sehr Gutes dabei rauskommen. Aber auch nur, WEIL ein Röhrenamp dran beteiligt ist.
Insofern ist auch dieses oft zu lesende Argument "bei den Zerrpedalen gehts doch auch ohne Röhre" für mich völlig sinnlos. Ich kenne keinen einzigen Transistoramp, der mit nem guten Zerrpedal (von mir aus Okko oder Wampler) einen wirklich überzeugenden Gesamtsound liefert. Auch der besagte Jazz Chorus klang mit externen Zerrern einfach nur mies (von der Amp eigenen "Zerre" will ich gar nicht reden... *g*).
Wenn in 5 Jahren jemand einen günstigen Transistoramp anbietet, der super klingt und besser als alles, was ich bisher angespielt hatte, dann käme ein Kauf schon in Frage.
Andererseits haben Röhrenamps zumindest für mich auch den Vorteil, dass ich ein bisschen dran herummodden kann, wenn ich den Sound gerne ein bisschen anders hätte. Bei einem Transistoramp, der innen aussieht wie die Platine von nem PC mit vielen SMD Komponenten, stelle ich mir das eher schwierig vor.