So, jetzt wurde hier schon einiges dazu durch die Gegend geworfen, nach welchen Maßstäben man gehen könnte oder dass es einem persönlich egal ist oder oder oder. Da war aber noch nicht viel Zielführendes dabei. Die Frage ist ja nicht: "Welche Rolle spielt Rockmusik für DICH PERSÖNLICH", sondern für die breite Masse. So eine Frage lässt sich am besten beantworten mit einer Statistik, die zeigt, wie viele Menschen nach eigenen Angaben welche Musik hören. Alles andere ist Herumstochern im Dunkeln. Hier findet man Zahlen:
https://de.statista.com/statistik/d...zer-zu-den-beliebtesten-musikgenres-weltweit/
Die beinhaltet leider Daten aus vielen Ländern und zeigt nicht, wie es in Deutschland aussieht. Und die Ergebnisse werden auch nicht nach Altersgruppen aufgeschlüsselt. Ich konnte auf die Schnelle keine kostenlos einsehbaren Statistiken finden. Meine persöniche Einschätzung ist, dass bei Leuten unter 25 Jahren überwiegend Rap gehört wird. Wonach man auch noch gehen könnte, ist, welche Neuveröffentlichungen auf Youtube die größten Zuschauerzahlen generieren. Guckst du hier:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_most-viewed_YouTube_videos#By_year_of_release
Das ist hauptsächlich professionell produzierte Musik und in den Jahren 2018 und 2019 war gerade mal ein Künstler dabei, der mal irgendwie was mit Rock zu tun hatte, nämlich Maroon 5. So. ALLE Lieder, die nicht für Kinder produziert sind, sind Rap oder Hybriden zwischen Rap und Pop, wo genau Autotune bewusst zur Klangformung eingesetzt wird. Selbst der Song von Maroon 5 weist das auf. Ich finds zwar ziemlich peinlich, wenn so eine "Kartoffel" wie der Sänger auf einmal versucht, wie ein dunkelhäutiger Rapper zu klingen (genau das ist ja die Anleihe), aber was solls.
Damit ist die Frage meiner Meinung nach (noch nicht abschließend, aber vorläufig) beantwortet: Rockmusik spielt für die breite Masse aktuell keine nennenswerte Rolle.
Darüber kann man sich ärgern oder es sein lassen. Ich hasse Musik wie die, die 2019 und 2018 am meisten auf Youtube angehört wurde, wie die Pest. Ich höre und spiele nach wie vor am meisten Rock. Und? Die Masse eben nicht. Viele Leute, die noch mehr Rock gehört haben, als Rock eher Mainstream war, z.B. in den 2000ern, sind eben "mit der Zeit gegangen", weil nicht jeder so tief in einem Musikstil verankert ist, dass er ihm "treu" bleibt, sondern manche hören quasi, was auf den Tisch kommt. Das kann ich zwar persönlich nicht nachvollziehen, weil ich da total anders denke, aber auch das ändert nichts an der Realität.
Rockmusik entwickelt sich trotzdem weiter. Meines bescheidenen Wissens nach passiert das vor allem im progressiven Metal. "Djent" wäre die eine Richtung, wo es Architects gibt, die inzwischen echt große Zuschauerzahlen ziehen, Animals as Leaders, die mit ihrem eigenständigem Stil mit manchen Stücken schon in die Nähe von modernem Jazz gerückt sind, oder Polyphia, die einen innovativen Stilmix entwickelt haben weg von reinem Progressive Metal hin zu... Progressive Funk und Pop?