Das verstehe ich nicht so ganz... Stimmt es, dass F-Spaced PUs nen Polepiece-Abstand von 53mm haben, also 2, 3mm mehr als normale HB?
Richtig, der Abstand ist etwas breiter. Allerdings haben die Hersteller da teilweise etwas unterschiedliche Maße. Was einem bei HB so begegnen kann, ist von 48,5 mm bis 53 mm so ziemlich alles in 0,5 mm-Schritten.
Passen "Trembucker" (also F-Spaced von SD) wirklich nicht in LPs? Und wie ist das dann bei normalen PUs? Z. B. die oben verlinken Anniversary PAFs. Gibt's da pauschal was, an das sich alle Hersteller (in etwa) richten, also dass die PUs, die für den Hals gedacht sind, einen etwas schmäleren Polepiece-Abstand haben?
Trembucker ist die Bezeichnung von Seymour Duncan für das, was Dimarzio "F-spaced" nennt. Die Außenmaße sind aber bei beiden Firmen unterschiedlich, und ein Trembucker passt in der Tat nicht ohne Modifikation in einen LP-Rahmen, weil bei Duncan auch die Spulen breiter sind. Dimarzio dagegen verwendet auch für F-spaced HB die Standard-Spulenbreite und ändert nur den Abstand der Polschrauben und -stücke. In meiner Paula gab es kein Problem. Wenn ich es richtig im Kopf habe, ist der bei Duncan aber einen Millimeter breiter als bei Dimarzio.
Bei heutigen Paulas passen die Pole eines F-spaced HB meistens
etwas exakter unter die Saiten, da die Saitenführung der Nashville-Bridge wohl regelmäßig eine Spur weiter abgestimmt ist als bei alten Paulas. Ein Soundproblem gibts auf einer Gibson LP aber auch mit Standard-HB mit Sicherheit nicht. Wenn Du keine LP mit Floyd Rose hast, ist das also eher Erbsenzählerei. Wenn Du Wret auf die Optik legst: miss den Saitenabstand an der Stelle, wo der HB hinkommt.
Meine Gibson hat über den Polepieces am Hals einen Abstand von 48,0mm, am Steg sind es 50,0mm.
Das kann eigentlich nicht ganz stimmen. Wahrscheinlich hast Du jeweils vom innen liegenden Rand der äußeren Polschrauben gemessen, üblicherweise wird aber das Maß von Mitte zu Mitte der Schrauben angegeben. Dann dürften es 50 bzw. 52 mm sein. Diese Differenzierung ist heute sehr verbreitet, Vintage-Standard sind aber enge Abstände an Hals und Steg. Als der HB erfunden wurde, gab es halt nur ein Modell, das überall eingesetzt wurde. Nur für manche Jazzgitarren gab es bei Gibson sogar eine Ausführung mit noch engeren Abständen, glaube ich mich zu erinnern.
Umgekehrt gibt es heute auch Gitarren, bei denen es sinnvoll sein kann, auch am Hals einen F-spaced oder Trembucker zu benutzen, weil neben dem Abstand am Steg auch der Sattel sehr breit ist, 43 mm und mehr. Manche Virtuosen stehen ja auf sowas, auch dies ist bei Les Pauls und -verwandten aber extrem selten.
Wenn es der Hersteller anbietet, würde ich im Übrigen auch lieber PUs mit montierter Kappe kaufen. Ab Werk wird das einfach routiniert und technisch einwandfrei gemacht. Selbermachen ist immer Stress, sowohl beim Finden der richtigen Kappen als auch beim Wachsen und Löten. Ich hab allerdings in einer Gitarre einen Peavey Wolfgang HB, den gabs halt nur gebraucht und auch nicht mit Kappe. Ging auch, aber ohne Mikrophonie erst im zweiten Anlauf.
Gruß, bagotrix