Stratz
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Vor ein paar Jahren war A8 noch sowas wie ein "Geheimtipp" - mir haben aber mehrere Pickup Winder unabhängig voneinander gesagt, dass die Nachfrage an A8 gesunken sei, seit Duncan den Alternative 8 rausgebracht hat. Kann ich auch nachvollziehen, für mich ist das mit dem Dimebucker einer der schlechtesten Duncans überhaupt.
Den SH-15 mag man wohl oder hasst ihn. Ich kenne nur diverse Youtube-Aufnahmen und er gefällt mir dort nie. Es hört sich immer so an, als ob einfach alle Frequenzen nach oben gepusht werden. Von daher besteht da wenig Drang, den mal zu testen.
Die Bastler im Duncan-Forum wollten ja eigentlich, dass der "Custom 8" in Serie geht. Der SH-14 Custom 5 war ja auch schon eine Kreation des Forums, aber Seymour Duncan wollten unbedingt einen komplett neuen PU um einen Alnico 8 kreieren. Dabei finde ich, wie auch schon von @bagotrix beschrieben, dass der Custom mit Alnico 8 eine tolle Alternative zum SH-5 darstellt, der wirklich manchmal etwas "harsch" und "kantig" klingt. Sehr toll für deftige Sachen, aber mit dem Alnico 8 kommt ein Schuss Wärme hinzu. Es klingt in gewisser Weise "modern", aber mit etwas Oldschool-Charakter.
Der PU ist auch nicht sehr wählerisch, was die Gitarre angeht. Mir gefällt er in einer Powerstrat aber doch noch etwas besser, als in einer dicken Les Paul, wo er eventuell schon mal etwas zu "mächtig" und "groß" sein kann.
Der SH-1 '59 mit Alnico 8 gefällt mir auch sehr gut. Die Spitzen Höhen des Alnico 5-'59 sind angenehmer und das Mittenloch wird schön aufgefüllt, ohne jedoch betont zu werden. Das Voicing ist aber mehr Vintage als beim Custom 8. Man merkt auch, dass der Output geringer ist. Sogar die Cleansounds am Steg waren wirklich brauchbar. Wie ein PAF klingt es natürlich auch nicht mehr, man hört aber schon gut raus, dass der Rest der Konstruktion um den Magneten ein PAF ist. Nur halt alles etwas straffer und punchiger, auch gut für härtere Sachen, wenn man es nicht zu "modern" und "glatt" haben möchte.
Viele mögen auch einen Alnico 8 in einem JB oder Distortion. Das soll dann aber etwas für die Fraktion sein, die immer Vollgas gibt.
Im Häussel Vin+ hat mir der Alnico 8 nicht so 100% zugesagt. War nicht schlecht, aber auch keine Offenbarung. Etwas "kantiger", "steifer" als die Alnico 5-Variante und der HB hing irgendwie auch nicht mehr so gut am Volume-Poti. Da würde ich als Alternative dann wohl zum Vin+ Keramik greifen.
Es liegt aber nicht am Magnet, wenn ein PU nicht "klingt". Der Rest der Konstruktion ist ebenso entscheidend, auch so Dinge wie z.B. das Material der Baseplate und die Länge der Schrauben. Von daher ist es auch quatsch wenn jemand schreibt, dass Keramik-HBs immer "harsch" und "kalt" klingen. Es gibt einige Modelle, die so klingen, als wäre ein Alnico verbaut.
FGN hat bestimmt auch diese Alnico 8-HBs verbaut, weil sie sich klanglich nicht zu sehr festlegen wollten und die Gitarren etwas "flexibler" gestalten wollten. In den 20ern sind SH-4 JB und SH-1 '59 verbaut, auch so ein Brot-und-Butter-Set. Der SH-4 ist ja immer ein kritischer Kandidat, weil er sehr "picky" ist, was die Gitarre angeht, besonders Les Pauls können da Probleme machen. Aber er ist auch so ein typische HB, der jeder Gitarre seinen Stempel aufdrückt, ein Mittenloch wird er jedenfalls gut füllen . In den Relic-Modellen sind Häussel Vin+/Vin verbaut. Schon etwas dynamischer und mehr Vintage, trotzdem in meinen Ohren auch eher "neutrale" PUs, die sich nicht zu sehr auf einen bestimmten Sound festlegen.
Der 500T ist ja sozusagen der SH-6 Distortion von Gibson. Zum Dirty Fingers gibt es anscheinend keine direkten Pendants von anderen Herstellern. Viele vergleichen den DF mit dem SH-8 Invader, aber das trifft für mich eher auf den Output zu. Der DF ist ja schon um einiges "bissiger" und hat sehr starke Mitten. Den alten kenne ich nicht und weiß nicht, wo die Unterschiede liegen. Das mit den Cleansounds stimmt aber. Das sind dann natürlich keine warmen Cleansounds, sondern so typische 80er-Hightech-Sounds, ähnlich denen von Metallica. Besonders in Parallelschaltung kann man aus dem Dirty Fingers noch Sounds rausholen, die an eine Telecaster erinnern. Schön mit Twang und die Mitten sind auch etwas zurückgenommen.@ Myxin: Danke für den Kommentar. Ich bin, wenn es in High Gain Bereich geht, eh eher ein Freund von guten Keramikmagneten. Der Gibson Dirty Fingers (2.Generation) ist für mich so ein positiv Beispiel. Hört sich im Gegensatz zu seinem 80er Jahre Vorgänger auch clean gut an und gefällt mir weitaus besser als z.B. der 500T von Gibson. Etwas steril kommt auch er rüber, ist aber bei einem mit Chorus versetzen Cleansound auch okay (klingt so schön "icey")
Man merkt aber auch, dass der Dirty Fingers schon etwas "älter" ist. Meiner Meinung nach harmoniert er nämlich besonders gut mit Amps, die nicht übertrieben viel Gain haben und komprimieren. Besonders mit Marshalls finde ich den gut. Bei Hi-Gain-Amps würde ich in den Crunch-Kanal wechseln, sonst ist er oft einfach "Over-The-Top".