Welche Morino ist die richtige?

  • Ersteller Schtine02
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:engel:

Das Schätzchen hat allerdings Musette-Stimmung und lässt sich nicht auf 8' + 8° schalten sondern nur ins Doppeltremolo 8' + 8° + 8o - das kann vermutlich so nicht bleiben, sonst haut es meine Dirigenten vom Hocker.
 
Ach was - Dirigenten halten heutzutage was aus. :D
 
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Da kann ein HZIMM Abhilfe schaffen ... aber ich schätze, dass es eher dich vom Hocker haut als deinen Dirigenten - der wollte doch mehr Morino und so bekommt er ganz viel Morino auf einen Schlag!
 
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Ganz objektiv betrachtet ist eine Morino V N kleiner und leichter als eine Cantus V - war hätte das gedacht?

Subjektiv gesehen meint mein Mann (der trauert immer noch der verkauften kleinen Modricker nach, weil er ihren Klang so toll fand) dass der Klang der Cantus wesentlich prägnanter und eigenständiger als der von der Morino ist. Also alles richtig gemacht. Mit Weltmeister bin ich Solist und Hohner ist fürs Orchester (vielleicht fallen meine falschen Töne dann nicht mehr so auf... :whistle:)

Weiß eigentlich jemand, warum die Morino V immer nur doppeltes Tremolo haben? Die Cantus ist ja auch fünfchörig, da habe ich sowohl einfaches Tremolo 8' + 8° als auch doppeltes Tremolo 8' + 8° + 8o sowie noch ein einfaches Tremolo mit 8' + 8° + keine Ahnung, hört sich jedenfalls sehr nach Musette an.
 
Weiß eigentlich jemand, warum die Morino V immer nur doppeltes Tremolo haben?

Naja, Zu Zeiten der Morino VM hat s tremolo gegeben oder kein Tremolo. Und als die VMm sich schon durch Avsenik als Oberkreinerisntrument so langsam etablierte, wollte man das halt weiterpflegen. Zumal, Ende der 60-er als die VN kreiiert wurde hat man noch nicht soviel mit Tremolo experimentiert - man hat mit oder ohne Tremolo gespielt... fertig!

Die Cantus ist ja deutlich später entstanden. Da war man dann schon weiter und wollte auch beim Tremolo mal n bissl variieren. Das ist ja dann bei der Morino VS mit 14 Registern auch der Fall - da kann man auch mehrere Tremolos?, Tremoli?, Tremolaturen?.. egal wie.. man konnte die Tremolochöre unterschiedlich schalten.

Den Punkt haben sich ja auch viele Morino VN Spieler nachträglich eingebaut mit zusätzlichen kleinen Schaltern oder Schiebern, mit denen man die Chöre von Hand einzeln zu oder wegschalten kann....Bei der VM geht das übrigens nciht - da sitzen die Tremolochöre auf einer gemeinsamen Schaltwelle - entweder alles oder nix. Die VN hat ein anderes Registerschaltwerk, da kann man ganz einfach die Gestänge einzeln schaltbar machen.

Also wenn dich das stört, dann kann man das bei deiner Morino auch nachrüsten (lassen)
 
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Also wenn dich das stört, dann kann man das bei deiner Morino auch nachrüsten (lassen)

... für kleines Geld. Ich habe bei meiner Morino VN einen Tremolo-Chor abschaltbar machen lassen und bin sehr zufrieden damit.

Im übrigen vermute ich, dass bei Akkordeon-Orchestern deshalb oft auf Morinos Wert gelegt wird und andere Fabrikate eher skeptisch beäugt werden, weil man eine möglichst einheitliche Tremolo-Schwebung haben möchte, eben die originale Hohner-Tremolo-Stimmung. Wenn das aber so ist, dann sollte für ein Orchester eher eine einheitliche Tremolo-Stimmung vorgegeben werden als ein Fabrikat. Das Tremolo lässt sich bei jedem Akkordeon ohne größeren Aufwand durch einen Fachmann auf einen bestimmten Schwebungswert einstellen. Oder hat man schon mal gehört, dass es in einem Streichorchester erwünschte und unerwünschte Geigenbauer-Instrumente gibt?

Viele Grüße

morino47
 
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Die unterschiedliche Schwebung könnte tatsächlich eine Erklärung sein. Das entspricht meinem akustischen Empfinden. Gerade bei Cassotto-Instrumenten, die rechts oder links von mir gespielt werden, habe ich immer mal wieder das Gefühl, dass die Cantus da Misstöne produziert. Eigentlich gleiches Register, gleicher Ton und trotzdem klingt es irgendwie "daneben".

Alternativ stand auch noch eine VS zur Auswahl. Die war es aber einfach nicht. Die VN ist mir quasi auf den Schoß gesprungen und hat sich gleich richtig vertraut angefühlt. Die VS war ein tolles Instrument, toll gestimmt, super Klang. Ich habe sie gerne angespielt und auch gerne wieder zurück gegeben.

Vermutlich dürfte der Reutlinger Morino Meister mit meiner Bitte, einen Tremolo-Chor abschaltbar zu machen, keine Probleme haben und verstehen was ich meine.
 
Vermutlich dürfte der Reutlinger Morino Meister mit meiner Bitte, einen Tremolo-Chor abschaltbar zu machen, keine Probleme haben und verstehen was ich meine.
Sondelfinger :evil: Oder ist er umgezogen?
Wenn's der nicht kann, kann's keiner.
 
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P. S.: jetzt hab ich's doch getan...
Ist das Morino-Nest bei Stuttgart jetzt um ein Ei ärmer? Oder hast du sie von Privat gekauft?

Reutlinger Morino Meister
Das ist auch ein Dallapè, Scandalli und V.Soprani Meister...... und das Schönste: wenn man beim Stimmen zuschauen darf. Faszinierend.

Früher hieß es bei uns immer "Lieber koin Finger als an Sondelfinger"....
Nun ja, laut Profil wohnst du im vielgerühmten "Langweil"?!!:D
 
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Nun ja, laut Profil wohnst du im vielgerühmten "Langweil"?!!:D

Da nur zugezogen, qualifiziere ich nicht zum "Esel" :D

Die Morino ist von privat. So grob von jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt... Die Orchesterlandschaft hier im Südwesten ist ja eng verzahnt.
 
Oh oh, war heute beim Meister in Sondelbach und bringe keine guten Nachrichten mit. Meine Morino ist leider ein Müllhaufen mit poliertem Mäntelchen drüber...
 
Update: habe keine Morino mehr. War wirklich ein Müllhaufen. Teste jetzt eine Kratt 425c. Werde berichten.
 
Hallo Schtine,

jetzt erlaube ich mir, mal zu fragen: Wie bist du das Ding wieder los geworden? War der Verkäufer einsichtig?

Ansonsten hätte ich gesagt: Zweite Meinung einholen - egal wie wie etabliert, renomiert oder sonstwas der HZIM ist. Mein Eindruck ist, dass in derartigen Fragen (ist auch bei älteren Autos so) bei weitestgehend übereinstimmender Diagnostik der eine schon abwinkt und zum Neukauf rät und der andere aufzählt, was gemacht werden muss, ggf. mit dem Kunden erörtert, ob und wie die Überholung in Etappen erfolgen kann, was mindestens sein muss, um erstmal spielen zu können etc.

Vielleicht spielt da die Erfahrung mit rein, die der jeweilige Handwerker mit Kunden gemacht hat. Der eine Kunde schlägt die Händ überm Kopf zusammen, weil es einige 300-600 Euro kosten soll, das Instrument komplett zu stimmen und noch dazu überzogene Erwartungen hat, während der nächste sagt: "Hier gekauft für 1500, nun dürfen da noch 2000 investiert werden, dann bin ich auch bei dem Preis, den die Morino "generalüberholt" gekostet hätte, aber ich weiß was gemacht wurde und im Idealfall auch so, wie ich es haben wollte, Stimmung etc. und mit kleinen Macken kann ich leben"

Gruß, Tobias
 
Das Instrument ist eines von denen, die irgendwann im Laufe ihres Instrumentenlebens in die Hände eines zwar eifrigen aber nicht wirklich begabten Laien gefallen sind. Mit dem verzogenen Verdeck inklusive der dilettantisch eingeklebten Gaze hätte ich problemlos leben können. Mit den krumm und schief aufgeklebten Klappenfilzen, die die Löcher nicht sauber abdecken, schon weniger. Das gilt auch für die krumm und schief stehenden Tastenhebel. Wenn dann noch die Ventile teilweise verhärtet sind, manche abstehen und andere sogar geknickt sind, ist das auch nicht so toll. Dass die Stimmstöcke nicht mehr sauber eingepasst sind und einer sogar aus seine Position rutschen kann, das geht dann gar nicht mehr. Erklärt aber immerhin die heftige Verstimmung auf manchen Tönen. Dann noch eine Stimmung auf 441 Hz statt (wie vom Verkäufer angegeben) auf 440 Hz - ab dem Punkt war der Ofen aus. Das überholungsbedürftige Bassgestänge hat dann schon fast nicht mehr interessiert.

Hätte ich das Instrument günstig (also Preis dem Zustand entsprechend) bekommen, wäre das alles kein Ding gewesen. Den Preis für die Renovierung hätte ich mitgerechnet. So niedrig war der Kaufpreis aber nicht. Er war so, dass Instrument plus Nachstimmung nach eigenem Geschmack beim Fachmann den derzeit ungefähren Handelspreis für Morino VN betragen hätte.

Den Grund, warum ich das Instrument überhaupt von privat gekauft habe, und wie jetzt die Rücknahme ablief, möchte ich hier nicht öffentlich machen - falls Fragen sind, Antworten gerne per PN. Nur soviel: überlegt es euch doppelt, dreifach, zehnfach, bevor Ihr ein Instrument von privat kauft. Egal, wie seriös und symphatisch der Verkäufer erscheint. Denn im Zweifel ist das Geld ganz einfach futsch, weil man meistens noch nicht einmal etwas Schriftliches in den Händen hält, das für eine Sachmängelhaftung herangezogen werden könnte.
 
Nur soviel: überlegt es euch doppelt, dreifach, zehnfach, bevor Ihr ein Instrument von privat kauft. Egal, wie seriös und symphatisch der Verkäufer erscheint. Denn im Zweifel ist das Geld ganz einfach futsch, weil man meistens noch nicht einmal etwas Schriftliches in den Händen hält, das für eine Sachmängelhaftung herangezogen werden könnte.

Hallo @Schtine01,

hattest Du vor Deinem Privatkauf die "Gebrauchtkauf-Checkliste" (s. Plauderecke) studiert und beherzigt?

Wie auch immer, ich selbst bin mit meinem Privatkauf i.H. von mehr als 4000 Euro auch nach Jahren noch sehr zufrieden. Klar, ich habe nicht die Katze im Sack gekauft, sondern etwas Aufwand getrieben und richtig hingeschaut inklusive Ziehen der Balgnägel und Inspektion der Innereien.

Viele Grüße

morino47
 
Hallo @Schtine01
ein kleiner Tipp für zukünftige Kaufversuche: probier mal selbst die Balgnägel zu ziehen (an einem eigenen Instrument), dann kannst du es bei einem Besichtigungstermin zur Not selbst machen, falls der Verkäufer es nicht machen kann. Wenn der es machen könnte aber nicht will und/oder es dir nicht erlaubt, dann Finger weg vom Kauf! Ansonsten die "Innereien" gründlich ansehen, vieles kann man ja schon dadurch erkennen.
 
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Für jemanden, der sich gar nicht auskennt, ist es immer ein Risiko, von privat zu kaufen.

Wir können hier schreiben und Tipps geben, aber um ein Instrument auf Herz und Nieren zu prüfen gehört mehr dazu, vor allem Erfahrung.

Gerade auf was die Stimmung angeht ist es schwierig. Ein akkordeon hat die Tendenz im Lauf der Jahre in der Stimmung anzusteigen. Das liegt bei einem 30-40 Jahre alten Instrument im Bereich von ~ 5 cent. Im Orchester haben wir etliche dieser Instrumente, die nach wie vor gespielt werden und gut über die Jahre gekommen sind.
Meine Gola hat Konzertstimmung auf 443 Hz. Das ist dann eine Abweichung von ~10cent. Die fällt ein wenig auf, aber nicht sonderlich störend, weil ja die allgemeine Orchesterstimmung im Schnitt die 440 Hz nach oben verlassen hat. Das darf man deshalb alles nicht so eng sehen.

Wenn man nun mit anderen Instrumenten (Streichern, Bläsern, ...) zusammenspielt, sieht die Welt nochmals völlig anders aus. Mein Geiger, der von mir das a abnimmt und danach sein instrument nach Gehör in reinen Quinten durchstimmt, spielt danach ein etwas anderes e als ich.
Trotzdem passt das alles wunderbar zusammen.
Wir haben eine Stelle wo Akkordeon, Geige, und Klarinette 4 Takte unisono spielen. Das war eine Herausforderung bis sich die beiden auf MEINE Töne eingestellt hatten.

Von daher: Es gibt kein absolutes RICHTIG bei einem Ton (außer beim a' und vielleicht den Oktaven dazu)

Die heutigen Stimmgeräte bieten eine Genauigkeit, die so einfach nicht erforderlich und auch nicht gut ist. Der Ton sollte zu den anderen passen und nicht undbedingt die Nadel auf einem Anzeigeinstrument auf 0 bringen.

Dazu kommt dann beim Akkordeon erschwerend dazu, dass sich die Tonhöhe maßgeblich verändert, je nachdem mit welchem Druck gespielt wird. Tiefe Tönen sinken dann ab, hohe steigen dann auch mal gerne an.
 
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um ein Instrument auf Herz und Nieren zu prüfen gehört mehr dazu, vor allem Erfahrung.
das bestreite ich auch nicht. Mit meinem Tipp, mal die Balgnägel zu ziehen zielte ich auf zweierlei ab:
Zum einen
Ansonsten die "Innereien" gründlich ansehen, vieles kann man ja schon dadurch erkennen
Wenn dann noch die Ventile teilweise verhärtet sind, manche abstehen und andere sogar geknickt sind, ist das auch nicht so toll. Dass die Stimmstöcke nicht mehr sauber eingepasst sind und einer sogar aus seine Position rutschen kann, das geht dann gar nicht mehr.
kann man drüberschauen, wie sehen die Ventile aus. Abgeknickte kann man sehen. Wackelnde Stimmstöcke "sieht" man mit den Fingern. Das sind Dinge, die man auch als interessierter Laie erkennen kann. Bei abstehenden Ventilen braucht es natürlich schon etwas mehr Wissen, um sie einschätzen zu können. Aber auch verrostete Stimmzungen kann man z.B. auch erkennen.

Das andere ist, lässt der Verkäufer überhaupt zu, den Balg zu öffnen und hineinzusehen? Wenn ja, ist das schonmal ein gutes Zeichen. Wenn nein, kann es natürlich sein, dass er einfach selbst Laie ist und Angst hat, dass dadurch etwas kaputtgeht. Das wird er aber dann auch so kommunizieren. Es kann aber auch sein, dass er weiß, wie es drin aussieht und nicht möchte, dass der Käufer es auch sieht. Und das ist ein schlechtes Zeichen. Wenn der Verkäufer sich nicht traut den Balg zu öffnen, könnte man z.B. auch anbieten, gemeinsam zu einem HIZM(M) zu fahren und ihn hineinsehen zu lassen. Das wäre letztlich sogar für alle Seiten das Sicherste, um zu wissen, wie der Zustand ist und was an Reparaturen ansteht. Dabei sollte halt vorher geklärt werden, wer dieses Begutachten bezahlt ...
 
Tja, der Verkäufer hatte sein Instrument erst Anfang September in der Wartung. Beim HZIM seines Vertrauens. Gegen Rechnung.
 

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