Wow, das ist ein extrem spannender Thread hier, hat mich ernsthaft zum
gebracht.
Wenn ich mein Buch "Guitar Heroes" oder die "100 Greatest Guitarists" aus dem Rolling Stone aufschlage, ist da keine einzige Frau dabei. Ja gibts denn das? (Selbst in den "100 größten Gestalten der Weltgeschichte" finden sich ein paar Frauen.)
10% Gitarristinnen haben sich bisher in der Umfrage geoutet. Das stimmt ungefähr mit der Zahl überein, die ich so aus meinem Umfeld kenne oder kannte. Klar drängt sich die Frage auf, warum nur so wenige. Und eigentlich müssten das doch im Lauf der Zeit mehr geworden sein.
Der Thread gibt einen guten Überblick über die möglichen Erklärungsansätze, und er zeigt auch, wie vorsichtig man dabei argumentieren muss. Ist ja irgendwie verständlich, dass Frauen in die Luft gehen, wenn sie z.B. zu lesen kriegen, dass ihnen das nötige Durchhaltevermögen fehlt (weil sie lieber Shoppen gehen), oder wenn Männer aufschreien "Aber da kann ich doch nichts dafür!"
Ein Satz ist mir besonders hängen geblieben: "Musik hat kein Geschlecht". Wenn ich mir die Zahlen anschauen, hat sie das aber anscheinend doch. Genauso wie Politik, Wirtschaft, Lobbies, Kirchen, Verbände etc. Ich glaube nicht, dass die Werte von selbst auf 50:50 zustreben- eine solche Tendenz hätte sich längst bemerkbar machen müssen.
Zurück zur E-Gitarre: Einen Erklärungsversuch habe ich noch, der bisher glaube ich noch nicht genannt wurde: Die E-Gitarre gilt, trotz aller Kommerzialisierung, immer noch als ein rebellisches Instrument. Es könnte sein, dass Mädels tendenziell weniger Bock auf diese Form der Rebellion haben (mucho macho) und sich hart tun, da etwas Eigenes dagegenzusetzen. Oder dass sie in ihrem Rebellischsein nicht so toleriert werden wie Jungs (die müssen sich doch erst mal die Hörner abstoßen, aber ein richtiges Mädchen tut so was nicht).
Ich finde es extrem gut und wichtig, wie ausdauernd (über Jahre hin) das Thema hier diskutiert wird. Dankeschön!