Was sind blue notes?

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Was sind Blue notes? Hat das was mit der Three notes per string zu tun oder was?
Wie spielt man das?

Grüsse
 
Eigenschaft
 
www.blueslessons.de/blues_tonleiter.htm

das hilft dir weiter :)

three notes per strings is imho eher eine aufteilung der patterns (von den pentas mitunter.....) die blue note ist ein extra ton, der überwiegend im blues genutzt wird, aber natürlich auch woanders neutzt wird :)
 
Die "Blue Note" ist ein Ton, der in der Blues-"Pentatonik" vorkommt. Die Patterns sind fast gleich, blos hast du einen Ton mehr, schau dir hierzu den Link von derspieler an. Da wird das gut erklärt!

Three-Notes-per-String ist genau das, was der Name sagt. Du hast in einer Pattern deiner Tonleiter mehrere Saiten (oder auch nur eine) mit 3 Tönen, ohne die Pattern zu verlassen. Bei Hammer-On und Pull-Off Geschichten bringt das mehr Abwechslung und auch sonst hat man mehr Möglichkeiten.

Bei der Blues-Tonleiter hast du im Vergleich mit der Pentatonik einen Ton mehr, hast also auf manchen Saiten 3 Töne pro Pattern. Hat also durchaus was damit zu tun.
 
also für three-notes-per string muss ich die Blues Tonleiter können?
 
Sagen wir es mal so: Jain.

Ich versuchs dir nochmal zu erklären:
Three-Notes-per-String = Drei Töne pro Saite

Ob der dritte Ton jetzt durch die "Blue Note" auf manchen Saiten zustande kommt oder ob es ein anderer Ton ist, ist vollkommen egal.

Kurz zu Erinnerung, hier mal eine Pattern der Pentatonik:
Code:
e--5--------8--
B--5--------8--
G--5-----7-----
D--5-----7-----
A--5-----7-----
E--5--------8--
Wie du siehst hast du nur 2 Töne auf jeder Saite. Du könntest aber auch andere Töne hinzubringen, indem du deine Finger soweit streckst, das du in das nächste Pattern "rein" greifst. Da das besonders für Anfänger nicht so ohne weiteres machbar ist, geh ich da jetzt aber mal nicht näher drauf ein. Ich wollte es nur erwähnt haben.

Vergleichen wir das mal mit der Blues-"Pentatonik":
Code:
 e--5--------8--
 B--5--------8--
 G--5-----7-[color=Blue]-8[/color]--
 D--5-----7-----
 A--5--[color=Blue]6[/color]--7-----
 E--5--------8--
Durch den neuen Ton der Blues-Tonleiter (ich hab ihn mal blau markiert) hast du jetzt auf der A und auf der G-Saite 3 Töne. Das wäre jetzt Three-Notes-per-String.

Um dich aber von deinem Gedanken abzubringen, das du die Blues-Tonleiter können musst, um Three-Notes-per-String anzuwenden, geb ich dir hier mal als Beispiel eine Pattern der Dur/Moll-Tonleiter:
Code:
 e----5-----[color=DarkOrange]7[/color]--8--
 B----5--[color=Green]6[/color]-----8--
 G-[color=DarkOrange]4[/color]--5-----7-----
 D----5-----7-----
 A----5-----7--[color=Green]8[/color]--
 E----5-----[color=DarkOrange]7[/color]--8--
Wie du siehst hast du hier auf fast jeder Saite drei Töne zur Verfügung!

Es kommt komplett auf deine Tonleiter an, manche haben "zu wenig" Noten, als das du 3 Töne auf jeder Saite hättest (z.B. die Pentatonik), andere bieten dir dagegen genug Noten für 3 Töne. Du könntest sogar die Dur/Moll-Tonleiter mit der Blues-Tonleiter mischen und hättest dann teilweise sogar 4 Töne pro Saite!

Das kommt jetzt wahrscheinlich so rüber, als ob du spezielle Tonleitern für Three-Notes-per-String können müsstest. Stimmt aber nicht.
Three-Notes-per-String lässt sich auch ohne weiteres mit der Pentatonik realisieren.
Einerseits könntest du, wie oben schon erwähnt, noch "in das nächste Pattern" hereingreifen und somit den 3. Ton aus dem nächsten Pattern holen. Eine weitere Möglichkeit wäre auch, einen Bund zu greifen, der in der Pattern gar nicht enthalten ist, z.B. den 6. Bund der G-Saite. Halte dich da nicht so stark an deine Pattern. Es gibt keine Regeln wo du greifen darfst und wo nicht, die Pattern geben dir nur Töne vor, die "immer" aufeinander passen, deshalb ist es noch lange nicht verboten auch woanders zu greifen! Erlaubt ist was gefällt, experementiere da ruhig etwas rum. Die einzige Gefahr hierbei ist, das man leicht einen Ton erwischt der nicht reinpasst, aber das bekommt man mit der Zeit ein Ohr für und wenn man schnell spielt merkt man das meistens eh nicht so extrem.
 
Ist zwar ein alter Thread, aber deshalb nicht weniger interessant und wichtig. Kurz und allgemein gesagt:

Die Pentatonik besteht aus den Intervallen Prime, Terz, Quarte, Quinte und kleine Septime. Die Blue Note ist die verminderte Quinte; wie oben bei MrFair ja auch sehr schön zu sehen ist (die ersten beiden Diagramme zeigen das erste Pattern der Moll-Pentatonik in A).
 
Eine weitere "blue Note" ist übrigens die im Blues nicht immer eindeutige Terz.
Sehr oft wird die kleine (Moll) Terz in Viertel- oder Halbton-Bends in Richtung "Dur" gezogen.

Das ist typisch für die Lieder der Sklaven aus den Baumwollfeldern, "das Leben ist schlimm, aber wir haben Hoffnung."
 
vielleicht sollte man noch ergänzen das die blue note sich z.B. nicht eigenet auf ihr stehen zu bleiben bei einer improvisation - das klingt nicht besonders passend. man spielt sie ehr in nem lauf mal mit
 
Eine weitere "blue Note" ist übrigens die im Blues nicht immer eindeutige Terz.
Sehr oft wird die kleine (Moll) Terz in Viertel- oder Halbton-Bends in Richtung "Dur" gezogen.

Das ist typisch für die Lieder der Sklaven aus den Baumwollfeldern, "das Leben ist schlimm, aber wir haben Hoffnung."

Sehr interessant! Ist die Begründung tatsächlich wahr oder doch eher Legende?
 
*g* Naja, jedenfalls ist es wirklich eine gute Idee! - Wie sind denn die Blue Notes überhaupt entstanden?
 
*g* Naja, jedenfalls ist es wirklich eine gute Idee! - Wie sind denn die Blue Notes überhaupt entstanden?
Es sind Zwischentöne außerhalb der Tonleiter, die eigentlich "falsch" sind, aber dennoch cool klingen. Merke: Wenn es dem Ohr gefällt, kann es nicht falsch sein - Musiktheorie hin oder her.
 
Zur ganzen Problematik Blue Notes und Dirty Play gehören auch unsere geliebten Bendings.. All die 1000 stufenlos regelbaren Töne zwischen zwei Halbtönen, das Salz in der Suppe, Noten, die es eigentlich nicht mal gibt, geschweige denn zur Tonleiter gehören. :) Um den Ursprung der Blue Notes zu finden musst du tief in den afrikanischen Busch reisen...
 
Für die Schwermetaller die an Blue-Notes Interessiert sind.
Nehmt mal eure lieblings Scale, die E Moll, und fügt mal das F hinzu. voilá! Die Übermetalscale is da!

8 Note Scale, fuck yeah! (Ach ja, verweilt ruhig mal auf der Extra Note, gibt immer nen fiesen Sound :D, vorallem wenn ihr die scale als Ausgangspunkt für den Zeigefinger beim Powerchord benutzt)
 
Also ich hab mal gehört, dass die Blue Notes zustande kamen, als das afrikanische Tonsystem auf das "westliche" Tonsystem traf und die Sklaven diese miteinander vermischt haben.
 
Theoretisch gesehen ist die Blue(s) Note eine verminderte Quinte (engl. diminished fifth/augmented fourth), also die Note die eine Oktave in zwei gleiche Teile teilt. Wird auch "Tritone" genannt.
 
Hi,
blue notes haben ihren Ursprung in der traditionellen Musik Westafrikas. In dieser Musik ist der Tonraum anders eingeteilt als "bei uns" und deshalb ist die Behauptung "Die blue note ist die verminderte Quinte" per se erstmal falsch.
Es gibt im Prinzip 3 blue notes: Die erste ist, wie Hoss richtig schrob, in der Nähe der Terzen, die zweite irgendwo um die kleine Septime und die dritte ungefähr da wo der abendländische Tritonus ist. Die Tonhöhe ist nicht festgelegt und ändert sich mit Musiker, Instrument, Tonart (!!!) und dem Wetter.
Wenn man wirklich großartigen Bluesgitarristen zuhört (B.B., Albert, Freddie) merkt man, dass sie einem niemals einfach die verminderte Quinte als blue note verkaufen. Auf der Gitarre ist eine stufenlose Intonation ja möglich, auf einem handelsüblichen Klavier der Post-Bach-Ära kann man prinzipiell keine "richtige" Bluestonleiter spielen.
 
Was genau ist denn der Tritonus? Ein Intervall, der irgendwo zwischen Quarte und Quinte liegt? Kannst du das bitte allgemeinverständlich erklären?

Die schreibst, die Blue Notes liegen "in der Nähe", "irgendwo um", "ungefähr da". Praktisch gesehen bedeutet das, dass sie zwischen bestimmten Halbtönen liegen? Also zwischen den Terzen, zwischen großer Sexte und kleiner Septime oder kleiner Septime und großer Septime (?), zwischen der Quarte und der verminderten Quinte?
 
Der Begriff "Tritonus" kommt aus der klassischen Musik und bezeichnet die übermäßige Quarte, also beispielsweise c-fis(von unten nach oben). Die verminderte Quinte wird manchmal auch als Tritonus bezeichnet, was aber eigentlich falsch ist, da der Begriff - wörtlich übersetzt - "drei Ganztonschritte" bedeutet.
Ansonsten muss ich Reeder zustimmen:Wirkliche blue notes sind auf einem in Halbtönen gestimmten Klavier nicht möglich, das ist immer nur eine Annäherung.
Es sind keine Erniedrigungen um einen Halbton, sondern viel kleinere "mikrotonale" Verbindungen(J.E.Behrendt) , die afrikanischen Ursprungs sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf der Gitarre ist eine stufenlose Intonation ja möglich, auf einem handelsüblichen Klavier der Post-Bach-Ära kann man prinzipiell keine "richtige" Bluestonleiter spielen.


Deswegen klingt Blues auf einem grässlich "verstimmten" Piano merkwürdigerweise stimmiger als auf einem klassischen Flügel. Die Pianisten behelfen sich halt mit Clustern, Trillern und Vorschlägen, um den uneuropäischen Klangvorstellungen näher zu kommen.

Also ich hab mal gehört, dass die Blue Notes zustande kamen, als das afrikanische Tonsystem auf das "westliche" Tonsystem traf und die Sklaven diese miteinander vermischt haben.

Wenn man genau hinschaut, ist das eine ziemlich rassistisch-arrogante Legende. Blue notes sind ein rein afrikanisches Erbe. Die (falsche) DEFINITION von "Blue notes" kam zustande, als westliche Musiktheoretiker und Komponisten gezwungen waren, eine Musik, die sie weder verstanden noch akzeptiert haben, in ihr gewohntes Notenraster zu pressen.

Am Anfang des letzten Jahrhunderts hat die "Negermusik" Jazz, Ragtime, Charleston, etc immer mehr kommerziellen Erfolg gehabt. Und das heisst: LIVE! Schellackplatten war damals was für Reiche, Radio grad erfunden..... Also: Wie erklärt man jetzt den notenlesende Weissbroten, wie dieses "Negergejaule" zu klingen hat? Da hat man's halt in den Notenblättern (die damals für die Musik waren, was heute mp3 ist - Notenlesen war mal selbstverständliches Kulturgut im Bildungsbürgertum) mit der "falschen" kleinen Terz probiert.

Man kann, wenn man will, die afrikanischen Mikrotonalität und die daraus folgende spezielle Art der Harmoniesetzung auch als überlegen betrachten oder zumindest akzeptieren, dass unser Notensystem da an Grenzen stösst. Wenn man sich mal afrikanische Bands oder Chöre anhört - mit europäisch geprägten Hörgewohnheiten ist schwer nachzuvollziehen, was da genau passiert.
 
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