Was passiert wenn ... (es geht um Lautsprecher)

neXXus
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Hallo,

was passiert eigentlich, wenn man die Tauchspule eines Lautsprechers festklebt und dann an eine Endstufe hängt?

1. kein Sound, das ist mir klar.
2. ... (Widerstand ?)
3. ... (Leistung, Durchbrennen Endstufe ?)
4.
.
.
.

Könnt ihr mir weiterhelfen?
Aber bitte nicht fragen, warum ich auf die dumme Idee komme, eine Lautsprecher so zu präparieren.
LG und vielen Dank, Alex
 
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Zuletzt bearbeitet:
Also ich mache das ja jeden Tag(Sarkasmus, Sarkasmus).

Ich könnte mir vorstellen, dass die Membran reist. Aber genau weis ich es nicht. Wenn du ein paar Billig-Boxen entbeehren kannst, dann probiere es doch aus und schreibe deine Erkenntnisse hier rein, dann sind wir alle schlauer:D
 
Hallöchen, Alex,

für die Endstufe macht das erstmal keinen Unterschied, ob die Schwingspule blockiert wird (das meinst du doch mit Festkleben, oder?) - es verändert sich zwar die Impedanz (der frequenzabhängige Wechselstromwiderstand) des Systems, das Impedanzminimum bleibt aber im gleichen Bereich und sinkt nicht unter den Gleichstromwiderstand.
Der Schwingspule fehlt die Kühlung durch die Bewegung, dadurch sinkt die elektrische Belastbarkeit entsprechend, die Betriebstemperatur bei selber zugeführter Leistung ist höher. Irgendwann nimmt die Schwingspule dann natürlich Schaden durch elektrische Überlastung - wie dieser Schaden aber ausfällt, hängt dann von verschiedenen Faktoren ab (Hitzebeständigkeit des Klebers, Hitzebeständigkeit der Isolierung, Drahtdurchmesser usw.) Im schlimmsten Falle könnte dabei ein Kurzschluß entstehen, der dann auch die Endstufe schädigen könnte (je nach Schutzschaltung).
Über die Impedanz einer blockierten Schwingspule habe ich ehrlich gesagt noch nie nachgedacht, ich gehe aber davon aus, dass sich die blockierte Schwingspule wie eine ganz normale Induktivität verhält - die typische Impedanzspitze auf der Resonanzfrequenz kann es so ja nicht mehr geben.

Ciao, Deschek

PS: Die Membran kann nicht reissen, sie bewegt sich ja nicht aus der Ruheposition.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

was passiert eigentlich, wenn man die Tauchspule eines Lautsprechers festklebt und dann an eine Endstufe hängt?

1. kein Sound, das ist mir klar.

Wen willst du denn ärgern ?

Achtung Kollegen, heute ist der 1, April !!!:D
 
Wen willst du denn ärgern ?

Achtung Kollegen, heute ist der 1, April !!!:D

Hallo vernoms,
daran hatte ich dabei ehrlich gesagt nicht gedacht, die Frage ist wirklich ernst gemeint.
Ich hatte mit einem Kumpel die Diskussion, was passiert, wenn die Schwingspule festgeklebt ist.
Durch unser stümperhaftes elektrotechnisches Verständnis allerdings, kamen wir zu keinem Ergebnis.
Vielen Dank an deschek für die ausführliche Erklärung.
 
unabhängig vom 1. April, wir hatten als Jugendliche auch so lustige Ideen. Was passiert mit einem kleinen 1 Watt - Lautsprecher (5 cm Durchmesser), wenn der die Leistung eines 2 x 80 Watt (Sinus) HiFi-Verstärker abbekommt :D

hat sich kurzzeitig furchtbar angehört, dann hat er gequalmt und schließlich gebrannt :D ganz im Ernst ;)
 
also wenn ich deschek richtig verstehe und mal zusammenfassen darf, ändert sich nur die Impedanz, nicht der Lastwiderstand.
Die Änderung der Impedanz ist nicht ausschlaggebend für die Endstufe.
Höchstens durch Kurzschluss kann die Endstufe beschädigt werden.

Nochmal ein paar Fragen dazu, wenn man die Schwingspule nicht festklebt, sondern einfach nur von der Membran löst und eine Konstruktion baut, die das Verlassen der Schwingspule aus dem Magneten verhindert.
Was passiert dann? Oder verhält sich diese Konstruktion wie ein normaler Lautsprecher, nur lautlos?
Vielen Dank
 
Hallöchen, Alex,

ein bisschen aufpassen muß man noch mit Ausgangsübertragern (z.b. Röhrenamps): brennt die Spule durch, fällt die Last weg, das kann Schäden verursachen.
Die Membran ist erstmal relativ unerheblich, Zentrierung und Einspannung erfolgt zu wesentlichen Teilen aus der Zentrierspinne (gefaltetes Stoffteil unter der Membran an der Schwingspule), kappst du die Membran, läßt aber die Zentrierspinne, näherst du dich dem Prinzip des Biegewellenwandlers (z.B. Manger), zugleich entsteht ein akustischer Kurzschluß über die Hinterlüftung der Schwingspule - du wirst also durchaus eine Wiedergabe haben, allerdings mit wenig Tieftonanteil. Über die weitere Qualität läßt sich wenig sagen, das Ausschwingen wird schlecht sein und die Linearität ungenügend, der Wirkungsgrad sollte aber eher hoch liegen, weil starker Antrieb auf wenig Masse.
Entfernst du auch noch die Spinne, mußt du die Schwingspule anderweitig zentrieren und einspannen, das geht beispielsweise über gespannten Draht, Schnur oder über Biegeplatten/Federplatten (beispielsweise bei sehr alten Treibern oder teilweise Bassshakern). Je nach Festigkeit der Einspannung und noch schallabstrahlender Fläche wirst du unterschiedliche Wiedergabequalitäten haben - je kleiner die Fläche, desto vermuteterweise höher der "Nutzbereich". Selbst wenn du nur noch die Spule antreibst, hast du noch Schallabstrahlung,wenn auch kaum sinnvoll nutzbar...
Natürlich kannst du dann auch irgendwelche andere Sachen mit der Schwingspule antreiben, z.B. einen aufgeklebten Bierdeckel oder das Teil als Shaker verwenden, wenn du die (zentrierte und entsprechend eingespannte) Schwingspule an einem entsprechenden Gegenstand fixierst und das Magnetsystem vergleichsweise frei schwingen kann...

Bei selbstgetüftelter Einspannung ist natürlich auf ordentliche Zentrierung und ordentliche Ruhepunktlage zu achten, sonst mechanische Beschädigung der Schwingspule durch Reiben, Kratzen, Klemmen, respektive erhöhte Erwärmung und stark reduzierter elektrischer Belastbarkeit usw..

Noch Fragen?

Ciao, Deschek

Foxy: Dein Experiment hört sich zumindest nach ner sehr gut dimensionierten und aufgebauten Schwingspule an... :D

PS: Man kann natürlich auch die Schwingspule als "Klöppel" verwenden und beispielsweise ne Klingel basteln, die dann im Takt der zugegebenen Frequenz angeschlagen wird, da böte sich dann was tieffrequentes an... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
hi deschek,
ich danke dir für die ausführlichen Informationen. Das hat mir sehr weitergeholfen.
Frohe Ostern
 

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