Hi!
hab jetz nicht alles gelesen. Ich hab auch laaaange mit dem gedanken gespielt klassische gitarre zu studieren. Jazz hatte ich auch ganz kurz überlegt, ABER: ganz ehrlich, bei den anforderungen kann man vergessen das man großartig nen kopf hat bei nem reinen studium (ohne lehramt und so) eigene projekte zu verwirklichen. die realität sieht nämlich so aus das du jede freie minute üben musst. zwischen 3 und 5 stunden TÄGLICH. ein freund ist übrigens am MGI, dem geht es ähnlich. weil das nur 1 jahr dauert und der stoff sehr gebündelt ist. aufnahmeprüfung ist natürlich nicht die welt aber lern mal innerhalb 2 wochen songs von malmsteen und co.
AUSWENDIG.
Und wenn du kein purer klassiker/jazzer bist dann werden das 4 harte jahre im studium und ebenso in der vorbereitungszeit.
eine gute alternative sind die berufsfachschulen für musik. die anforderungen sind nicht die welt, ich würd mal sagen nochmal ne ganze ecke unterm MGI. solltest aber danach fit sein für ein studium. Das ganze dauert 2 jahre, 3 wenn du noch das pädagogische jahr dranhängst, was nich unbedingt sein muss wenn du danach eh studierst.
du könntest sogar danach eine fachlehrerausbildung machen, dauert nochmal 2 jahre und ist gekoppelt mit kommunikationstechnologie im schulunterricht (textverarbeitung). dann kommen zwei jahre referendariat und voila! wenn du gleich ne stelle kriegst bist du im gehobenen dienst als musik- und textverarbeitungslehrer, hast 3 monate im jahr urlaub und hast genug zeit deine musik als hobby sehr wohl aber auch professionell zu betreiben. Die chancen da was zu bekommen stehen auch sehr hoch wenn das mit den ganztagsschulen weiterhin zunimmt. und auch jetzt stehen die chancen nicht schlecht.
im übrigen bist du befähigt an allen schulen damit unterzukommen. das wären sonder-/haupt- und realschulen und in wenigen fällen sind solche leute auch schon ans gymnasium gekommen. sicher, wenn du an ner problemschule bist is das nich so dolle, aber du musst ja nich jeden job annehmen und kannst mit der ausbildung auch problemlos selber gitarrenunterricht geben, ne eigene musikschule gründen und und und...
vielleicht das nur mal als alternative bedenken. denn es ist die frage was DIR ein studium bringen soll. willst du professionell damit arbeiten? geld verdienen als musiker? oder willst du mit einem pädagogischen gitarrenstudium gitarrenlehrer an einer staatlichen musikschule werden, eventuell mit der möglichkeit irgendwann einen ruf an eine uni zu bekommen, wenn du wirklich gut bist? oder willst du einfach nur eine fundierte ausbildung für dich selber und lieber was arbeiten was etwas sicherer ist? dann lieber mgi oder berufsfachschule und gut ist. oder nen guten lehrer und das ganze auf dich maßgeschneidert lernen. klingt blöd, is aber so. musik ist ein hartes brot, ich weiß wovon ich spreche weil ich selber gitarrenlehrer bin und ich kenn einige die auch in dem bereich tätig sind. und du hast kein geregeltes einkommen. du weißt nicht was dich im nächsten halben jahr alles erwartet. man kann es absehen, aber du weißt es nicht.
übrigens: in bayern gibts ne altersgrenze. bis 24 kannst du dich in nürnberg bewerben, würzburg und münchen liegt bei 25. auf 50 bewerber werden vielleicht 2-4 genommen. das heißt, selbst wenn du wahnsinnig gut bist musst du damit rechnen nicht genommen zu werden weil es immer jemanden gibt der besser ist. oder wenns blöd läuft wird gelost weil wahrscheinlich 95 % der bewerber bereits ein sehr hohes niveau haben. und die aufnahmeprüfung is erst der anfang.
ich bin weiß gott niemand der einem was madig machen will, grad auf dem gebiet. aber das is leider die realität. das wird dir jeder so bestätigen der da schon erfahrungen gemacht hat. es is echt kein zuckerschlecken. den der staat hat kein interesse daran alle 50 bewerber als musiker auszubilden wenn es nach dem studium nur 2-4 arbeitsstellen - wenn überhaupt - gibt.
und wenn die musik deine arbeit wird, dann willst du vielleicht oft nach der arbeit nichts mehr machen. vielleicht is es für manche schöner wenn es ein hobby bleibt.
so. vielleicht noch zur aufnahmeprüfung. ein paar sachen hab ich hier mal überflogen. das vorspielen is nich das schlimme (du hast die besten chancen wenn du stücke PERFEKT vorträgst die eigentlich abschlussprüfungsniveau haben) das schlimmste is die gehörbildung. wenn du in harmonielehre durchrasselst dann hättest du dich erst gar nicht da bewerben müssen weil das wirklcih nicht schwer ist wenn man sich damit befasst. der hammer is gehörbildung, wo du 4 stimmige bach-choräle aus dem gehör aufnotieren musst, alle möglichen akkorder vorgespielt bekommst und hören musst was das is. und da gehts nicht um dur und moll ;-) die kommen vielleicht in der aufwärmrunde dran.
is jetz ein langer beitrag geworden, ich hoffe ich konnte zu dem thema was sinnvolles beitragen.
grüße und alles gute!