was ist für euch "Feeling" ?

Vielleicht: die Fähigkeit, spontan, intuitiv und unabhängig von theoretischen Kenntnissen und technischer Fähigkeit einem Musikstück etwas hinzuzufügen, was vom Hörer als richtig und sinnvoll angenommen wird.
 
das ist doch was anderes...
ob ich jetzt im stile der ärzte oder sonstigen rumpelkapellen 4 akkorde aneinanderhänge oder zu den selben 4 komme durch mein wissen über theorielehre...nunja.
das sind schlicht unterschiedliche herangehensweisen.
 
Hey,

Wollte gerne mal fragen, was eigentlich für euch "Feeling" ist??

Also ich habe gemerkt, dass viele Leute unter Feeling ein langsames melodiöses Gitarrensolo verstehen.

Eigentlich sehe ich das nicht so. Für mich ist eigentlich Feeling eine Sache des Rhytmus. Das heisst die Betonungen und den Rhythmus den man in sein Spiel legt. Man sagt ja auch "Shuffle Feeling" "Swing Feeling" . Also z.B. triolische Rhytmen.

Für mich ist Feeling also mehr, wie man Akzente man in sein Gitarrenspiel setzt und wie viel Rhythmus man im Blut hat.

DEshalb kann man auch meiner EMinung nach viel Feeling bei einem Lied reinstecken, was super schnell ist. Meistens kommen dann so Kommentare wie "nur schnell, viel zu wenig Feeling".

Was ist für euch persönlich Feeling?

deine analyse ist absolut richtig, danke ;)
für mich ist feeling bei dem gegebenen rythmus die phrasierung zu finden die total groovt. du weißt schon was ich meine..............................;)))))
 
"FEELING".......

....das sind für mich gefühle wie wut, trauer, liebe etc. die man mit seiner musik vermitteln kann......egal ob fiese walzende riffs oder langsame cleane sachen.
Es handelt sich meiner meinung jedoch immer um extreme gefühle.
beste beispiele Machine Head - Descend the shades of night oder Pantera - floods.
Es steckt immer ein extremes gefühl hinter (naja vielleicht nicht immer) den songs aber dennoch sind sie immer etwas persönliches........


gruss Darki
 
ich denke, musikalisches „feeling“ – oder der eindruck davon – entsteht durch gekonnten, wohldosierten einsatz von ungenauigkeiten in der musikalischen darbietung: ein stellenweise minimal verschlepptes tempo („vor-“ bzw. „hinter dem beat“), auf der gitarre ein minimal zu hohes oder zu tiefes bending, ein bißchen gefühlvolle „schmiererei“ mit dem takt und der intonation.

Ein wirklich herausragender Beitrag!
Ich würde obigen Gedankengang dahingehend erweitern, dass 'Feeling' durch Aspekte entsteht, die so minimal oder komplex sind (Vibrato), dass sie sich einer genauen Notation entziehen. Neben Timing und Intonation käme noch bei den meisten Instrumenten die Tonformung hinzu.

Einschränkung dieser 3 Parameter beschränken dass 'Feeling'. Wieviel Feeling kann ein Drehorgelspieler haben bzw. ausdrücken? Wie sieht's mit Plattenaulegern aus, die sich ja auch gerne mal als Musiker sehen...
 
Feeling ist wenn du im Proberaum, allein vorm Amp oder auf der Bühne stehst, deinen Song spielst und es völlig mit dir durch geht. Wenn du die Power in deinem ganzen Körper spührst und beim Solo wildeste Fratzen schneidest weil du das geile Gefühl in dir gar nicht kontrollieren kannst.
 
Wie man durch die Gitarre "spricht".

hilft dann eine Talkbox gegen mangelndes feeling ? ;)

wie schon x-mal erwaehnt.. feeling ist fuer mich, wenn man ein bestimmtes gefuehl beim hoeren/spielen bekommt.. sei es ein frohes, aufmunterned oder ein deprimierendes, trauriges, verletztes oder was auch immer ...

fuer mich persoenlich ist "feeling" wenn ich David Gilmour hoere.. egal ob in Pink Floyd, oder als Solo-Artist, oder auch als Gast-musiker.. ihn hoere ich sofort raus, weil es mich persoenlich anspricht.. das feeling, das gilmour rueberbringt hoert sich fuer mich sofort als passend und bekannt an
 
Ich bin der Meinung, dass man 2 Sachen erstmal von einander trennen sollte:
Feeling für den Spieler / Feeling für den Zuhörer

Feeling für den Spieler ist, wenn er sich ganz in die Musik fallen lässt und dann mit seinem Instrument die Gefühle ausdrückt die in seinem Kopf entstehen oder einfachmal nur sodrauflosspielt, sich aber fallen lässt in der Musik.

Feeling für den Zuhörer ist, wenn er merkt, dass die Musik in ihm Gefühle auslösen.
Beides ist denk ich mal oftmals miteinander verbunden, bzw. letzteres tritt häufiger dann ein wenn ersteres auch eintritt.

Ich finde man kann das sehr gut mit der Sprache vergleichen.
Ein Baby brabbelt eine Geschichte und niemand außer es selbst versteht es. Oder Jemand erzählt anderen sehr gut eine Geschichte und die Zuhörer fiebern mit.
Beim Baby-Beispiel versteht niemand das Baby aber es erzählt in seiner Welt vll total gut diese Geschichte.
Beim 2ten Beispiel kann der Erzähler die Geschichte runter leiern und der Zuhörer ist gespannt, aber es ist wahrscheinlicher wenn der Erzähler eigene Erfahrungen mit hineinbringt und vor allem Leben durch Pausen etc.

Was ich damit sagen will ist zum einen, wie schon gesagt: erst mal trennen, wer denn feelt und zum anderen feeling in nem Solo ist wie ne gute Geschichte es darf beispielsweise nicht runtergeleiert klingen.

Joni
 
MOins
zum Thema Feeling, selbst wenn du der Gott an der Klampfe schlecht bist, aber im richtigen
Moment das Gefühl einer Aktentasche aus Schweinsleder hast,bringt das alles nichts.

Kleines Beispiel:
Joe Satriani und Steve Lukather, beides Götter für sich.:great:
Es gibt ein Jam von den Beiden, wo Luke offenbar das Wort Feeling und Überdosis an Noten verwechselt hat.:D
Kuckst du : http://www.youtube.com/watch?v=RQvHno4ZudY:screwy:
Im vergleich dazu wie er sonst spielen kann, wenn mann sich nicht messen oder Profilieren will http://www.youtube.com/watch?v=o6amczqaEfc great:

Es nutzt alles an speed nichts, wenn es nicht in dem Stück gerade gefragt wird.
CYA
 
Hi,

hier wurde jetzt schon mehrmals erwähnt, dass Feeling das ist was den Tone des einzelnen Gitarristen ausmacht ("Schmierereien" Sound etc.). Aber wie ist es z.B. mit elektronischer Musik? Ist diese Musik vollkommen ohne Feeling? Löst so ein geiler Dancebeat in keinem Gefühle aus, oder noch besseres Beispiel diese ganzen Chill/Ambient Sachen?

Ich würde es nicht auf die Fähigkeiten des Musizierenden beschränken, ob in einem Stück jetzt viel oder wenig Feeling steckt, sondern viel mehr auf das was am Ende rauskommt. Das könnte man zum Beispiel mit einem Buch vergleichen. Jede Musikrichtung schreibt in einer anderen Handschrift, jeder Musiker in seiner ganz persönlichen. Die eine gefällt einem, die andere weniger, aber am Ende kommt es doch auf die Geschichte an die erzählt wird. ;)

mfg hombre
 
Hmm, da wir grad in der Gitarrenplauderecke plauschen, möchte ich nicht auf Electro usw. eingehen (obwohl ich el hombre vollkommen recht geben muss), sondern meinen Senf zum Thema "Wie spielt man eine Gitarre mit Feeling" abgeben.

Für mich setzt sich Feeling auf der Gitarre aus drei Komponenten, den drei großen Ts zusammen:

Taste: Darunter fällt Auswahl der Phrasen, Akzentuierung, Dynamik...

Tone: Anschlag und vor allem Vibrato

Timing: Natürlich Tightness bzw. Laid back/Vorausspielen, Pausen, Phrasierung...

Wie man sieht, ist es schwer, die drei Begriffe klar zu trennen, sie sind ziemlich schwammig und da gibt es haufenweise Überschneidungen. Aber ich glaube in der Grundtendenz ist erkenntlich, was ich meine. Grundvoraussetzung dafür ist natürlich das vierte T, Technik.

Ist natürlich nur ein Näherungsversuch, aber ich glaube ein ganz guter Ansatz den diffusen Begriff "Feeling" relativ geordnet darzustellen.
 
Hmm, Feeling ist für mich einfach aus dem Bauch raus subjektiv stimmig zu spielen und dabei immer wieder Neues zu entdecken, dass in mir steckt. "Feeling" ist immer wieder was Überraschendes, wenn sich die jeweilige Empfindungen auf's Spiel übertragen und wortlos ihren musikalischen Ausdruck finden.

Feeling kann man nicht lernen wie tapezieren, klöppeln, fahradfahren, ect., es entwickelt sich, oder eben nicht! Sensibilität ist mMn eine ganz wichtige Voraussetzung dafür.

Und die ganzen Fremdwörters, die ihr benutzt ;)

Gruß, Fidel
 
Feeling ist für mich eine Stimmung, die durch einen Musiker über sein Instrument ausdrückt, bzw wenn du spielst was du denkst. Bei soli ist es für mich von außen gesehn eher die Phrasierung als der rest :D
mein bsp( das sieht mans auch) http://www.youtube.com/watch?v=_sxTF_WRF-Q
 
High Leute,

für mich hat feeling eher weniger mit meiner technischen ausrüstung zu tun, sondern bezieht sich (wie bereits u.a. von den hochgeschätzten Mitgliedern dieses Boards Ellatryon & Fiderallala angerissen) eher:

1. auf die Möglichkeit mich mit (m)einem Instrument auszudrücken
dabei gilt natürlich (für mich): je besser das Instrument (besser = subjektiv besser für mich !), desto besser die Artikulationsmöglichkeiten (High Fidel, das Wort war extra für Dich ! :D ) und damit das feeling (ein gutes Instrument gibt mir ja auch was zurück und spornt mich an . . .)

2. auf meine Möglichkeiten sensibel (Danke Fidel !) auf bestehende Situationen und herrschende Stimmungen reagieren zu können und zu wollen.
Wenn die Situation tolle Partylaune verbreitet, ich aber im Moment gerade eher nachdenklich/traurig unterwegs bin oder in Moll-Akkorden denke, werde ich nur mit Mühe (wenn überhaupt - . . . und warum sollte ich auch ?!) ein Feeling für die gegenwärtige Stimmung entwickeln können.
Feeling ist also für mich Können und Wollen !

Musikalische Feeling ist zudem für mich ein wenig Spartenbezogen: als Blueser werde ich in dieser Sparte über die Jahre (. . . und Jahrzehnte . . . :D) sicher ein wenig (hoppla, bin ich Tiefstapler ?) Feeling entwickeln, das nützt mir aber im Heavy-Metal-Yeah-Bereich (gibt´s da feeling ? - uuups, habe ich mich gerade geoutet ? - nee, Leute, war nur ein Witz: sicher gibt´s da feeling ! ;) ) meiner Erfahrung nach wenig.

Uff, jetzt ist´s aber genug . . . :)

Gruß

Robert
 
Mal etwas poethisch ausgedrückt:

Feeling ist die Stichflamme, die in dir aufleuchtet, wenn der erste Ton erklingt.

Feeling ist die Leidenschaft, die in dir wächst, wenn andere Töne folgen.

Und es ist der Klang, der in dir weiterhallt auch wenn der letzte Ton schon längst gespielt ist.

rob :)

(und es ist jedem selbst überlassen zu entscheiden, was diese Flamme, diese Leidenschaft und diesen Klang in ihm auslöst)
 
Musikalische Feeling ist zudem für mich ein wenig Spartenbezogen: als Blueser werde ich in dieser Sparte über die Jahre (. . . und Jahrzehnte . . . :D) sicher ein wenig (hoppla, bin ich Tiefstapler ?) Feeling entwickeln, das nützt mir aber im Heavy-Metal-Yeah-Bereich (gibt´s da feeling ? - uuups, habe ich mich gerade geoutet ? - nee, Leute, war nur ein Witz: sicher gibt´s da feeling ! ;) ) meiner Erfahrung nach wenig.

Nö, sag ruhig, wie's ist:

Metal ist eine Stilrichtung die "Feeling" (im Sinne von Intuition, etc.) nicht nur nicht erfordert, sondern oft gar nicht zulässt, in vielen Sparten sogar definitionsgemäss ausschliesst.

Wer versucht, mit "feeling" an eine der geschätzen 1700 Metal-Unterarten ranzugehen wird im Regelfall scheitern. Genauso wie ein Shredder wie Gary Moore regelmässig am Versuch, Blues zu spielen scheitert.

Ich betone, dass das kein generelles Qualitätsurteil ist (bevor die üblichen Metal-Mimosen wieder beleidigt rumquieken).

Das Gleiche gilt für diverse andere Musikrichtungen. "Feeling" (mit der unausweichlichen Folge einer individuellen musikalischen Handschrift und einer subjektiven, spontanen Interpretation des gespielten Materials) ist z.B. bei einem klassischen Orchester-Musiker völlig fehl am Platz. "Feeling" ist eine Kategorie, in der hauptsächlich Blueser und Jazzer denken und einige Folkies, aber die allermeisten Musikrichtungen kommen weitgehend ohne diesen Begriff aus. Es ist da wichtig, wo Musik als Mittel zur Kommunikation verstanden wird. In den meisten Fällen steht aber beim Musizieren eher die Reproduktion im Vordergrund.

Übrigens: die Lukather-Interpretation von Little Wing finde ich scheusslich. Pathetisches 80er Gepose. Tapping. Igitt. So ein selbstdarstellerisches Gefrickel als Hommage an Hendrix und Vaughan anzukündigen, ist Leichenschändung.
 
a) Wenn ich mein eigenes "feeling" spüre bekomme ich eine Gänsehaut.

b) Wenn ich merke, dass andere ein gewisses "feeling" für ihre Musik haben ich das merke, bekomm ich auch eine Gänsehaut...

...man erlebt quasi den Ton in vollem Außmaß, in absoluter Schönheit...
 
Zu dem Thema muss ich einfach mal ein Video posten, aufgenommen (nicht von mir) gestern beim Deep Purple-Gig in Stuttgart:
http://www.youtube.com/watch?v=CVaPogp_Zkw
Was Morse da an Gefühl reinpackt und dazu noch so ein hammer Sound (kommt auf dem Video natürlich nicht wirklich rüber, aber live war das echt unbeschreiblich).
Gerade die ruhigen Passagen sind so genial gespielt, als DAS ist für mich echtes Feeling :)
 

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