Ein Verstärker, der von Haus aus nicht gut klingt und den ich erst mit Tretern (und ich rede jetzt nicht von Boostern) bearbeiten müßte, würde für mich einfach nicht in Frage kommen.
Es geht nicht um's bearbeiten "müssen". Einen Amp, der von sich aus nicht klingt, kann man mit Tretern auch gar nicht verbessern. Das ist die falsche Zielsetzung
Sondern: wenn ich einen Amp habe, der EINEN exzellenten Grundsound anbietet, dann KANN ich mit Bodenpedalen ZUSÄTZLICH weitere exzellente Sounds produzieren. Voraussetzung ist, dass ich die passenden Pedale zusammenstelle. Das kann reichlich Zeit und Geld kosten.
Die Tatsache, dass ein vorgeschaltetes Pedal den Klang färbt, ist dabei grade der Reiz dieser Vorgehensweise.
Es gibt bei Verzerrern inzwischen diverse unterschiedliche Konzepte (wenn ich die Modeler mal weglasse):
- der klassische Line Booster oder Treble-Booster, der das Signal verstärkt und eventuell noch den Frequenzgang etwas verbiegt und färbt, selbst aber nicht verzerrt, sondern den Amp anfeuert.
- Preamps, die eigenständige Vorstufen darstellen.
- das "overdrive" oder "distortion" - Pedal, das selbst zerrt, aber vom verwendeten Amp abhängig ist.
Allein davon gibt's tausende verschiedene. Von "klassischen" , die die Macken und Nachteile der ursprünglichen Konzepte als Soundbestandteil nutzen und die oft nur in bestimmten Zusammenhängen richtig gut arbeiten, bis zu den Boutique-Modellen, deren Klangverhalten so perfektioniert ist, dass normale Grosserienamps kaum mithalten können - und denen es auch fast egal ist, welchen Amp man dranhängt.
Bei dem, was der Markt derzeit anbietet, ist "Ampzerre" eigentlich der problematischste Weg, einen verzerrten Sound zu erreichen. Das Ergebnis ist ANDERS als das, was man mit einem Verzerrer kriegt. Es ist im Normalfall zu laut und schon deswegen ganz selten wirklich BESSER. Nur ANDERS.